Offener Brief an Julian Reichelt
Lieber Julian,
ich sprach neulich mit einem gemeinsamen Bekannten über Dich. Und er fragte mich direkt, warum ich Dir nicht einfach einen offenen Brief schreibe. Ja, warum eigentlich nicht?
Glückwunsch zum Erfolg mit Nius. Der professionelle Aufschlag kam zur rechten Zeit, die Neuen Medien waren für diesen mächtigen Booster mehr als bereit. Und mit Blick auf die Lesezahlen bist Du mittlerweile gleichauf mit Tichys Einblick, ohne dass ein Portal oder ein Magazin der Neuen Medien deshalb Einbußen hinnehmen musste.
Im Gegenteil! In der Gastronomie sagt man, Mitbewerber beleben das Geschäft. Und das gilt auch für die Neuen Medien, ohne dass wir deshalb zur Partymeile auf Mallorca oder zur Düsseldorfer Altstadt geworden sind.
Eine Reihe altbekannter Gesichter der Neuen Medien hat bei Dir eine Heimat gefunden, von Alexander Kissler – ein Fels in der Brandung – bis hin zu einer Birgit Kelle, die ihre DNA über Jahre hinweg tief in die Neuen Medien eingestanzt hat. Die Neuen Medien sind seit einem Jahrzehnt eine eingeschworene Gemeinschaft, man kennt sich, man weiß umeinander, man achtet aufeinander auch dann, wenn man nicht jeden Tag Umgang miteinander pflegt.
Aber gerade weil es diese enge Vernetzung und dieses voneinander profitieren gibt, wundert es einmal mehr, dass Du so wenig von diesen Neuen Medien und ihren Machern weißt. Meine Empfehlung: Lass Dir mal die Geschichte Deiner neuen Heimat erzählen. Meiner Heimat. Und der Heimat solcher Journalistengiganten wie Roland Tichy „Tichys Einblick-TE“ (und natürlich auch Henryk M. Broder mit „Achse des Guten“).
Diese Portale kann man getrost als Stammhäuser der Neuen Medien bezeichnen. Gleich eine ganze Reihe von Ablegern von TE haben sich tief verwurzelt, von Reitschuster als unangefochtenem Leuchtturm der Corona-Maßnahmen- und Impfkritik, bis zum kometenhaften Newcomer Apollo News und weiteren maßgeblichen altgedienten Akteuren. Auch der Autor und Journalist Dushan Wegner war oft bei Tichys Einblick zu lesen. Und er präsentiert schon seit Jahren auf seinem eigenen Blog regelmäßig einen Querschnitt der Neuen Medien unter dem Suchbegriff „Freie Denker“. Eine wunderbare Chronistenfunktion!
Nius hat es in kurzer Zeit geschafft, nicht nur ein relevanter Player der Neuen Medien zu werden, Du selbst bist mit deinem Gesicht und „Achtung Reichelt!“ zur Speerspitze des Geschäftes geworden. Diese professionelle Melange aus „BILD“ und Neuen Medien ist wirkmächtiger Giftstachel im Fleisch des Establishments.
Gewissermaßen die Meta-Ebene oberhalb der täglichen Nachrichtenblogs der Neuen Medien sind die drei Themenblöcke Migration, Corona und Ukrainekrieg. Nius hat seinen Schwerpunkt auf die Migrationserzählung gelegt.
Nius steht für Migrationskritik. Das allerdings sorgt regelmäßig für Irritationen und die kritische Nachfrage: Wie ernst ist es Dir, wie ernst ist es Julian Reichelt wirklich damit? Du warst der wirkmächtigste Medienschaffende der illegalen Massenzuwanderung.
Du warst der mediale Zeremonienmeister der Welcome-Refugees-Bewegung!
Thematisiert werden soll hier nicht, dass Du damit 2015 und in den Folgejahren den Pfad der Vierten Gewalt verlassen und zum Propagandachef der Merkelregierung geworden bist. Jeder kann sich verändern, jeder hat das Recht, sich zu verändern. Natürlich auch ein Julian Reichelt.
