Die Politik hat die katastrophale Entwicklung zu verantworten – Sie ist der Gegner, nicht Ihr Nachbar!

In der Notlage: Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zum Lebensunterhalt zu beantragen

von Alexander Wallasch (Kommentare: 6)

Diese Regierung bekommt, was sie bestellt hat: Einen Wut-Winter. Wut bedeutet hier, der Regierung das Vertrauen zu entziehen und endlich einzufordern, was Ihnen zusteht.© Quelle: Pixabay / dimitriwittmann / OpenClipart-Vectors / derneuemann, Montage Alexander Wallasch

Was haben Sie extra eingekauft mit Blick auf einen drohenden Blackout? Wir waren am Freitag im Baumarkt und haben drei große Gasflaschen gekauft und dazu einen passenden Brenner im Netz bestellt, denn unsere Wohnung ist mit Gas beheizt und es wird mit Gas gekocht, wir sind also Gas-Abhängige.

Selbstverständlich waren wir uns der Hilflosigkeit dieser Geste durchaus bewusst. Denn wenn es tatsächlich zu einem Blackout kommen sollte und wir auf diese Alternative zurückgreifen müssen, dann dürfte es bereits an vielen anderen Stellen düster aussehen in Deutschland.

Auch haben wir angefangen, die Älteren in der Familie zu befragen, wie man die Ernte des Gartens konservieren und so besser haltbar machen kann. Außerdem sind wir seit Jahren mal wieder zu einer Mosterei gefahren, um unsere geernteten Äpfel in ein Dutzend Kisten Saft umzuwandeln.

Viele erleben es auch gerade: Man schaut sich heute anders um im Supermarkt. Neulich beim Aldi landete die große Jumbo-Dose Erdnüsse zum Sonderpreis gleich dreifach im Einkaufswagen mit dem Gedanken: fettig, ölig, nahrhaft, gut.

Wir haben sogar den Keller umgebaut und ein kleines Lager mit provisorischen Regalen eingerichtet, wie wir es noch aus der Lebensmittelkammer der Großeltern kannten.

Dort, wo am Boden die Mausefallen standen und Opa uns Jungs am Morgen, bevor er den Fang entsorgte, jene Opfer zeigte, die dem kleinen Stück Käse nicht widerstehen konnten. Schrecklich faszinierend war das.

Ja, wir gehen mittlerweile anders in den Discounter und es macht teilweise den Eindruck, als hätten sich Aldi und Co bereits auf dieses Verhalten eingestellt – eins bedingt dabei wohl das andere.

Angesichts solcher Zusatz-Einkäufe von Verunsicherten müsste der Umsatz der Discounter, Baumärkte und Prepper-Artikel bei Amazon ebenfalls angezogen haben. Ein Trugschluss, denn die rapide steigenden Preise haben den Supermärkten starke Umsatzeinbußen beschert. Hier wäre der Einbruch ohne das Prepperverhalten der Deutschen sicher noch erdrückender.

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Das wird im Übrigen von der Regierung noch massiv gefördert durch Veröffentlichung und Empfehlung von Listen und Artikeln, die man notfalls im Hause haben sollte. Die Discounter wird’s freuen.

Verwunderlich bleibt die brave Folgsamkeit der Deutschen insbesondere angesichts der massiven Energiepreiserhöhungen, die Millionen Familien über den Rand des Ruins hinausführen werden.

Wer dieses neue Minimum für sich und seine Familie nicht mehr zusammenschaffen kann, wer die 500 – 1.000 Euro extra nicht aufbringen kann – und es werden Millionen Haushalte sein –, der muss den bitteren Weg in die Aufstockung gehen oder sich Geld pumpen, so kein Sparguthaben vorhanden ist.

Wer zu den Glücklichen gehört, die Geld zur Seite legen konnte für Notzeiten, der sieht diese Notzeiten jetzt ausgelöst durch ein fundamentales Versagen der Bundesregierung. Nein, so haben sich viele ihre Vorsorge nicht vorgestellt, als Reparatur-Kit einer desaströsen ideologisch geprägten Politik am Bürger vorbei.

Höhere Gewalt bedeutet 2022, wehr- und hilflos zuzusehen, wie grüne Politik die Existenzgrundlage so vieler Menschen vernichtet.

Nein, wirklich niemand muss sich heute schämen, zum Amt zu gehen und einen Aufstockungsantrag zu stellen. Wer sich trotzdem unwohl dabei fühlt, sollte vorstellig werden mit folgenden Sätzen:

„Guten Tag! Die Ampelregierung hat vorsätzlich meine Existenz beschädigt. Ich nehme jetzt die Hilfe in Anspruch, die nicht etwa die Lindner, Habeck oder Scholz, sondern die ich bisher durch meine Arbeit anderen ermöglicht habe. Ich bin gekommen, um meinen Anspruch geltend zu machen, bis es mir wirtschaftlich wieder besser geht.“

Nein, von einer selbstverschuldeten Notlage kann keine Rede mehr sein. Diese Regierung hat Sanktionen beschlossen, die Russland reicher machen und Millionen Deutsche um ihr Existenz-Minimum bringt. Es ist so idiotisch, wie es klingt.

Wer sich trotzdem schämt, Hilfe zu beantragen, der mag damit anzeigen, dass er noch so etwas wie Gemeinschaftssinn hat. Aber Scham ist hier nicht angebracht. Schämen müssen sich jene, die den Schaden verursacht haben und trotzdem weiter von ihrer Prachtvilla mit der gepanzerten Chauffeurslimousine ins Kanzleramt bzw. in die Ministerien fährt.

