Vielleicht liegt es bei dem einen oder anderen Mann an der persönlichen Leidensgeschichte der Väter oder Großväter, die mit Prostata- bzw. Blasenproblemen zu kämpfen hatten. Jedenfalls gehen so familiär vorbelastete Männer mutmaßlich häufiger zur urologischen Vorsorge und können sich anschließend – natürlich bei Befundlosigkeit – besser fühlen.
Aber selbst wenn der untersuchende Urologe etwas Behandlungsbedürftiges feststellt: Die Vorsorge macht hier Sinn. So wird Krebs früher erkannt. Gerade bei Prostata und Blase sind die Chancen nachweislich besonders hoch, Krebs zu besiegen.
Natürlich kennt fast jeder Mann die bekannten Vorbehalte, die Musterungswitze, jene, die mit dem Daumen des Urologen bei der Abtastuntersuchung zu tun haben. Mittlerweile allerdings gibt es modernen Ultraschall-Untersuchungen, die hier zusätzlich genauer und präziser bildgebend arbeiten. Hier wird zwar mitunter noch eine geringe Zuzahlung verlangt, aber diesen vermeintliche Luxus sollte Mann sich gönnen, wenn er es schon mal bis ins Behandlungszimmer geschafft hat.
Auf der statistischen Ebene erscheinen zunächst zwei Dinge besorgniserregend, die in unmittelbarem Zusammenhang stehen: Zum einen scheint es auch bei Prostatakrebserkrankungen eine eher schleppende Datenerhebung zu geben. Zum anderen zeigt die Prognose des Robert Koch-Institut gegenüber den Vorjahren für 2022 einen deutlichen Anstieg der Prostatakrebs-Neuerkrankungen.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Insbesondere was die Corona-Pandemie betrifft, gibt es hier direkt und indirekt Erkrankungen begünstigende Faktoren. Zum einen, was Vorsorge und Operationen angeht. Und zum anderen die während der Pandemie und Lockdowns festgestellten Gewichtszunahmen bei der Bevölkerung, die sich bei Männern mutmaßlich auch ungünstig auf Prostata-Problematiken auswirken können.
Eine Springer-Publikation fasste bereits im Februar 2021 zusammen, dass die Urologie während der COVID-19-Pandemie „eine signifikante Einschränkung der operativen Kapazität bei gleichzeitiger Bettenreduktion in den Kliniken“ hinnehmen musste.
Die “National Libary of Medicine” stellte ebenfalls im Februar 2021 fest, dass die Coronavirus-Pandemie zu einer deutlichen Einschränkung der Versorgung urologischer Patienten geführt habe, „die sich insbesondere in der zweiten Welle auch auf die Versorgung von Patienten mit dringlicher Operationsindikation auswirkte.“
Im April 2020 sank demnach der urologisch bedingte stationäre Aufenthalt in Kliniken auf 44 Prozent, er normalisierte sich im Juni zwar auf wieder 90 Prozent, sank aber im Dezember 2020 zurück auf 50 Prozent. Alle urologischen Operationen, die keinen Notfallstatus hatten, wurden im April und Dezember überhaupt nicht mehr durchgeführt oder nur zu einem sehr geringen Teil. Im Dezember ging das laut “National Libary of Medicine” sogar so weit, dass mehr als die Hälfte aller urologischen Kliniken bzw. Abteilungen angaben, nicht mehr alle Pateinten auch mit dringenden Operationen behandeln zu können.
Die DAK als drittgrößte Krankenkasse des Landes hat ihre Versicherungsdaten ausgewertet, was Vorsorgeuntersuchungen angeht. Im ersten Halbjahr 2021 waren es in Summe elf Prozent weniger Vorsorgeuntersuchungen als im Vergleichszeitraumes des Jahres 2019: „So lag die Anzahl der Screenings auf Hautkrebs 15 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau, bei Darmkrebs waren es 13 Prozent und bei Prostatakrebs fünf Prozent.“
Warum ist eine Vorsorge bei Prostatakrebs so wichtig? Die Sächsische Zeitung hat sich damit beschäftigt und verrät es Ende 2021 schon im Titel: „Vorsorge erhöht Chancen“.
