Der Buyxsche Beißreflex

Man könnte brechen: Eine Hassrede von Alena Buyx

von Alexander Wallasch (Kommentare: 22)

Über elementare zwischenmenschliche Defizite© Quelle: Screenshot aus https://jung-naiv.podigee.io/987-palastrevolution-2024-debatte-zum-afd-verbot-bodo-ramelow-teil-1

Wer sich zuletzt einen Redeausschnitt der ehemaligen Vorsitzenden des Ethikrates, Alena Buyx, angeschaut hat, der muss verstanden haben, warum es so schwierig ist, die Gräben in der Gesellschaft zu schließen. Und der hat auch verstanden, warum es diese Gräben gibt. Über eine evolutionäre Benachteiligung.

Tilo Jung hatte sich zuletzt ausgerechnet am EU-Spitzenkandidaten Maximilian Krah (AfD) verhoben. Der rechte Krah-Fanclub feierte den Blogger anschließend ob seiner Eitelkeit, sich mit seinen vergleichsweise bescheidenen intellektuellen Mitteln sechs Stunden lang dem Gegenüber zum Fraß vorzuwerfen.

In Erinnerung geblieben ist vielen auch das diffamierende Auftreten Jungs gegenüber Boris Reitschuster in der Bundespressekonferenz bis hin zu jenem Augenblick, wo Blogger Jung den Journalisten Reitschuster angeblich denunziert haben soll, weil der im offenen Hof des Hauses beim Moderieren keine Maske getragen hatte.

Aktuell zog Tilo Jung erneut – aber dieses Mal über Bande – Aufmerksamkeit auf sich. Die Rede ist von Jungs Talk-Format „Palastrevolution“ und einer vor zwei Tagen veröffentlichten Pro & Contra Ausgabe zum Thema „AfD-Verbot“.

Zu Gast waren neben anderen auch der linksradikale Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und Alena Buyx. Sie war während des Corona-Regimes Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. Berüchtigt wurde sie in dieser Funktion durch ihre repressive Grundhaltung bis hin zur Forderung einer flächendeckenden 2G-Regelung und der Empfehlung einer Ausweitung der Impfpflicht.

Einer öffentlichen Aufarbeitung ihrer Tätigkeit als Sekundantin der Bundesregierung im Corona-Regime verweigert sich Frau Buyx bis heute. Seit April 2024 ist sie dafür Mitglied des Expertenrats „Gesundheit und Resilienz“ der Ampel-Regierung.

Buyx sprach sich im Format von Jung für ein Verbot der AfD aus. Zwischenzeitlich verbreitete sich ein Ausschnitt eines ihrer Redebeiträge in den sozialen Medien und sorgte für große Empörung. Dabei war es nicht einmal nur der totalitäre Inhalt oder der antidemokratische und hetzerische Tonfall, welcher die Zuschauer so aufregte.

Die Rede von Buyx wurde schnell zu einer Art Lackmustest in Sachen Anstand, Menschlichkeit und Empathie. Frau Buyx machte mit ihrer Ansprache auf einer Metaebene plausibel, worüber sich viele schon lange den Kopf zerbrechen: Woher kommt eigentlich der Hass und diese Hetze?

Bei Buyx sind es elementare zwischenmenschliche Defizite. Hier hat sich jemand meilenweit entfernt von einem gesellschaftlichen Einvernehmen. Davon, wie wir fair und anständig miteinander umgehen wollen. Alena Buyx als Vorsitzende im Ethikrat zu platzieren kann damals nur das Ziel gehabt haben, den Rat an sich zu beschädigen und in seiner Funktion ad absurdum zu führen.

Der Auftritt von Buyx ist geeignet, schon nach wenigen Sekunden eine unüberbrückbare Distanz zu schaffen und Gräben zu vertiefen, einfach aus der Notwendigkeit heraus, hier als Mensch sofort Abstand gewinnen zu wollen.

Man kann es so umschreiben: Buyx hat einen Beißreflex, der etwas zutiefst Inhumanes hat, während bei anderen sofort eine Beißhemmung die Regie übernimmt immer dann, wenn das Miteinander neu verhandelt wird.

