Berlin Alexanderplatz ist spätestens seit Alfred Döblins Roman eine bekannte Adresse in der Hauptstadt. Der Platz gehört aber auch zu den umkämpften Ecken Berlins. Die Berliner Zeitung titelte im Herbst 2023: „Blaulicht, Blut, Bierlachen – so gefährlich ist der Alexanderplatz“. Der Anlass waren 6436 Straftaten in einem Jahr an diesem Ort.
Wie Alexander-Wallasch.de jetzt recherchierte, ist der Platz aber noch auf eine ganz andere Weise umkämpft. Es ist ein Ort, an dem der Clash der Kulturen sichtbar wird und die Kriegsschauplätze dieser Welt ihren Fingerabdruck hinterlassen. Und das bis hin zu einem Getränkekühlschrank auf dem U-Bahnsteig U5 an besagtem Alexanderplatz.
Dort fotografierte Julian Adrat für Alexander-Wallasch.de an einem gepflegten kleinen Getränke-Kiosk-Imbiss ein Angebot von Getränkedosen, die Cola und Orangenbrause politisch adressiert haben. Hinter dem Ladentresen am Bahnsteig U5 steht eine freundliche schwarz-verschleierte junge Frau.
Wer verdient Geld mit den politischen Getränken – die Orangenbrause in den Farben Palästinas? Zunächst einmal der Verkaufsstand selbst. Dann mutmaßlich die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) BVG, die diesen Platz vermieten (Der BVG ist angefragt, Rückmeldungen werden hier aktualisiert).
Der Hersteller sitzt laut Webseite von https://palestine-drinks.de „Palestine Drinks“ in Schweden. Im Impressum heißt es dazu:
„Malmö, Schweden. Safad Food AB hat Palestine Drinks® Deutschland (NAIMO Trade UG, (...) Deutschland) die exklusiven Vertriebsrechte für den deutschen Markt übertragen“.
Safad Food AB präsentiert sich auf seiner Webseite deutlich als Unterstützer der palästinensischen Sache. Laut Webseite lässt Safad Food AB in Polen produzieren.
Die Übersetzung ist leider ungenügend. Aber soviel ist herauszulesen, dass das Getränk eine Lücke füllen sollte, welche ein weltweiter Boykott von Coca-Cola und Pepsi hinterlassen habe. Mit dem Erlös aus dem Getränkeverkauf – oder teilweise – sollen Projekte in Palästina finanziert.
Auf einer weiteren Seite wird offenbar zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Ein Bericht der „Daily Sabah“ schreibt über die Hersteller der Palestine-Cola:
„Zwei palästinensische Brüder haben im schwedischen Malmö mit der Produktion eines Erfrischungsgetränkes namens Palestine Cola begonnen, mit dem Ziel, den gesamten Gewinn den Palästinensern zu spenden.“
Der deutsche Lizenznehmer ist NAIMO Trade UG. Der Geschäftsführer ist Fitness-Trainer und Ernährungs-Coach mit eigenem Unternehmen.
Die Antworten der BVG werden hier nachgereicht. „STOP FOLKEMORD. BOYKOT ISRAELSKE PRODUKTER NU!“ Unterstützen die Berliner Verkehrsbetriebe indirekt einen Boykott israelischer Waren?
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Kommentar von Rainer Möller
Von der Taktik her erinnert das doch ein bisschen an die Schnüffel-, Melde- und Cancel-Aktivitäten der Linken. Kann man da einen klaren Trennungsstrich ziehen - eine rote Linie, die von Rechts nicht überschritten werden sollte. Oder muss man sich darauf zurückziehen, dass der Zweck die Mittel heiligt?
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Kommentar von Ego Cogito
In Berlin ist zu viel Geld im Umlauf, daß nicht die Berliner erarbeitet haben, sondern die Fleißigen in der verhassten Provinz. Länderfinanzausgleich stoppen – Dann ist der grünrote See des Wahnsinns ganz schnell ausgetrocknet.
Der Entzug von Geld und Privilegien, ist der Schlüssel zur Normalität. Auch im Regierungsviertel der Parteiartisten und ihres Zirkusdirektors in der Arena der Hoffnungslosigkeit.