Besorgniserregend nach wie vor auch das Vorsorgegefälle zwischen Mann und Frau. Männer sind vergleichsweise immer noch Vorsorgemuffel, schreibt beispielsweise das Portal „Apropos gesund“ im Februar 2022 und verweist dabei auf die immer noch geringere Lebenserwartung von Männern von immerhin fünf Jahren gegenüber Frauen.
Hier muss einmal grundsätzlich darauf hinweisen werden, was das eigentlich bedeutet im Kontext mit Gleichberechtigung. Und wenn das Leben als das höchste Gut angesehen wird.
Die Lässigkeit, mit der diese Diskrepanz hingenommen wird, ist gesamtgesellschaftlich betrachtet ein unvergleichlicher Skandal gemessen an den kaum erkennbaren
Bemühungen, dieses frühe Sterben der Männer zu bekämpfen.
Wo sind hier die Kampagnen, wo die Aufklärungsfilme, wo die entsprechenden Studien und wo die glaubhaften Willensbekundungen der Bundesregierung, hier Abhilfe zu schaffen? Im Koalitionsvertrag von 2017 beispielsweise haben CDU und SPD sich zwar um das Thema „Einsamkeit im Alter" bemüht und ein paar Millionen locker gemacht, aber das frühe Sterben von Männern findet keinerlei Beachtung, es wird offensichtlich hingenommen, frei nach dem Motto: „Selbst schuld, liegt halt am Lebenswandel der Männer."
Das Online-Portal „Apropos gesund“ schreibt, dass dieses frühere Sterben auch daran läge, dass Männer seltener zu Vorsorgeuntersuchungen gingen als Frauen. Und eine Erhebung des Robert Koch-Instituts zeigt, dass nur vierzig Prozent der Männer die empfohlenen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung regelmäßig in Anspruch nehmen.
Das ist übrigens eher ein Problem jüngerer Männer. Sie sind besonders selten beim Arzt beziehungsweise bei Vorsorgeuntersuchungen. Möglicherweise gehen Frauen auch öfter zur Vorsorge, weil sie es frühzeitig gewöhnt sind, regelmäßig zum Frauenarzt zu gehen, weil die möglichen Problematiken hier womöglich als vielschichtiger betrachtet werden, als die urologischen beim Mann.
Jungen Männern muss deutlicher gemacht werden, dass eine Vorsorgeuntersuchung bzw. ein Arztbesuch kein Zeichen von Schwäche, sondern Grundstock der Stärke von morgen sein kann.
Noch etwas erstaunt: Männer kümmern sich zwar in jungen Jahren deutlich weniger um ihre Gesundheit als Frauen, sie gehen seltener zum Arzt. Aber ältere Männer sind wiederum laut Statistiken häufiger beim Arzt, als ihre gleichaltrigen Frauen.
Über 40 Prozent der Krebserkrankungen bei Männern sind urologischen Ursprungs. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass weltweit 30 bis 50 Prozent aller Krebsfälle durch Vorbeugung verhindern werden könnten. Im Alter zwischen 45 und 65 Jahren ist Krebs die häufigste Todesursache.
Insgesamt gilt, dass auch, was die Vorsorge und die medizinischen Auswertungen in Bezug zu den Erkrankungen angeht, die Datenlage wie in vielen medizinischen Bereichen deutlich verbesserungswürdig ist. Corona hat vor allem eines gezeigt: Deutschland ist Daten- und Auswertungswüste. Die Kaffeesatzleserei auch führender Institutionen hat nachweislich dazu geführt, das weiß man heute, dass eine ganze Reihe der Corona-Maßnahmen sinnlos und unnötig waren.
