Der Spiegel lässt einen Gastautor einen Hurra-Krieg-Artikel in einfacher Sprache schreiben. Aber bevor wir zum desaströsen Inhalt dieses Textes kommen, ein paar Sätze zum Autor selbst:
Christopher Lauer tingelte eine Weile als ADHS-Erkrankter durch Talkshows und zog dann als Partei-Nomade von der Piratenpartei über die Grünen bis hin zur SPD, immer auf der Suche nach seinem Sprungbrett in die große Politik. Allein für seine Erkrankung kann er nichts.
Lauer war Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus, dann verkündete er seinen Rückzug aus der Politik um später erneut – aber dieses Mal erfolglos – zu kandidieren. In 2015 machte Axel Springer Lauer zum „Leiter Strategische Innovationen". Wenige Monate später war Lauer dort nicht mehr beschäftigt.
Der Spiegel-Plus-Artikel startet mit folgender Schlagzeile:
„Ich finde Krieg eher uncool. Aber im Ernstfall würde ich eine Waffe in die Hand nehmen“.
Was soll das? Will der Autor lässig klingen? Aber wie viel Lässigkeit ist gestattet angesichts eines seit Jahren andauernden Schlachtens und Mordens und einer offensichtlichen Verweigerung des Westens, diesem Rückfall in die Barbarei endlich mit allen möglichen und unmöglichen Diplomatie-Versuchen Einhalt zu gebieten?
Die heute 30- bis 45-Jährigen, zu denen auch Lauer gehört, sind erschreckend oft auf eine Weise naiv und besserwisserisch, dass man sich die Frage stellen kann, wie eine ganze Generation potentiell so den Bach hinunterrauschen konnte.
Es sind die Erstgeborenen oder Einzelkinder jener Frauen der geburtenstarken Jahrgänge, die ihre Kinder oft mehr oder weniger allein erzogen haben. Beseelte Mütter, ganz geprägt von einer rührenden bis schockierenden politischen Naivität ihrer Jugendjahre, die ihren Nachwuchs offenbar um den Verstand gebracht hat.
Kleine Egomanen, Söhne, die lernen mussten, sich zwischen den wechselnden Partnern ihrer Mutter zu behaupten. Söhne, die zu Hause in der Küche von einem Stuhlkreis in den anderen stolperten. Und Söhne, die vor allem eines gelernt haben: sich wie Chamäleons den wechselnden Bedingungen anzupassen und sich immer wieder um ihre wachsenden Probleme herum in nicht enden wollenden Gesprächskreisen freizusprechen von jeder drohenden Verantwortung für was auch immer.
Möglicherweise war das bei Lauer alles ganz anders oder ganz genauso. Sicher ist nur eines: Er ist Teil dieser Generation, perfekt feinjustiert zwischen Opferrolle und Täterschaft.
Lauer schreibt in seinem Intro: „Vor 20 Jahren war ich Zivi. Aber seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist vieles anders.“ Oder anders ausgedrückt: Ich habe doch nur gespielt. Ich meine nichts ernst, meine Verweigerung war nur so lange gut, bis sie mal ernsthaft auf die Probe gestellt wird.
Lauer schreibt:
„Es ist eine Frage von Generationengerechtigkeit, sich im Fall der Fälle an der Landesverteidigung beteiligen zu wollen – und das nicht jenen zu überlassen, die das Pech hatten, später geboren zu werden.“
Und dann meint Lauer noch, dass sich – wieder „im Fall der Fälle“ – jene aufzuopfern sollen, die bereits einen guten Teil ihres Lebens hinter sich haben. Von einer verlorenen Generation ohne Bundeswehrausbildung spricht Lauer. Und er erzählt auch, warum er jetzt aber unbedingt Krieg spielen will: Durch die Bilder von Butscha sei seine Friedensbewegtheit mit einem Wisch vom Tisch gefegt worden.
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Oder mit den Worten von Lauer im Spiegel:
„...und obwohl ich verweigert hatte, dachte ich mir nach den Bildern von Butscha, dass ich im Ernstfall lieber ein Gewehr in die Hand nehmen möchte, als mich ohne Widerstand abschlachten zu lassen.“
Tagesschau und Co haben es also geschafft, Christopher Lauer von der Idee abzubringen, es gäbe keinen Krieg, wenn keiner mehr hingeht.
