Und weil das am besten ohne die AfD geht, ist die AfD am 28.Mai 2024 auch nicht eingeladen, wenn auf einer Podiumsdiskussion für 15 Euro Eintritt über die AfD gesprochen wird.
Der Veranstaltungsort ist die Katholisch-Soziale Akademie Franz Hitze Haus in Münster. Prof. Dr. Thomas Rose von der Fachhochschule Münster schriebt zum Termin:
„Kurz vor der Europawahl ist die AfD mit Forderungen nach Remigration oder EU-Austritt aufgetreten, sie darf vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Daher schien mir und einigen Kollegen, insbesondere unserem Dekan Prof. Riedl, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Positionen dieser Partei angebracht. (...) Glücklicherweise haben wir jetzt mit der Katholischen Akademie Franz Hitze Haus in Münster einen Partner für dieses Symposium.
Die Podiumsdiskussion, die Axel Roll von den Westfälischen Nachrichten moderiert, beginnt mit einer Darstellung des Menschenbildes der AfD im Vergleich zum christlichen Menschenbild. Die Konsequenzen der Europapolitik aus Sicht der Wirtschaft werden dargestellt und wie die Migrationsforderungen der AfD die politische Diskussion geändert haben. Die Veranstaltung endet mit dem Bild, das die AfD-Wählerschaft von der Partei hat.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie an dieser Veranstaltung kurz vor der Europawahl teilnehmen und an Ihre KollegInnen und Studierende weiterleiten würden. Viele Grüße Thomas Rose.“
Weiter heißt es da: „Initiierung der Veranstaltung: Prof. Dr. Thomas Rose, FH Münster, Moderation: Axel Roll, Westfälische Nachrichten“.
Und auf der Webseite des Franz-Hitze-Haus:
„Die Positionen der AfD und ihre Erfolge bei Wahlen beunruhigen viele. Eine grundlegende Änderung der deutschen und europäischen Nachkriegsordnung wird befürchtet. Forderungen nach "Remigration" haben eine breite Protestbewegung entfacht. Katholische Bischöfe kritisieren das Menschenbild der Partei, Wirtschaftsverbände ihre Positionen zur europäischen Zusammenarbeit.“
Als Referierende werden folgende Personen genannt:
„Referierende: Prof. Dr. Daniel Bischof, Dr. Matthias Diermeier, Dr. Josef Könning, Dr. Philipp Rhein, Axel Roll, Moderator, Westfälische Nachrichten, Münster, Dr. Jens Schneider“
Über diese Herren heißt es in der Einladung von Prof. Rose:
„Das Menschenbild der AfD
Dr. Josef M. Könning, Bildungsstätte Haus Ohrbeck, bis 2022 Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster:
Die AfD nimmt die christliche Tradition und humanistische Prägung Europas für sich in Anspruch. Zugleich fällt sie mit pauschalen und diffamierenden Äußerungen über die ‚Anderen‘ auf. Anlass genug, das Menschenbild der AfD zu analysieren.
Europa
Dr. Matthias Diermeier leitet das Cluster Demokratie, Gesellschaft, Marktwirtschaft am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und ist Geschäftsführer der IW Gesellschaftsforschung gGmbH:
Die AfD geriert sich als wirtschaftsnah, die programmatischen Vorschläge der Partei stoßen in der deutschen Wirtschaft hingegen immer wieder auf breite Kritik. Dieses Spannungsfeld zeigt sich im Europa-wahlkampf der AfD.
Migration
Prof. Dr. Daniel Bischof ist Professor für Vergleichende Politikwissenschaft an der Universität Münster sowie Associate Professor am Department of Political Science der Aarhus Universität (Dänemark):
Wie hat sich die Migrationspolitik der AfD verändert seit den Anfängen der Partei? Wie wirkt sich die Forderung nach Remigration auf den politischen Diskurs aus?
Motive der AfD-Wählerschaft
Dr. Philipp Rhein ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Politisches System der BRD - Staatlichkeit im Wandel der Universität Kassel:
Es gibt gute Gründe, die AfD als populistisch zu beschreiben. Wähler*innen der populistischen AfD sind mitunter nicht-populistisch orientiert. Die Partei ist ihren Wähler*innen nicht pauschal ein Sprachrohr einer vermeintlich schweigenden Mehrheit. Das zeigt, dass Populismus auch wählerseitig eine vornehmlich angstmotivierte, restaurativ-wiederherstellende, konservative Veranstaltung ist.“
Die AfD ist nicht eingeladen.
Wer teilnehmen möchte, um einmal zu schauen, was Kirche und Wissenschaft so zur AfD erzählen, kann sich hier anmelden.
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Kommentar von Thomin Weller
Die Hochburg des Klerus und ihre "Darstellung des Menschenbildes der AfD im Vergleich zum christlichen Menschenbild."
Hilfe, ein Zeitungsredakteur und andere bastelt sich etwas zusammen.
Ratzinger und Ugandas Parlamentssprecherin Rebecca Kadaga die die Todesstrafe für Homosexuelle verlangt, es gruselt.
