Ein langes interessantes Telefonat, welches Alexander-Wallasch.de am späten Dienstagabend mit Krall führte, war von ihm letztlich nicht freigegeben worden für die Öffentlichkeit, stattdessen sein Statement heute.
Das ist das gute Recht von Markus Krall. So gehen allerdings die kritischen Fragen ein Stück weit verloren. Beispielsweise jene, warum er nicht gleich verstanden hat, dass er sich mit seiner libertären Wirtschaftspolitik nicht in der Werteunion durchsetzen könnte und warum am Ende ein Anderer dieses Programm geschrieben hat.
Markus Krall hat seine Erklärung in 7 Punkte unterteilt. Seine Enttäuschung ist unüberhörbar. Böswillig könnte man auch ein Nachtreten attestieren; der Werteunion als Scheidender alles Gute wünschen, sieht definitiv anders aus.
In Punkt 1 spricht Krall von einem „drastischen Schritt“. Aber was daran soll drastisch sein, wenn ein Markus Krall nicht mehr mit am Tisch sitzen will? Krall wollte sein Wirtschaftsprogramm durchsetzen, das wurde nicht zugelassen. Einen Kompromiss lehnte Krall offenbar ab, ansonsten wollte er sich nach Selbstbekunden bis zur Bundestagswahl um sein Unternehmen und nicht um die Werteunion kümmern.
Markus Krall geht es jetzt um verbrannte Erde. Denn wer seinen politischen Weggefährten nach der Trennung „Größenwahn“ vorwirft, der ist emotional angeschlagen, der zeigt Vernichtungswillen. Und er zeigt es ganz besonders da, wo er ehemalige Mitstreiter auf eine Weise beleidigt, die man nicht mehr zu seinen Gunsten interpretieren kann, wenn er von „abgehalfterte(n) Unionsgranden“ schreibt, „die sich bisher im Schützengraben nur weggeduckt haben“.
Des Weiteren spricht Krall von „Methodengepäck der Intrige und der Seilschaften“. Das ist der Sound des Verlierers. Dass er selbst gerne sein Süppchen kocht – die Phalanx „Krall - Otte“ muss noch genauer betrachtet werden – lässt er hier gnädig unter den Tisch fallen.
Und Krall schreibt ja selbst, woran es liegt, warum er sich beschwert: „Die zweite Hälfte der Wahrheit ist: Ich war nicht eingeladen.“ Krall war nicht eingeladen. Punkt.
Mutmaßend gilt hier Folgendes: Krall und andere auch haben den Charakter eines Hans-Georg Maaßen falsch gelesen. Das ist ihr Versäumnis. Wenn Krall eine Forderung stellte oder einen Vorschlag machte – vielfach über X – und Maaßen sich dazu nicht geäußert hat, dann war es grundfalsch, dieses Schweigen als Zugeständnis oder als passive Zustimmung zu werten. Diesen Fehler hat Dr. Krall offenbar mehrfach gemacht. Und gestern hat er die Konsequenzen aus seiner Fehleinschätzung gezogen. So einfach ist es dann manchmal.
Unangenehm wird es da, wo der Gehende sich einer größeren Gefolgschaft auf X nicht als begossener Pudel darstellen möchte. So muss man die Erklärung von Krall lesen.
Markus Krall wollte offenbar freie Hand in allen Wirtschaftsfragen. Er schreibt weiter: „Grund Nr. 4: Ich habe keine Lust, gemachte Zusagen immer wieder mit Konflikten auch durchsetzen zu müssen.“ Diese Prokura wurde ihm nicht erteilt.
Ansonsten ist bei Krall leider viel Polemik zu lesen, viel Enttäuschung und letztlich das Eingeständnis einer fundamentalen Fehleinschätzung. Man muss so sagen: So eloquent und interessant sich die 7 Punkte von Krall auch für den einen oder anderen lesen mögen, sie zeugen vor allem nicht von innerer Größe und sind nicht getragen von einer Liebe zu Deutschland, von dem Willen, Teamplayer zu sein, um die Verhältnisse zum Besseren hin zu verändern.
Ist Krall ein Verlust für die Werteunion? Manch einer mag das bis hierher noch gedacht haben. Krall spricht von „Grund Nr. 6: Sex mit der Ex.“
Das ist nur noch für Psychologen interessant. Denn wer 10 Jahre mit einer Frau verheiratet war und nachher jedem erzählt, was sie für eine miese Person ist, der übersieht dabei das Wichtigste, nämlich dass er zehn Jahre mit ihr zusammen war. Und worauf sich „nämlich“ reimt, weiß jeder. Und so jemand will dann nur noch eines: Seiner ehemaligen großen Liebe maximalen Schaden zufügen.
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Hier der Originaltext von Markus Krall von heute früh 8:15 Uhr, ein Dokument des Scheiterns, leider gespickt mit Elementen von Boshaftigkeit.
Warum ich aus der WerteUnion ausgetreten bin.
Mit meiner Austrittserklärung aus der WerteUnion habe ich mich eigentlich sehr kurz gehalten, weil ich nicht vorhatte, große Erklärungen über das warum abzugeben. Dem aufmerksamen Beobachter erschließen sich die Gründe ja eigentlich ohnehin. Aber da andere Stellung genommen haben, mache ich es auch, damit keine Missverständnisse aufkommen.
Was also hat mich zu diesem drastischen Schritt bewogen?