Lauer meldet sich bei der Bundeswehr und bekommt von einem Soldaten erklärt, was es für Möglichkeiten gibt vom Heimatschutz bis zum freiwilligen Wehrdienst. Der Soldat, der sich mit Anrufer Lauer befasst, war schon im Auslandseinsatz, weiß Lauer. Und man ist an der Stelle dankbar, dass es nur ein Text ist und kein Podcast, die zitterige Stimme wäre wohl schwer zu ertragen gewesen.
Christopher Lauer will in den Krieg. Und da wägt er mal alle Möglichkeiten ab. Man kann sich aussuchen, ob man zum Heer, zur Luftwaffe oder zur Marine will, begeistert sich der Ex-Grüne, Ex-Pirat und Ex -oder Noch-SPDler.
Aber wer Bock hat, die Panzerhaubitze 2000 zu fahren, der muss sich länger verpflichten, weiß Lauer aus dem Gespräch mit seinem Auslandseinsatzsoldaten zu berichten: Die einfache Sprache und die Naivität des Vortrags werden hier Satz für Satz unerträglicher.
Wer sich in den letzten Jahrzehnten ernsthaft – sprich mit der nötigen Distanz zu linken Ideologien – mit der Friedensbewegung befasst hat, der muss an der Stelle verzweifeln und denken: Es war alles umsonst.
Lauer räumt im Vorübergehen mit der Idee auf, dass „Nie wieder“ auch „Nie wieder“ Krieg meint. Lauers verkümmertes „Nie wieder“ taugt nur dazu, eine AfD-Parteitag zu sabotieren – wenn überhaupt.
Keine Angst, es wird haarsträubender: Der sich von Russland oder einem anderen unsichtbaren Angreifer bedroht fühlende Lauer möchte trotzdem nicht auf seine komfortablen Lebensumstände verzichten: Der Soldatenlohn sei recht niedrig, es müsste da für ihn schon ein „Wehrdienstgeld“ analog zum Elterngeld geben. Besser, als er sich selbst beschreibt, kann man Hippie-Mamas Sofa-Liebling wirklich nicht nacherzählen.
„Angesichts der mittlerweile bedrohlichen Lage für Deutschland“, beginnt Lauer einen weiteren an Naivität kaum zu übertreffenden Rechtfertigungssatz dafür, sich kriegsfähig zu machen gegen Russland in einem Krieg, der Deutschland nichts angeht, den Amerika schon aufgegeben hat, aber von einem NATO-Hauptquartier in Deutschland aus eskalieren lassen will.
So vollgestopft mit dem woken Verhaltenskodex gegenüber Transen, Schwulen, Farbigen und nicht zuletzt der launischen Mutter, der Freundin oder dem Freund als Ersatzmutter oder wem gegenüber auch immer, ist Lauers Kopf so vollgestopft, dass da kein Platz mehr ist, mal eine Minute darüber nachzudenken, was Krieg überhaupt bedeutet.
Was Kriegsdienstverweigerung bedeutet oder was es bedeutet, sich zuerst monatelang im eisigen Schützengraben den Arsch abzufrieren, sich einzuscheißen vor Angst, um dann irgendwoher noch die Kraft zu nehmen, sich ohne Beine und mit weggeschossenen Kiefer das Gewehr in das blutige Loch oberhalb des Halses zu schieben, um diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen, nachdem die summende Drohne das Bündel Granaten über dem Fußsoldaten abgeworfen hat … Bumm, bumm, bumm.
Aber am allerliebsten will Soldat Lauer in der Panzerhaubitze 2000 verrecken, da verbrennt und explodiert man nämlich in Gesellschaft.
Lauer schreibt im Spiegel, Krieg sei „salopp gesagt eher uncool“. Ist das abgrundtiefe Naivität oder findet Lauer das tatsächlich lässig?
Der Kriegsnaivling endet im Spiegel mit einer Analogie zum Corona-Regime: „Wir stecken“, schreibt er, „wie bei der Coronapandemie“ in einem „Präventionsparadox“.
Wer viel ausgibt, wird nicht angegriffen und fragt sich dann, warum er überhaupt etwas ausgegeben habe, „wenn nichts passiert“.
