Heute beim Bäcker gab es Nazi-Brötchen, innen vollkommen hohl. Beim Fleischer gab es Nazi-Buletten, die waren schon ganz blau, im Schwimmbad gibt es jetzt einen Extra-Eingang für AfD-Sympathisanten, damit man nicht mit diesem Nazi-Dreck in Berührung kommt und die FDP-Abgeordnete Strack-Zimmermann sagt über die AfD: „Je größer der Haufen Scheiße, umso mehr Fliegen.“
Jetzt raten Sie bitte einmal, wieviel davon wahr ist. Tatsächlich hat Kriegstreiberin Strack-Zimmermann genau das gesagt, der Rest ist (noch) erfunden. Aber im Moment bemühen sich viele Institutionen oder Nicht-Institutionen darum, auf die Schmutzkampagne der Bundesregierung und ihrer Entourage aufzuspringen.
Den einen geht es um Geld, um Fördermittel, andere sind Mitläufer, wieder andere folgen einfach der Hass- und Hetzkampagne der öffentlich-rechtlichen und Alt-Medien. Es wäre blauäugig, zu behaupten, dass diese Kampagnen keine Wirkung zeigen. Es ist der gleiche Masseneffekt, der auch dafür gesorgt hat, dass sich am Ende so viele Menschen sinnlos den mRNA-Stoff haben spritzen lassen: Wenn es so viele machen, muss es ja richtig sein.
So geschehen jetzt auch bei der Wahl des Unwortes des Jahres, das „Remigration“ geworden ist. Nicht, dass dieser Begriff tatsächlich ein „Unwort“ sein könnte in dem Sinne, dass ein möglicherweise inhumaner Umgang mit Menschen hier eine Bezeichnung gefunden hätte, die eben das nicht zum Ausdruck bringt, das müsste man diskutieren.
Nein, es geht um die reflexartige Beteiligung à la Strack-Zimmerman an einer politischen Hetzkampagne, die nur ein Ziel hat: Den Umfragen entgegenzuwirken, welche der AfD einen großen Zuspruch zuschreiben. Aber auch das ist nur nachgereicht. Denn dazu muss man sich die Frage stellen, warum die AfD so erfolgreich ist. Es geht tatsächlich darum, eine katastrophale ideologiegetriebene Politik mit antidemokratischen Mitteln und Hass und Hetze durchzusetzen.
„Remigration“ ist Unwort des Jahres. Aber so ein Unwort des Jahres fällt nicht vom Himmel, es wird gemacht. Die berichtenden Medien verschweigen gern, wer dahintersteckt. Da ist die Rede von einer sprachkritischen Jury oder von Sprachwissenschaftlern, das soll neutral klingen, aber dahinter verbergen sich reale Menschen.
Seit 2021 sollen in der Jury folgende Personen sitzen: Constanze Spieß (Sprecherin, Universität Marburg), Kristin Kuck, Martin Reisigl, David Römer (alle Sprachwissenschaftler) und Alexandra-Katharina Kütemeyer (Journalistin).
Besagte Kütemeyer wurde von der Frankfurter Rundschau im Herbst 2020 als Mitarbeiterin vorgestellt:
„Die Frankfurter Rundschau freut sich auf ein Wiedersehen mit Alexandra-Katharina Kütemeyer: Die Journalistin und digitale Beraterin begann in der Frankfurter Redaktion als Reporterin, blieb der linksliberalen Stimme als Autorin über viele Jahre verbunden und übernimmt nun zum 1. Dezember 2020 die Ressortleitung Politik.“
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Mittlerweile ist sie das laut Impressum der Rundschau nicht mehr, aber es sagt etwas über ihren Werdegang aus. Und über die Wahl des Unwortes ist ebenfalls genügend gesagt, wenn man weiß, dass auch Ruprecht Polenz (CDU, jetzt Twitter/X-Rumpelstilzchen) hier 2023 Teil der Jury gewesen sein soll. Entsprechend die Wahl der Unworte als politisches Instrument.
