Und um gleich ein etwas abgenutztes Wort zu benutzen: Nius kann als Scharnierfunktion zwischen den alten und neuen Medien gelten. Das ist ein Verdienst von Julian Reichelt: Hier wurden alte Fronten frech in Frage gestellt und man kann sagen: auch teilweise begradigt.
Natürlich weiß Reichelt, wo die eisernen Kreuze hängen. Und er hat sich die besten Frontschweine geholt, die es braucht, um anzugreifen. Von Ralf Schuler auf der etablierten Seite hinüber zu Alexander Kissler, der immer so unbeeindruckt zwischen den hellen und düsteren Wolken schwebt, bis hin zu Birgit Kelle und Gästen und Gastautoren von Joachim Steinhöfel bis Michael Andrick.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen Nius-Live-Leute wie Julius Böhm und Alexander Purrucker und jene, die ich vergessen habe aufzuzählen. Exzellente Journalisten.
Mit einem Wort: Julian Reichelt hat die Besten gerufen, und sie hatten Bock, bei ihm mitzumachen. Die kampferfahrenen kritischen Journalisten kamen in Scharen, um zu bleiben. Aber auch eine junge, frische Riege rund um Max Mannhardt und Apollo News war von Anfang an bei Nius dabei und machte neuen Journalismus. So erfolgreich übrigens, dass sie mittlerweile auf eigenen Füßen stehen und mit ihrem Portal täglich neue Leser gewinnen.
Leser? Es sind Leser UND Zuschauer. Was Reichelt mit Nius so attraktiv macht, ist diese Mischung aus Sendungen wie „Achtung, Reichelt!“, Live-News und der klassischen journalistischen Berichterstattung.
Julian Reichelt hat sich einen ambitionierten Claim über seine Nius-Seite geschrieben: „Die Stimme der Mehrheit“. Und wer würde bestreiten, dass Reichelt das wirklich ernst meint? Reichelt will nach ganz oben, und er weiß offenbar, wie man das richtig anstellt.
Aber wer ist Julian Reichelt? Wer regelmäßig mit Gewinn seine Sendung schaut, der schätzt vieles an dem Journalisten. Aber er bewundert vor allem die Fähigkeit, Nachrichten, Sachverhalte – auch komplizierte – auf den Punkt zu bringen und zu vereinfachen.
Vereinfachen im positivsten Sinne! Was ist passiert, was hat es für Folgen, und warum ist es passiert? Reichelt bringt es zusammen wie kein anderer. So etwas kann man nur bedingt lernen, man muss es im Blut haben. Jemand wie Anabel Schunke hat diese Gabe übrigens auch, achten Sie mal drauf!
Happy Birthday, Nius-Live und Julian Reichelt. Morgen geht es dann wieder auch mit ätzender Kritik weiter, versprochen. Aber jetzt die Tassen hoch!
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Carsten Lucke
Respekt, Herr Wallasch, diese Eloge ist Ihnen sicher nicht so leichtgefallen ! Respekt !
melden
Kommentar von stephan manus
Ich höre und sehe Nius regelmäßig. Die haben dazugelernt. Ihr früher primitives AfD Bashing haben sie m.E. "normalisiert". Das Nius Narrativ über das böse Russland und das liebe Israel ist ok, weil jeder weiß, dass das deren Meinung ist. Journalistisch allerdings sollte mehr auf Gegenpositionen eingegangen werden. Grundsätzlich falsch lag Reichelt bzgl. seiner Refugees welcome Kampagne mit Frau Merkel und bzgl. Corona. Bei beiden Themen hat er mittlerweile zwangsläufig eine 180Grad Wende vollziehen müssen.
melden
Kommentar von Marie F.
ein wichtiger Beitrag von Akexander Kissler:
Digitale Identität: Einstieg in den Überwachungsstaat? | KISSLER Kompakt am 11.04.25
https://www.youtube.com/watch?v=bDW05-EkP9I
melden
Kommentar von Hans Hoffmeister
Das, Herr Wallasch, gefällt mir so an Ihnen: souveräner Journalismus, der austeilt, einsteckt und weitermacht, das ganze ohne Verbiegen !
melden
Kommentar von Sandra Richter
Felix Perrefort nicht zu vergessen, der auch bei X mit seiner ungewöhnlich sympathischen Art und Weise selbst seine Hater und Trolle mit überzeugenden Fakten und Ausdauer in die Schranken weisst.
Das neue Abo-Modell bei NIUS ist wegen der eingeblendeten grossen Werbung etwas nervig, aber natürlich ist auch der kommerzielle Erfolg für den Einfluss entscheident.