Kein Anstand, kein Mut, kein Gewissen. Spätestens da weiß man, wen man mit Christopher Lauer vor sich hat. Es ist lächerlich. Beängstigend daran ist allein die Vorstellung, dass es wider Erwarten doch einmal zum Ernstfall kommt und man müsste im Schützengraben jemandem wie Christopher Lauer vertrauen.
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Kommentar von w. brecht
Schlimmer als die Vorstellung diesen Typen im Schützengraben zu treffen ist, daß so jemand in einer Regierungpartei ist und er ist nicht der Einzige in dieser Partei.
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Kommentar von Walter Neppel
Wer nach allen Seiten offen ist, ist nie ganz dicht.
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Kommentar von Carl Peter
Was sollen sie schreiben, wenn sie für ehrliche Artikel kein Geld bekommen?
Es können ja nicht alle zum Drohnen-Dispatcher umschulen.
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Kommentar von Ulrich Viebahn
Hr. Wallasch, Sie haben ihn sehr elegant beschrieben. Ich wünschte mir von Ihnen als nächstes Giovanni di Lorenzo.
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Kommentar von Micha
ADHS
Früher hieß das mal: Normales Kind mit Bewegungsdrang. Dann hat die Pharmaindustrie die vielen kranken Kinder entdeckt und es wurde eine Krankheit erfunden.
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Kommentar von Bernhard Rossi
"Sie haben ein Problem, das Sie nicht gelöst bekommen, dafür aber Geld? Das trifft sich gut, denn ich bin sehr klug und berate Sie gerne bei der Lösung Ihres Problems. Außerdem mag ich Geld."
https://christopherlauer.de/beratung/
Mein Sohn fragte gerade, was der Grund ist, dass auf der Straße am Hauptfriedhof von 20 Uhr bis 6 Uhr die Geschwindigkeit auf 30km/h begrenzt ist. Ich erklärte Ihm, das sich dort Prostituierte für Geld verkaufen.
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Kommentar von Tanja
Christopher Lauer ist mir seit seiner Piratenzeit bekannt.. Einst hat er mich bei Twitter gesperrt, weil er Kritik nicht vertragen konnte... Er steht leider für eine Generation der Mitläufer, die sich allerdings einbilden "für das Gute" zu kämpfen. Zu nichts in Wirklichkeit fähig und deshalb in alle Richtungen offen, um jede Gelegenheit Geld, Bekanntheit oder was auch immer Nützliches abzugreifen. Er passt in meinen Augen hervorragend zu den Parteien in denen er war und ist. Möge er wieder in der Versenkung verschwinden!
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Kommentar von Palmström
Wie hat man früher gesagt: „Typen schickt das Arbeitsamt, das glaubste nicht.“ Der hat bestimmt noch mehr als die eine Krankheit. Will mit einer Waffe sein Leben verteidigen, ich frag mich gegen wen? Den berühmten Einman.?
Die deutsche Außenministerin will „unser Europa“ um jeden qcm verteidigen.
Was muss man unter „unser Europa“ verstehen? Hat jemand „unser Europa“ den Krieg erklärt?
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Kommentar von .TS.
Eisernes Kreuz erhofft, Urne aus kompostierbarem Recyclingpappmaschee erhalten. Und dank Frühableben sogar noch tonnenweise CO2 eingespart - so schön lebt es sich im rotzGrünen Land!
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Kommentar von StephanU
Nach den Erfahrungen der letzten vier Jahre bin ich überzeugt: 70 Jahre politische Bildung in der Bundesrepublik waren völlig umsonst.
Mit professioneller Propaganda lassen sich Gehirne und Gesellschaften neu formatieren wie die Festplatte eines Rechners. Was Propaganda-Profis immer wussten und Yuval Harari populär beschrieb: Der Mensch ist nicht viel mehr als ein hackbarer Algorithmus.
Wer's nicht glauben mag, ist wahrscheinlich als Romantiker programmiert.
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Kommentar von Felix Diller
vater komm erzähl vom krieg
vater komm erzähl vom krieg
vater komm erzähl wiest eingrückt bist
vater komm erzähl wiest gschossen hast
vater komm erzähl wiest verwundt wordn bist
vater komm erzähl wiest gfallen bist
vater komm erzähl vom krieg
(Ernst Jandl, 1966)
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Kommentar von Schwar Zi
Er will in den Krieg? Na bitteschön! Aber dafür muss er doch nicht extra in die Bundeswehr. Ein Ticket für den Flixbus und ab geht die Post! Dann gibt es 72 Stunden Grundausbildung und ab...1 AK, 3 Magazine und vielleicht noch 2 Knallfrösche...Infanterie, da wo wir sind ist vorn...(bitter lach)...
