Von Maaßen kam dazu allerdings relativ wenig. Nachdem Maaßen den politisch Gleichgesinnten freundlich umarmt hat, sah Krall dabei einen kleinen Fehdehandschuh zu Boden fallen. Krall reagiert gewohnt schnell und schickt eine Replik via X/Twitter.
Diese Replik hat es in sich. Maaßen hätte sich nicht "präzise ausgedrückt" und sich "verhaspelt".
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Hier die Replik in ganzer Länge von @Markus_Krall:
Viele haben mich gefragt, warum ich zu den aktuellen Entwicklungen in der WerteUnion noch nicht Stellung genommen habe. Insbesondere die Mitglieder der Atlas-Initiative @AtlasFreiheit
Heute Nacht habe ich daher die nachfolgende Stellungnahme an die Mitglieder der Atlas-Initiative verschickt und da es etliche Tausend sind, findet der Text in den nächsten Stunden sicher ohnehin seinen Weg an die Medien. Dann kann ich es auch selber machen: ;-)
Liebe Mitglieder der Atlas-Initiative, Mitstreiter für die Freiheit,
die Ereignisse der letzten Tage mit ihren teilweise seltsamen Irrungen und Wirrungen haben viele Mitglieder der Atlas-Initiative aber auch viele freiheitlich denkende Menschen über die Grenzen unseres Vereins hinaus irritiert, ja zornig gemacht und viele von Ihnen haben mich angeschrieben und um eine Erklärung und Einordnung der Geschehnisse gebeten.
Obwohl die Atlas-Initiative als nicht-Partei, ja als parteiübergreifende Plattform für Freiheit, Rechtsstaat und Bürgerrechte weder ein Teil der WerteUnion ist, noch sonst wie von ihr vereinnahmt werden darf, hat das Interview des Vorsitzenden der WerteUnion, Hans-Georg Maaßen hier für einige Emotionen gesorgt. Viele fragten mich: Was ist da los? Ist das die Abgrenzung der WerteUnion von den libertären Ideen, wird Markus Krall kaltgestellt? Und warum sagt er nichts?
Erlauben Sie mir, Ihnen an dieser Stelle die Hintergründe zu erläutern und ich nehme die letzte Frage vorweg: Manchmal ist es besser, kommunikativ erst einmal Zurückhaltung zu üben, wenn ein Kommunikationsunfall passiert ist. Schnell ist nicht immer besser. Ich habe daher erst mal einige Gespräche geführt, um selbst eine Einordnung des Gesagten vornehmen zu können, mit Hans-Georg Maaßen und auch mit anderen führenden Mitgliedern der WerteUnion.
Zusammengefasst kann ich auf dieser Grundlage sagen: Hans-Georg Maaßen hat seine Gedanken nicht sehr präzise ausgedrückt und sich verhaspelt, was dann einen völlig anderen Eindruck entstehen ließ als der, den er eigentlich an dieser Stelle erzeugen wollte. So etwas passiert und ist auch mir schon mal passiert, wenn der Termin- und Kommunikationsdruck zu hoch wird.
Seine Intention war, zu verdeutlichen, dass die WerteUnion breiter aufgestellt ist und die ganze liberal-konservative Mitte des politischen Spektrums abdecken will, damit wir eine realistische Chance haben, Politik in Deutschland nicht nur zu kommentieren, sondern auch dank Wählerzustimmung zu gestalten.
Dabei haben sich aber leider einige Dinge vermengt. Zunächst die Frage meiner Rolle in der WerteUnion und damit verbunden die Frage, ob ich in den Vorstand der neuen Partei eintreten sollte. Hans-Georg hat das verneint, aber nicht, weil er es so entschieden hat, sondern weil wir beide uns darüber unterhalten haben und er meinen Wunsch respektiert, dass ich zwar einflussreich mitwirken will, aber eben nicht als Mitglied des Vorstandes.
Das war meine Entscheidung.
Der Grund ist meine nicht ausreichende zeitliche Verfügbarkeit angesichts der bereits bestehenden Mehrfachbelastung durch den Aufbau des Unternehmens GoldRevolution, die Führung der Atlas-Initiative, meine umfangreiche publizistische Tätigkeit und meine politische Arbeit in Vorträgen, sozialen Medien und auch in der WerteUnion. Hans-Georg Maaßen hat insofern nur wiedergegeben, was zwischen uns lange besprochen und vereinbart war und was ich auch schon in einigen öffentlichen Statements auf X vorher verkündet hatte.