Grund Nr. 1: Der Vorstand der WerteUnion möchte in seiner Mehrheit eine „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ Partei. Man möchte diejenigen einsammeln, die mit Entsetzen auf die aktuelle Politik blicken, also vor allem auch die Libertären, die Marktwirtschaftler und diejenigen, die noch an ein christliches Menschenbild glauben, aber man möchte dabei programmatisch möglichst unverbindlich bleiben, weil man sich in einem Anfall von Größenwahn schon als neue Volkspartei sieht.
Jedem Wohl und keinem wehe, bloß keinen abschrecken mit Klarheit und Authentizität. Das kann man machen, es ist aber nicht mein Ding und es ist auch keine Politikwende.
Grund Nr. 2: Verschwitzte Socken alter CDU- und FDP-Granden eignen sich nicht als Teebeutel. Die Basis der WerteUnion hat in Erfurt den Vorstand beauftragt eine Partei zu gründen mit dem Ziel einer Politikwende in Deutschland. Selbstverständlich bestand dabei nicht die Erwartung eines Reverse Takeover durch abgehalfterte Unionsgranden, die sich bisher im Schützengraben nur weggeduckt haben.
Genau das ist aber, ohne jede Abstimmung mit der Basis oder auch nur mit den bisherigen regionalen und inhaltlichen engagierten Mitgliedern passiert. Die Parteigründung erfolgte durch einen Personenkreis, der handverlesen war, aber nicht aus dem Kreis der Mitglieder, sondern aus einer Mischung von genehmen Mitgliedern und Funktionären aus den Altparteien, die ihr Methodengepäck der Intrige und der Seilschaften anscheinend gleich mitgebracht haben.
Grund Nr. 3: Ich lasse mich nicht gerne vorführen. Bereits das Interview des Vorsitzenden Ende 2023, in dem er sich von mir distanzierte war kommunikativ nicht einfach zu reparieren. Mit Mühe und weil mir die Sache zu wichtig war, habe ich die Kröte geschluckt und gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Dann kam die Parteigründung mit handverlesenen Teilnehmern. Meine Abwesenheit haben wir diplomatisch mit meinem Gesundheitszustand erklärt, wobei die neuen alten CDU-Granden noch nicht mal den Anstand hatten, dieses Narrativ durchzuhalten und stattdessen der NZZ ihre „Erleichterung“ über meine Abwesenheit durchstachen.
Die zweite Hälfte der Wahrheit ist: Ich war nicht eingeladen, offenbar ebenfalls auf Betreiben der neu dazugekommenen ehemaligen CDU- und FDP-Funktionäre im Vorstand. Ich dränge mich nicht auf, wenn ich nicht erwünscht bin, aber ich muss auch nicht so tun, als wäre das in Ordnung. Zur Stilfrage äußere ich mich lieber nicht. Und um eines klarzustellen: Der Grund war ausdrücklich nicht, dass ich kein Amt bekommen habe, denn ich habe keines angestrebt.“
Grund Nr. 4: Ich habe keine Lust, gemachte Zusagen immer wieder mit Konflikten auch durchsetzen zu müssen. Bestes Beispiel ist die Frage des Rechts der Mitglieder des WerteUnion Vereins auf Beitritt in die WerteUnion Partei, wenn sie das wollen. Diese Zusage wurde den kritisch nachfragenden Mitgliedern auf der Hauptversammlung in Erfurt verbindlich gemacht. Dann schreibt man eine Gründungssatzung, die das Gegenteil besagt und eine 15-monatige Wartefrist für alle Eintritte festlegt, ohne klarzustellen, dass das für die bisherigen Mitglieder des Vereins nicht gilt. Auf meinen Protest wurde dies mir gegenüber zwar per E-Mail klargestellt, gegenüber der Masse der Mitglieder aber bis heute nicht.
Grund Nr. 5: Lippenbekenntnisse ersetzen keine freiheitliche Programmatik. Das Gründungs-Programm trägt zwar den Titel „wir wählen die Freiheit“, was schon mal gut klingt, aber das Wirtschaftsprogramm, das eigentlich von mir geschrieben werden sollte, ist eine Sammlung von Copy-paste Texten aus den Programmen der anti-marktwirtschaftlichen Altparteien, nur notdürftig korrigiert an den Stellen, wo ich lautstark genug protestiert habe. Die WerteUnion will die Libertären als Kernklientel an Bord haben, aber ihre Führung ist nicht bereit, einem wirklich marktwirtschaftlichen Programm im Sinne Ludwig Erhards ihre Zustimmung zu geben, ganz im Gegensatz zur Basis der WerteUnion, die mehrheitlich libertär denkt.
Grund Nr. 6: Sex mit der Ex. Das Interview zum Thema „Premiumpartner“ CDU hätte man eigentlich als eine weitere von etlichen kommunikativen Fehlleistungen abtun und ad acta legen können und auf meine Nachfrage wurde es mir dann auch so erklärt, dass wieder einmal rauskam, dass nicht das gemeint war, was alle Zuschauer verstanden haben.
Letztlich soll es das Ziel gewesen zu sein, sich nicht als Anhängsel der AfD zu präsentieren und klarzumachen, dass die WU mit dem rechten „Flügel“ der AfD nichts gemein hat und eine Koalition mit der WU nicht zum Nulltarif zu haben ist und die Partei im Übrigen mit allen spricht. Auch sei mit „Premiumpartner“ natürlich nicht DIESE CDU, nicht die Merkel-Merz-Partei gemeint gewesen, sondern eine reformierte, gewendete, wieder echte CDU.