Auf die Nazi-Brötchen vom Bäcker und die Nazi-Buletten müssen wir noch warten, andere haben schon vorgelegt. So jetzt eine linke Journalistin und Gleichgesinnte mit „Remigration“ als Unwort. Die Kampagne bekommt Zulauf. Die Regierung sieht auch zukünftig keinerlei Veranlassung, ihre Remigrationspläne (Scholz forderte Abschiebungen, so wie er es von Merkel gelernt hatte) in die Tat umzusetzen.
Nicht aus dem Blick verlieren darf man hier allerdings auch nicht den Erfolg der Neuen Rechten um Kubitschek und Sellner, für die auch dieses Unwort eine Erfolgsmeldung ist, keine Kampagne der Neuen Rechten war erfolgreicher, als diese.
Und die AfD hat alles – wirklich alles! – dafür getan, hier die Sprache und Begrifflichkeiten aus Schnellroda zu übernehmen, wenn die Partei selbst von „Remigration“ spricht und entsprechend plakatiert. Wohlwissend, dass „Remigration“ als Begriff von der Neuen Rechten gesetzt wurde. Der AfD-Chef von Thüringen, Björn Höcke, ist enger Vertrauter von Schnellroda, er hat sich hier durchgesetzt.
Es wäre auch für die AfD möglich gewesen, einfach weiter von „Abschiebungen“ oder „Rückführungen“ zu sprechen, wie es der polit-mediale Komplex macht, aber relevante Politiker der AfD haben sich bewusst entschieden, den von Martin Sellner geenterten Begriff zu verwenden, und legen damit nicht nur indirekt ein Bekenntnis für Schnellroda und die Neue Rechte ab. Hier darf man nicht naiv sein. Wie man das bewertet, ist freilich eine ganz andere Sache.
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Der Begriff Remigration hat nichts von dem, was ein Wort zum Unwort macht.
Kein Euphemismus
Keine Herablassung
Keine Schönfärbung
Keine Überspitzung
Ein ganz normales, sachliches, effizient kurzes, unverkünsteltes Wort. Die Unwort-Jury hat das Sprachgefühl verlassen. Spachbanausen gelten als Profis.
Warum wurde es trotzdem gekurt? Natürlich weil Remigration von dieser „Denkschule“ ungewollt ist. Eine politische Kritik von ausgebildeten Liguisten bis hin zu Professorengraden, die noch nicht einmal ihren Sprachberuf kompetent erfüllen können.
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Kommentar von Corinne Henker
Ich kann die Aufregung um den Begriff "Remigration" nicht nachvollziehen. Was soll daran schlimmer sein als an "Abschiebung"? Fakt ist doch, dass (nicht erst) seit 2015 Millionen illegaler Migranten ins Land gekommen sind, von denen viele gar nicht daran interessiert sind, sich in unsere Gesellschaft zu assimilieren und ihren Beitrag mit steuerpflichtiger Arbeit zu leisten. Herr Raffelhüschen hat gerade die Kosten dieser Migration auf 5,8 Billionen Euro berechnet, wenn man so weiter macht, könnten auch 20 Billionen daraus werden. Die Gefahren für die öffentliche Sicherheit und den Zusammenhalt der Gesellschaft kommen noch dazu. Remigration ist also Selbsterhaltung! Selbst die Ampel-Regierung will ein entsprechendes Gesetz verabschieden, das natürlich nur eine Nebelkerze ist und nichts ändern wird. Sicher muss darüber diskutiert werden, wie genau die Remigration durchzuführen ist, aber es ist gut, dass Correctiv diese Diskussion jetzt eingeleitet hat. Keinesfalls sollten wir uns von der Gegenseite unsere Wortwahl vorschreiben lassen, denn Redeverbote sollen letztlich zu Denkverboten führen.
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Kommentar von Heinz Schattanek
Remigration - das "Copyright" hat mitnichten Schnellroda.
Dieses "Unwortes" bedient sich auch die Bundeszentrale für politische Bildung und gibt als Autor an: Jochen Ottmer: Globale Migration. Geschichte und Gegenwart. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2017.
Ich möchte aber auch nicht ausschließen, dass die bpb bei Kubitschek und Sellner plagiiert hat. Halte es aber nicht für sehr wahrscheinlich.
Und nun sind Sie wieder dran, Herr Wallasch.