Nicht sehr glücklich war dabei allerdings in der Tat die Formulierung, dass „Markus Krall manchmal über das Ziel hinausschießt“ und dass meine Positionen an einigen Stellen möglicherweise nicht mehrheitsfähig in der WU sein könnten. Aber auch hier überzeichnet die Formulierung die tatsächlich bestehende Differenz. Wenn ich zum Beispiel die Meinung vertrete, dass drei Ministerien plus Kanzleramt in Berlin ausreichen, dann ist das eine provokante These. Dass aber auch Hans-Georg Maaßen den schlanken Staat und deutlich weniger Behörden und Ministerien will, ist aus vielen seiner Interviews bekannt und wir diskutieren regelmäßig über derartige Aspekte. Und dabei ist auch nicht entscheidend, ob es am Ende drei Ministerien sind oder acht, jedenfalls werden es in Zukunft nicht mehr 14 sein. Die Richtung stimmt.
Es ging Hans-Georg an dieser Stelle nicht um die Abgrenzung gegen die libertären Ideen, sondern primär um die Akzeptanz der WU als Sammelbecken auch all derer, die noch eine Wegstrecke zurückzulegen haben auf ihrer Pilgerreise vom fetten zum schlanken, sportlichen Staat.
Hans-Georg Maaßen schätzt, wie er ebenfalls in dem mittlerweile viral gegangen Interview sagte, meine ökonomische Expertise. Das genau ist es auch, was ich weiterhin an entscheidender Stelle in der WerteUnion einbringen werde, und ich bin mir Hans-Georgs Unterstützung in dieser Agenda auch sicher. Die neue Partei arbeitet an ihrem Partei- und Wahlprogramm und an genau dieser Stelle werde ich meinen Beitrag leisten und sicherstellen, dass der Wirtschaftsteil des Programms vom Geiste Ludwig Erhards verfasst wird. Denn was den Wenigsten klar ist: Der Mann war ein Libertärer und ist zum Beispiel eines der Vorbilder für Javier Milei, den neuen libertären Präsidenten Argentiniens. In dieser Rolle hat mich die Diskussion der letzten Tage sogar gestärkt und mit mir alle libertär Gesinnten, die in der WerteUnion mitwirken.
Und wenn Sie mich jetzt fragen, ob mich diese Art der Kommunikation denn nicht in Befindlichkeiten gestürzt hat, dann ist meine Antwort: Im ersten Moment schon, aber die Gespräche mit Hans-Georg Maaßen und den anderen Mitgliedern des WerteUnion-Vorstands hat mir gezeigt, dass die Sache des Libertarismus in der WerteUnion durch diese Debatte nicht geschwächt, sondern gestärkt wurde. Denn auch in der WerteUnion haben sich viele zu Wort gemeldet und die Rückkehr zum Programm Erhards angemahnt. Diese Parteifreunde haben mich ermutigt, nicht einen vergleichsweise bedeutungslosen kommunikativen Stolperer überzubewerten. Und damit haben sie auch Recht. Und wir sollten uns in einer Sache einig sein: Diese Parteigründung ist die beste Chance, den Abstieg Deutschlands zu stoppen und umzukehren. Eine bessere wird sich für lange Zeit nicht bieten.
Die Reparatur des Landes wird ohne radikal marktwirtschaftliche Reformen nicht gelingen. Die politische Wende braucht den Libertarismus. Dafür müssen wir da sein! Und das ist sicher wichtiger als die möglichen Befindlichkeiten eines Markus Krall.
Es ist jetzt nicht der Moment für beleidigte Leberwürste, für Pussies und für Warmduscher.
Ich kann von mir selbst verlangen solche Befindlichkeiten nicht für wichtiger zu nehmen, als die Sache, für die wir gemeinsam kämpfen, zumal die Wahrnehmung dessen, was Hans-Georg Maaßen sagte und was er meinte nicht identisch sind. So was passiert eben manchmal. Das ist menschlich.
Im Ergebnis werde ich mich nicht weniger einbringen, sondern mehr. Die Diskussion hat bei vielen in der WerteUnion die Einsicht in die Notwendigkeit gestärkt, ein klares Konzept für den wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufstieg Deutschlands zur Verfügung zu haben und wir werden es liefern. Ich werde daher in Erfurt am 20.1. eine programmatische Rede halten und ich werde die Delegierten bitten, dem Vorstand den Wunsch zu signalisieren, dass ich das Wirtschaftsprogramm federführend ausarbeite.