Aber Du bist heute sehr vielen Menschen deine Erzählung dieser Entwicklung schuldig! Der Grund ist so einfach wie einleuchtend: Deine Propaganda für Springer und die Merkelregierung ab 2015 und in den Jahren darauf war Steigbügelhalter einer massiven Diffamierungskampagne gegen die Neuen Medien. Uns wurden ab 2015 ff. die Konten gekündigt, wir haben viele Jobperspektiven verloren, wir wurden als „Nazis“ beschimpft, linksextremistische Gestapo-NGOs machten Jagd auf die Adressen der Herausgeber der Neuen Medien, man wollte uns wirtschaftlich in den Ruin treiben!
Der Riss ging nicht nur durch die beruflichen Netzwerke, die auf einmal zu Staub zerfielen, als habe es die gewachsenen, guten Beziehungen nie gegeben. Der Riss ging mitunter sogar quer durch die Familien, der Druck von außen entlud sich im Inneren, ich habe gestandene Männer in echten Nöten gesehen!
Ein Beispiel von vielen: Friedrich Merz, der einstige Hoffnungsträger auch vieler Konservativer, sollte Mitte 2018 von der Ludwig-Erhard-Stiftung einen Preis bekommen. Weil er aber gerade zurück auf dem Sprung an die CDU-Spitze war, nutze er die polit-medialen Diffamierungen gegen die Neuen Medien, um sich lautstark zu weigern, den Preis vom damaligen Vorsitzenden der Stiftung anzunehmen. Von Roland Tichy! Jens Spahn und Carsten Linnemann zogen später nach, Tichy stand irgendwann entnervt nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung.
Was Du damit zu tun hast? Deine Welcome-Refugees-Propaganda bei Springer für die Bundesregierung war mächtiger Antreiber dieser Diffamierungsmaschine. Ein regelrechter Brandbeschleuniger! Hast Du die Kritiker und die Neuen Medien als Vierte Gewalt damals verteidigt? Der politische Druck und die Diffamierungen gegen die Kollegen waren Dir vollkommen gleichgültig.
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Dein Best-Kumpel Ulf Poschardt, jetzt Herausgeber bei Springer, hat es Dir aktuell in seinem Buch „Shitbürgertum“ frisch ins Stammbuch geschrieben. Ein Shitbürger (nicht mein Begriff!) schreibt über den anderen Shitbürger:
„'Wir schaffen das', dekretierte Merkel. 'Refugees welcome', sagten Kai Diekmann und Julian Reichelt bei der 'Bild“' In den Nachrichtensendungen strahlten die Bürger:innen (sic!) mit Applaus-Corsi um die Wette – und natürlich war das, wie auch das berühmte Selfie der Kanzlerin, ein Pullfaktor.“
Folgerichtige Ergänzung: Du warst im selben Maße der Pullfaktor der Diffamierung der Neuen Medien. Und ich will es Dir nicht ersparen, weil Du es Dir viel zu lange selbst erspart hast:
Auf dem Gipfel der Zumutung Deiner Propaganda-Arbeit für das Migrationsregime von Angela Merkel warst Du der wichtigste Akteur der Diffamierung der Neuen Medien!
Nur stellvertretend dafür soll ein Brief stehen, den Du im Februar 2016 an den damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Phillipp Lengsfeld geschrieben hattest, nachdem der Abgeordnete Lengsfeld die Bild-Zeitung und Dich als Verantwortlichen explizit aufgefordert hatte, Deine und Eure linkspolitische „Refugees-Welcome“-Kampagne sofort zu beenden.
Deine öffentliche Antwort an Lengsfeld begann damit, dass Du gegenüber dem Abgeordneten Dein „Entsetzen“ ausgedrückt hast über dessen Forderung.
