Ungereimtheiten bis hin zu den Pressemeldungen

Polizei und Staatsanwaltschaft zum Überfall auf AfD-Politiker Andreas Jurca

von Alexander Wallasch (Kommentare: 8)

Die weiteren Fragen sind aktuell Gegenstand der Ermittlungen ...© Quelle: Youtube/Deutschland Kurier Screenshot

Bilder sind in unserer visuellen und von Medien wie Youtube und TikTok geprägten Welt die eigentliche Nachricht, Text ist für die Masse der Empfänger viel zu oft nur erduldetes Beiwerk. Entsprechend hoch der emotionale Supergau, beim Anblick eines Gewaltopfers, der sein zerschlagenes Gesicht in die Kamera hält.

So geschehen im Fall des übel zugerichteten AfD-Politikers Andreas Jurca, Vorsitzender der Augsburger AfD-Stadtratsfraktion und AfD-Kandidat für die Landtagswahlen, der Bilder seiner Verletzungen zur Verfügung stellte und noch unter dem Eindruck der Gewalttat via Youtube dem Deutschland Kurier ein Interview gab.

In den sozialen Netzwerken wurde binnen Stunden vielfach der Versuch unternommen, den Fall zu einer Kneipenschlägerei zu machen, woran das zuständige Polizeipräsidium Schwaben-Nord allerdings nicht ganz unschuldig ist. So wurde zwar eine solche Kneipenschlägerei mit ähnlichen Altersprofil vermeldet, aber der Angriff gegen Herrn Jurca fand zu einem anderen Zeitpunkt statt, wurde aber in den Polizeimeldungen nicht erwähnt. Warum nicht?

Erst am heutigen Nachmittag versandte die Polizei Schwaben-Nord eine Pressemitteilung über den Presseverteiler, die hier im Anhang ungekürzt abgebildet ist.

Auf Anfrage von alexander-wallasch.de bei der zuständigen Staatsanwaltschaft um weitere Informationen, ist über die Pressestelle der Anrufbeantworter eines Zuständigen erreichbar. Der meldet, dass dieser im Urlaub ist, und verweist an einen Vertreter samt Durchwahl, der nach Anruf wiederum einen weiteren zuständigen Vertreter nennt und dessen Rufnummer gerne weitergibt.

Alexander-wallasch.de fragt auch hier, warum es keine Pressemeldung gab, insbesondere auch von der Staatsanwaltschaft. Die erklärt am Telefon, dass wäre eine Frage der Relevanz, es hätte bisher überhaupt nur zwei Anfragen gegeben. Der Kollege allerdings, zu dem der Anrufbeantworter der Staatsanwaltschaft umgestellt war und der dann weitergeleitet hatte, wunderte sich über ein gegenüber anderen Tagen heute doppeltes Anrufvolumen. Die Relevanz ist demnach vorhanden.

Ein Polizeisprecher erklärt noch auf Nachfrage, dass der Staatsschutz selbstverständlich bei den Ermittlungen involviert sei. Hier die offizielle und gemessen am Aufruhr in den sozialen Medien sehr späte Pressemeldung:

 
"------------------------------- In Absprache mit der Staatsanwaltschaft -------------------------
 
Augsburg / Oberhausen - Am Samstag (12.08.2023) ging bei der Polizei gegen 05.00 Uhr ein Notruf eines 35-jährigen AFD-Politikers ein. Er teilte mit, dass er von zwei Unbekannten angegriffen und geschlagen worden sei.
 
Nach Schilderungen des 35-Jährigen war dieser im Bereich der Schönbachstraße unterwegs. Dort seien sein 32-jähriger Begleiter und er von zwei unbekannten Personen angesprochen worden. Er sei dabei von einer der beiden unbekannten Personen unvermittelt in das Gesicht geschlagen worden. Der 35-Jährige sei dadurch verletzt worden, wobei er die Notwendigkeit einer medizinischen Versorgung verneinte. Die unbekannten Personen hätten sich in unbekannte Richtung entfernt.
 
Wie in vergleichbaren Fällen üblich sind der Anlass, der Ablauf und die möglichen Hintergründe des vom 35-jährigen angezeigten Sachverhalts derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Zeugen werden gebeten, sich unter 0821/323-XXXX zu melden.
 
Zudem können wir mitteilen, dass es sich bei der Presseinformation Nr. 1854 vom 13.08.2023 nicht um den oben genannten Vorfall handelt. Die weiteren Fragen sind aktuell Gegenstand der Ermittlungen."

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