Schlimmer deshalb, weil jene Rentner, die noch eine einigermaßen erträgliche Rente bekommen, auch noch vielfach ihre Kinder unterstützen, wenn diese in prekäre Verhältnisse geraten sind. Insbesondere während der Pandemie-Maßnahmen müssen diese stillen und oft großzügigen Zuwendungen noch einmal überproportional angestiegen sein.
Der Staat zerstört seit Jahrzehnten systematisch die Familie, aber hier verlässt er sich gerne auf dieses interfamiliäre System gegenseitiger Unterstützung. Und wer einmal in letzter Zeit miterlebt oder erzählt bekommen hat, welche Zustände mittlerweile gerade gegenüber einheimischen Bedürftigen bei der staatlichen Grundversorgung herrschen, der kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus:
Monatelanges Warten und Anträge in dicken DIN A4-Umschlägen in vielfacher Ausführung, ein wirklich heilloses Durcheinander zwischen Digitalisierung und analoger Betreuung, ein penetrantes Nachfragen jedes möglichen und unmöglichen Details.
Und vor allem ein so fahrlässig provozierter Sozialneid zwischen Empfängern, die nicht so lange hier leben, und den Einheimischen. Schlicht deshalb, weil die schon länger hier Lebenden auch eine Bürokratie-Geschichte in Deutschland haben, die man bei Ämtern den Antrag verzögernd abfragen lassen kann, die nun ihrerseits wieder gerne ihre Zeit brauchen, das passende Papier zu liefern oder das unpassende senden.
Ihre Unterstützung zählt
Wie viele potentielle Empfänger / Aufstocker, und hier insbesondere Rentner, kommen in diesem System der mutmaßlichen Verschleppung von Leistungsbewilligung unter die Räder oder stellen erst gar keinen Antrag?
Die tatsächliche Rente und die fehlende Aufstockung müssten ja statistisch erfassbar sein. Hier sind am Rande übrigens auch die vom Staat so propagierten Mehrgenerationenhäuser interessant, wo künstlich quasi Bedarfsgemeinschaften konstruiert werden.
Ein zweiter Teil der kleinen Anfrage sollte sich damit befassen, wie lange es statistisch eigentlich dauert vom Antrag auf Hilfe bis zur ersten Überweisung. Und hier insbesondere auch mutmaßliche Differenzen bei Einheimischen und Migranten. Kann es sein, dass der Staat seine hiergeborenen Bürger gern enger an die Kandare nimmt, weil er es sich eher zutraut? Wenn dem nicht so ist, könnten die Zahlen das ja widerlegen, aber dafür müssten sie erst einmal erhoben werden.
Fragen über Fragen, die sich bei vielen Bürgern zu einer Empörung hochschaukeln, wenn der Eindruck entsteht, hier bleiben Antworten aus. Sahra Wagenknecht von der Linksfraktion hat sich via Facebook der Rentner angenommen, hier ihr emotionales Statement ungekürzt:
„2,5 Mio. Rentner bekommen in Deutschland Renten, die maximal auf dem Niveau der Grundsicherung liegen, obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet und dabei oft genug Rücken und Knochen kaputt gemacht haben. Sieht so der Respekt aus, von dem die SPD noch im Wahlkampf geredet hat?
Weniger als den Grundsicherungsbedarf von durchschnittlich 833 Euro im Monat – das erhalten Millionen von Rentnern, die 45 Jahre in die Beitragskasse eingezahlt haben. Das geht aus einer Anfrage des Sozialpolitikers und Ostbeauftragten der Linksfraktion im Bundestag, MdB Sören Pellmann, an die Bundesregierung hervor (https://bit.ly/3lO4V7E).
Diese Zahlen zeigen vor allem eins: Das deutsche Rentenniveau ist zu niedrig! Die hohe Inflation verschärft das Problem der Altersarmut noch – doch ausgerechnet Rentner hat die Ampel bei ihrem "Entlastungspaket" vergessen.
Wir brauchen Renten und Löhne, die vor Armut schützen! Die Bundesregierung muss endlich das Rentenniveau anheben, statt die Pläne einer Aktienrente voranzutreiben!“
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