Viele CDU-Abgeordnete haben sich auch deshalb später nicht mehr getraut, gegen Merkels illegale Massenzuwanderung zu protestieren. Wenn Du also heute bei Nius davon sprichst, dass Merkel die CDU zerstört hat, was war denn der Anteil der BILD daran?
Was war Dein Anteil? Und wie willst Du mit der Aufarbeitung Deiner eigenen Geschichte heute umgehen, wenn Du die gleichen Positionen 2025 verbreitest, über welche Du dich gegenüber früheren Kritikern entsetzt hast und die dafür massiv diffamiert und ausgegrenzt wurden?
In Deinem Schreiben hast Du damals den CDU-Abgeordneten Phillipp Lengsfeld – „Wie können Sie es wagen?“ – moralinsauer regelrecht beschimpft, als Du ihm untersagen wolltest, sich über ein BILD-Foto aufzuregen, dass ein Kind zeigt, das durch Stacheldraht kriecht.
Aber bei Nius ist es heute – neun Jahre später – gängige Praxis, zu betonen, dass überwiegend nur junge Männer mit der illegalen Massenmigration kommen und Bilder von Kindern und Frauen eine Täuschung der tatsächlichen Verhältnisse sind! Möchtest Du Nius-Beispiele dafür? Es gibt etliche!
Deine Beschimpfung von Herrn Lengsfeld war grenzenlos bis dahin, ihm im Abgang auch noch jede Christlichkeit abzusprechen. Und sie sind für immer dokumentiert!
Deine Beschimpfungen waren damals besonders wirkmächtig und sollten keineswegs nur Phillip Lengsfeld treffen. Es ging Dir konkret darum, jedwede Kritik an der illegalen Massenzuwanderung zu unterbinden und den Kritikern der Massenansiedlungspläne offen zu drohen, was ihnen passieren kann, wenn sie es wagen, anderer Auffassung zu sein. Oder wenn sie es wagen, den Neuen Medien etwa in der Sache ein Interview zu geben.
Das war eine Kriegserklärung und es gab eine lange Reihe von Opfern!
Lieber Julian. Heute möchtest Du sein wie Phillip Lengsfeld. Heute möchtest Du in der Sache sein wie Roland Tichy. Und Du hast die Mittel und Möglichkeiten, es auch zu sein, diesen Männern nachzueifern oder es sogar besser zu machen irgendwann!
Welche Sendung „Achtung Reichelt!“ habe ich nicht gesehen? Ich habe sie alle angeschaut und mich jedes Mal auch gefragt, was gewesen wäre, wenn Du schon 2015 an unserer Seite gestanden hättest, um als Vierte Gewalt die illegale Massenzuwanderung der Merkel-Regierung zu kritisieren. Aber damals hast Du auf der anderen Seite gestanden! Und damit hast Du diesen vielen guten Leuten aktiv und massiv geschadet!
Du hast uns geschadet! Ja, ich habe das zuletzt häufiger kritisiert und musste mir manchmal anhören, dass man die alten Geschichten angesichts Deiner aktuellen Leistungen ruhen lassen soll.
Einige dieser Einwände haben es geschafft, mir Bauchschmerzen zu machen – Nein, niemand will gerne destruktiv erscheinen! Aber ist es destruktiv, endlich eine Aufarbeitung der Corona-Jahre zu fordern? Ist es destruktiv, eine Aufarbeitung der Rolle der Medien bei der illegalen Massenmigration zu verlangen?
Die vielen großartigen Köpfe von Tichy bis Kissler und Klonovsky haben es verdient, dass Du endlich darüber sprichst, was damals Deine Rolle war. Wenn nicht für Dich, dann mach es für uns, dass wir endlich Frieden mit unserem Julian Reichelt machen können: Denn selten war dieser Julian Reichelt so wertvoll wie heute.
Mach doch endlich reinen Tisch. Erleichtere Dich. Es gibt noch so viel zu tun!
Für viele Leute sind die Medien wichtiger als die Politik. Diese Grundstimmung ist unser Auftrag. Die Medien müssen in die Spur kommen. Jetzt und heute und sofort.