Alles gekauft, aber wenn das gemeint war, warum sagt man es nicht einfach so? Stattdessen ist das Ergebnis eine neue Brandmauer in den Köpfen, ein Infragestellen der echten Politikwende in Deutschland. Da fragt man sich, wozu sich die WU hätte abspalten sollen, wenn noch die Aussicht besteht, dass die CDU zu ihren Wurzeln zurückkehrt.
Und dass soll ich, der nicht einmal ein Amt in der WU angestrebt hat, dann den Leuten erklären, die bei mir Sturm laufen? Houston, wir haben ein Problem, das ich nicht lösen kann.
Grund Nr. 7: Menschlicher Anstand. Die neu hereingeholten CDU- und FDP-Granden merken das vielleicht selbst gar nicht mehr, weil sie jahrzehntelang in einem Ökosystem der Intrige, der Seilschaften, des Machtstrebens und der Arroganz operieren mussten. Die Evolutionstheorie sagt ja: In einem Ökosystem überleben nicht die stärksten, sondern die am besten angepassten. So wird dann auch agiert und ich bin zu alt und zu stur für solche Spielchen.
Fazit: Man kann natürlich der Meinung sein, dass das alles Petitessen sind, die meine Entscheidung nicht rechtfertigen. Man kann mir vorwerfen, dass ich irgendwann eine Frist gesetzt habe, um die schlimmsten Auswüchse zu korrigieren („Ultimatum“) und dass man so was nicht tut. Alles geschenkt. Ich denke, jeder, der nun meine Gründe kennt, kann für sich entscheiden, ob er es auch so gemacht hätte oder nicht. Sine Ira et Studio.
Wie geht es weiter? Ich konzentriere mich auf meine libertäre Programmarbeit, in der Atlas-Initiative und in meiner publizistischen Tätigkeit. Der Tag kommt, an dem dieses Land reif ist für echte Reformen. Dann werden wir inhaltlich vorbereitet sein.
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Kommentar von Miriam Rechner
Eigentlich wollte ich hier ja nichts mehr schreiben, aber dieser Kommentar muss dann doch sein. Auf twitter schreiben Sie, dass es Ihre journalistische Aufgabe sei, Artikel über dieses Thema zu verfassen. Was Sie allerdings machen, ist on meinen Augen höchst fragwürdig und unsozial. Krall hat Ihnen mehrmals Interviews gegeben und Sie treten nach, nur weil er nicht brav macht, was Ihnen lieb wäre, nämlich treu doof der WerteUnion beizustehen. Reichelt hat wohl als Feindbild zurzeit ausgedient?
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Schade um diesen Abschied. Was hat Markus Krall damit gewonnen?
Habe ein paar Videos von seinen Auftritten gesehen. Wenn er redet, kommt alles klar und überzeugend rüber. Er ist beim Auftritt sehr präsent! Er weckt Leute auf. Nicht jeder bringt das auf die Bühne.
Aber es gibt noch eine andere Seite der Person. Mittlerweile ist (mir) klargeworden, er ist ein Extremist. Ein libertärer Extremist. Extremisten können charismatisch sein …aber sie haben auch einen massiven blinden Fleck. Er hat diesen blinden Fleck durch Erwecken von Hoffnungen gekonnt überspielt.
Das Problem: In einem krass libertären System, hergestellt mit der Kettensäge, wird es Abgehängte geben. Das würde mit der Zeit oder auch schneller nicht zu übersehen sein.
Noch etwas: Typisch Liberale, erst recht Libertäre wollen von Verantwortung nichts wissen. Dort gilt das Credo der Selbstverantwortung. Jeder kämpft für sich und braucht an den anderen nicht zu denken. Bei geschäftlicher Verbindung nicht uninteressant für eventuelle Kunden oder andere Abhängige.
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Kommentar von Kevin Anger
@Paul: Unehrlich ist Herr Maassen hier nicht. Ganz im Gegenteil hat er hier deutlich erklärt, dass sein Ziel keine grundsätzliche Politikänderung ist, sondern das er bestenfalls kleinere Änderungen anstrebt. Mehr wäre in einer Koalition mit der schwarzgrünen CDU nicht zu machen.
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Kommentar von Paul
Ich finde es taktlos von Maaßen, die CDU als Partner so eindeutig in den Vordergrund zu rücken. Das verbietet sich im Moment schon angesichts des Zustands und der Ansichten dieser Partei. Hätte er einfach gesagt: Wir arbeiten mit jenen zusammen, mit denen es die größten Schnittmengen gibt, hätte es die Probleme, die die WU nun hat, womöglich nicht gegeben. Ich finde Maaßens Kommunikation nicht vertrauenserweckend und zu unehrlich.
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Kommentar von Bernd Neumann
Ohne daß ich bisher erwäge, die WU zu wählen, so muß ich sagen, daß Maaßen bisher alles richtig macht. Er weiß doch nicht erst seit 48 Stunden, daß der rechts-libertäre Business-Punk Markus Krall und der intellektuelle Nationalliberale Max Otte keine Anchormen der WU werden würden. Beide sind keine Politiker, der eine dafür zu kompromißlos, der andere zu feinsinnig. Natürlich wäre es auch mit weniger Fanfare abgegangen. Das aber war nie beabsichtigt.