Datenmangel bzw. ein Mangel in der Zusammenführung der gewonnen Daten sorgt mutmaßlich auch dafür, dass es unterschiedliche Interpretationen der Wahrnehmung der Vorsorgeuntersuchungen gibt. So finden sich auch Interpretationen der vorhandenen Daten, die durchaus einen Trend zu mehr Vorsorgen während der Pandemie erkannt haben wollen.
Zur Bedeutung der Vorsorge bei Prostata nennt der Focus die nüchternen Zahlen: „Über 65.000 Männer erkranken jährlich an Prostatakrebs. Durchschnittlich jeder vierte Fall verläuft dabei tödlich.“ Das sind 16.250 Männer, von denen viele nicht hätten sterben müssen, wenn sie nur die Vorsorgeangebote wahrgenommen hätten.
2022 sollen laut Prognose – auch hier müssen die Daten noch abgewartet werden – 5.000 Männer mehr an Prostatakrebs erkrankt sein, als in den Jahren vor der Pandemie, stellt das Robert Koch-Institut fest.
Der oft geführte Hinweis, dass Prostatakrebs auch am Rauchen liegen könnte, ist bisher nichts weiter als eine Vermutung. Zwar ist Rauchen nachweislich gesundheitsschädlich, aber noch ist der Zusammenhang ungewiss. Dass es überdurchschnittlich Raucher trifft, darf aber als ein Warnhinweis verstanden werden.
Die „Prostata Hilfe Deutschland“ hat Anfang 2022 darauf hingewiesen, dass zu dem Zeitpunkt mehr als zweitausend an Prostatakrebs erkrankter Männer auf ihre Operation warten mussten:
„Mehr als 2.000 (ca. zehn Prozent) der Krebskranken, die auf ihre OP warteten, hatten auch nach durchschnittlich 23 Wochen ihre Operation noch nicht bekommen. Bei allen stand der Grund für die Op-Verschiebung im Zusammenhang mit Covid-19. Eine Rolle dabei spielte auch die Strenge des Lockdowns.“
Zusammengefasst muss auf die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen für Männer hingewiesen werden. Diese Untersuchungen retten nachweislich Leben. Ebenso, wie man mutmaßen kann, dass die Corona-Maßnahmen hier mit hoher Wahrscheinlichkeit insbesondere, was die Verschiebung dringender Operationen angeht, Leben gekostet haben. Leben von Männern mit Prostatakrebs.
Die Gesundheitsministerien der Länder und des Bundes müssen darüber hinaus endlich Maßnahmen ergreifen, die verhindern, dass die Lebenserwartung von Männern gegenüber Frauen immer noch um Jahre geringer ist. Strenggenommen sind das Fakten, die weltweit in der Bekämpfung höchste Priorität bekommen müssten.
Die Schieflage wird da besonders deutlich, wo von „Männerschnupfen“ die Rede ist und Männer beispielsweise von der Pharmaindustrie (Hustensaft-Werbung) regelmäßig als Waschlappen und Weicheier diffamiert werden. Der frühe Tod ist kein Männerschnupfen.
Hier werden Männer belächelt und ihnen wird suggeriert, sie wären Hypochonder, die sich mal nicht so anstellen sollten. Ja, auch so werden Männer davon abgehalten, zur Vorsorge zu gehen. Männer, die aktuell akzeptieren müssen, durchschnittlich fünf Jahre früher als Frauen zu sterben. Wohlgemerkt in Friedenszeiten. Kriege sind da noch gar nicht mit eingerechnet.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Lilly
... es ist Immunokastration.
melden
Kommentar von Lilly
Der Wallach könnte geiler sein. Das ist ein Kompliment. Potenzial ist da, wird aber rausgeschnitten. Was ist geil? Für Frauen Männlichkeit. "Vorsorgeuntersuchung" - hast du Angst, dass du krank bist ohne es zu merken? Ich hätte eher Angst, dass du nicht merkst, dass du gesund bist und dich krank fühlst.
melden
Kommentar von Trudi
einmal muss ich noch schreiben...
