Aber zur Wahrheit gehört eben auch: Inhaltlich ist das natürlich Nonsens. Jedenfalls, was die allermeisten so genannten Verschwörungstheorien angeht – von silbernen Würmchen auf Teststäbchen bis zu gemolkenen Adrenochrom-Kindern in Katakomben tief unter dem Central Park und der nicht besonders originellen Idee, die Erde sei doch eine Scheibe.
Allerdings haben sich viele von Faktencheckern, Medien und Politik diffamierte Thesen rund um die Corona-Maßnahmen und mRNA-Injektionen später als wahr oder zumindest teilweise wahr herausgestellt. Oder präziser: als durchaus akzeptable These.
Nehmen wir das Beispiel „Laborthese“. Die wurde anfangs als Verschwörungstheorie gebrandmarkt. Die damals führenden Virologen einschließlich Anthony Fauci und Christian Drosten hatten diese Diffamierung als „Verschwörungstheorie“ sogar explizit in einem führenden internationalen Fachmagazin veröffentlicht, wohlwissend, dass Publikationen in „The Lancet“ weltweit gelesen und akzeptiert werden.
Aber – und das gehört zur Wahrheit dazu – selbst, wenn die Faktenlage heute stark für die Laborthese spricht, heißt das nicht, dass die Zoonose-These deshalb bewiesenermaßen Quatsch wäre.
Hier hat sich lediglich wieder durchgesetzt, dass es unwissenschaftlich ist, im Wettstreit der Ideen (Thesen), eine These von vornherein auszuschließen. Möglicherweise ist das sogar kriminell, wenn es hier um Vertuschung von illegalen Forschungsprojekten oder ähnlichem geht.
Selbst wenn der Eindruck heute vielfach geweckt wird, heißt das aber noch lange nicht, dass der größte Schwachsinn automatisch irgendwann wahr wird.
Die Tatsache, dass Thesen wie die Laborthese diffamiert wurden und sich später als wahrscheinlich herausstellten, ist kein Freibrief für jeden Unsinn, der im Zusammenhang mit Corona zusammengeschrieben und verbreitet wurde.
Ein aktuelles Bespiel? Gerade twitterte ein Account mit bald 4000 Followern, dass das Internationale Rote Kreuz keine Blutspenden mehr von Geimpften annehme. Das Blut sei unnatürlich verdickt, gerinne schneller usw. Die Meldung wurde von einem dubiosen, verschwommenen Filmchen begleitet.
Diese Geschichte ist allerdings schon relativ früh nach Beginn der mRNA-Injektionen verbreitet worden und stimmt schlicht nicht. Weder das Internationale noch das Deutsche Rote Kreuz haben solche Verbote ausgesprochen, außer, dass man frisch Gespritze wegen Belastung und körperlichen Reaktionen ein paar Wochen Pause zum Selbstschutz verordnet hatte.
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Plasmaspenden sollen zeitweilig nicht von Geimpften angenommen worden sein, aber hier ging es ebenfalls nicht um qualitative Fragen. Ein Fünkchen Wahrheit ist also durchaus vorhanden, aber eben keines, dass eine alarmierende Geschichte zulässt, die man „Blutspende-Verbot für Geimpfte“ taufen könnte.
Jetzt ist diese alte Geschichte erneut hervorgekramt und auf besagtem Account 5000-mal angezeigt, über 150-mal geteilt und über 50-mal kommentiert worden. Was man da zu lesen bekommt, kann man durchaus als Aufruf zur Selbstüberprüfung verstehen, dahingehend, ob der Unsinnsfilter noch funktioniert.
Denn nur, weil Ungeimpfte, Corona-Maßnahmen- und mRNA-Kritiker vielfach diffamiert und ausgrenzt wurden, zwingt das niemanden, alles von jedem für bare Münze zu nehmen, wenn er nur nicht Teil des Mainstreams ist.