Maaßen bekommt für seine Partei gerade unbezahlbare Airtime, fast schon so wie Sarah Wagenknecht, obwohl er auf dem Catwalk oder vor Kameras nicht annährend eine so gute Figur machen kann wie Wagenknecht.
Sein Blinken zur CDU ist taktisch, da er nicht auf AfD-Wähler schielt. In der besten aller Welten mögen AfD und WU in Sachsen und Thüringen knapp eine absolute Mehrheit holen können, vor allem wenn viele Parteien knapp unter fünd Prozent blieben, so die FDP oder die Grünen oder sogar die SPD. Dann könnten sie mit 38 % für die AfD und 5,x % für die WU die Regierung bilden – und sie werden es auch tun. Damit aber im Westen genug CDU-Wähler auch WU wählen, muß er ihnen ihre Angst nehmen, und Angst hat die deutsche Mittelschicht ständig und vor allem.
Und in zwei Wochen sind Krall und Maaßen vergessen, bis auf Anzeigen, Silber zu kaufen oder für Reden in der Bibliothek des Konservatismus.
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Kommentar von August Klose
Gerade auf X bei Markus Krall entdeckt. Töchterchen Melissa braucht 4000 Stimmen ,um ins EU- Parlament einzuziehen. Bitte abstimmen, der ganze Bohei muss sich lohnen.
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Kommentar von Judith Panther
"Wie gewonnen, so zerronnen".
Manchmal denk ich, es sind Büttenredner und sie veranstalten all das nur, um uns nach allen Regeln der Kunst zu beömmeln.
Darum muß ich mit Peter Hahne zusammen die Frage stellen: Ist das Euer Ernst?
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Kommentar von August Klose
Mein Gott! Die Liebe zu Dr. Krall hier hat ja schon religiöse Züge.
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Kommentar von Eugen Karl
Spät, aber dann doch hat Markus Krall gemerkt, daß die Werteunion nicht aus Liebe zu Deutschland antritt, sondern um abgehalfterten Parteihengsten ein weiteres Wirken zu ermöglichen. Das hätte man ahnen können, doch war die Vorstellung, eine Partei könne diese beiden unterschiedlichen Tempramente (Maaßen und Krall) vereinigen, zu verführerisch. Diese jetzige brave Beamtenunion ist natürlich nicht wählbar, will man zum Vorteil des Landes ernsthaft etwas verändern. Krall hat der Jungen Freiheit ein Interview gegeben. Leider fehlt mir das Geld, um die Bezahlschranke zu überwinden.
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Kommentar von Alfonso Kerner
Zitat aus dem Artikel oben: "..... die 7 Punkte von Krall auch für den einen oder anderen lesen mögen, sie zeugen vor allem nicht von innerer Größe und sind nicht getragen von einer Liebe zu Deutschland, ..... "
Welche Person die in die einen Job in der Politik anstrebt oder bereits hat, macht die aus "einer Liebe zu Deutschland"?
Es sind doch in erster Linie Narzissten, die nach politische Führungspositionen streben und die machen das nur "aus Liebe zu sich selbst".
Ansonsten habe ich folgenden Eindruck von Maaßens WerteUnion:
Ich denke es ist eine Unterorganisation der CDU mit der solche CDU-Wähler an der CDU-Stange gehalten werden sollen, die sich bei der nächsten Wahl ein bisschen schwer tun, weiterhin ihr Kreuzchen auf dem Wahlzettel ins Kästchen der CDU zu kritzeln.
So einfach gelingt es die Wähler letztendlich an der CDU-Stange zu halten.
In der Vergangenheit hat ein Bosbach diese Aufgabe.
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Kommentar von .TS.
Was hat Krall falsch gemacht?
Ganz einfach: Sich zu lange mit einer Gruppe beschäftigt die sich mit so einem "Premiumpartner" längst selbst auf Ramschniveau herabgewürdigt hat und offensichtlich dem altvertrauten Filz nach wie vor nicht ganz abschwören kann.
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Kommentar von Wolfram Herzog
Das war zu erwarten. Die WerteUnion ist halt leider sehr schwach aufgestellt wenn es um die Integration progressiver Kräfte geht - das halten altgediente Unionisten nicht aus. Schade, denn damit verliert die WU ein zentrales Unterscheidungsmerkmal. Auch wäre ein klares Nein zur Koaloition mit den Grünen hilfreich gewesen, denn ansonsten kann man gleich weiterhin CDU wählen. Ich denke Herr Maasen und der Vorstand haben nicht verstanden, woher ihre engagierten Unterstüzer in der Öffentlichkeit kommen.
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Kommentar von Konrad Meier
Die Präferenz der Werteunion für die CDU ist kein Fehler der WU- aus diesem einzigen Grund ist die WU aus der CDU heraus gegründet worden! Man wollte in weiser Voraussicht ein Auffangbecken für enttäuschte, konservative CDU-Wähler schaffen, um dann mit sich selbst zu koalieren und verlorene Stimmen elegant einsammeln und indirekt wieder der CDU zuführen zu können. Darin sehe ich den Auftrag des Geheimdienstmannes Maaßen und sein Ausscheiden in der Flüchtlingskrise unter Merkel als bewusst herbeigeführt.