Ich schrieb "könnte einen vermuten lassen, dass .... funktioniert hat"
Ich habe damit eine Vermutung geäußert. Mehr nicht😎
Und das Pfui, ja, das empfinde ich halt bei etlichen sogenanntem Vorsorgeuntersuchungen. Isso.
Handshake
melden
Kommentar von Trudi
@S.L.
ein guter Gedanke! Männer leben tatsächlich anders, als es Frauen tun. Ich meine das nicht negativ!
Und das hat nichts damit zu tun, dass Frauen (mich ausgeschlossen) häufiger zum Arzt gehen.
P.S. psst, es heisst Früherkennung, aber Vorsorge klingt besser, die Bezeichnung wurde mit Absicht gewählt und hat sich eingebürgert.
Die neue Behandlung mittels Injektion wurde ja auch Impfung genannt, weil das besser klingt und die Menschen einer Impfung eher vertrauen.
melden
Kommentar von S.L.
Zu "Der PSA-Test weisst eine hohe Fehlerquote auf. Der Mann wird zum Patient und wird weiter untersucht, wird völlig kirre gemacht, auch wenn da gar nichts ist.
Wie Frauen, bei denen der PAP-Test evtl. auffällig sein könnte.
Statt das Leben zu genießen, wird ein Leben als Patient angestrebt."
Da stimme ich Ihnen zu, Trudi. Mittlerweile sehe ich das auch so. Bin viele Jahre mit gutem Gefühl zur Vorsorge gegangen.
Seit einigen Jahren beschleicht mich ein Widerwillen deswegen.
Denn:
Geht es um das Pharmageschäft oder gegen gesunde bzw. nicht so ganz gesunde Menschen, die aber besser ohne die Pharma dran wären?
Was mich schon lange - als Frau - unangenehm berührt, ist die geringere Lebenserwartung von Männern. Wie kommt es dazu?
Meine Theorie:
Männer haben ein anderes Leben als Frauen.
Sicher, es hat jeder sein Päckchen zu tragen, nur das Päckchen der Männer ist in Hinsicht auf längeres Leben ungünstiger gepackt, vielleicht?
melden
Kommentar von Regina
(...) "Trend zu mehr Vorsorge während der Pandemie" ... "Die Weltgesundheitsbehörde WHO schätzt" usw. ... Hier geht' s ja zu wie bei der "Süddeutschen Zeitung" ...
melden
Kommentar von Tresinho
@ Dude
"Neue Germanische Medizin"?
Tötet akut schneller!
Bewiesen.
Hamer ist ein antisemitischer, "alternativmedizinischer" Quacksalber und Scharlatan gewesen.
Daran hat sich auch nach seinem Tod nichts geändert.
Verzweifelte und Verwirrte fallen darauf rein... genauso wie auf Anthroposophen, Homöopathen und sonstigem unwissenschafltichen Geschmeiss.
Gönn dir Chlor, kolloidales Silber, Globuli, Bachblüten usw.- aber stirb dann doch bitte leise, wenn es soweit ist.
Danke.
melden
Kommentar von Trudi
Lieber Herr Wallasch,
ich habe nicht unverschämt geschrieben, sondern offen meine Meinung gesagt.
Ist in der heutigen Zeit nicht mehr üblich und/oder gewünscht, ich weiß....
Wie Sie selbst wissen, kann Geschriebenes auf die unterschiedlichsten Arten interpretiert werden. Es ist ein Jammer, dass es so schwer ist, in Worte zu fassen, was man wie meint.
Männer sterben also 5 Jahre früher als Frauen. Männer können auch keine Kinder kriegen. Wobei, auch daran wird ja gearbeitet, gell😁
Nichts für ungut.
Es lag mir fern, Sie zu beleidigen und ich hätte nicht gedacht, dass dies passiert. Dafür schätze ich Sie für Ihre Berichte viel zu sehr
Antwort von Alexander Wallasch
Also bitte ;) Sie haben mich zum Gehirnwäscheopfer erklärt und "Pfui" gesagt
Alles gut, danke für Ihr Feedback!
melden
Kommentar von Trudi
ach du dickes Ei.