Noch mal zu den explodierenden Heizkosten und der Aufstockung: Bisher standen die Chancen gut, eine solche Hilfe zu beantragen. Denn die Heizkosten unterlagen bisher – anders als die Stromkosten für Hartz-IV-Empfänger – keiner Pauschale, sie werden bis auf wenige Abstriche vollumfänglich übernommen.

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Aber auch dieser Weg soll jetzt verbaut werden. Die Politik, welche den Schaden erst verursacht hat, arbeitet daran, auch bei den Heizkosten eine Pauschale einzuführen, obwohl es Ende Juli 2022 noch hieß, alle Heizkosten von Hartz-IV-Empfängern werden auch bei einer Verdreifachung der Kosten übernommen.

Aber eben auch nicht überall. Zunehmend, so heißt es, sperren sich die Ämter, wie der Sozialverband Deutschland (SoVD) weiß. Vizepräsidentin Ursula Engelen-Kefer etwa sagte gegenüber der ZEIT:

„Die explodierenden Heizkosten werden Langzeitarbeitslosen und ihren Bedarfsgemeinschaften immer öfter nicht voll erstattet."

Allerdings: Klagen gegen nicht bewilligte Leistungen waren in fast der Hälfte der Fälle erfolgreich. Und das nicht etwa, weil hier Anwälte besonders intensiv vorgegangen wären, sondern schlicht, weil Gerichte schnell erkannten, dass Fehler gemacht und Leistungen vorenthalten wurden. Steckt ein System dahinter?

Wer einmal in die Mühlen dieser Hartz-IV-Welt geraten ist, der sieht sich zwei Hauptgegnern gegenüber: Zum einen der Diffamierung, arbeitsfaul zu sein und zum anderen einer Bürokratie, die zweifellos den Eindruck erweckt – nein, die absichtsvoll so gestaltet ist –, dass eine nicht geringe Zahl von Leistungsberechtigten abgeschreckt wird, insbesondere Rentner, die wochenlang von Tütensuppen leben, um nicht zum Amt gehen zu müssen trotz Anspruch auf Unterstützung.

Die Klagen bestätigen hier indirekt das Kalkül. Das neue Bürgergeld will hier mittels einer Vereinfachung der Bürokratie entgegenwirken. Das allerdings ist schon wieder ein anderes Thema, hier geht es um die flächendeckende Erziehung des unmündigen Bürgers und nicht um echte Hilfe in Notlagen.

Aber nochmal kurz zur Unterstellung gegenüber den Empfängern, sie seien arbeitsfaul. Zwar ist durch einen stetig steigenden Anteil von Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund in Hartz IV (schon über fünfzig Prozent) auch die Zahl der Arbeitsfähigen gestiegen. Aber wenn, wie zuletzt der Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer aus seiner Komfortzone heraus, freie Stellen pauschal gegen potenziell Arbeitsfähige aufgerechnet werden, dann ist das mehr als zynisch.

Diejenigen, die noch Arbeit und ein ausreichendes Einkommen haben, sollten sich von Politik und Medien nicht gegen jene Empfänger aufhetzen lassen, die Sozialhilfe beziehen müssen. Sicher gibt es schwarze Schafe. Und ganz sicher aus bestimmten Gründen mehr als noch vor Jahren. Man darf die Bundesregierung hier keinesfalls aus ihrer Verantwortung entlassen.

Von den Folgen der staatlich geförderten illegalen Massenzuwanderung zurück zu den explodierenden Gaspreisen: Die in Kürze durch die Heizkosten explosionsartig steigende Zahl der Aufstockungsberechtigten hat die Regierung zu verantworten. Denn sie hat diese Energiekrise mit ihren Sanktionen angezettelt und sie ist dafür verantwortlich, dass immer mehr Unternehmen in die Insolvenz getrieben werden.

Nach den flächendeckenden Kollateralschäden der Lockdowns haben die kontraproduktiven Sanktionen gegen Russland einen Flächenbrand ausgelöst, ohne auch nur ansatzweise denjenigen zu schädigen, demgegenüber man Sanktionen verhängt hat.

Zusammengefasst: Wenn Sie sich bald nicht mehr in der Lage sehen, die sanktionsbedingt und von der grünen Energiepolitik angezettelten steigenden Energiekosten zu stemmen, dann zögern sie keine Sekunde:

Stellen Sie sofort einen Antrag auf Aufstockung. Lassen Sie sich nicht vertrösten oder abschütteln, werden Sie notfalls renitent und nutzen Sie auch die Hilfsangebote der kostenlosen Hartz-IV-Beratungen. Und wenn Sie dabei ein ungutes Bauchgefühl haben sollten, was verständlich ist, laden Sie sich vorübergehend ein Bild der Ampelregierung als Hintergrundbild auf ihr Handy, damit Sie 24/7 wissen, wem Sie Ihre Lage zu verdanken haben.

Diese Regierung bekommt, was sie bestellt hat: Einen Wut-Winter. Wut bedeutet hier, der Regierung das Vertrauen zu entziehen und endlich einzufordern, was Ihnen zusteht.

Also bitte: Wenn Sie in einer Notlage sind, machen Sie bitte Gebrauch davon, Hilfe anzumelden. Umso früher, desto schneller wird Ihnen auch geholfen.

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