Selbstverständlich waren wir uns der Hilflosigkeit dieser Geste durchaus bewusst. Denn wenn es tatsächlich zu einem Blackout kommen sollte und wir auf diese Alternative zurückgreifen müssen, dann dürfte es bereits an vielen anderen Stellen düster aussehen in Deutschland.
Auch haben wir angefangen, die Älteren in der Familie zu befragen, wie man die Ernte des Gartens konservieren und so besser haltbar machen kann. Außerdem sind wir seit Jahren mal wieder zu einer Mosterei gefahren, um unsere geernteten Äpfel in ein Dutzend Kisten Saft umzuwandeln.
Viele erleben es auch gerade: Man schaut sich heute anders um im Supermarkt. Neulich beim Aldi landete die große Jumbo-Dose Erdnüsse zum Sonderpreis gleich dreifach im Einkaufswagen mit dem Gedanken: fettig, ölig, nahrhaft, gut.
Wir haben sogar den Keller umgebaut und ein kleines Lager mit provisorischen Regalen eingerichtet, wie wir es noch aus der Lebensmittelkammer der Großeltern kannten.
Dort, wo am Boden die Mausefallen standen und Opa uns Jungs am Morgen, bevor er den Fang entsorgte, jene Opfer zeigte, die dem kleinen Stück Käse nicht widerstehen konnten. Schrecklich faszinierend war das.
Ja, wir gehen mittlerweile anders in den Discounter und es macht teilweise den Eindruck, als hätten sich Aldi und Co bereits auf dieses Verhalten eingestellt – eins bedingt dabei wohl das andere.
Angesichts solcher Zusatz-Einkäufe von Verunsicherten müsste der Umsatz der Discounter, Baumärkte und Prepper-Artikel bei Amazon ebenfalls angezogen haben. Ein Trugschluss, denn die rapide steigenden Preise haben den Supermärkten starke Umsatzeinbußen beschert. Hier wäre der Einbruch ohne das Prepperverhalten der Deutschen sicher noch erdrückender.
Ihre Unterstützung zählt
Das wird im Übrigen von der Regierung noch massiv gefördert durch Veröffentlichung und Empfehlung von Listen und Artikeln, die man notfalls im Hause haben sollte. Die Discounter wird’s freuen.
Verwunderlich bleibt die brave Folgsamkeit der Deutschen insbesondere angesichts der massiven Energiepreiserhöhungen, die Millionen Familien über den Rand des Ruins hinausführen werden.
Wer dieses neue Minimum für sich und seine Familie nicht mehr zusammenschaffen kann, wer die 500 – 1.000 Euro extra nicht aufbringen kann – und es werden Millionen Haushalte sein –, der muss den bitteren Weg in die Aufstockung gehen oder sich Geld pumpen, so kein Sparguthaben vorhanden ist.
Wer zu den Glücklichen gehört, die Geld zur Seite legen konnte für Notzeiten, der sieht diese Notzeiten jetzt ausgelöst durch ein fundamentales Versagen der Bundesregierung. Nein, so haben sich viele ihre Vorsorge nicht vorgestellt, als Reparatur-Kit einer desaströsen ideologisch geprägten Politik am Bürger vorbei.
Höhere Gewalt bedeutet 2022, wehr- und hilflos zuzusehen, wie grüne Politik die Existenzgrundlage so vieler Menschen vernichtet.
Nein, wirklich niemand muss sich heute schämen, zum Amt zu gehen und einen Aufstockungsantrag zu stellen. Wer sich trotzdem unwohl dabei fühlt, sollte vorstellig werden mit folgenden Sätzen:
„Guten Tag! Die Ampelregierung hat vorsätzlich meine Existenz beschädigt. Ich nehme jetzt die Hilfe in Anspruch, die nicht etwa die Lindner, Habeck oder Scholz, sondern die ich bisher durch meine Arbeit anderen ermöglicht habe. Ich bin gekommen, um meinen Anspruch geltend zu machen, bis es mir wirtschaftlich wieder besser geht.“
Nein, von einer selbstverschuldeten Notlage kann keine Rede mehr sein. Diese Regierung hat Sanktionen beschlossen, die Russland reicher machen und Millionen Deutsche um ihr Existenz-Minimum bringt. Es ist so idiotisch, wie es klingt.
