In aktuellen INSA-Meinungstrend, vorgestellt von INSA-Chef Hermann Binkert, beschäftigen sich die Meinungsforscher mit der Frage, wie sicher sich die einzelnen Parteien ihrer Wähler sein können. Das ist auch deshalb interessant, weil die etablierten Parteien zuletzt schon die jungen Wähler an die AfD verloren hatten. Jedenfalls was die Position des Spitzenreiters angeht, ist die AfD die am häufigsten von jungen Wählern favorisierte Partei.
Jetzt der nächste Nackenschlag für die Etablierten: Die AfD ist nicht nur die am häufigsten von jungen Leuten gewählte Partei, AfD-Wähler sind sich in ihrer Entscheidung auch noch besonders sicher.
Hier geht es also auch um die sogenannte „Stammwähler“-Frage bzw. darum, welche Parteien das größte Potenzial für Stammwähler haben. Aber zunächst zur Frage, wie sicher sich die Wähler im Allgemeinen sind. Tatsächlich geben aktuell lediglich 49 Prozent der Wähler an, sich „sehr sicher“ zu sein, was sie wählen wollen.
Hermann Binkert fragt an der Stelle, wie das mit Blick auf die einzelnen Parteien aussieht. Und hier schlägt das Pendel deutlich für die AfD aus, die mit 60 Prozent vor den anderen Parteien liegt. Beispielweise bei den Grünen sind das gerade einmal 46 Prozent.
Interessant hier auch, dass beispielweise potenzielle Wähler des Bündnis Sahra Wagenknecht zu zwei Drittel noch unsicher sind, ob sie das BSW tatsächlich wählen werden. Das bedeutet, dass die Prognosen für die AfD doppelt so präzise ausfallen, als für die Wagenknecht-Partei.
Ein Schmankerl aus dem eher philosophischen Bereich hat der INSA-Chef seinen Zuschauern übrigens noch hintendran garniert: Er fragt nämlich, wer sich schon einmal die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt habe. 50 Prozent der Befragten haben zugestimmt. Aber Hermann Binkert war das noch nicht genug, er wollte noch mehr wissen und fragte, wer überhaupt im Leben einen Sinn sieht. Das bejahten 65 Prozent.
Aber sind 65 Prozent nun viel oder wenig? Darauf gibt Herr Binkert eine in seiner Tragweite möglicherweise auch verstörende Antwort:
„Bezogen auf alle Befragten ist es also nur jeder Dritte, der die Frage nach dem Sinn des Lebens positiv beantwortet, nachdem er sie sich überhaupt gestellt hat.“
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Kommentar von Gregor Vandergud
Der Untergang des US-gelenkten Vasallenapparates.
Der Satz "Die EU muß sterben, damit Europa leben kann", war übrigens keine Erfindung von Höcke.
Aber egal wie sehr gekreischt wird. Das ganze fackistische Imperium geht unter. Gut so.
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Kommentar von .TS.
Diese Statistik sagt vor allem eines: Daß sich, zumindest solange sich die derzeitigen Verhältnisse nicht groß ändern, eine stabile blaue Stammwählerschaft gebildet hat von der z.B. die Gelben nur träumen können.
Allerdings muß man auch Wasser in den Sekt des Anstoßens gießen: Wenn man Lager bildet, z.B. RotGrün und SchwarzGelb, wie weit ist dann die Bereitschaft aus diesen Gruppen auszubrechen? Da sieht die vermeintlich große Wankelmütigkeit schon anders aus. Interessant wäre dann eher wie die nahestehenden aber doch dynamischeren Optionen FW bzw. BSW diese Lager verstärken oder eher aufbrechen.
@Bernd Neumann: Stimme ihren Aussagen voll und ganz zu! Wahlen sind hier schon lange keine Überzeugungswahlen mehr sondern nur noch Abwahlen und Entscheidung für das kleinste Übel.
@Sandra Richter: Das einzige was wirklich abschmiert sind die Abonnentenzahlen der Bütteljournaillen. Die Absatzzahlen von z.B. der JF steigen hingegen.