Hier ein paar der Antworten unter besagtem Tweet:
„Ich werde mein ,ungeimpftes' Blut noch sehr, sehr teuer verkaufen in Zukunft.“
„Dann steigt der Preis für mein Blut???“
Eine Userin gibt den Geimpften Tipps, wie sie ihr Blut wieder in Ordnung bringen könnten:
„Sie sollen Zitronensaft mit Zucker verrührt trinken. 1 Zitrone am Tag. Ganzen Saft zubereitet, morgens trinken. Für Kinder bis 12 die Hälfte. Bitte Info weitergeben. Nach halbem Jahr alles okay.“
„Bitte Info weitergeben“, steht da tatsächlich.
Ein weiterer entsetzter Nutzer schreibt in Richtung Rotes Kreuz:
„Oh mein Gott wie werdet ihr dann jetzt eure Geschäfte die ihr mit Blut macht am Laufen halten?“
Und noch ein Nutzer zieht bereits eine Art Fazit:
„Die ,Schwurbler' hatten und haben recht, von Anfang an. Dem Staat und den sog. Experten ist nicht zu trauen.“
Daraufhin schreibt der nächste Twitter-Nutzer gleich in Versalien, wohl damit es niemand übersieht:
„DIE TRAGISCHE WIRKLICHKEIT!“
Immerhin ein Nutzer liefert einen Screenshot, wo eindeutig erklärt wurde, dass es sich nur um eine zweiwöchige Pause direkt nach der mRNA-Injektion handelt.
Hilft aber nichts, denn gleich im Anschluss heißt es weiter:
„Darf ich Dir in diesem Zusammenhang auch folgendes Video anhängen? Für Alle Gespritzten und Angehörige! Plötzlich u. unerwartet gestorben / Died suddenly“
Immerhin, und dass ist beruhigend, fragen etliche Kommentare nach der „Quelle“, woraufhin nichts wirklich Verwertbares geliefert werden kann. Andere erklären, dass es sich hier um Falschnachrichten handelt.
Was findet sich noch auf dem Account, der diese alte Geschichte wieder verbreitet und dafür teils gutgläubige Abnehmer gefunden hat?
Unter anderem findet sich ein kürzerer mit Filtern nachbearbeiteter Film mit der begleitenden Textzeile: „these people on tv are not human...“, der Film zeigt Prominente, die angeblich keine echten Menschen, sondern Echsen oder Ähnliches seien. Unter anderem werden als Beweis dafür Merkels Marionetten-Falten an den Mundwinkeln angeführt.
Der ganze Account ist eine toxische Mischung, das angebliche Wahrheitsserum ist ein Giftcocktail mit ein paar verträglichen Zutaten. Denn dort finden sich auch durchaus interessante Beiträge, die dem täglichen Irrsinn untergemischt wurden. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass hier jemand leider seines natürlichen Filters verlustig gegangen ist.
Vielleicht ist das der größte anzunehmende Schaden der Corona-Jahre: Wenn einfach alles in Frage gestellt wird, fehlt eine neutrale Plattform, auf der unterschiedliche Standpunkte in gegenseitiger Wertschätzung um die Wahrheit ringen können.
Die Schuld dafür trifft eindeutig das Corona-Regime, welches von Anfang an Kritiker diffamiert, ausgegrenzt und verfolgt hat. Hier ist Vertrauen erdrutschartig verloren gegangen. Die Schnittmengen, über die man sich zu Beginn eines Diskurses verständigen muss, sind so gering wie nie.
Viele kennen das aus dem persönlichen Erleben: Die täglichen Zusendungen von Freunden und Gleichgesinnten, die ungefiltert alles weiterleiten, das irgendwie eine Kritik an den bestehenden Verhältnissen übt. Oder noch häufiger, dass wieder die nächsten fünf staatlichen Verschwörungen aufdeckt.