Damit ich das bewältigen und der libertären Idee in dieser Zeit des Aufbruchs in der WerteUnion Gewicht und Stimme verleihen kann, brauche ich jetzt ihre Unterstützung.
Das ist meine Bitte an Sie. Mit freiheitlichen Grüßen und mit Entschlossenheit, Afuera!
Ihr/Euer Markus Krall
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Roland Brandis
Geschenkt. Es gibt weder eine Krallpartei, noch einen Maaßenpartei, sondern eine neue konservative Kraft, die sich wirtschaftspolitisch Ludwig Erhard verpflichtet sieht. Wie man das umsetzt, wird in Diskussionen besprochen und auf dem Parteitag beschlossen. Dieser Linie sind dann alle Amtsträger verpflichtet. Aber auch die können weiterhin in internen Diskussionen auch davon abweichende persönliche Ansichten haben und dafür eintreten. Das ist ganz normal und auch wünschenswert. Hauptsache ist eben am Ende, daß die Richtung stimmt. Das ist ja das Problem mit der Union, die Richtung stimmt schon lange nicht mehr und vor allem ist das Vertrauen weg.
melden
Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
@Hans-Joachim Gille: „Tim Kellner zieht das doppelte von Krall.“
Von einem Tim Kellner habe ich noch nie etwas gehört, und das will etwas heißen!
Auch auf Wikipedia hat er keinen Eintrag. Wenn man dort nach „Tm Kellner“ sucht, bekommt man ein etwas obskur anmutendes Feedback zurück, das wie eine Echo aus einem ziemlich unzugänglichen Versteck klingt. Mein Tag beginnt heiter.
Haben Sie noch etwas ähnlich „Zählbares“ auf Lager, wo vor allem Ihr Wunsch zählt?
melden
Kommentar von .TS.
"zumal die Wahrnehmung dessen, was Hans-Georg Maaßen sagte und was er meinte nicht identisch sind"
Woher will Krall wissen was Maaßen (oder sonst wer) wirklich denkt?
Spätestens mit dieser Aussage hat sich Krall endgültig als selbstüberschätzender Hallodri deklassiert.
Die hier geführten Vergleiche mit Kellner sind durchaus zutreffend - der ist zwar auch eine Duzröhren-Knalltüte, aber in all seinem selbstdarstellerischen Klamauk steckt allemal mehr Substanz als in Kralls Marketingluftschlössern dem seit seinem Rauswurf bei Gold&Silber das Fundament abhandengekommen ist.
Und Maaßen sollte sich endlich entscheiden ob er immer weiter in seiner Sackgasse krebsen will oder doch lieber anfängt eine der bereits in Fläche und Mitgliederzahl längst solide etablierten Wertebewahrerparteien auf dem richtigen Kurs mit voranzubringen.
melden
Kommentar von Hans-Joachim Gille
@ Karl Georg Lempenheimer ... schön mit Ihnen debattieren zu können. Ich gehe in fast allem konform, in 2 Punkten muß ich Ihnen widersprechen. Seit der Erfindung des Geldes, zwischen ca. 700 & 1.100 vor 0, im wesentlichen durch die Phönizier, degenerieren wir. Vor den Münzen waren Rinder die Währung. Pecunia = Geld, Pecus = das Vieh, eignete sich aber schlecht zum phönizischen Überseehandel. Das Problem hat mit dem Beuteschema der Frauen zu tun, deren Entscheidungsfindungen mit dem Uterus sich nicht anpassen können. In einer Jäger - & Sammler-Kultur entscheiden körperliche & geistige Eigenschaften bei Männern, ob diese sich fortpflanzen oder nicht. In einer Geldwirtschaft, wo Geld als Synonym für Jagd- & Kriegserfolg steht, können sich auch Geisteskranke oder Krüppel fortpflanzen. Diese evolutionäre Problematik war in der antiken Philosophie ein riesiges Thema. Bei den Spartanern richtete sich die gesamte Gesellschaft danach aus, um die Degeneration zu umgehen. Weil die menschliche Evolution vor 3.000 Jahren gestoppt wurde, gehen entsprechende Wissenschaftler ja auch her & schlagen eine Verbindung des Menschen mit Chips vor. Die Degeneration schreitet aktuell übrigens stark voran. Der allgemeine IQ wird in der Regel beim Militär gemessen. Hier kommt die problematische IQ-80-Zuwanderung auch noch nicht wirklich zum tragen. In der weißen Welt sinkt seit Jahrzehnten der IQ. Unsere Kinder sind schon wesentlich blöder als wir & unsere Enkel sind noch blöder als unsere Kinder. Die digitale Revolution hat einige Vorteile gebracht, vor allem in der Steuerungstechnik. Allerdings funktionierte die Welt auch analog. Aber sonst basiert unsere Technik immer noch auf den 30ern & 40ern. Da ist sonst nicht viel passiert. Und bei Krall kann man nicht von einem Zugpferd sprechen. Tim Kellner zieht das doppelte von Krall.
