Der linke Kampfbegriff "Deportation" hätte Unwort des Jahres sein müssen

„Remigration“ ist Unwort des Jahres

von Alexander Wallasch (Kommentare: 10)

Ein Unwort des Jahres fällt nicht vom Himmel, es wird gemacht.© Quelle: Youtube/ Tagesschau Screenshot

Geliefert wie bestellt: Die Kampagne gegen die AfD bekommt mit „Remigration“ ein Unwort des Jahres dazu. War das im Vorfeld mit Correctiv so abgestimmt oder funktioniert es wie beim IS: Jede Zelle weiß, was sie zu tun hat?

Heute beim Bäcker gab es Nazi-Brötchen, innen vollkommen hohl. Beim Fleischer gab es Nazi-Buletten, die waren schon ganz blau, im Schwimmbad gibt es jetzt einen Extra-Eingang für AfD-Sympathisanten, damit man nicht mit diesem Nazi-Dreck in Berührung kommt und die FDP-Abgeordnete Strack-Zimmermann sagt über die AfD: „Je größer der Haufen Scheiße, umso mehr Fliegen.“

Jetzt raten Sie bitte einmal, wieviel davon wahr ist. Tatsächlich hat Kriegstreiberin Strack-Zimmermann genau das gesagt, der Rest ist (noch) erfunden. Aber im Moment bemühen sich viele Institutionen oder Nicht-Institutionen darum, auf die Schmutzkampagne der Bundesregierung und ihrer Entourage aufzuspringen.

Den einen geht es um Geld, um Fördermittel, andere sind Mitläufer, wieder andere folgen einfach der Hass- und Hetzkampagne der öffentlich-rechtlichen und Alt-Medien. Es wäre blauäugig, zu behaupten, dass diese Kampagnen keine Wirkung zeigen. Es ist der gleiche Masseneffekt, der auch dafür gesorgt hat, dass sich am Ende so viele Menschen sinnlos den mRNA-Stoff haben spritzen lassen: Wenn es so viele machen, muss es ja richtig sein.

So geschehen jetzt auch bei der Wahl des Unwortes des Jahres, das „Remigration“ geworden ist. Nicht, dass dieser Begriff tatsächlich ein „Unwort“ sein könnte in dem Sinne, dass ein möglicherweise inhumaner Umgang mit Menschen hier eine Bezeichnung gefunden hätte, die eben das nicht zum Ausdruck bringt, das müsste man diskutieren.

Nein, es geht um die reflexartige Beteiligung à la Strack-Zimmerman an einer politischen Hetzkampagne, die nur ein Ziel hat: Den Umfragen entgegenzuwirken, welche der AfD einen großen Zuspruch zuschreiben. Aber auch das ist nur nachgereicht. Denn dazu muss man sich die Frage stellen, warum die AfD so erfolgreich ist. Es geht tatsächlich darum, eine katastrophale ideologiegetriebene Politik mit antidemokratischen Mitteln und Hass und Hetze durchzusetzen.

„Remigration“ ist Unwort des Jahres. Aber so ein Unwort des Jahres fällt nicht vom Himmel, es wird gemacht. Die berichtenden Medien verschweigen gern, wer dahintersteckt. Da ist die Rede von einer sprachkritischen Jury oder von Sprachwissenschaftlern, das soll neutral klingen, aber dahinter verbergen sich reale Menschen.

Seit 2021 sollen in der Jury folgende Personen sitzen: Constanze Spieß (Sprecherin, Universität Marburg), Kristin Kuck, Martin Reisigl, David Römer (alle Sprachwissenschaftler) und Alexandra-Katharina Kütemeyer (Journalistin).

Besagte Kütemeyer wurde von der Frankfurter Rundschau im Herbst 2020 als Mitarbeiterin vorgestellt:

„Die Frankfurter Rundschau freut sich auf ein Wiedersehen mit Alexandra-Katharina Kütemeyer: Die Journalistin und digitale Beraterin begann in der Frankfurter Redaktion als Reporterin, blieb der linksliberalen Stimme als Autorin über viele Jahre verbunden und übernimmt nun zum 1. Dezember 2020 die Ressortleitung Politik.“

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Mittlerweile ist sie das laut Impressum der Rundschau nicht mehr, aber es sagt etwas über ihren Werdegang aus. Und über die Wahl des Unwortes ist ebenfalls genügend gesagt, wenn man weiß, dass auch Ruprecht Polenz (CDU, jetzt Twitter/X-Rumpelstilzchen) hier 2023 Teil der Jury gewesen sein soll. Entsprechend die Wahl der Unworte als politisches Instrument.

Auf die Nazi-Brötchen vom Bäcker und die Nazi-Buletten müssen wir noch warten, andere haben schon vorgelegt. So jetzt eine linke Journalistin und Gleichgesinnte mit „Remigration“ als Unwort. Die Kampagne bekommt Zulauf. Die Regierung sieht auch zukünftig keinerlei Veranlassung, ihre Remigrationspläne (Scholz forderte Abschiebungen, so wie er es von Merkel gelernt hatte) in die Tat umzusetzen.

Nicht aus dem Blick verlieren darf man hier allerdings auch nicht den Erfolg der Neuen Rechten um Kubitschek und Sellner, für die auch dieses Unwort eine Erfolgsmeldung ist, keine Kampagne der Neuen Rechten war erfolgreicher, als diese.

Und die AfD hat alles – wirklich alles! – dafür getan, hier die Sprache und Begrifflichkeiten aus Schnellroda zu übernehmen, wenn die Partei selbst von „Remigration“ spricht und entsprechend plakatiert. Wohlwissend, dass „Remigration“ als Begriff von der Neuen Rechten gesetzt wurde. Der AfD-Chef von Thüringen, Björn Höcke, ist enger Vertrauter von Schnellroda, er hat sich hier durchgesetzt.

Es wäre auch für die AfD möglich gewesen, einfach weiter von „Abschiebungen“ oder „Rückführungen“ zu sprechen, wie es der polit-mediale Komplex macht, aber relevante Politiker der AfD haben sich bewusst entschieden, den von Martin Sellner geenterten Begriff zu verwenden, und legen damit nicht nur indirekt ein Bekenntnis für Schnellroda und die Neue Rechte ab. Hier darf man nicht naiv sein. Wie man das bewertet, ist freilich eine ganz andere Sache.

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