Gerade als Journalist verbrennt man immer mehr Zeit auch damit, solchen vermeintlichen Skandalen nachzuforschen, nur um dann festzustellen, dass wieder nur ein kleiner Funken Wahrheit der Türöffner war, diesen ganzen Unsinn in einen Tweet zu spülen.
Ich habe nach so einer wieder einmal vergeudeten Zeit einen Freund leicht erbost in etwa gefragt: „Sag mal, musst du mir eigentlich jeden Scheiß ungefiltert zusenden? Prüf das doch wenigstens mal auf seinen Wahrheitsgehalt hin!“
Der Freund erklärt mir dann ausführlich, dass er nur der Überbringer der Botschaft sei. Ich müsse schon selbst herausfinden, was daran wahr sei. Aber folgenden Satz fand ich interessant, den er noch hintendran hängte: „Mich interessiert nicht mehr, was daran wahr ist, sondern dass es diesem Staat zuzutrauen ist, dass es wahr sein könnte!“
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Kommentar von Nordlicht
Gezielte Desinformation gab es immer, sowohl von Regierungsseite als auch von (wirtchaftlichen+politischen) Interessengruppen.
Und natürlich mischen auch ausländische Dineste mit egal ob aus USA, Russland oder China. Das ist doch nicht neu.
Dies mit dem Kampf der Regierungsseite gegen Kritiker mit dem Wort "Veschwörungstheoretiker" zu vemengen erscheint mir falsch. Das Beispiel mit der Bluspende und DRK scheint mir eher eine Desinformation von professionellen Akteuren zu kommen als aus einem privat-seoterischen Kreis.
Für eine V-Theorie ist diese Detail-Behauptung auch zu schmal.
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Kommentar von Barbara Blume
Ich habe 10 J. in einer Blutbank gearbeitet und würde generell nur Fremdblut akzeptieren, wenn ich in absoluter Lebensgefahr wäre. Natürlich wird das Spenderblut auf ausreichende Qualität und verschiedene Erreger untersucht, aber leider kann man nicht alles Negative ausschließen.
Spätestens nachdem ich einen Bericht von einem Pathologen mit entsprechenden Aufnahmen histologischer Gewebe-Schnitte (Leber, Niere, Herz, Blutgefäße u.a.) von "gegen Covid geimpften" Leichen gesehen habe, möchte ich von entsprechend "geimpften" Menschen auf keinen Fall Blut bekommen.
Wie die meisten Dinge bei dieser "Impfung" sind auch mögliche Folgen nach einer solchen Transfusion nicht untersucht.
Aber es ist inzwischen wohl bewiesen, dass 1. die Spikeproteine viel länger im Körper bleiben können, als zunächst angenommen o. auch nur behauptet wird und dass sie auch u.U. durch Körperflüssigkeiten übertragen werden können.
Kann aber jeder für sich selbst entscheiden - Transfusion oder nicht.
Wenn ein hoher Blutverlust noch nicht wirklich lebensbedrohend ist, kann man zumindest auch Alternativen versuchen, bevor man sich Fremdblut transfundieren lässt - habe ich nach einer größeren Op selbst bereits erlebt
- lange vor Corona.
Ob Blutbanken Verbote "geimpfte Spender" aussprechen o. ausgesprochen haben, weiß ich nicht.
Besonders misstrauisch bin ich, wenn Leute, die keine Ahnung von Medizin haben, sich über medizinische Themen auslassen u. ganz schlimm finde ich, wenn solche Leute dann auch noch Mediziner, die eine nicht regierungstreue Meinung vertreten diffamieren u. diskreditieren.
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Kommentar von bitte keine Steine werfen...
Manchmal ist es auch anders herum: Dinge waren wahr, haben sich verändert und im Nachhinein werden sie zur Verschwörungstheorie degradiert. Letzteres finde ich, hat ebenso eine zersetzende Wirkung…
Nun zur Aussage: "Mit Impfstoffen gegen covid-19 / SARS-CoV-2 geimpfte Personen dürften kein Blut spenden."