melden
Kommentar von Hans-Joachim Gille
@Bernhard Kopp von Brackel ... nochmal, man sollte den akademischen Ludwig Erhard, der kein reiner Liberaler war, vom Politiker trennen. Erhard wußte eben mit Realitäten umzugehen. Von Mises & von Hayek hingegen, blieben Akademiker, waren nie Politiker, blieben damit reine Utopisten. Libertäre wollen in der Regel nicht den Markt, aber den Marktzugang regeln. Das ist eben auch reine Utopie. In einer Gesellschaft mit geregeltem Marktzugang, nutzen Oligarchen eben Strohmänner. Krall ist politisch nicht ernst zu nehmen.
@Hans Hoffmeister ... Weder Maaßen, noch Krall sind als politische Kraft existent. Es gibt mindestens 10 rechte Blogger mit mehr Reichweite & die WU existiert mit weniger als 4.000 Leutchens gar nicht. Sie scheindebattieren über eine Schimäre, quasi über eine nicht existente Armee Wenck. Hier handelt es sich um bezahltes Polit-Theater.
melden
Kommentar von pan tau
Das sind doch alles kluge Köpfe? Wenn jeder seine oppositionelle Partei gründet, können sie auch ebensogut gemeinschaftlich in den grünlinkspseudokonservativen Verbund eintreten. Und bevor man alles wirtschaftstheoretisch auflädt, sollte man doch erstmal pragmatisch die größten Fehler korrigieren: Migration, Bildung, neutrale Medienlandschaft ohne einseitigen Bias. Das sollte ohne weltanschaulichen Dissens weitestgehend klappen.
melden
Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Was heißt " libertär " ? War die Freiburger Schule, waren Walter Eucken, Ludwig Erhard u.a. , war das ordo-liberale Konzept der Sozialen Marktwirtschaft " libertär " ? Weder deutsche, noch englische Wörterbücher erklären libertär und ordo-liberal als Synonyme, sondern rücken " libertär " deutlich in Richtung anarcho-libertär. Jeder Volkswirtschaftsstudent hat es im ersten Studienjahr seit 60 Jahren so gelernt. Ludwig Erhard war nicht libertär.
melden
Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
@Hans-Joachim Gille
Wenn die Frage gestellt würde, wie wir Menschen miteinander koexistenziell und kooperativ ohne erhebliche und vor allem schnell lösbare Konflikte leben könnten – ich würde es „richtig leben“ nennen – würde ich darauf hinweisen, dass die Denkkreise sehr viel weiter gezogen werden müssten. Das Leben hat seine Logik. Es geht nicht nach eigenen, konsturierten Vorstellungen und Neigungen. Es geht ums Erschließen. Das ist vom heutigen Zustand aus eine wahrlich große Hausnummer. Vieles wäre sehr viel anders als heute und keinesfalls ideologisch. Insofern diskutiere ich nolens volens um einen Punkt des jüngeren Zeitgeschehens herum, der in einem viel größeren, universelleren und tatsächlich lösenden Kontext gar nicht auftreten würde.
Sie haben natürlich recht, dass man Gold nicht essen kann (d.h. daselbst für etwas gebrauchen kann), und ergänze, genauso wenig wie jedes andere Zahlungsmittel außer Tauschhandel. Zahlungsmittel ist immer Vertrauenssache.
Da wir auf Zahlungmittel nicht verzichten können, muss die Grundfrage anders gestellt werden: Was muss ein Zahlungsmittel an sich haben, um vertrauenswürdig zu sein?
■ Es muss verbreitet akzeptiert werden, idealerweise weltweit.
■ Es muss so gut wie möglich wertstabil sein.