Wer sich trotzdem schämt, Hilfe zu beantragen, der mag damit anzeigen, dass er noch so etwas wie Gemeinschaftssinn hat. Aber Scham ist hier nicht angebracht. Schämen müssen sich jene, die den Schaden verursacht haben und trotzdem weiter von ihrer Prachtvilla mit der gepanzerten Chauffeurslimousine ins Kanzleramt bzw. in die Ministerien fährt.
Noch mal zu den explodierenden Heizkosten und der Aufstockung: Bisher standen die Chancen gut, eine solche Hilfe zu beantragen. Denn die Heizkosten unterlagen bisher – anders als die Stromkosten für Hartz-IV-Empfänger – keiner Pauschale, sie werden bis auf wenige Abstriche vollumfänglich übernommen.
Ihre Unterstützung zählt
Aber auch dieser Weg soll jetzt verbaut werden. Die Politik, welche den Schaden erst verursacht hat, arbeitet daran, auch bei den Heizkosten eine Pauschale einzuführen, obwohl es Ende Juli 2022 noch hieß, alle Heizkosten von Hartz-IV-Empfängern werden auch bei einer Verdreifachung der Kosten übernommen.
Aber eben auch nicht überall. Zunehmend, so heißt es, sperren sich die Ämter, wie der Sozialverband Deutschland (SoVD) weiß. Vizepräsidentin Ursula Engelen-Kefer etwa sagte gegenüber der ZEIT:
„Die explodierenden Heizkosten werden Langzeitarbeitslosen und ihren Bedarfsgemeinschaften immer öfter nicht voll erstattet."
Allerdings: Klagen gegen nicht bewilligte Leistungen waren in fast der Hälfte der Fälle erfolgreich. Und das nicht etwa, weil hier Anwälte besonders intensiv vorgegangen wären, sondern schlicht, weil Gerichte schnell erkannten, dass Fehler gemacht und Leistungen vorenthalten wurden. Steckt ein System dahinter?
Wer einmal in die Mühlen dieser Hartz-IV-Welt geraten ist, der sieht sich zwei Hauptgegnern gegenüber: Zum einen der Diffamierung, arbeitsfaul zu sein und zum anderen einer Bürokratie, die zweifellos den Eindruck erweckt – nein, die absichtsvoll so gestaltet ist –, dass eine nicht geringe Zahl von Leistungsberechtigten abgeschreckt wird, insbesondere Rentner, die wochenlang von Tütensuppen leben, um nicht zum Amt gehen zu müssen trotz Anspruch auf Unterstützung.
Die Klagen bestätigen hier indirekt das Kalkül. Das neue Bürgergeld will hier mittels einer Vereinfachung der Bürokratie entgegenwirken. Das allerdings ist schon wieder ein anderes Thema, hier geht es um die flächendeckende Erziehung des unmündigen Bürgers und nicht um echte Hilfe in Notlagen.
Aber nochmal kurz zur Unterstellung gegenüber den Empfängern, sie seien arbeitsfaul. Zwar ist durch einen stetig steigenden Anteil von Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund in Hartz IV (schon über fünfzig Prozent) auch die Zahl der Arbeitsfähigen gestiegen. Aber wenn, wie zuletzt der Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer aus seiner Komfortzone heraus, freie Stellen pauschal gegen potenziell Arbeitsfähige aufgerechnet werden, dann ist das mehr als zynisch.
Diejenigen, die noch Arbeit und ein ausreichendes Einkommen haben, sollten sich von Politik und Medien nicht gegen jene Empfänger aufhetzen lassen, die Sozialhilfe beziehen müssen. Sicher gibt es schwarze Schafe. Und ganz sicher aus bestimmten Gründen mehr als noch vor Jahren. Man darf die Bundesregierung hier keinesfalls aus ihrer Verantwortung entlassen.
Von den Folgen der staatlich geförderten illegalen Massenzuwanderung zurück zu den explodierenden Gaspreisen: Die in Kürze durch die Heizkosten explosionsartig steigende Zahl der Aufstockungsberechtigten hat die Regierung zu verantworten. Denn sie hat diese Energiekrise mit ihren Sanktionen angezettelt und sie ist dafür verantwortlich, dass immer mehr Unternehmen in die Insolvenz getrieben werden.