Die Todesstrafe fand der Ratzinger super und hat sie gesegnet.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=18109
Das Menschenbild der monotheistischen Religionen waren und sind widerlich, festgehalten im alten und neuen Testament.
Ich vermute das die Staatskirchen im Krieg sind und mit aller Macht von sich und ihren Straftaten im Diesseits ablenken wollen.
Denn den Staatskirchen geht es an den Kragen, endlich nach 100 Jahren Verfassungsbruch kommt die Trennung Staat Kirche näher.
Dem Prof. Dr. Thomas Rose würde ich das Buch Leopold Ledl "Im Auftrag des Vatikan" und Sachbuch "Vaticano S.p.A./ Vatikan AG" um die Ohren hauen.
Einfach mal lesen und staunen was für eine geldgeile Bande das ist.
https://theologe.de/gott_mammon.htm
»Aufklärung ist Ärgernis, wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.«
vom Autor der »Kriminalgeschichte des Christentums« KH Deschner.
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Kommentar von Alfred Neumann
So die Trennung von Kirche und Staat klappt ja prima. ;-)
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Kommentar von Rainer Möller
Aber immerhin: die Epitheta "angstmotiviert" und "restarativ-wiederherstellend" akzeptiere ich gerne. Ich habe Angst davor, dass wir via Faeser, Haldewang und Co. in eine neue DDR abrutschen. Und ich möchte die freiheitliche Demokratie im Sinne des GG (in seiner authentischen Interpretation durch die frühen Bundesverfassungsrichter) wiederherstellen. Und dass sich in der Politikwissenschaft Leute wie Phlipp Rhein einnisten, denen das alles egal ist, das macht mir schon Angst. Leute wie Rhein sind das Problem, zu dessen Lösung sie sich berufen fühlen.
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Kommentar von Rainer Möller
Diese kirchlich-christdemokratische Phrase vom "Menschenbild" hat mich schon oft genervt, weil sie die Max-Webersche Trennung von Wissenschaft und Politik rückgängig machen will. Das "Menschenbild" des wissenschaftlichen Anthropologen soll sich ausschließlich an der Realität orientieren und nicht an irgendwelchen Glaubensdogmen, soll also möglichst wahrheitsähnlich sein. Aus diesem realistischen Menschenbild ergeben sich aber noch keine spezifischen politischen Forderungen (wie z.B. "unbegrenzte Einwanderung"). Vielmehr sind mit einem realistischen Menschenbild verschiedene Optionen für die Zukunft der Menschheit vereinbar. Wer Wissenschaft missbraucht, um Politik zu treiben, der lügt!
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Kommentar von .TS.
Am besten prügelt es sich auf einen Gegner ein der sich mangels Anwesenheit gar nicht erst verteidigen kann.
Der Gottessohn hat sich hingegen gezielt auch für die Geschassten und Ausgestoßenen eingesetzt. Soviel zum Thema wie es wirklich um das Verhältnis zur christlich-humanistische Tradition steht.
@Judith Panther: Um Unmut und Widerwort kundtun zu können wär eine dortige Anwesenheit, idealerweise in nennenswerter Anzahl, durchaus förderlich. Allerdings würde ich dafür ungern diesen scheinheiligen Pharisäern auch noch 15 Teuronen pro Nase in den Rachen werfen.
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Kommentar von Carl Peter
Langsam aber sicher stehen alle kritischen Bürger im Verdacht, die AfD zu wählen - und letzendlich die AfD wählen zu müssen.
Es ist aber für alle Bürger peinlich und beleidigend, wie sie von den anderen Parteien dazu erpresst werden, entweder Bücklinge zu machen, oder sich dagegen zu wehren.
Noch beleidigender und peinlicher ist es für die Bürger, wenn es ihnen nicht mehr zugetraut wird, über das Programm der AfD selbst entscheiden zu dürfen, sondern man ihnen mit Wissenschaft und unzähligen Professoren zu Leibe rückt - war es bei Corona nicht auch schon so?
Der Druck, sich wegducken zu müssen wird immer größer, und eine kriechende Gesellschaft wird die beabsichtigten Ziele dieser Regierung schon allein deshalb niemals erreichen können.
Der aufrechte Gang und die Wehrhaftigkeit der Bürger auf einen vielleicht bevorstehenden Krieg abzulenken, ist eine ziemlich schlechte Strategie, wenn man eine stabile Gesellschaftsform braucht, um diese Ziele erreichen zu wollen - oder man gar nicht die Möglichkeiten und Fähigkeiten hat, diese zu erreichen.
Der Versuch die Scheinhaftigkeit einer mehrheitlichen Akzeptanz der Migration herbeizuführen, und der scheinhaftigen Solidarität mit einer allgemeinverbindlichen Massen-Gentherapie, hat letztendlich mehr Schaden als Nutzen gebracht - die Gesellschaft ist geschwächt und hat außer Geld den Erfordernissen von Klima und Krieg nichts mehr entgegen zu setzen.
Die Existenz einer stabilen Bundeswehr und die einer Energiesicherheit der Wirtschaft sind nicht gegeben.