Jeder Wertverlust ist Betrug an erbrachter Leistung. Das heißt, Zahlungsmittel dürfen kaum Inflation erleben, strenggenommen gar keine – und physische Zahlungsmittel dürfen nur ziemlich schwer zerstörbar sein, dürfen nicht rosten oder brennen, und Kontogeld darf nicht durch Cyberangriffe unwiederbringlich zerstört werden.
Was sonst noch zuletzt schrieben, hatte ich im Kern hier schon bei meinem chronologisch ersten Kommentar behandelt. Dazu gehört auch das mathematisch unausweichliche Schicksal unseres Fiat-Money-Systems. Da kann auch kein Keynes mit besten Empfehlungen etwas daran ändern.
Wir haben zwar eine flotte technische Evolution erlebt, allerdings auf Schuldenbasis. Diese Schulden sind so gigantisch angewachsen, dass wir bei Rückzahlung via Steuerabgaben allesamt arm sind und der evolutionäre Vorteil wieder verfällt. Diese Schulden sind aufgrund der „inneren Logik“ unserers Geldsystems gar nicht vermeidbar. Wir sitzen mit dem Fiat-Money in der selbstgemachten Falle.
Evolution gab es schon immer, seit Ende der Steinzeit bis heute immer deutlicher weil schneller. Die meiste Zeit davon ganz ohne Geld. Die Menschen waren anders organisiert. Evolution ist im Wesentlichen von Kompetenz und Organisation abhängig. Kompetenz wird mit zunehmender Erfahrung zwangsläufig größer. Freiheit hindert Evolution überhaupt nicht. Man sie höchstens durch Anstrengungen unterdrücken. Auch äußere Umstände („Schachzwänge“) für die niemand etwas kann, können Möglichkeiten begrenzen.
Dass Libertärismus als Extremposition genauso problematisch ist wie jede andere Extremposition, teile ich. Er ist wie alle anderen Ideologien weltfremd, weil er die Rechnung ohne einen wirklich großen Teil der Menschen macht. Es werden nicht nur autonome Selbständige gebraucht sondern auch Mitarbeiter, falls man überhaupt von autonomem Individualismus reden kann, wenn man auf Schritt und Tritt auf andere Menschen trifft, mit denen man sich laufend arrangieren muss.
Lediglich aus heutiger Sicht ist deutlich weniger Staat mit seinen Regeln, seiner Bürokratie, seinen ideologischen Zielsetzungen und damit verbundenen Strangulierungen, ja sogar Klempnerei an lebenden Menschen usw. dringend nötig. Dafür braucht es Zugpferde mit klaren Ansagen. Markus Krall ist so ein Pferd. Er wird sein Ding längst nicht pur durchsetzen können aber zumindest ein paar notwendige, größere Kaliber.
melden
Kommentar von Hans Hoffmeister
Ich hoffe nur, dass Maassen und Krall sich nicht entzweien. Es fehlen vernünftige Köpfe an allen Ecken und Enden. Wenn eine WU Erfolg haben will - gilt für jede Gruppe -, braucht sie viele kluge Köpfe, die auch durchaus unterschiedliche Positionen in Detailfragen einnehmen können.
melden
Kommentar von Paul
Danke für die Wiedergabe dieses Textes von Markus Krall. Ich finde ihn gut formuliert und begründet. Seine Konzentration auf eine Rückkehr zu libertären Ideen ist richtig. Ich finde es auch gut, daß er in dieser Richtung eindeutige Positionen vertritt. Es braucht dringend ein freiheitliches Gegenmodell zur gegenwärtigen Planpolitik.
melden
Kommentar von Hans-Joachim Gille
@Karl Georg Lempenheimer ... was Geld angeht, so sind wir uns weitgehend einig, beim Gold nur bedingt. Gold, überhaupt Metalle, Münzen, wurden im Altertum eine evolutionäre Sackgasse. Am Ende kann man auch Gold nicht essen. Die tiefe Problematik finden Sie vor allem bei Platon "vom Staat" oder den Spartanern, die riesige Münzen prägten, um den Großhandel unmöglich zu machen. Wir hingegen müssen mit den Gegebenheiten klar kommen & vor allem den Keyneseanismus abschaffen, der zu den riesigen Geldmengen führt. Was den Libertarismus angeht, so bleibt dieser eine hohle Phrase. Ronald Reagan war der einzige Staatsmann, der es jemals schaffte, alle Subventionen abzuschaffen. 14 Jahre nach Reagan waren alle Subventionen wieder eingeführt. In einem libertären Staat verlegt man alle Macht auf die Kapitaleigner, die Oligarchen, Milliardäre. Milliardäre haben kein Interesse an einer Marktwirtschaft oder gelinde gesagt, am Kapitalismus, viel zu gefährlich für den eigenen Machterhalt. Deswegen fordert Klaus Schwab doch die marxistische Abschaffung des Privateigentums..."Ihr werdet nichts besitzen & glücklich sein". Nur das Verbot des Privateigentums verbrieft absolute Macht. Der Libertarismus bleibt der Steigbügelhalter des Marxismus.