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Kommentar von Bernd Neumann
Stimmen für die AfD – das erlebe ich bei mir selbst – sind vor allem hier im Westen weniger Stimmen für die Politiker der AfD oder ihr Programm (so man es kennt), sondern gegen die Kartellparteien Union, SPD, Grüne und FDP, zu denen perspektivisch auch BSW gehören wird. In Wahrheit stört mich an der AfD so einiges. Als Nationalist kann ich mit ihrer Außen- und Rußlandpolitik nicht das geringste anfangen und bin froh, daß sie da nichts zu sagen hat – OHNE daß ich gleichzeitig die Positionen der Ampel oder CDU teilen würde. Bei der Rente hat sie nichts zu bieten außer „SPD – aber ohne Ausländer“ dabei wäre es an der AfD, endlich eine Alternative zum System der Staatsrente zu schaffen, die mit enormen Kollateralschäden wie der niedrigen Geburtenrate (und als deren Folge die Masseneinwanderung) nur das persönliche Lebensrisiko der Kinderlosigkeit sozialisiert hat. Ich hätte noch ein paar andere Sachen, aber – so wie ich 1986 als junger Wähler Helmut Kohl und die CDU zähneknirschend mit der Faust in der Tasche gewählt hatte, nach der Enttäuschung über die Niederlage von Strauß 1981 – als das GERINGSTE ÜBEL – so wähle ich nun und inzwischen mit gleicher Attitüde AfD. Ich habe die CDU noch leidender gewählt, als der Fake-Konservative Richard von Weizsäcker schwafelte, die Deutschen seien am 8. Mai 1945 auch „befreit“ worden. Da habe ich innerlich mit dieser Partei gebrochen, Angela Merkel war damals noch FdJ-Funktionärin in der verrauchenden DDR, aber vielleicht hat sie ihre Karriere bei und mit dieser CDU damals schon vorausgeahnt, als sie Richie im Westfernsehen sah. Aber dafür die Sozen wählen? Wer war damals Chef, Engholm, Scharping, habe ich vergessen. Oder die Grünen mit dem Putztruppen-Fischer und Kommunisten Trittin und den Päderasten??
Die schlimmste Zeit waren eigentlich die 2000er, die Zeit von Rotgrün und dann Merkel. Schröder konnte man goutieren, wenn man ostorientierter Pazifist oder aber Verzweifler am Sozialstaat war (so wie ich), bei Merkel kam die Phase, wo viele Rechte glaubten, sie würden verrückt werden und seien damit obendrein noch ganz allein, oder merkt keiner, was hier schief läuft? Was habe ich erbittert bei der FAZ oder im Tagesspiegel im Leserforum kommentiert, und damals hat Regierungskritik noch keiner gelöscht und Holger Stetzner war noch Chef des Wirtschaftsteils. Dann kam 2012, Oberursel, die Gründung der AfD und obwohl ich von Anfang an wußte, eingedenk der Republikaner, wie ihnen widerfahren würde, war sie auf Anhieb und das erste Mal überhaupt „meine“ Partei.
Und heute? Chrupallas erbärmliche Selbsterniedrigung in Stalingrad war für mich das, was von Weizsäckers Gerede von der Schönheit der deutschen Niederlage war. Der Point of no Return. Es gibt noch keine Alternative zu den Blauen. Die Werteunion ist noch nicht angetreten, sie hat noch nicht bewiesen, daß sie die Brandmauer ignoriert, Wagenknecht ist bloß blau angemalte PDS, und sonst? Sonneborn, den ein guter Freund gewählt hat? Die Biertrinkerpartei? Graue Panther, ich komme bald in ihre Alters-Range? Natürlich nicht.
Man sollte nicht zu romantisch und anspruchsvoll sein in der Politik. Aber zu viele Enttäuschungen sind dann irgendwann doch eine zuviel. Und es gibt etliche in der AfD, die glauben, nur weil sie gegen die Grünen sind und die Ampel, hätten sie eine Carte Blanche. Sie könnten eines Tages böse erwachen.
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Kommentar von Sandra Richter
Das liest sich aber in den Qualitätsmedien ganz anders. BILD interpretiert die aktuelle INSA-Umfrage in ihrer Schlagzeile von gestern so, dass die AfD "abschmiert":
https://www.bild.de/politik/inland/neuer-bild-wahlcheck-afd-und-gruene-schmieren-weiter-ab-6638eda0068d0e433ecdb56a
Und das, obwohl sie im Vergleich zur letzten Umfrage nur 0,5 Prozenpunkte auf 18 Prozent verloren hat, während die SPD einen ganzen Prozenpunkt verlor.
Und WELT berichtet gerade stolz, dass die AfD laut FORSA-Umfrage "seit Dezember rund ein Drittel ihrer Anhänger" verlor und aktuell bei 15 Prozent liegen soll:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article251412964/Umfrage-AfD-faellt-auf-schlechtesten-Wert-seit-ueber-einem-Jahr.html
Echte Qualitätsmedien im Wahlkampf- und Kampagnenmodus gegen die Opposition, wie man das aus Autokratien kennt.
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Kommentar von Bernhard Rossi
"Du kannst eine Katze werfen, wo immer du willst, sie fällt immer auf die Füße." Deutsches Sprichwort
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Kommentar von Karl Georg Lempenheimer
Der Umfrage nach dem Sinn des Lebens fehlt noch eine andere Frage, damit die Angegelgenheit einen Sinn macht: Wie viele der Befragten haben die Wahrheit gesagt?
Es gäbe noch weitere, interessante Fragen: Welche der Gruppen ist glücklicher?
Die, die sich die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt hat oder die andere?
Wie sieht die Antwort auf dieselbe Frage aus, wenn man die Gruppen anders einteilt? Hier die Gruppe, die einen Sinn im Leben sieht, dort die Gruppe, die keinen sieht.