Dazu kommt eine Rechtsunsicherheit im Freiheitsdenken der Bürger - es scheint, dass die Existenz des deutschen Strafrechts als Information nur die ursprünglich Deutschen erreicht und diszipliniert.
Im neueren Migrationsmilieu scheint das deutsche Strafrecht nicht bekannt zu sein - das würde auch heißen, die Integrationsbemühungen erfassen nur das rudimentäre Erlernen der deutschen Alltagssprache sogar noch weit unterhalb der Kommunikationsfähigkeit (An ein gemeinschaftliches arbeiten und wirtschaften ist garnicht zu denken).
Ganz übel wird es, wenn auch das nicht ausreicht, und die deutsche Bevölkerung sich gezwungen sieht, die Schärfe und die Durchsetzungsfähigkeit des deutschen Strafrechts vorallem unter sich zur Anwendung zu bringen - die Aussetzung strafbewehrter Handlungen im Migrantenmilieu würde sonst auf die deutsche Bevölkerung abfärben und führte womöglich zu vorrevolitionärer Disziplinlosigkeit der Gesamtbevölkerung.
Wir werden damit leben müssen, die Schäden, die im Migrantenmilieu angerichtet werden, eben selbst zu übernehmen.
Witzig, also im üblen Sinne, ist die Tatsache, dass meist diejenigen, die vor 50 Jahren mit dem Rückhalt einer starken Jugendbewegung, einer übergriffigen Obrigkeit durchaus erfolgreich die Stirn bieten konnten, die heute oftmals die Obrigkeit repräsentieren.
Die heutige deutsche Jugend erscheint erschafft gegenüber ihrer Instrumentierung für Machtstrukturen, die sie nicht mehr durchschaut und sich in ihrer eigenen Widersprüchlichkeit unheilvoll verstrickt - ihre durchaus vorhandene Widerstandskraft bezieht sie größtenteils aus dem jugendlichen Migrantenmilieu.
Man darf aber nicht dabei vergessen, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse Anfang der 1970er Jahre den Jugendlichen sehr viel größere Freiheits(t)räume eröffneten, als heutzutage.
Zur bitteren Unterhaltung kann man sich ja mal das 50 Jahre alte Liedchen über die heute wieder beliebten Hausdurchsuchungen anhören, nicht nur Niedeckens BAP steht dabei Pate im Grab: m.youtube.com/watch?v=0WAggrXymAg
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Kommentar von Micha
... diffamierenden Äußerungen über die ‚Anderen‘ ...
... AfD als populistisch ...
... Populismus ... konservative Veranstaltung ist
Sagen ganau die Richtigen. Dabei war die katholische Kirche schon immer ganz vorne, wenn es um Ausgrenzung anderer ging.
Mein katholischer Vater brauchte noch einen Dispens, weil er meine evangelische Mutter in der evangelischen Kirche heiraten wollte und nicht in der katholischen.
Und Populismus ist doch gut. Besser als das, was die meisten Parteien bei uns machen: Sich vom Volk, das der eigentliche Souverän ist, immer mehr zu entfernen und immer mehr gegen das eigene Volk zu kämpfen. Und außerdem: Seit wann ist "Populismus" eigentlich etwas negatives? Wer hat das erfunden?
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Kommentar von andreas h
"Daher schien mir und einigen Kollegen, insbesondere unserem Dekan Prof. Riedl, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Positionen dieser Partei angebracht. (...) "
Einfach mal drauftreten, wenn es die anderen auch schon tun ...
Wir haben in den vergangenen Jahren so viele Demaskierungen erlebt, dass einen langsam nichts mehr wundert.
Die geistige Armut der "Bekämpfer" reicht nur noch zum Negativen. Wenn ich nichts kann, kann ich doch zerstören.
Der Zerfall entlarvt sich selbst.
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Kommentar von Torsten Kandziora
An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! (1. Johannes 2,1-6)
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Kommentar von Judith Panther
"Wer teilnehmen möchte, um einmal zu schauen, was Kirche und Wissenschaft so zur AfD erzählen, kann sich hier anmelden."
Besser nicht!
Zum einen kennt man deren aluhütiges Verschwörungsgeschwurbel schon bis zum Erbrechen, zum anderen macht es sich später garnicht gut im Lebenslauf, mit solch gottlosen Dummbatzen zusammen gesehen worden zu sein.
Ich wüßte auch garnicht, wie ich das später mal meinen Enkeln erklären sollte,
wenn die mich fragen, warum ich da mitgemacht habe.
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Kommentar von Judith Panther
Die AfD hat wenigstens ein Menschenbild.
Die Kirchen nur ein Feindbild.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Lesenswert, was Wissenschaftler aktuell vertreten, ist dazu auch die 2. Wissenschaftskonferenz 2023, veranstaltet vom Bundesamt für Verfassungsschutz zum Thema: Meinungsbildung 2.0 – Strategien im Ringen um Deutungshoheit im digitalen Zeitalter Programm und Abstract
https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/zaf/programmheft-wissenschaftskonferenz-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=3