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Kommentar von Hans Michael Hensel
"Achtung Reichelt" und Nius mit Schuler, Kelle, Kissler etc. ist unersetzlich und wir sind alle froh, daß wir sie haben.
Aber warum Reichelt bisher nicht ein einziges Mal seine Rolle vor seinem Weggang bei "Bild" selbst thematisiert hat, ist mir ebenso unverständlich wie seine Hetze gegen Björn Höcke, die ihm alleine auf Youtube 50 000 Abonnenten kosteten und das zurecht, denn er nannte nicht ein einziges konkretes Beispiel für dessen angeblich rechtsradikale Gesinnung.
Also frei nach Elon Musk vs. BBC ("You just lied"): Reichelt wird auch heute noch beim Lügen erwischt.
Schade ist das vor allem deshalb, weil er dadurch seine sehr oft großartigen anderen Beiträge entwertet.
Als Zuschauer und Hörer, der ihn gerne als deutschen Tucker Carlson oder Douglas Murray sehen würde, traue ich ihm deshalb irgendwie nicht mehr richtig über den Weg, egal was er sagt.
Aber vielleicht ist ja gerade das sogar ganz gut so.
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Kommentar von Bianca Mansfeld
Am 27. Mai 2021 bat Julian Reichelt stellvertretend für die Bundesregierung die Kinder des Landes in der BILD medienwirksam um Verzeihung für das ihnen zugefügte Leid durch die Coronamaßnahmen.
Als Redaktionsleiterin des Vereins ElternStehenAuf machte ich Herrn Reichelt in einem Brief auf die diesbezüglich unrühmliche Rolle der Medien, insbesondere auch der BILD, aufmerksam, verbunden mit der Bitte, die zukünftige Berichterstattung zu Kindern und Corona im Sinne der Kinder mit Blick auf deren Wohl und Unversehrtheit zu gestalten. Wir hatten ihm damals eine dahingehende Zusammenarbeit angeboten, ihm authentische Geschichten über die verheerenden Folgen der Coronapolitik auf Familien und Kinder, Pressemitteilungen etc. zur Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen. So hätte Herr Reichelt seiner Bitte um Verzeihung für seine Mittäterschaft und einem erscheinenden Umdenken die nötige Glaubwürdigkeit verleihen können. Bedauerlicherweise erhielten wir damals keine Antwort. Aber es würde auch mich sehr interessieren, wie er inzwischen zu seiner damaligen Rolle steht.
Den Brief füge ich im Folgenden an:
Sehr geehrter Herr Reichelt,
der Vorstand und die Redaktion von ElternStehenAuf e.V. bedanken sich sehr für Ihren Artikel vom 27. Mai, in dem Sie in bemerkenswerter Deutlichkeit auf den Punkt bringen, welch unbilliges Leid die Coronamaßnahmen über unsere Kinder gebracht haben.
Als inzwischen bedeutendster Familien- und Kinderfürspracheverein des Landes, der seit Beginn der Krise konsequent für die Rechte der Kinder eingetreten ist, irritiert uns an Ihrem Statement dennoch das eine oder andere.
Sie sprechen davon, dass Sie gewissermaßen stellvertretend für die Kanzlerin und die Bundesregierung um Verzeihung bitten. Aber hatte nicht vor Ostern Frau Merkel schon einmal medienwirksam eingestanden, zu weit gegangen zu sein, um hernach sofort noch viel weiter zu gehen? Und hatte nicht Jens Spahn vor vielen Monaten bereits gesagt, man werde viel einander verzeihen müssen, ohne dass man sich auch nur ansatzweise bemüht hätte, die angedachten Verfehlungen von vornherein zu vermeiden.
Was ich damit ausdrücken möchte: Was nützen Schuldeingeständnisse und Reuebekenntnisse, wenn man das eigene Verhalten zukünftig nicht zu ändern beabsichtigt?