Nach den flächendeckenden Kollateralschäden der Lockdowns haben die kontraproduktiven Sanktionen gegen Russland einen Flächenbrand ausgelöst, ohne auch nur ansatzweise denjenigen zu schädigen, demgegenüber man Sanktionen verhängt hat.
Zusammengefasst: Wenn Sie sich bald nicht mehr in der Lage sehen, die sanktionsbedingt und von der grünen Energiepolitik angezettelten steigenden Energiekosten zu stemmen, dann zögern sie keine Sekunde:
Stellen Sie sofort einen Antrag auf Aufstockung. Lassen Sie sich nicht vertrösten oder abschütteln, werden Sie notfalls renitent und nutzen Sie auch die Hilfsangebote der kostenlosen Hartz-IV-Beratungen. Und wenn Sie dabei ein ungutes Bauchgefühl haben sollten, was verständlich ist, laden Sie sich vorübergehend ein Bild der Ampelregierung als Hintergrundbild auf ihr Handy, damit Sie 24/7 wissen, wem Sie Ihre Lage zu verdanken haben.
Diese Regierung bekommt, was sie bestellt hat: Einen Wut-Winter. Wut bedeutet hier, der Regierung das Vertrauen zu entziehen und endlich einzufordern, was Ihnen zusteht.
Also bitte: Wenn Sie in einer Notlage sind, machen Sie bitte Gebrauch davon, Hilfe anzumelden. Umso früher, desto schneller wird Ihnen auch geholfen.
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Kommentar von Sebastian Adolph
Und wird der Deutsche Michel noch so brutal von hinten genommen, er schreit immer nach mehr. Es wird in diesem Land keine Aufstände und keine Massenproteste geben, eingeschüchtert und duckmäuserisch wie WIR sind warten wir auf die nächste Knechtschaft, den nächsten Magenschwinger der uns offensichtlich noch erregt. Uns gehört es einfach wirklich nicht anders. Jedes Volk bekommt die Führung die es verdient. Wir sind mittlerweile das Gespött Europas, wir sind mir Abstand das blödeste Volk ( geworden ) das es auf der gesamten Welt gibt.
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Kommentar von Hildegard Hardt
Als ehemals selbständige Journalistin und Verlegerin beziehe ich schon seit Jahren zu meiner Rente aufstockende Leistungen, denn ich war privat versichert und "fiel durch den Rost", weil mich keine GKV mehr aufnahm. Da die Rente nicht reicht, habe ich mich an den bedauernswerten Zustand gewöhnen müssen.
Ich gehöre allerdings zu einem Leistungsträger, der sein "Ermessen" nicht ausnutzt, sondern auf der Seite der Bezugsberechtigten steht, sofern man höflich ist und nicht unverschämt wird.
Da aber viele den "Gang zum Amt" scheuen, habe ich von 2007 - 2010 ehrenamtlich Rentner beraten, ihnen bei der Antragstellung geholfen und sie auch zum Amt begleitet; heute bin ich aus gesundheitlichen Gründen dazu leider nicht mehr in der Lage.
ALLEN, die hier ihr Leben lang gearbeitet und in das Sozialsystem einbezahlt haben, steht staatliche Hilfe zu! Und das ist kein Almosen, sondern ein Anspruch!
Wenn unsere Regierung Geld für die Interessen eines anderen Landes hat und dessen US-Stellvertreterkrieg finanziert, dann müssen die Deutschen ihr Recht lautstark vertreten und sich nicht dem Solidaritätswahn hingeben.
Immer mehr Bürger haben es Gott sei Dank schon begriffen und werden auf der Straße für ihre Rechte eintreten. Sie haben aus gutem Grund ihr Vertrauen in die Politik verloren!
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Kommentar von Alfonso Kerner
Man muss sich mal vorstellen, was die Politiker mit ihrem geplanten Blackout (man kann ja hier von einem geplanten Blackout sprechen, denn die Strommangelsituation/Stromkrise wird ja bewusst durch die Politiker herbeigeführt und kommt nicht unerwartet) u.a. vermutlich verursachen, nämlich eine noch nie dagewesene Vernichtung von Lebensmittel:
In deutschen Haushalten stehen 49 Mio. Kühl-Gefrierkombinationen, 29 Mio. Tiefkühlschränke-/truhen und 35 Mio. Kühlschränke. Bei einem Blackout wird diesen 113 Mio. Kühl- u. Gefriegeräten die Stromzufuhr plötzlich und rücksichtlos gekappt.