melden
Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
@Hans-Joachim Gille
Die Deckung ist mit Gegenwerten ist beim heutigen Geldsystem nicht gegeben, wenn man es theoretisch absolut sieht.
Geld oder Gold ist in praxi immer so weit durch die Menge an Ware oder Leistung, die man dafür bekommt, im Moment des Handels gedeckt.
Durchaus wichtig ist allerdings eine mehr oder weniger rasche Änderung des Werts des Zahlungsmittels (Wertverlust).
Die Goldproduktion und damit die Verwässerung seines Wertes ist gegenüber dem Drucken neuen Fiat-Moneys marginal. Gold ist nicht von politisch monetären Entscheidungen abhängig. (Apropos: Bitcoins werden auch „geschüft“. Jeder kann es theoretisch auf seinem Computer machen.)
Wie viel der Euro gegenüber dem Gold dann tatsächlich wert wäre, richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Seit der schnellen Aufblähung der umlaufenden Geldmenge ist der Goldpreis vehement gestiegen. In solchen Fragen hat der Markt immer recht.
Für die Aufbewahrungssicherheit des Goldes sieht Markus Krall mehrere als politisch sicher geltende Standorte vor. Der Kunde darf sogar wählen, an welchen Standorten sein Gold aufbewahrt sowie ggf. hin und her transferieren kann. Seine libertäre Politik würde im eigenen Land verhindern, dass der Staat darauf politischen Einfluss nehmen kann.
Raub von Gold kann man mit bekannten technischen Möglichkeiten abwehren in einem Maß, das man für sinnvoll und nötig erachtet. Katastrophen als schlagendes Argument, halte ich für wenig überzeugend im Vergleich mit dem vorhandenen Geldsystem, das dem aufgrund politischer Entscheidungen auch nicht standhalten würde. Haben wir gerade mit Corona, Nordstream und Ukraine erlebt.
melden
Kommentar von Hans-Joachim Gille
@Karl Georg Lempenheimer ... warum fallen Sie auf diese billigen Tricks Kralls rein. Auch wenn jedes Jahr die weltweiten Minen pro Jahr über 1.000 Tonnen Gold auswerfen, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37026/umfrage/produktion-von-gold-nach-laendern/ reicht die Menge an Gold bei weitem nicht aus, um die notwendige Geldmenge zu decken. Gold hat, wie Geld, auch nur den Wert, den der Mensch ihm beimißt. Zentralbanken können natürlich Gold horten. Aber die Sicherheit des Goldes basiert rein auf der jeweiligen militärischen Option zum Schutz des Lagerortes.
melden
Kommentar von Palmström
Nach vorn schauen ist schon mal gut. Drei Ministerien für Bundesaufgaben reichen. In den Bundesländern gibt es ja alles. Das Kanzleramt koordiniert. Und schon kommt die Entbürokratisierung ins rollen.
melden
Kommentar von Eugen Karl
"Kommunikativer Stolperer" - Haha, das ist kaum glaubhaft. Aber daß man hinter den Kulissen nach einem Kompromiß gesucht hat, nach dem Maaßen-Interview, das war schon abzusehen. Wieso sollte es sonst so lange dauern, bis eine Stellungnahme erfolgt. Daß Maaßen-Projekt wird nur duch Krall interessant, aber natürlich auch gewagter. Sonst bliebe die muffige CDU-Staatspartei der 80er Jahre. Etwas weniger Staat aber dürfte es schon sein.