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hat sich den Ausschnitt der Rede von Buyx angeschaut und wie folgt formuliert:

„Wer in der Lage ist, dieses Video zu Ende zu sehen, der wundert sich nicht, wie der Ethikrat in der Pandemie zu bestimmten Entscheidungen gekommen ist. Manchmal muss man die Verfassung auch vor deren vermeintlichen Verteidigern schützen.“

Der BSW-Gesundheitsexperte Dr. Friedrich Pürner hat sich das Video ebenfalls angeschaut. Sein Urteil noch knapp und deutlicher: „Man könnte brechen!“

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Wer den Redeausschnitt von Buyx bei Tilo Jungs „Palastrevolution“ hier gleich in der Transkription nachliest, der achte bitte auf jene Stelle, wo Buyx ihre tumben Klischees einer konservativen Familiensituation (AfD-Familie im Osten) zum Besten gibt und man sich irritiert fragt, ob Buyx sich hier vom Leben einer muslimischen Zuwandererfamilie in Deutschland hat inspirieren lassen, wenn sie sich auf so besonders abfällig Art und Weise über die Tätigkeit der Frau als Mutter und Hausfrau echauffiert.

Bühne frei für eine furchtbare geifernde Alena Buyx (Im Anschluss findet sich ein Videolink zum Redeausschnitt):

20 Prozent der Menschen – und im Osten sehr viel mehr – finden das im Moment wählbar. Acht Prozent in Deutschland haben ein gefestigtes, rechtsradikales Weltbild. Der Rest ist wahrscheinlich nachvollziehbar frustriert. Aber die Demagogen nutzen das aus.

Was machst Du? Was machen wir? Lassen wir das geschehen? Sagen wir: Ja, wir nehmen das hin? Bis es zu spät ist?

Okay., mein Lieber, Du wirst das Familienoberhaupt. Okay, meine Liebe, Du gehst in die Küche und kriegst Kinder. Viele. Krieger. Kämpfer. Faschismus kommt zurück. Die EU geht kaputt. Die Wirtschaft geht in den Arsch, weil die lächerlich simplen politischen Angebote natürlich überhaupt nichts bringen.

Warten wir, bis sie immer mehr Normalisierung und Legitimation durch die Insignien der Macht und durch Ämter kriegen? Wissenschaftsminister, Kulturbeauftragte, Innenminister, Ministerpräsidenten.

Nein! Wir müssen ganz, ganz viel tun!

Wir müssen reden mit unseren Freunden, Kollegen, Nachbarn. Uns den Mund fusselig reden. Wir müssen demonstrieren. Auf die Straße. Wir müssen uns engagieren, zivilgesellschaftlich, politisch. Und die schützen, die das tun. Wir brauchen unbedingt bessere Politik.

Wir brauchen weiter die Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Aber wir brauchen auch unser schärfstes Schwert. Es sind Verfassungsfeinde! Und gegen Verfassungsfeinde hat unsere Verfassung was: Paragraph 21 Grundgesetz.

Verstöße gegen die Menschenwürde, Parteien, die darauf abzielen oder das Verhalten ihrer Anhänger, das darauf abzielt, die freiheitlich-demokratische Grundordnung — das, was unsere Demokratie ausmacht – zu beschädigen, zu beeinträchtigen oder zu beseitigen, sind verfassungswidrig.

Wir haben damit nicht viel Erfolg bisher gehabt und auch nicht viel Erfahrung. Wir haben das bisher in Deutschland viermal gehabt. Zweimal erfolgreich, einmal gegen eine sehr linke, einmal gegen eine sehr rechte Partei im letzten Jahrhundert. Zweimal in diesem Jahrhundert erfolglos. Und es gibt – das wird euch die Gegenseite sehr, sehr ausführlich erklären – zu Recht hohe Hürden gegen ein Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht.

Aber vertue dich nicht! Sie hassen Dich. Die Zeit ist jetzt. Verbieten. Dankeschön.

Der Ausschnitt als Video bei X

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