Womit wir bei der Rolle der Medien – die BILD gehört selbstredend dazu – angekommen wären. Sie sprechen selber in Ihrem Artikel von einer medialen Berichterstattung, die durch die Verbreitung von „Propaganda-Parolen gegen Kinder“ maßgeblich zur Durchsetzung der unmenschlichen Politik beigetragen hat.
Daher richtet ElternStehenAuf die klare Frage an Sie: Was wird sich mit dem heutigen Tag klar und eindeutig ersichtlich an der Berichterstattung der BILD verändern? Zeigen Sie den Menschen mithilfe der immensen Reichweite der BILD, dass Ihre Anklage an die Verantwortlichen für das unermessliche Leid von Kindern, Familien und all denjenigen, die gefordert sind, die Maßnahmen durchzusetzen, ehrlich und aufrichtig ist? Oder dient Ihre Bitte um Absolution einzig dazu, das eigene Gewissen zu erleichtern, indem Sie den Kindern auch noch die Bürde des Verzeihens für das Unverzeihliche auferlegen?
Stellen Sie sich von nun an, so wie wir, dem Sturm der Diffamierung und des Framings mit klarem Blick für die Rechte der Kinder konsequent entgegen!
Arbeiten Sie mit unserer Redaktion zusammen, veröffentlichen Sie täglich die
Geschichten all jener Menschen, die im Coronawahnsinnskampf für Kinder Leid erfahren haben oder ihre Existenz gefährdet sehen! Wir haben unendlich viel Stoff, mit dem wir Sie diesbezüglich versorgen können.
Mit Blick auf die aktuelle Diskussion gilt es akut, alles Erdenkliche zu tun, damit unsere Kinder vor der Impfung bewahrt werden, durch die sie selber keinerlei Nutzen haben, aber sehr vielen Risiken ausgesetzt werden.
Zum diesbezüglichen Beschluss des 124. Ärztetags hatte unsere Redaktion eine
Stellungnahme verfasst, die wir Ihnen im Anhang mitschicken und die sich als Auftaktveröffentlichung für einen neuen, ehrlich am Kindeswohl orientierten BILD-Journalismus bestens eignet.
Wir freuen uns sehr auf Ihre Rückmeldung und eine Zusammenarbeit für die Rechte unserer aller Kinder
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Kommentar von HA Kah
Eine ehrliche Antwort auf diesen offenen Brief stände Julian Reichelt gut zu Gesicht und wäre seiner Glaubwürdigkeit förderlich. Noch entsteht gelegentlich der Eindruck, dass immer gerade die Meinung vertreten wird, die voraussichtlich die meisten ‚Klicks‘ bringt. Nur Mut, Julian, sag wie es war, warum Du so warst, wie Du warst und wohin Du willst.
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Kommentar von Stefan Schröder
In Sachen Pioniere möchte ich auf politplatschquatsch.com hinweisen. Messerscharfe Ironie, lange vor Broder und Tichy.
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Kommentar von Max Meier
Ansonsten ist zum Darsteller Reichelt alles gesagt. Danke für den offenen Brief. Vielleicht kann man in diesem Kontext Franklin Roosevelt zitieren: "He may be a bastard, but he's our bastard." Jedenfalls momentan ... noch. Aber wer weiß schon, über wen/was er nächste Woche herzieht...
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Kommentar von Max Meier
@Petra Wilhelmi. Das ist falsch. Es war eher so: Ursprünglich hatte Tichy einige junge Talente aufgebaut und sorgsam gefördert. Reichelt hat dann die ganze Mannschaft dieser jungen aufstrebenden Leute von ihrem Mentor Tichy abgeworben. Nach ein paar Monaten hat er sie dann klammheimlich abserviert; vermutlich wollte er die neutralisieren oder auf Anweisung seines Herrn und Zahlmeisters Gotthard. Die konnten jetzt nicht mehr zu Tichy zurück und haben sich daraufhin auf Apollo News konzentriert, was schon vorher existierte, aber eher ein Mauerblümchendasein fristete.