Die Glorifizierung von Milei indes muß mir Krall erst einmal erklären. Hat der "libertäre" Held nicht einen neuen Zentralbankchef ernannt, nachdem er die argentinische Zentralbank ursprünglich abschaffen wollte? Hat er nicht auch aus dem Klimaabkommen aussteigen wollen, nun aber seine Bereitschaft gezeigt dabeizubleiben? Und wird er sich nicht schon bald mit Schwab in Davos treffen? Hält man so seine Wahlsversprechen? Ich hoffe nur, daß es Krall besser machen würde.
melden
Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Öffentliche Katharsis zwischen Krall und Maaßen. O weh, Boulevard! Trotz oder wegen Kralls Replik erst recht irritierend.
Wie kommt so etwas zustande?
■ Maaßen und Krall haben sich mit Sicherheit schon seit längerem ausgetauscht und wussten, wo der andere hin will.
■ Maaßen hat gewusst, was er meinte, dass Krall über das Ziel hinausschießt.
■ Krall ist im Vorfeld inhaltlich mit seinen Einzelpunkten weit konkreter vorgeprescht als Maaßen. Krall wusste aber auch, dass das nicht alles von Maaßen gedeckt wird. Nun, Krall wollte Nägel einschlagen, die schwer zurückzunehmen sind ohne Uneinstimmigkeit offenbar werden zu lassen.
Und nun meint Krall, Maaßen habe es nicht so gemeint. Ha-ha-ha. Dabei sagt Krall selber, dass er keine Vorstandsrolle einnehmen will, und Maaßen sagt zu derselben Frage ebenfalls „nein“.
Warum dann überhaupt die Aufregung bei dieser Übereinstimmung? Weil es eben doch nicht passt.
Zu Krall möchte ich noch (von meiner Seite) erwähnen, dass er auf die Schnelle mit vielem plausibel überzeugen kann, nicht unbedingt aber nach ausführlicherem Nachdenken.
Eine Reihe Ministerien sind freilich verzichtbar. Aber ein paar fundamentale Dinge zu privatisieren, das wird rein technisch entweder nicht gehen (oder Übergangsszenarien sehr lange dauern) oder auch nicht das Sinnvollste sein.
Abgesehen von Infrastruktur, die man privatwirtschaftlich nicht x-fach parallel bauen kann, betrifft es die Sozialversicherungen.
Nichts dagegen zu sagen, dass Renten am Kapitalmarkt angespart werden können. Bereits vorhandene Ansprüche können aber nicht auf den Kapitalmarkt umgestellt werden (die eingezahlten Beträge sind schon für die laufenden Renten ausgegeben, sozusagen weg). Ansparen von Kapitalmarktrenten gehen nur bei Neueinsteigern ins Arbeitsleben sofort. Die komplette Umstellung wird jedoch eines ganzes Arbeitsleben dauern.
Krankenversicherung braucht im Prinzip jeder. Hier erschließt sich nicht, warum privat besser sein soll als gesetzlich. Privatunternehmen können nur mit Gewinnabsicht operieren. Staatliche Versicherungen müssen das nicht. Sie müssen nur kompetent geführt werden.
Freiwillige Sozialversicherungen werden in vielen Fällen Unterversicherung oder gar keine Versicherung bedeuten. Solche Fälle müssten vom Sozialstaat alimentiert werden.
Kralls Steuersenkungsphantasien will ich nochmal erleben, wenn er die gigantische Höhe der Staatverschuldung begriffen hat und die Tatsache, dass Schulden abbezahlt werden müssen – womit sonst als großen Steuereinnahmen?