Ich möchte hier auf das sehr interessante Interview mit Röper vom Anti-Spiegel zum Thema Maaßen und seine Rolle als Präsident des BFV im Falle Amri hinweisen.
https://www.anti-spiegel.ru/2024/anti-spiegel-tv-26-ist-nun-auch-hier-online/
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Kommentar von Andreas Beer
Die Frage ist doch , wer hat es verkackt (und zwar mit Ansage) ?
Maaßen (und seine Entourage) oder Krall ?
Die Antwort bedarf keiner weiteren Erörterung.
Die Reaktion von Markus ist ehrlich , zutreffend und (in jeder Hinsicht) nachvollziehbar.
und ganz ehrlich...
Mir ist die direkte, kompromisslose, intelligente (und meinetwegen emotional-polemische) Art und Weise der Kommunikation eines Markus Krall 1000 mal lieber, als das verklausuliert-nebulös-unaufrichtige Herum-Geeiere eines geschassten Staatsbeamten.
Dass Alexander Wallach die Reaktion von Markus Krall hierbals "unsportliches Nachtreten" framen möchte...
Shit Happens !
So wie viele Andere hatte ich große Hoffnungen in die neugegründete Werte-Union gesetzt. Diese Hoffnung haben Maaßen & seine WU Buddies (Maaßlos) enttäuscht.
Deshalb ist die Art und Weise des "Nachtretens" a la Krall voll legitim.
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Kommentar von Alwin Ettl
Dass die neugegründete Werteunion ausgerechnet Präferenzen zur Merkelpartei hervorhebt, ist ein großer Fehler und wird die Wähler, die von den Altparteien enttäuscht sind, abschrecken, die Werteunion zu wählen. Am ehesten wird die Werteunion noch Stimmen von ehemaligen FDP-Wählern bekommen. Ob das allerdings reicht?
Die Werteunion ist so, wie sie sich aufgestellt hat, keine Alternative zu gar nichts.
Deutschland braucht eine Politikwende. Die geht nicht ohne AfD. Die Ideen von Markus Krall wären für die Werteunion ein echtes Alleinstellungsmerkmal gewesen, das attraktiv für viele Kritiker der sozialistischen und staatsgläubigen Altparteien wäre.
Wenn die Führung der Werteunion wirklich eine Politikwende wollen, dann können sie diese nicht ohne die AfD schaffen. Die Werteunion sollte sich der Realität stellen. Mit denen, die der CDU/CSU nachweinen, kann es nichts werden!
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Kommentar von Judith Panther
@H. Jacobsen „ In der Politik ist aber mehr Diplomatie gefordert.“
Wie diplomatisch war Jesus bei Matthäus 23, Verse 13-36?
Denken Sie an das Popper´sche Toleranzparadoxon.
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Kommentar von Judith Panther
Böser Brief? Nö.
Einfach nur klare Kante anstelle von diplomatisch-verlogenem Geschwätz!
Da ich politisch über keinen großen Sachverstand verfüge muß ich mich traditionell auf mein Bauchgefühl verlassen – daher auch meine Warnung vor Wagenknecht - und da gab es tatsächlich ein leises Grummeln, als ich erfuhr, daß Koryphäen wie Krall und Otte sich der WU angeschlossen hatten.
Denn sehr ich die WU als Stachel im Fleisch der etablierten Parteienärsche (nach wie vor) begrüße und auch davon ausgehe, daß sie die Brandmauer zur AfD nicht aufrechterhalten wird, um mit ihr gemeinsam zu retten, was noch zu retten ist, so entsetzt bin ich, daß der "Sex mit der Ex" jetzt plötzlich doch Priorität für die WU haben soll.
Un-f… - faßbar!
Haben die alten Parteien, hat die gesamte Regierung doch das Strafgesetzbuch rauf und runter kaum ein Verbrechen ausgelassen, Millionen Impfopfer und -tote auf dem Gewissen, Millionen mit betrügerischen Maskendeals verdient und ganz nebenbei die FDGO hinweggefegt und der Demokratie den Hals umgedreht.
Diese Regierung und ihrer mörderischen Ideologen sind nicht weniger als ein Fall für Art. 20 GG, Absatz 4 und haben sich als Partner für jeden anständigen, ehrbaren Menschen disqualifiziert!
Auch die CDU.
Aber für die WU noch gut genug?
Oh, oh …
Fühlte sich fast so abartig an wie die Einladung des professionellen Bauchkriechers und CDU-Frühstücksdirektors Merz an Merkel im letzten Sommer zum 70. Geburtstag der Partei, mit der er der Abrißbirne, der linkesten Krähe, die sich je bei den Schwarzen ins Nest gesetzt und allen anderen die Augen ausgehackt hat, nochmal so richtig Gelegenheit gab, ihn und seine Kriecherpartei zu demütigen.
Jetzt erscheint mir Maaßen wie ein Pastor, der die Frau eines Heiratsschwindlers, der ihr Leben ruiniert und ihr Vermögen verpraßt hat, davon überzeugen will, ihre Ehe um Gottes und der heiligen Sakramente Willen fortzusetzen.
Als ich aber inzwischen erfuhr, daß Krall und Otte jetzt doch auf Scheidung bestehen wurde mein Herz wieder froh.
Jetzt bin ich nur gespannt, wie weit Dr. Gunter Frank in der WU mit seiner juristischen Aufarbeitung der Corona-Verbrechen kommt.