Das japanische Rote Kreuz hatte dies in der Tat verfügt, 2021.
erster Hinweis: https://home.solari.com/japan-forbids-blood-donation-by-covid-19-recipients/
Quellen dazu:
Auf der Webseite des Japanischen Roten Kreuzes aus der “Zeitmaschine”, jeweils übersetzt mit deepl.com heißt es:
27.02.2021:
jp: 新型コロナウイルスのワクチンを接種された方は、当面の間、献血をご遠慮いただいています
de: Personen, die gegen das neue Coronavirus geimpft sind, werden gebeten, bis auf Weiteres kein Blut zu spenden.
(https://web.archive.org/web/20210227114617/http://www.jrc.or.jp/donation/about/refrain/detail_08)
27.04.2021
jp: 新型コロナウイルスのワクチンを接種された方は、当面の間、献血をご遠慮いただいています。
de: Personen, die gegen die neuen Coronaviren geimpft wurden, dürfen bis auf weiteres kein Blut spenden.
(https://web.archive.org/web/20210427133458/https://www.jrc.or.jp/donation/about/refrain/detail_08/)
erst ab dem 6.5.2021 heißt es da:
jp: 新型コロナウイルスのワクチンを接種された方は、献血をご遠慮いただいています。なお、令和3年5月14日から、RNAワクチン(mRNAワクチンを含む)を接種された方は、48時間経過していれば献血にご協力いただくことが可能となります。
de: Personen, die gegen neue Coronaviren geimpft worden sind, dürfen kein Blut spenden. Ab dem 14. Mai 2021 dürfen Personen, die mit RNA-Impfstoffen (einschließlich mRNA-Impfstoffen) geimpft worden sind, Blut spenden, sofern 48 Stunden vergangen sind.
(https://web.archive.org/web/20210506112130/https://www.jrc.or.jp/donation/about/refrain/detail_08/)
Heutige Aussage bitte selbst überprüfen:
https://www.jrc.or.jp/donation/about/refrain/detail_08/
Was die Qualität der "monierten" Statements auf Twitter betrifft, enthalte ich mich einer Aussage - ich kenne sie nicht. Mir ist jedoch wichtig festzuhalten, daß es sehr wohl Zeiten und Orte gab, zu denen "Corona-Geimpfte" pauschal kein Blut spenden durften.
Beste Grüße
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Kommentar von Sigrid Leonhard
"Vielleicht ist das der größte anzunehmende Schaden der Corona-Jahre: Wenn einfach alles in Frage gestellt wird, fehlt eine neutrale Plattform, auf der unterschiedliche Standpunkte in gegenseitiger Wertschätzung um die Wahrheit ringen können."
Das sehe ich auch so.
Die Wertschätzung desjenigen, der eine andere Meinung als die eigene vertritt, ist schon lange verloren gegangen. So im Sinn von "Leben und leben lassen".
Hier aber - leider ist das meiner Meinung nach so - vor allem auf Seiten der sich besonders tolerant Gebenden (Fühlenden? Wirklich? Kann man wirklich so blind sein?)
"Aber folgenden Satz fand ich interessant, den er noch hintendran hängte: „Mich interessiert nicht mehr, was daran wahr ist, sondern dass es diesem Staat zuzutrauen ist, dass es wahr sein könnte!“"
Ich sehe das seit einigen Jahren auch so. Vorher war ich ganz anderer Meinung. Ich Depp.
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Kommentar von Torsten Kandziora
Alles kann - nichts muss. Wir schreiben das Jahr 2023 und alles, wirklich alles ist machbar, Herr Nachbar. Oder wie ein Freund vor Jahren schon sagte: "Es gibt nichts, was es nicht gibt"
Für mich war eine "Realität", wie ich sie aufzufassen habe, gesprengt, als Colin Powell im UNO-Sicherheitsrat ein Reagenzglas schwenkte, um die Menschen auf Erden glauben zu machen, dass der Irak uns mit Massenvernichtungswaffen vernichten will. Damit hatte ein neues Theaterstück, Made in USA Premiere und weltweiter Applaus vernichtete den Irak und hundertausende dort lebende Menschen.