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Kommentar von Petra Wilhelmi
Kommentar von Ostdeutsche: Julian Reichelt hat Apollo News mitbegründet oder gar überhaupt gegründet. Es gehört mit zum Netzwerk, das Julian Reichelt aufgebaut hat.
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Kommentar von BI
Die Kritik an Nius und an Reichelt trifft es meiner Meinaug nach sehr gut.
Die Stärken bei Nius sind für mich Kissler, Kelle, auch Waldi Hartmann, der sich schon live mit Reichelt gezofft hatte - und daß das möglich ist - und verschiedene Gäste.
Die Schwächen bei Nius sind für mich, Julius Böhm, der immer am plappern ist, und wie eine jüngere Version von Reichelt wirkt und Schuler - aber das Herr Wallasch hier schon ausführlich geschrieben.
Und immer wieder trifftet es auf Bildzeitungsniveau ab - so hat in der heutigen Nius live Sendung der Moderator immer wieder erwähnt das der grausam ermorderte 2-jährige Junge Polizist hätte werden wollen. Ein 2-Jähriger?
Mal schauen, ob Reichelt auf Ihren offenen Brief antworten wird.
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Kommentar von .TS.
Die einen sind Oppositionelle, die anderen nur Opportunisten.
Klingt ähnlich, ist aber so ziemlich das Gegenteil.
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Kommentar von Holger Nickel
So lange nicht seitens Reichelt genau dieses Eingeständnis kommt,
riecht er für mich nach Nikolaus Blome. Und das stinkt!
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Kommentar von Ostdeutsche
@Petra Wilhelmi: Sie machen mich neugierig. Wer steckt denn hinter Apollo News?
Aber zum Thema hier: Herr Wallasch, das ist ein sehr guter Brief.
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Kommentar von Malka
Herr Reichelt ist der typische Wendehals.
Die gab es 1989 auch zuhauf.
Erst wurde hinter der Gardine abgewartet, wohin die Reise gehen würde..
Wie sich die Bilder gleichen.
Hätten sie ihn bei Bild wegen seiner Weibergeschichten nicht abgesägt, würde er heute noch das gleiche tröten wie 2017.
Kann ich nicht ernst nehmen, den Mann.
Sie haben das sehr schön geschrieben.
Und das“Recht, sich ändern zu können“- diesen Spruch kann ich nicht mehr hören..
2014 hatte Pegida genau vor den Zuständen gewarnt, die jetzt eingetreten sind.
Sie waren: Nazies, Rassisten, Schwurbler, Hinterwäldler, Vorgestrige, Rechtsextreme usw.und sofort.
Niemand hat sich bisher bei diesen Leuten entschuldigt.
Jetzt kommen sie alle aus ihren Löchern gekrochen und machen auf Widerstand.
Geschenkt. Bin gespannt, ob der Typ Ihnen antwortet.
LG
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Kommentar von Alfonso Kerner
"Jeder kann sich verändern, jeder hat das Recht, sich zu verändern. Natürlich auch ein Julian Reichelt."
OK. Das heisst aber noch lange nicht, dass sich dieser Mensch auch geändert hat.
So einfach ändert sich ein Mensch doch nicht, zumal dann nicht, wenn er das, was er vorher gemacht hat so lange und so intensiv und offensichtlich mit großer Freude gemacht hat.
Das erinnert mich an Söder. Nur weil er sich jetzt hat einen Bart wachsen lassen und sich in Rollkragenpullis steckt, hat dieser Mensch sich doch nicht geändert.
Und weil dieser Reichelt jetzt nius betreibt anstatt bei BILD aktiv zu sein?
Er bedient halt eine Zielgruppe, die BILD & Co. nicht bedienen.
Ich denke das ist nur Business - mehr nicht.