Maaßen hat bei mir trotz allem schon allein für sein "Ein Euro Reicht!"-Programm gegen die Öffi-Mafia einen Stein im Brett, da ist meine Hoffnung so groß wie die Panik bei den Angehörigen des Regierungspropagandaapparates.
Man muß das Positive sehen.
Genau wie bei Trump!
Daß dieser Heiopei mehr Dreck am Stecken hat, als mit dem Leben außerhalb einer Knastzelle vereinbar ist, dürfte ja außer Zweifel stehen. Aber von allen sonstigen Kandidaten war er offensichtlich immer noch der Beste - und zwar mit Abstand.
(OMG ... hätte mir jemand damals erzählt, daß ich dem „Orange Utan“ jemals Sympathie entgegenbringen würde – ich hätte ihm die Unterhosen über den Kopf gezogen!)
Aber die Berichte in den freien Medien waren auf Dauer einfach zu gut und die Lügen der Lügenpresse einfach nicht gut genug.
Und ich ahnte damals noch nicht, daß die anderen, im Gegensatz zu Trump,
einem ganz normalen Gangster, böse sind. Wirklich böse.
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Kommentar von Karl Kallisto
Eine WerteUnion, die letztlich von der CDU abstammt, wird zwangsläufig einige CDU-Eigenschaften (aktuelle oder frühere) besitzen. Eine WerteUnion wird sicherlich keine revolutionäre Partei werden.
Offensichtlich gab es ein Missverständnis. Mutmaßlich hat Herr Krall Herrn Maaßen missverstanden.
Jetzt reagiert Herr Krall etwas polemisch. Finde ich aber nicht so schlimm.
Scheidungen sind kein Ponyhof.
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Kommentar von Inge H.
Dr. Krall hat völlig recht. Ich finde an diesen 7 Punkten rein gar nichts bösartig, sondern logisch und nachvollziehbar. Ist Maaßen so von sich eingenommen, daß er tatsächlich glaubt, eine CDU würde nach seinen Vorstellungen agieren? Sich einer Partei anzuschleimen, die ihn jahrelang als persona non grata behandelt hat, ist rückgratlos und unverständlich. Deutschland braucht eine Wende, die mit den CDU-Schranzen garantiert nicht zu vollziehen ist. Maaßen ist bei mir unten durch.
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Kommentar von Tim Spieker
Tja, Herr Krall wäre DER Mann gewesen für die Abteilung Attacke. Kann sich jemand den drögen Herrn Maaßen in solcher Position vorstellen? Wohl eher nicht.
Herr Krall sprudelte in Interviews nur so vor Ideen. Auch wenn man maches mal den Eindruck hatte, jetzt gehen die Gäule mit ihm durch, so einen Macher in seiner Truppe zu haben ist überaus wertvoll.
Programmatisch:
»Wir wählen die Freiheit«. Mmh, derzeit ist doch eher das Sicherheitsbedürfnis in der Gesellschaft vorrangig, sowohl was die soziale und wirtschaftliche als auch die nationale und europäische Sicherheit betrifft. Sicherheit geht immer vor Freiheit.
Und ja, ich stimme Herrn Krall ausdrücklich zu wenn er zu wenig frisches Profil beklagt, denn eine CDU-wie-früher wird wohl kaum verfangen.
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Kommentar von Andreas Baur
Bedauerlicherweise, Herr Wallasch, hat Ihre Enttäuschung über die Nicht-Freigabe Ihres Telefonates mit Dr. Krall offenbar Ihre sonst so sachliche und präzise Wahrnehmung getrübt. Es ist gut, dass Sie die gesamte Stellungnahme von Dr. Krall veröffentlicht haben, damit man sich selbst ein Bild machen kann. Dr. Krall hat übrigens auf massive Bitten und Fragen der X-Nutzer hin, die seit gestern nach seinem Satz mit der Info über den Austritt geäußert wurden, heute eine ausführliche Darstellung der Ereignisse verfasst und nach meiner Überzeugung ist sie fair, aber eben auch ehrlich! Ich bin überzeugt, dass die überwältigende Mehrheit derjenigen, die der WU in den vergangenen Monaten als Hoffnungsträger für tatsächliche Veränderungen gefolgt sind, mehr als irritiert über die Ereignisse seit dem vergangenen Samstag sind. Premiumpartner soll die CDU sein! Und durch Dr. Krall wissen wir jetzt, dass auf der Mitgliederversammlung in Erfurt gegenüber der Basis Zusagen gemacht wurden, die am Samstag nicht umgesetzt wurden. Von der Basis war am Samstag niemand mehr dabei. Hören Sie, Herr Wallasch, seit Samstag noch irgend etwas von dem, was in den letzten Wochen und Monaten an Aufbruch und Veränderung verkündet wurde? Ich nicht und die Enttäuschung ist gigantisch, schauen Sie auf X einmal nach. Verteidiger für die "alte-Socken-Mannschaft" werden Sie kaum finden, aber enttäuschte Hoffnungen zuhauf. Im Netz kann man auch lesen, dass offenbar die WU-Gründung vom Samstag von der Basis angefochten werden soll... Alles, was ich von Dr. Krall seit Monaten zu diesem Projekt gehört habe, finde ich in seinem aktuellen Statement wieder. Bei Maaßen plötzlich nicht mehr. Eine CDU-light neben der CDU-Premium braucht kein Mensch. Dr. Krall hat meinen Respekt, weil er zu dem steht, was eigentlich Zielstellung war. Und er hat das Rückgrat, dies auch gegenüber der Parteiführung auszusprechen. Amtsstubenpolitiker haben wir ausreichend - und sie wollen sich auch in den neuen Parteien gleich wieder ein Nest bauen, wie man sieht.