Apropos Goldhandel: Gar nicht dumm gedacht von Krall – bei unserem maroden, aufgeblähten, wackligen, zinsbasierten €-Gelderschaffungssystem (Fiat-Money) und damit dem ganzen Geldsystem, das aus mathematischen Gründen langfristig nur in die Überschuldung führen kann und damit in den Kollaps. Mit Kralls Goldprojekt soll es nach einer Anlaufphase sogar möglich werden, dass man quasi via Gold beim Einkauf per Karte bezahlen kann. Gold ist gut für seine Kunden (Werterhalt: Gold kann nicht per Mausklick in beliebiger Menge gedruckt werden), aber auch Kralls libertäres Geschäftsmodell eine wahre Goldgrube. Damit spielt er in der EZB- und FED-Liga. Dafür braucht er freie Bahn. Er hat ja auch angekündigt, dass er nicht lange in der Politik bleiben will…
melden
Kommentar von Hans-Joachim Gille
Herr Wallasch scheint Herrn Maaßen zu schätzen, Seine Sache, Seine Entscheidung, Sein Blog. Ich erachte Maaßen, wie auch bereits der Teilnehmer @Joly Joker, als Trojanisches Pferd, als Strandpirat, der falsche Leuchtzeichen setzt. Mit der Werteunion befindet sich die Netz-Rechte in einer Schein-Debatte. Die Werteunion ist faktisch-quasi nicht existent, eine Schimäre. Warum macht Maaßen erst jetzt die Partei auf mit einer bereits geschwächten Werteunion? Um jetzt der AfD Konkurrenz zu machen? Vom Timing her, 4 Jahre zu spät. Krall benutzte schon immer diese politische rechte Netz-Welt, um kostengünstig für sein Business die Reichweite zu erhöhen. Liegt er doch abgeschlagen hinter einschlägigeren Bloggern, wie Tim Kellner, Aktien mit Kopf, Ketzer der Neuzeit u.a. Krall fehlt es auch an politischer Bildung. Er kann den akademischen Ludwig Erhard nicht vom politischen Ludwig Erhard unterscheiden. Libertäre Standpunkte sind völlig utopisch, ähnlich dem Marxismus. Und der Libertarismus führt alternativlos in den Marxismus. Das begreifen libertäre Utopisten nur nie. Es handelt sich eben um Religion. Auch für die nächsten Wahlen in 2024 wird eine Debatte um die Werteunion Zeitverschwendung bleiben. Der kluge Wähler wählt das Original.
melden
Kommentar von August Klose
Ich hatte es hier schon vorhergesagt: Krall wird nie eine bestimmende Rolle in einer Partei einnehmen (wollen?). In meinen Augen ist er der größte Blender auf der konservativen Seite. Seine z.T. völlig überzogenen Äußerungen auch auf X, seine völlig unrealistischen Vorstellungen (drei Ministerien, Schulen als Elterngenossenschaften u.s.w.) sind geradezu angelegt, die Finger von ihm zu lassen. Was der Mann will ist Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit um jeden Preis. Maaßen hat sein "Potential" wohl erkannt und die Reißleine gezogen. Und so ist er rechtzeitig und billigst aus der Nummer herausgekommen. Gott sei Dank!
Und mit seinem Goldunternehmen wird es ähnlich laufen.
melden
Kommentar von Joly Joker
Beide sind Gehilfen des Grünen Sozialismus mittels "Teile und Herrsche"
Wir können alle konservative und liberale Bürger dringend brauchen - aber in einer Partei. Schon die Bewegung des Herrn Aiwanger schwächt die Kraft der Anti-Ampel Bewegung.
melden
Kommentar von Corinne Henker
Meine Sympathien und guten Wünsche haben Sie, auch wenn ich Ihre moralische Überheblichkeit zum Thema Schwangerschaftsabbruch nicht teilen kann. Hier finde ich die geltenden Regeln gut so, wie sie sind.
La libertad avanza!
melden
Kommentar von Thomas Jäpelt
Jedenfalls ich wünsche, Herrn Maaßen und Herrn krall für die neue Partei Gründung alles gute. Ihr Ansatz ist richtig. Vor allem, der Verzicht auf Brandmauern eines Friedrich Merz . der Beginn wird sicherlich zäh werden. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen . die Staatspropaganda wird sie niederschreiben. Betrachten Sie dies als positiv, klappt auch bei der AfD. Ich glaube, ihr Potenzial liegt bei vielen enttäuschen konservativen CDU und FDP, Mitgliedern und Wählern. Vor allem die, die bisher noch fremdeln mit der AfD, und deshalb lieber im Heimathafen, auch wenn mit geballter Faust , bleiben . ihre Verbreitung wird sowieso nur über soziale Medien und alternative Medien laufen . deren Reichweite ist heutzutage, Gott sei Dank höher als die Propaganda des Staates. Es wird dauern, aber anders als bei zum Beispiel der Basis die irgendwie dahindümpelt, Bündeln sich bei Ihnen Eigentlich die Werte der alten CDU und damit meine ich die CDU vor Kohl. Ehrhardt ist dabei das Stichwort. Also viel Glück dabei, ich bin dabei!
melden
Kommentar von StephanU
Na dann, viel Erfolg!
1 Prozent könnte drin sein. DieBasis-Partei schaffte es im ersten Anlauf auf 1,6 Prozent, hatte ihr Potenzial aber auf 10 bis 20 % taxiert. Manche kritischen Geister kriegen gar nicht alle Parteigründungen mit...