Lieber Herr Wallasch, so oft wie Sie Vorsorgeuntersuchung statt Früherkennungsuntersuchung schreiben, könnte einen vermuten lassen, dass die Hirnwaschung diesbezüglich bei Ihnen funktioniert hat.Und
Es gibt keine Vorsorgeuntersuchungen, es gibt lediglich Vorsorge dergestalt, dass man ein einigermaßen gesundes Leben führt.
Der PSA-Test weisst eine hohe Fehlerquote auf. Der Mann wird zum Patient und wird weiter untersucht, wird völlig kirre gemacht, auch wenn da gar nichts ist.
Wie Frauen, bei denen der PAP-Test evtl. auffällig sein könnte.
Statt das Leben zu genießen, wird ein Leben als Patient angestrebt.
Das muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden.
Mit der Angst der Menschen zu arbeiten und Ihnen gar ein schlechtes Gewissen einreden, dass sie sich um Himmels Willen untersuchen lassen sollen, pfui!
Antwort von Alexander Wallasch
Sicher hätte ich die Begriffe "Vorsorgeuntersuchung bzw. Früherkennungsuntersuchung" noch genauer definieren können. Danke auch Ihnen dafür - haben allerdings schon drei Herren vor Ihnen bemerkt und kommentiert.
Was mich allerdings immer wieder in Erstaunen versetzt, so auch hier, ist dieser Eifer mit dem sie hier einsteigen, als hätte ich meine Urinprobe
in irgendeinem heiligen Gral hinterlassen - nur um im Bild zu bleiben.
Den Unterschied zwischen den beiden Begriffen werden mutmaßlich maximal 5 Prozent der Leser erahnen, er hat aber kaum eine Relevanz für die Geamtaussage. ABER Sie als Leser haben nun einen Ansatzpunkt gefunden, sich zu ereifern, so kommt es mir vor. Aber bitte: Meine Texte sind NIEMALS ein Rätselspiel nach dem Motto: Finde einen Fehler. Wirklich nicht.
Mal von Ihren Frechheiten wie "Hirnwäsche" und "Pfui" ganz abgesehen.
Der Debattenanstoß im Zentrum des Artikels lautet im Übrigen - Siehe Intro - Männer sterben fünf Jahre früher. Was hat das mit ihrer Fehlerwünschelrute zu tun? Die Unterstellung, hier ginge es einzig und allein um Gewinnstreben ist gemessen an den früherkannten und geheilten Patienten - Siehe mein twitter - eigentlich auch eine Unverschämtheit.
melden
Kommentar von Dude
Das Konzept „fear of dying“ ist doch allgegenwärtig, Corona lässt grüßen, und wird vom Müllstream dazu noch gerne als "german Angst" gepflegt und zelebriert.
„joy of living“ als positive Motivation zur Eigenverantwortung ist doch nur natürlich und ich möchte das noch durch den Satz eines Kommentatoren hier ergänzen, "Pessimismus im Verstand und Optimismus im Willen".
Die neue germanische Medizin hat durchaus interessante Ansätze und Thesen, wie zB. "Der Ausbruch der Krankheit ist die eigentliche 'Heilung'...", mit weit reichenden Folgerungen für die mentalen Selbstheilungskräfte. Der radikale Ansatz bzgl. zB. Krebserkrankungen und den unheilbaren Erkrankungen von Kindern ist allerdings zynisch, sehr abstossend.
Erinnert aber doch sehr an linke Paradigmen des Schönredens wie zB. Obdachlosigkeit als Wohnungslosigkeit "erlebend"...
Ich plädiere für „joy of living“ mit Vorsorgeuntersuchungen nach gesicherten Wahrscheinlichkeiten, ...also vor der feindlichen Übernahme der WHO.
melden
Kommentar von peter struwwel
Nicht das Leben mit Jahren, sondern die Jahre mit Leben füllen. Der Tod kommt nach
meiner Überzeugung sowieso immer zum unpassenden Zeitpunkt - von Ausnahmen
einmal abgesehen, in denen er als Erlösung empfunden wird. Aber ansonsten ist der
Artikel so ganz nach meinem Herzen: "So nimm denn meine Hände und führe mich."