Antwort von Alexander Wallasch
Ihre Mutmaßungen bezüglich einer Enttäuschung behalten Sie gerne bei sich. Ansonsten folgende Empfehlung: Einfach mal X abschalten und nachdenken, ob es sein könnte, das Krall etwas wollte, was Maaßen nicht wollte. Krall hat das aber seinen Followern wie auf dem Basar hinterhergetragen. Er hat diese Enttäuschung bewusst provoziert mit dem Wissen, dass er keinen Stich machen kann. Krall kann vor allem eines nicht sagen, Signale bekommen zu haben. Das liegt daran, dass er selbst unentwegt gesendet hat. Ist wie beim telefonieren, wenn immer nur einer redet, ist es kein Dialog sondern ein Monolog. Danke für ihr Interesse an meinem Text! Herzlich
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Kommentar von Bernhard Rossi
Danke für den Abdruck! Kralls angeführte Punkte gibt es letztendlich in jeder Partei, Organisation, Verband. Sich auf seine freiheitliche Programmarbeit in der Atlas-Initiative zu konzentrieren und auf seine publizistischen Tätigkeit steht Ihm zu. Er kann sich die Unabhängigkeit leisten! Im Gegensatz zu manchen ungelernten Parteisoldaten, die sich an die Parteikarriere klammern müssen!
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Kommentar von August Klose
"Ein letzter böser Brief...". Das wage ich zu bezweifeln. Er wird in den nächsten Wochen noch jede Menge Gülle bei X verspritzen. Dazu sitzt die narzistische Kränken, nicht die erste Geige spielen zu dürfen, zu tief.
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Kommentar von H. Jacobsen
Als Krall alle Merkel Gäste aus dem Land werfen wollte, wusste ich, dass Krall ein Mann großer und gut formulierter Worte ist, aber letztendlich mit seinen Vorstellungen scheitern wird. Politik ist immer ein Kompromiss. Kein Politiker bekommt einen Freibrief wie Markus Krall ihn sich wünschen würde, denn wäre das der Fall, dann würden wir eindeutig den demokratischen Boden verlassen.
Ich vermute mal, dass Kralls Forderungen und die von Maaßen befürchteten Folgen zu der Distanzierung geführt haben.
Ich mag die erfrischende Art von Krall die Dinge so anzusprechen wie sie sind. In der Politik ist aber mehr Diplomatie gefordert.
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Kommentar von Eugen Karl
Hervorragender Brief von Krall! Er hat völlig recht. Das ist allerdings ursprünglich kein Konflikt zwischen Maaßen und Krall, sondern (wie ich es hier vor Wochen vorhersagte) zwischen Krall und den Ex-CDU-Funktionären der Werteunion, zwischen denen Maaßen nicht mehr hat vermitteln können. Die alten, aber von ihrer Partei enttäuschten Parteibonzen wollten sich so viele frische, originelle Ideen nicht antun, zumal si wahrscheinlich zu einem großen Teil Beamte sind, vom Staat leben und diesen eher weiter aufblasen als schrumpfen wollen. Da war Krall wohl auch etwas zu undiplomatisch. Aber es paßt eben nicht, und das war abzusehen. Ich habe das bereits wie folgt kommentiert:
Indessen war dieses Fiasko voraussagbar. Zu unterschiedlich sind die Auffassungen enttäuschter CDU-Wähler und der klassisch Liberalen um Markus Krall. Ich habe immer gedacht: Wenn das gut geht, ist es etwas sehr Besonderes, das man vielleicht auch brauchen wird. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering, weniger wegen Maaßen als vielmehr wegen der anderen Mitglieder der Werteunion, die gegen allzuviel Liberalismus rebellieren werden. So ist es ja nun auch gekommen. Eine Renaissance der Kohl-CDU indes, mit dem (nicht erst mit Merkel) das Verhängnis des Gegen-das-Volk-Regierens begonnen hat (Kohl hat das bezüglich der Euro-Einführung selbst gesagt), braucht niemand. Die Werteunion ist damit ihrer Originalität verlustig gegangen und für Leute, die etwas ändern wollen, nicht mehr wählbar. Schade.
Die Frage bleibt: Wie konnte Krall sich so verhängnisvoll verschätzen? Nun, das tut er stets. Schon seit Jahren hätten nach Krall Euro und deutsche Wirtschaft zusammengebrochen sein sollen. Für Herbst 2019 hat er das, glaube ich, angekündigt und auf Nachfrage sogar ergänzt: nein, nicht schon im Sommer, erst im Herbst. So genau glaubte er es zu wissen. Natürlich wird das irgendwann tatsächlich passieren; aber man überschätzt die eigene Fachkundigkeit wohl etwas, wenn man glaubt so genau das Datum vorgersagen zu können. So ist aber Krall.