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Kommentar von Johannes Schumann
Ich gucke und höre auch viel der Nius-Sachen, aber die Personalie Reichelt sah ich auch immer skeptisch, vor allem wegen seiner Corona-Vergangenheit. Er hat irgendeine Erklärung geliefert, aber so glaubhaft war die nicht. Angeblich hätte man ihn falsch verstanden.
Für mich ist die Achse des Guten wichtigste Portal. Ich lese es seit Anbeginn. Ich kenne noch die Vorgängerblogs: "Maxeiner & Miersch" und den privaten Blog von Henryk M. Broder. Tichy lese ich erst seit ungefähr 2016.
Es wird dauern, bis Nius und Reichelt bei mir das Vertrauen erworben haben, wie es die Achse und Tichy schon lange haben. Manche Beiträge bei Nius sind ja auch komisch, beispielsweise wenn sich der begriffsstutzige Waldemar Hartmann in politische Gefilde traut. Wäre er doch bei Fußball und Weißbier geblieben, denkt man sich.
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Kommentar von Hans Hoffmeister
Herr Wallasch,
Stimme hundertprozentig mit Ihnen überein. Herr Reichelt war als Protagonist der Bild maßgeblich an der Meinungsbildung und Diffamierung Andersdenkender beteiligt. Und es liegt auch mir am Herzen, zu lernen, warum Reichelt seinerzeit eine diametral verschiedene Position eingenommen hat. Keiner ist unfehlbar und jedem von uns ist es schon passiert aufgrund von neu gemachten Erfahrungen, neuen Informationen oder guten Argumenten seine Position ändern zu müssen oder zu wollen. Es wäre dennoch gut zu wissen, wie es zu diesem drastischen Umschwung bei einem derart meinungsstark auftretenden Protagonisten kam. So oder so, Reichelt sollte sich dazu äussern, damit wir alle daraus lernen können.
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Kommentar von Farg Alucard
Reichelt ist ein opportunistischer Kopfgeldjäger ohne moralische Prinzipien. Aktuell ist Frank Gotthard sein Auftraggeber und gibt die Richtung vor. Anstand, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind Eigenschaften, die Reichelt völlig fremd sind. Er hätte schon längst die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich zu seinem "Fehlverhalten" während der Refugees Welcome und Coronaphase äußern können. Aber solchen Menschen fehlt es an Aufrichtigkeit.
ACHTUNG, REICHELT!
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Kommentar von Ombudsmann Wohlgemut
Ich glaube nicht, dass von Julian etwas kommt. Er betont doch immer wieder die lange Zeit, die er in Afghanistan verbrachte und dass er solche Leute und deren Methoden zur Genüge kennt.
Nur wie konnte er dann - gerade mit dieser Erfahrung - auf der Gegenseite stehen und das alles verharmlosen?
Das passt einfach nicht zusammen. Entweder hat er das gegen seinen Willen gemacht, weil ihm sein Job wichtiger war als redlicher Journalismus oder es sind nur Ausreden und er steht nun lediglich deshalb auf der richtigen Seite, weil er geschasst wurde.
Egal wie, zumindest leistet er jetzt wichtige Arbeit und weiß dabei auch zu unterhalten.
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Kommentar von Petra Wilhelmi
Gut geschrieben. Nur, TE zensiert. Ich bin schon oft dort zensiert worden. Oder man schiebt die Veröffentlichung eines Kommentars so weit raus, dass der Artikel auf der Website kaum noch zu finden ist. Ein wirklich alternatives Medium im Sinne von Meinungsfreiheit ist TE nicht. Auf Apollo News trifft Ähnliches zu. Als ich las, wer hinter Apollo News steckt, war mir das völlig klar. Auch Nius sollte man kritisch betrachten. Ich besuche jeden Tag die Seite. Es gibt viele gute Artikel dort, aber die zionistische Schlagseite zeigt, dass Nius auch kein offenes, faires und objektives (soweit ein Mensch objektiv sein kann) Medium ist.