Ja, ja, die Sorgen der Männer. Geschätzter Herr Wallasch, ob Vorsorgeuntersuchungen
sich "lohnen" (außer natürlich für den Arzt), war eigentlich immer schon umstritten
und das Thema ist es nach wie vor - hat allerdings zwischen all dem Mainstream einen
schweren Stand, aber wem käme dieses Verfahren nicht sehr bekannt vor - "Nachtigall,
ick hör dir trapsen". Sehr auf die Spitze getrieben hat es vor vielen Jahren der Chirurg
und Autor zahlreicher Bücher, vor allem standeskritischer, Julius Hackethal. Seine
äußerst provokanten Aussagen: "Laufen Sie, so schnell Sie können, wenn Sie einen
Urologen sehen", und: "Ich lasse keinen ran" machten schnell die Runde und sorgten
für Furore. Aber bitte, jeder soll/darf sich selbst entscheiden. Nur nebenbei etwas
Anekdotenhaftes: Bei der Pflege eines Grabes kommt es auf dem Friedhof immer mal
wieder zu Gesprächen oder auch nur Beobachtungen, und manchmal hatte ich dabei
durchaus den Eindruck (Achtung: Gehässigkeit!), daß der Verblichene den frühe(re)n
Tod als "Gnade" empfunden hat/haben muß. Soweit. Dennoch, was mich seit Jahren
umtreibt, ist die Frage, ob das statistisch längere Leben des Femininums auch eine
Naturkonstante besitzt. Vermutet werden nach meinem Wissen ungefähr zwei Jahre,
aber "die Wissenschaft" tappt weiterhin im Dunklen - "wir arbeiten dran". Na denn.
melden
Kommentar von Andreas Sieberg
Nur zu der Terminproblematik,
Ich habe mit der APP Doctolib innerhalb weniger Tage einen Termin beim Urologen bekommen, und auch beim Orthopäden.
Zwar in der Nachbarstadt, dafür aber zeitnah. Und im Nachhinein waren beide Ärzte sehr gut und ich habe mir dort direkt Folgetermine geben lassen.
Schaut da doch mal rein....kost ja nix
melden
Kommentar von M. Friedland
Die von Ihnen benannten urologischen Untersuchungen sind keine Vorsorge, sondern Früherkennung! Das ist nicht nur ein sprachliches Detail, sondern ein gewaltiger Unterschied.
Und die Beurteilung des Nutzens von diese Proststa-Krebs-Früherkennung ist ein sehr komplexes Thema, jedenfalls deutlich komplexer als "rettet tausende von Leben".
Noch ein Detail: der Daumen des Urologen ist bei der Untersuchung der Prostata eher unterbeschäftigt....
Antwort von Alexander Wallasch
Danke für die Erklärungen!
melden
Kommentar von Klaus Scheidt
Sie sollten sich einmal mit Dr. Strunz oder Frau Dr. Otfanos-Boekel beschäftigen. Die erklären vieles oder Prof. Dean Ornish, der erst 2008 bewiesen hat, bewiesen durch Biopsie und genetische Techniken, dass man
- Krebsgene stummstellen kann. Bewiesen an Prostatakrebs.
Dass man also allein mit dem Lebensstil auch Krebs in der Hand hat. Das Lebensthema eines Dr. Coy, wie Sie wissen.
Und dieser berühmte Prof. Dr. Dean Ornish hat auch über seine Rolle als Arzt nachgedacht. Und meint
dass der Hauptfehler der Ärzte der Versuch ist, die Patienten zu motivieren mit „fear of dying“, also mit der Angst vor dem Tod.
Er schlägt eine neue Vision vor. Die Vision „joy of living“, also Lebensfreude.