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Kommentar von Karl Eduard
Strack-Zimmerflak, ist das nicht die die aussieht wie der weißhaarige Vampir aus Tanz der Vampire von 1967? Altersmäßig haut das wohl hin. Mir schleierhaft wen das interessieren könnte was die oder ihresgleichen von sich geben. Remigration ist kein Unwort, sondern die einzig mögliche Lösung - die im übrigen weltweit Anwendung findet, außer natürlich in Dummland. Millionen von Migranten der letzten Jahrzehnte aus Südeuropa, Ex Jugoslawien, Russland oder der Türkei müssen sich doch vorkommen als wären sie im falschen Film. Von "lern die Sprache" und "such dir einen Job" zur allumfassenden Rundumversorgung auf Staatskosten. Wer in aller Welt wäre verrückt genug, sich Millionen Fachkräfte ohne jedwede Qualifikation ins Land zu holen? Und wer würde nicht darauf bestehen, dass die Migranten Sprache und Ausbildung vorweisen müssen um ein zeitlich begrenztes Bleiberecht zu erhalten, was bei vorhandenem Job verlängert wird. Wäre an sich kein Hexenwerk, aber für die minderqualifizierten Regierungen der letzten rund 18 Jahre natürlich ein unlösbares Problem. Aber sollte die Ampel so weitermachen z.B. mit Steuererhöhungen in der Rezession oder hirnbefreiter Energiewende, braucht man sowieso bald gar keine Arbeitskräfte mehr. Das wird ein "Spaß" wenn sich die bald arbeitslosen Massen aus der abgewanderten Industrie mit den Rundumversorgten um Jobs und Wohnungen kloppen dürfen, die dann natürlich auch noch eine Vorzugsbehandlung vom linken Staat erhalten. Mal schauen ob das Gutmenschentum dann immer noch so gefragt ist, oder nicht doch das Motto: "erst kommt das Fressen, dann die Moral" gilt. Für die Bewegungen und Parteien die dann entstehen werden, müssen die Linken dann wohl einen neuen natsie Begriff erfinden. Letztlich gilt für die Altparteienwähler: wie bestellt, so geliefert.
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Kommentar von John Kelsh
Ich finde es immer wieder interessant welche "Leuchten" sich zusammensetzen und in kleinstem Kreis etwas beschliessen.
Ich beschließe nun auch etwas. Demokratisch einstimmig beschließe ich, dass das die Regierung zurückgetreten und der Weg frei für Neuwahlen ist.
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Lässt sich für ein Wort wie Remigration nicht etwas Hübscheres finden? Dabei könnte man von Mainstream und Regierung so viel lernen, einschließlich Euphemismus, der beim Unwort-Kommittee dermaleinst maßgeblich für die Kür war. Bei Agitprop hat Humor keine Chance mehr.
„Das muss rückgängig gemacht werden“ wäre eine gelungene Replik. Leider besitzt schon jemand das Copyright.
Aber wie wäre es mit „Gute-Heimkehr-Gesetz“?
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Kommentar von .TS.
Schnurstracks-Kabuffmännchen nimmt in den Mund was ich nicht mal in die Hand nehmen würde.
Aber mit fliegen und wie man sich überall ranwanzt kennen sich die Frei(vonRückgrat)Demokraten ja aus.
Mit dem dämlichen Kunstbegriff "Remigration" (wohin?) hat sich der Kreis derer die nur rotzgrüne Kampagnerei kapernden Möchtegernrepublikretter das Kuckucksei selbst gelegt, und ähnlich dürfte es mit dem noch bescheuerteren unaussprechlichen Wortmonster "Ethnopluralismus" (Folklore?) ablaufen:
Aufrechte Klartexter reden ungeschminkt, bei den Eidgenossen wird das schlicht und ergreifend "Ausschaffung" genannt.
Den rotzgrünen Hätschelbegriff "multikulturell" kann man ebenfalls kapern und seiner ursprünglichen Bedeutung zurückführen: Souveräne eigenständige Völker und Volksgruppen in ihren unabhängigen autarken Hoheitsländern, denn das was heutzutage meist damit gemeint wird ist alles andere als Vielfalt sondern nur einfältigster Einheitsmischmaschbrei.
Die wahren Unwörter des Jahres sind hingegen "Sondervermögen" und "Friedensschwurbler"!