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Kommentar von Klaus
PS: auch was niu daherkommt, kann altbackener Legacy Media Wein in digitalen Schläuchen sein.
Die Faktencheck-Funktion von X durch die aktive Community ist ein Schritt in eine kooperative Form des öffentlichen Dialogs, und nicht mehr vom Altar herunter.
Friede der Community, Krieg den Altären, auch den als neu-digital getarnten.
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Kommentar von Ulrich Viebahn
"Aber Du bist heute sehr vielen Menschen deine Erzählung dieser Entwicklung schuldig!" Ein sehr gut abgewogener Hinweis/Wunsch. Kein friendly fire. Ein schöner Artikel von Herrn Reichelt wäre ein Mega-Glaubwürdigkeits-Booster, der sogar auf die anderen Neuen Medien abfärben würde. Gute Unterhaltung sowieso.
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Kommentar von Klaus
Ach was! Die verstaubten und seit über einem Jahrhundert in denselben Händen befindlichen Legacy Media werden die Kurve nicht mehr kriegen, und ehrlich das ist gut so!
Der Blödsinn, daß Leute sich ihre vorkonfektionierte Meinung laufend 24/7 abholen können, die alte bernays'sche Propagandamaschinerie gehört eingestampft, ein für allemal und endgültig. Das Internet 2.0 war schon längst der Ersatz für die tägliche Frontalunterrichts-Belehrung eines Nürnberger Trichters in Papier- oder Fernglotzform. 98% davon sind Müll, sind wir doch mal ehrlich, und sollen nur die Maschinerie eines Kapitalismus füttern, der allermeistens nur gegen die Interessen der Menschen agiert hat.
Ich bin sogar dafür, das Fernsehen (tell-a-vision, also Märchenshow) komplett abzuschaffen, wer braucht das noch? Filme etc kann Omi auch online beziehen, mit altersgerechtem Interface, leicht bereitstellbar.
Nein, im Gegenteil, der gesamte Hintergrundsumpf, der sich vom Denkhoheits-Outlet der Legacy Medien fett und feist ernährt und damit ein Übergewicht an Macht hat, muß trockengelegt werden.
Lest stattdessen mehr Dushan Wegner, richtig.
"Scrollende Wracks sind keine Leser".
Und die Zukunft, jetzt schon, geht sowieso auf X und TikTok ab.
Shipwreck
@shipwreckshow
My Beyoncé video struck some nerves, and if we're being really honest, I was surprised.
I thought we as a collective were so much further along than this. My video wasn't even controversial, but the number of people defending her with their whole online life was disappointing, to say the least.
"I thought that we was much further along as a species, but I was wrong."
Und da schließt sich der Kreis, was Wallasch, Wegner oder shipwreck fordern: mehr Vernunft, mehr Verantwortung, mehr Transparenz, mehr Anstand, mehr Sorge für die Eigenen. Denn die Eigenen haben ein Vorrecht in ihrer Heimat, Punkt.
Überleben werden nur jene Medien, die genau dieses elementare Daseinsrecht zu gestalten helfen. Bespaßung für Idioten und Betrugsfassaden für Verbrecher aller Art haben in Medien nichts zu suchen. Sie sollen den Geist und echte Partizipation bilden, stützen und am Laufen halten, nicht desavouieren. Das wäre mal eine gute Executive Order, ein Pflichtprogramm für Medien das eingehalten werden muß, sonst Abschaltung. Würde ich sofort unterschreiben, und ruckzuck wäre der größte Teil verhaltensparalysierenden Giftmülls weg. Grade von Schädlichkeit von Media, i.S. von Marshall McLuhan, könnte man jederzeit durch nicht-woke KI überwachen lassen, siehe zb dark patterns, psychisch gefährliche künstliche Dopamin-Feedback-Ketten usw. Die Wege sind da, man muß nur wollen. Und das ist immer das Hauptproblem, wer bereichert sich an unserem Schaden, auf unsere weiteren Kosten. Das muß ins Licht, egal wo.