Antwort von Alexander Wallasch
ich finde das leider ziemlich zynisch, ihren "Joy of Living" bezogen auf Männer, die womöglich durch eine Vorsorge Schlimmes verhindern konnten, auf Twitter haben sich dazu sogar ein paar Herren geäussert, was ich als Demutsübung nur empfehlen kann. https://twitter.com/AlexWallasch/status/1623252689768390658
Mich erinnern solche Kommentare an diese elende Hammer-Medizin samt "germanischer neuer Medizin"
melden
Kommentar von Alfonso Nöhren
Nur noch mal zur Korrektheit:
Mit diesen Untersuchungen kann man keinen Krebs verhindern, sondern feststellen, diagnostizieren, z.T. auch schon Vorstufen. Dadurch besteht in manchen Fällen die Möglichkeit einer früh- bzw. rechtzeitigen Behandlung.
Es handelt sich hier um"Früherkennungsuntersuchungen" und nicht um "Vorsorgeuntersuchungen". Krebsvorsorge kann man nicht mit einer ärztlichen Untersuchung machen, sondern allenfalls durch eine bestimmte Lebens- und Ernährungsweise.
Antwort von Alexander Wallasch
Vielen Dank!
melden
Kommentar von Sara Stern
Fun Fact: Der Mainstream bemüht sich regelmäßig aufzuzeigen, dass die Ehe für Männer lebensverlängernd wirkt. Was dabei immer weggelassen wird ist, das Geschiedene sogar noch kürzer leben als nie verheiratete.
Der größte Risikofaktor auf die Lebenserwartung eines Mannes dürfte die Ehe sein.
melden
Kommentar von Hildegard Hardt
Es ist allgemein bekannt, daß Krebs auch durch psychische Belastung hervorgerufen wird. Corona und die damit verbundene Existenzangst dürfte daher maßgeblich zum Fortschritt von Krebserkrankungen beigetragen haben.
Ein ganz anderer Faktor ist die feministische Dominanz, die immer mehr um sich greift. Die Männer können einem wirklich nur noch leidtun. Die Zahl der "Männerhäuser" nimmt kontinuierlich zu, was auf Handgreiflichkeiten der zartbeseiteten Damenwelt schließen läßt.
melden
Kommentar von Alfonso Kerner
Ich finde es nicht gut, wenn man versucht, die Leute (Männer) zu Vorsorgeuntersuchungen zu treiben, ganz abgesehen davon, dass das alles auch was mit business zu tun hat.
Es ist doch eine ganz persönliche Entscheidung, mit welchen Risiken jemand leben will. Viele Risiken in Bezug auf Gesundheitsschäden, die leicht zu vermeiden sind, nimmt doch auch jeder bewusst in Kauf (Beispiele: Autofahren, e-Bikefahren, Skilaufen, ...).
Nicht jeder Mensch hat das Ziel 100 Jahre alt zu werden.
Wichtig ist doch, glücklich zu sein.
Sich viele Jahre kasteien, um möglichst alt zu werden, solche Leute können einem doch leid tun.
Und im hohen Alter gesund sterben, das ist doch wohl auch eine Rarität.
Antwort von Alexander Wallasch
Aber warum kasteien? Wenn ich durch Vorsorge eine tödliche Krankheit verhindern kann?
Gerade was Darm- und Prostatakrebs angeht, können Hinterbliebene sicher ein Lied davon singen,
wie sehr die Betroffenen sich gewünscht hätten, zur Vorsorge zu gehen.
Hier die Vorsorge generell als Geschäftemacherei zu brandmarken finde ich falsch.
Und wer Kinder hat und Angehörigem, trägt auch eine Verantwortung meiner Meinung nach.
melden
Kommentar von C. Loroch
Haben Sie schon einmal als Kassenpatient versucht, bei einem Urologen einen Termin zu bekommen? Ich versuche es seit 3 Quartalen vergeblich.
Antwort von Alexander Wallasch
Absolut richtig! Ich wollte das sogar noch aufnehmen, dann vergessen. Ich denke man muss tatsächlich früh Termin machen, bei meinem Urologen 6 Monate vorher