Mir ist es inzwischen schnuppe ob Reptilienmenschen von Sirus2 die Weltherrschaft übernommen haben, eine Pizzaconection tausende Hänsel & Gretel das Gruseln lehrt oder Herr Schwab zuerst Deutschland und dann ganz Europa seinen und den Wünschen gewisser, (bekannter) Personen entsprechend einschwärzt.
Der Würfel ist gefallen.
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Kommentar von Rüdiger S.
Ja, dem ist beizupflichen, ein guter Hinweis, es ist immer gut, vorsichtig zu sein, es tummelt sich viel Unsinn im Netz, damt sollte man nicht seine Zeit verschwenden, als Journalist schon gar nicht. Wenn ich eine krude These höre mache ich meistens den Abgleich: was haben Harald Lesch und Ranga Yogishwar dazu gesagt? Das hat mich schon vor vielem bewahrt. Auch einige Faktenchecker leisten gute Arbeit, hin und wieder auch "die tagesschau" und "Correctiv". Neulich wollte mir jemand ernsthaft erzählen, die Mondlandung sei ein Fake. Unfassbar. Dabei gibt es sogar die Aufzeichnung eines Telefongesprächs, das Präsident Nixon mt den Astronauten führte, Ende der 1960er Jahre. Wir sollten uns nicht ins Boxhorn jagen lassen. Wobei aber auch der Vorschlag einer "neutralen Plattform auf der unterschiedliche Standpunkte wertschätzend um die Warheit ringen können" natürlich sehr gut ist. https://www.youtube.com/watch?v=VLyJ9FHDO-c
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Kommentar von Karl Eduard
Früher hat man einfach den "gesunden Menschenverstand" verwendet um völlig hanebüchene oder irrsinnige Geschichten zu erkennen. Heutzutage hat leider die Politik und vor allem die Medien den Korridor der geistigen Gesundheit längst verlassen und es werden Entscheidungen getroffen bzw. öffentlich verteidigt für die wären frühere Generationen von Politikern zurecht in die Klapsmühle gesperrt worden. Niemand hätte noch vor 10 Jahren glauben können dass ein Land seine Grenzen für jedermann öffnet ohne auch nur zu wissen wen er da zu sich holt, ganz egal wieviel Schaden damit in der Bevölkerung angerichtet wird. Ebenso hätte niemals jemand gedacht das ein ganzer Kontinent aus Nibelungentreue zu seinem Herrn in Übersee seine Energieversorgung selbständig kappt und damit seine Industrie und den noch vorhandenen Wohlstand ruiniert. Da lese ich mir lieber Geschichten über Erdscheiben oder Echsenmenschen durch und lache darüber herzlich.
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Kommentar von Peggy
„Mich interessiert nicht mehr, was daran wahr ist, sondern dass es diesem Staat zuzutrauen ist, dass es wahr sein könnte!“
Das ist ein schlimmer Satz.
Den kann ich im vollen Umfang verstehen und nachempfinden, ohne ihn mir zueigen zu machen.
Klar, da steckt auch Resignation darin, aber es ist vor allem eine schwere Anklage die ernst genommen werden müsste.
Nicht von einem Journalisten, danke dafür, sondern vom angesprochenen „Staat“.