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Kommentar von Franz Zotter
Im heutigen Kontrafunk aktuell spricht Gernot Danowski mit dem Schweizer Schriftsteller, Journalisten und Kommunikationsberater Giuseppe Gracia über Framing. Danowski fragt im Gespräch, bis zu welchem Punkt das Framing funktioniert. Gracia sagt dazu: "Es funktioniert so lange, die Wirklichkeit nicht erdrückend etwas anders für die Menschen in der Lebensrealität zeigt."
Bei immer mehr Menschen ist dieser Punkt erreicht. Bei vielen kommt er noch. Ich persönlich hoffe, dass es die Mehrheit sieht, bevor es endgültig zu Zuständen kommt, von denen wir hofften, sie überwunden zu haben. Leider haben weite Teile unserer Gesellschaft nichts aus den beiden Weltkriegen gelernt.
In der AfD wie in der FPÖ haben einige verstanden, dass sie eine KONTINUIERLICHE, GLAUBWÜRDIGE GEGENPOSITION zur woken Transformation anbieten muss. Diese Gegenposition speist sich aus dem Verlangen weiter Teile der Bevölkerung, das wiederum aus deren Lebensrealität entsteht. Und es werden täglich mehr. Siehe oben die Lebenswirklichkeit. Jeder Schritt, der auf eine bis zum Untergang opportunistische CDU oder FDP zugegangen wird, bedeutet den Anfang des Endes der Wende in eine konservative Politik und Gesellschaft.
Sellner hat über die Jahre wichtige Impulse gesetzt, die jetzt ihre Wirkung zu entwickeln beginnen. Und diese Wirkung führt in eine der rechtskonservativen Gesellschaft der 80er und 90er Jahre ähnliche Gesellschaft, die aus diesem Gesellschaftsbild heraus die Herausforderungen der Gegenwart lösen will. Und wenn es um die neue Rechte geht, aus diesen Kreisen habe ich noch keinen! einzigen Satz gehört, der nicht moralisch hochwertig wäre. Im Gegensatz zum Links/Woken Teil unserer Gesellschaft, der jedes moralische Recht aufgrund der extrem negativen Auswirkungen ihres Handelns verwirkt hat. Wirtschaft, Umwelt, Soziales, Kriminalstatistik..... Tichy, Kontrafunk, Reitschuster, Exxpress. at, Info-direkt. eu, Apolut, Achgut und viele weitere der neuen Medien zeigen das seit Jahren täglich auf.
Aber egal, was manche für diffizile Anspielungen machen. Die von Gracia erwähnte Lebensrealität erreicht letztendlich immer mehr Menschen.
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Kommentar von F. Lo
Ich bin der fünf-köpfigen Jury für die „Remigration“ richtig dankbar. Platz 2 und 3: „Sozialklimbim“ und „Heizungs-Stasi“. Die Wahl zeigt doch, dass Fremdwörter auch für Sprachwissenschaftler(*innen!) und Journalist(*inn)en Glückssache sind. Wenn sich die „Bundesregierung auf schärfere Abschiebungsregeln einigt“ (Tagesschau, 25.10.2023) oder BILD berichtet, Nancy Faeser wolle am liebsten „Clan-Mitglieder abschieben, ohne dass sie straffällig waren“, (usw.) steht dahinter als Gedanke … na was wohl, auf jeden Fall keine Remigration. Irgendetwas anderes. Abschiebung eben. Verunglückte positive Migration.
Zu den Unwörtern der Vorjahre zählten: Klimaterroristen, Sozialtourismus, Pushback, Klimahysterie, Umvolkung, Ankerzentrum, alternative Fakten … Man kann den gekürten Begriffen also gut ansehen, welche (grün)linkere Politik jeweils verfolgt wird.
Mal abgesehen davon, dass Unwörter keine Frage von Linguistik und Germanistik sind, sondern Politik und Ethik betreffen, wäre es natürlich interessant zu wissen, wer die Jury kürt, die die Worte kürt.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Bemühen sich wirklich viele Institutionen oder Nicht-Institutionen darum, auf diese Schmutzkampagnen aufzuspringen? Oder sind viele Institutionen oder Nicht-Institutionen bereits die Schmutzkampagnen selbst?