Ernsthaft, wer so geil darauf ist, dem sollte man seinen Wunsch auch erfüllen, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit eh der letzte gewesen sein.
Sorry, aber ich (50J) raffe das nicht, ist mir zu hoch. Vermutlich weil ich diesem Herrn ein paar unwesentliche Erfahrungen voraus habe?
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Kommentar von Judith Panther
Alle großen Tragödien ereignen sich immer "...
beim zweiten Mal als Farce?
Nein.
Manchmal auch beim zweiten Mal als Tragödie.
Aber spätestens beim dritten Mal als SPIEGEL-Artikel.
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Kommentar von Perry Moppins
Die einzige Hoffnung der tägliche Wasserträger eines für mich glasklar faschistoiden, wenn nicht faschistischen Lügenwerte-Westens und seiner medial fundamentalreligiös gehirngewaschen Mainstream-Horden besteht darin, daß die Massen von Menschen im Takte der Lügentrommel weitermarschieren, also trommeln sie die Lügen weiter wie im kalten Krieg die Prawda. Nur daß dasselbe Konstrukt wie vor hundert Jahren der Sowjet (Drohnenmenschen) Kommunismus jetzt von Washingdoom gelenkt in Brüssel sitzt mit seinen Politkommissaren und sich 'EU' und 'Demokratie' nennt, sich ein stellvertretendes Lügenmäntelchen angezogen hat und die Moralkeule wegen 'Klima' ("Regelbasierte Weltordung", sprich die private AGB einer korporatistischen Machtelite) und anderen trojanischen Lügenbegriffen schwingt, damit alle schön spuren.
Von Frieden und Ruhe, freundlichem lebenswerten Leben für die Menschen und Völker ist NICHTS zu sehen. Das ist FAKT.
Also kann man folgern, was ich hiermit tue, wie Warren Buffet es in seinem bekannten Zitat sagte: "Wir führen Krieg gegen die armen Menschen - und wir gewinnen."
Wie sonst, wenn nicht durch Lügen, Verdrehungen, Indoktrination, Spaltung und Hetze, können die wenigen Hyperbonzen die fast alle Fäden in den Händen halten, die 99% der Menschen auf der Welt kontrollieren.
Doch halt - inzwischen gibt es BRICS. Und damit ist der Zusammenbruch der unipolaren Hegemonie der babylonischen Lügner besiegelt. Wir werden es dieses und nächstes Jahr erleben. Läuft alles nach Drehbuch. Sage ich. Ich freu mich schon, bald ist es mit dem Mainstream-Meinungsterror endgültig vorbei. :-)
Satire !
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Kommentar von Walter Moor
Wie soll Göbbels nach der Sportpalastrede im Kreise seiner Mitarbeiter gesagt haben: "Diese Stunde der Idiotie! Wenn ich den Leuten gesagt hätte, springt aus dem dritten Stock des Columbus-Hauses, sie hätten es getan." Da sind wir wohl wieder.
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Kommentar von Walter Moor
Zu schreiben, man würde im Ernstfall in den Krieg ziehen, und es dann auch zu tun, sind zwei verschiedene Paar Stiefel. Andererseits haben diese Lemminge bei Corona schon ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt, dann würden sie vielleicht auch tatsächlich ihr Leben aufs Spiel setzen, wenn die linksgrünen Kriegstreiber es ihnen befehlen.
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Kommentar von Thomas Jäpelt
Lieber Herr Wallasch, beängstigend für mich, ist die Tatsache, dass solch ein Erguss überhaupt in einem deutschen Medium abgedruckt wird und tatsächlich veröffentlicht! Über den IQ des Schreiberlings mag man streiten, ich verorte ihn eher im negativen Bereich. Vielleicht ist sowas auch der langsame Beginn des Werbens für eine neue Kriegsbegeisterung/Glorifizierung in Deutschland. Ist schon zweimal schief gegangen, dann eben ein drittes Mal, diesmal allerdings endgültig!