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Kommentar von Peter Löcke
Verschwörungstheorie gleich Spinnerei. Verschwörungstheoretiker gleich Menschen, die an kompletten Nonsens, Echsenmenschen o.ä. glauben. Das steckt tief in den Köpfen von 99 Prozent aller Deutschen. Darum funktioniert es doch so gut, einen Menschen als Verschwörungstheoretiker zu diffamieren, damit man sich die Meinung erst gar nicht anhört. Ich erlebs täglich. Ich höre mir eine konträre Mainstream-Meinung an und nehme Stellung dazu. Dann verweise ich auf xy (Wissenschaftler, Historiker, Journalist, etc.). Mein Gegenüber schaut auf Wiki oder in den "Qualitätsmedien" nach, liest dort, dass es sich bei xy um einen Verschwörungstheoretiker handelt, distanziert sich, beschäftigt sich erst gar nicht mit den Argumenten. Es ist so ermüdend. Natürlich gibt es überall Spinner, die an Unfug glauben und den auferstanden Elvis. Das hat aber nichts mit Verschwörungstheoretiker zu tun.
Es ist Psychologie. Es ist Propaganda. Der Begriff ist in den 1960ern als "diffamierender Kampfbegriff" geboren worden. Entwickelt von der Abteilung "psychological warfare" der CIA. Flächendeckend umzusetzen durch Bücher und Leitartikel befreundeter großer Medien.
Das wiederum ist keine Verschwörungstheorie, sondern schwarz auf weiß nachlesbar in verifizierten historischen Dokumenten. Die USA hatte ein großes Problem. Fast jeder zweite Amerikaner glaubte beim Kennedy-Mord an eine staatliche Verschwörung und nicht an den Einzeltäter Oswald. Assassin theory oder conspiracy theory? Also galt es jeden Menschen zu diffamieren, der von einer conspiracy ausging. Die Verschwörungstheoretiker seien
- politische Extremisten
- Menschen, die aus finanziellem Eigeninteresse oder anderen niederen Motiven handeln
- Menschen, die fanatisch/religiös/oberflächlich sind
- etc
Der Rest ist repetitio. Ständige Wiederholung. Die Methoden sind nur verfeinert worden. Faktenchecker kamen hinzu. Und die digitale Welt bietet mehr Möglichkeiten. Dennoch ist das, was man den Verschwörungstheoretikern in den 1960ern vorwarf identisch mit dem, was man 2023 jedem Andersdenkenden vorwirft. Mit solchen Menschen möchte "man" nichts zu tun haben. Psychologisch nachvollziehbar. Aus dem gleichen Grund wird das Wort Leugner inflationär verwendet. Klimaleugner, Coronaleugner, Wissenschaftsleugner, etc ... warum? Weil jeder Deutsche anerzogen beim Wort Leugner an den Begriff "Holocaustleugner" denkt. Tief in seinem Innern. Möchte ich etwas mit einem wirklichen Holocaustleugner zu tun haben? Natürlich nicht. Das möchte niemand. Wie kann man nur das Schlimmste im Namen von Deutschland begangene Verbrechen infrage stellen? Gerade deswegen benutzt man das Wort Leugner für andere Bereiche, um Kritiker mundtot zu machen. Das ist schäbig, aber es funktioniert.
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Kommentar von Andre
Hmm, ich werde den Verdacht nicht los, dass so manche Theorie nicht von abergläubigen Spinnern verbreitet wird, sondern ganz bewusst in den Medien lanciert wird. Denn damit kann man ganz einfach die Kontaktschuld bedienen. Wie der berühmte Agent Provocateur, der in Telegram Chats zu Straftaten aufruft, aber in Wirklichkeit verdeckt für die Strafverfolgungsbehörde arbeitet.
Es sollte jedem bewusst sein, dass man jede Nachricht hinterfragen sollte, egal ob es sich als alternativ oder systemkonform bezeichnet. Egal, ob es einem nach dem Mund redet oder nicht. Und ja, das Internet ist eine Güllegrube, voll von oft ganz bewusst verbreiteten Falschinformationen und Vermischung von Legenden und Wirklichkeit. Und natürlich steckt nicht überall der "Große Buder" hinter, sondern es gibt da draußen genügend Menschen, mit ziemlich abstrusen Ansichten.
„Mich interessiert nicht mehr, was daran wahr ist, sondern dass es diesem Staat zuzutrauen ist, dass es wahr sein könnte!“
Traurig, aber wahr...