Eine weitere Fehleinschätzung war seine Behauptung, die Werteunion könne mit seinen wirtschaftspolitischen Auffassungen eine "Partei der Mitte" sein, der Mitte zwischen CDU und AfD. Das sollte ein Libertärer besser wissen. Der Klassische Liberalismus ist keine Position der Mitte. Die individuelle Freiheit des Einzelnen als Prinzip der Menschenwürde ist eine radikale Position, die in der CDU und auch der FDP stets nur abgeschwächt vorhanden war. Der Liberale steht eben nicht zwischen Links und Rechts, sondern beiden Extremen gegenüber wie der dritte Eckpunkt eines Dreiecks. Das ist nicht meine Idee, sondern das hätte Krall bei F.A. von Hayek nachlesen können: "Die Dreiecks-Beziehung der politischen Parteien" in dem Werk: "Die Verfassung der Freiheit" (S. 518 ff.)
Und schließlich: Ludwig Erhard war kein klassischer CDU-Politiker! Er war lange Zeit parteilos und trat erst spät (1963) in die CDU ein. Über seine Gründe hat er in einerm der berühmten Interviews mit Günter Gaus gesagt, der CDU habe man nicht trauen können, sie sei in Bezug auf die Marktwirtschaft wankelmütig (Ahlener Programm!!) gewesen, deshalb sei er in sie eingetreten, damit sich diese Position durchsetze, die in liberalen Parteien sowieso, auch ohne ihn verfolgt werde. Krall mag etwas ähnliches vorgeschwebt sein. Dieses Interview sollte er eigentlich kennen. Erhard hatte aber als Initiator des Wirtschaftwunders viel mehr Autorität und konnte sich so leichter gegen die Parteifunktionäre durchsetzen.
Daß sich diesmal die Funktionäre (nicht Maaßen) durchsetzen würden, ist jammerschade, war aber abzusehen. Leider muß es wohl wirklich erst noch schlimmer kommen.
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Kommentar von Sven Korte
Herr Maaßen ist kein Heiliger, der sich unliebsamen Zeitgenossen herumschlagen muss; er ist ein Machtmensch, der zwar gute Anlagen zeigt, jedoch der Macht den Vorzug gegenüber treuen Weggefährten zu geben scheint. Seine versuchte "Heiligsprechenung" hier (das Wort mag überzogen sein, aber ein passenderes kommt mir gerade nicht in den Sinn) und der Versuch, alle Schuld an dem Konflikt nun auf die Herren Otte und Krall schiebt, wird von sehr vielen Beobachtern anders wahrgenommen. Auch ein Herr Maaßen ist nur ein Mensch, der seine Stärken und Schwächen hat, so wie wir alle. Seine Stärken hat er in der Vergangenheit ausspielen können, nun zeigt er eben auch einmal seine Schwächen. Das ist nur natürlich und lässt Herrn Maaßen trotz allem Ungemacht viel menschlicher wirken. Für die WU sürfte es allerdings zum unpassendsten Zeitpunkt kommen.
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Kommentar von Dietmar Simons
Kennt hier jemand der geschieden ist und seinen ehemaligen Ehepartner als "Premiun Partner" bezeichnen würde?
Es hat den Anschein, dass die WU als mögliche Koalitions- Option der Merkel CDU und FTP Ersatz aufgebaut werden soll. Krall und Otte hingegen waren für mich Garanten dafür, dass die WU als echte Opposition und möglichen Partner für die AfD in Stellung gebracht werden sollte. "Premium Partner" kann man schon fast als Freudscher Versprecher bezeichnen, eine weitere "Blitzableiter" Partei wie BSW, Piraten oder Freie Wähler braucht kein Mensch.
Es gibt in dieser verrottenden und in Zeitlupe kollabierenden USA/Nato Vasallen Republik wirklich keine Ecke die nicht irgendwie unterwandert ist...
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Kommentar von Tommaso Targi
Die alten Socken, die sich nicht als Teebeutel eignen, sind ein erfrischend treffendes Bild. Ich halte sowohl Herrn Krall, den Impulsiven mit dem ausgeprägten Ego, als auch Herrn Maaßen, den Schwergeprüften, für Hochkaräter. Umso befremdlicher -- wenn auch zahm und unspektakulär im Vergleich mit den unbeaufsichtigten Schwererziehbaren vom Altparteien-Raubkartell -- nun dieser Hickhack. Offenbar hat es da hinter den Kulissen eine Menge nicht nur "narzisstische" Kränkungen gegeben.
Der versuchte Schlinger-Schmusekurs mit der "Ex" ist und bleibt unverständlich, zumal Herrn Maaßen unterstellt werden muß, es besser zu wissen. Ob sein "wenn und soweit" nun verzweifeltes Wunsch"denken" wider besseres Wissen, betriebsblinde Parlamentarismusgläbigkeit oder die Folge eines trauma-induzierten Stockholm-Syndroms ist, wäre menschlich interessant, ist für das Ergebnis aber nachrangig. An Gemauschel hinter den Kulissen in der Hoffnung auf "Begnadigung" möchte ich nicht glauben müssen.
Bleibt festzuhalten: Eine Alternative zur Alternative ist weiterhin nicht in Sicht.
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Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Herr Krall scheint eine sehr impulsive Person zu sein. Dies ist manchmal erfrischend, ist aber keine feste Basis für einen Teamplayer. Ludwig Erhard / Walter Eucken u.a. waren übrigens " ordo-liberal " und nicht libertär. Libertär ist über lange Strecken durchaus liberal, dann aber meist nahe bei anarcho-libertär und sozialdarwinistisch.