Dadurch werden eine Unmenge von Lebensmittel verderben, denn die Leute haben keine Chance, alle diese aufgetauten Lebensmittel, die in ihren Gefrierschränken auftauen, rechtzeitig zu verzehren.
Geht man nur von 1 kg Lebensmittel pro 78 Mio. Gefriergeräten aus, die verderben (und in den meisten Gefrierschränken lagert deutlich mehr tiefgefrorene Ware), dann kann man davon ausgehen, dass bei einem Blackout mindesten 78.000 Tonnen Lebensmittel ,sozusagen staatlich verursacht, in die Mülltonnen entorgt werden müssen.
Und die Leute da oben, die für diesen Blackout verantwortlich sind, monieren stets eine Lebensmittelverschwendung!
In diesem Zusammenhang denke ich an den Vers LK 33,34 aus dem Lukasevangelium: ".... denn sie wissen nicht was sie tun" - und wen sie doch wissen, dann ist das umso erschreckender.
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Kommentar von Petra Kelly
Guter Artikel. Danke!
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Kommentar von France Galle
Wut-Winter gefällt. Derweil im linksverbubbelten Szene Cafe gesessen. StudenTIn*er mit Macbooks, Kaffe ohne "Kuhmilch" und philosophieren neben dem Konsum von Netflix übers Gendern. Ich glaub ich werd nicht mehr.
Was für eine Blase die 68er ihren Kindern geschaffen haben. Regale voller Bioprodukte wollen gut verstaut sein, ich rate dieser Generation mal eine Erdungsreise in die Welt. So eine Blase. Die großstädtische Schreiberzunft die sich aus diesen Kreisen zusammensetzt gestaltet das Meinungsbild dann derweil mit, verteilt den Bedarf an Windrädern in jedem Tal der Natur zuwider. Die Städte sind nicht nur schlecht für den Menschen was Feinstaub betrifft sondern auch fürs Hirn wie man nu erfuhr. Das Leben dort führt zu eingeschränkter Weitsicht, Weltverschlimmbesserer knallen uns gegen die Wand. Dorfbevölkerung erwehre sich!
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Kommentar von Torsten Kandziora
Stellt sich die Frage, wie lange wird Deutschlands Finanzkraft noch ausreichen die Bürger über den Winter zu "helfen", wenn doch die Steuergelder für andere Länder benötigt werden!? Wenn selbst derzeitig noch "regierende Spitzenpolitiker" wie Frau Baerbock frei zugeben, dass ihnen das Volk der Ukrainer wichtiger ist als die eigene Bevölkerung. (Es, entbehrt nicht einer tragischen Komik, wenn Politiker dieser neuwoken Regierung, Menschen anderer Länder gerne als "Volk" sehen, doch die im eigenen Land nur als "Bevölkerung" (ohne eigene Kultur) definiert. Nun wurde diese Regierung (wie auch immer) gewählt und es sieht wohl so aus, als ob auch wir, die sie nicht wählten, ihre Entscheidungen bis zum bitteren Ende (möglicherweise auch unser eigenes) erdulden müssen.
Denn ich glaube nicht mehr an eine Veränderung. Sei es durch Wahlen, Demonstrationen oder gar eines "Aufstandes". Nein. Dazu war ihr Feldzug gegen das selbstständige Denken der Destabilisierung wie Abschaffung Deutschlands, wie der Hiergeborenen, der vor vielen Jahren erdacht, jetzt letztendlich umgesetzt wird, zu erfolgreich.
Auch ich war gestern im Baumarkt. Es hieß, es gebe dort Kohlen. Ich heize mit Holz und Kohle im Haus. Seit meiner Jugend. Ich kam gegen neun in der früh in den Baumarkt. Die Kohlen waren da schon ausverkauft. Es gab laut Aussage des Verkäufers für diesen Monat eh nur (und noch!) 2 Paletten. Zum dreifachen Preis dessen, was diese noch im Frühjahr kosteten. Ich fragte nach Holz. Ein Raummeter Buchenholz hatte (auch schon ausverkauft!) 280 Euro gekostet. Selbst wenn dies Holz da gewesen wäre, ich habe das Geld nicht mehr zur Verfügung.
Daheim habe ich keine Kohlevorräte mehr und es wird schwer sein, an Brennkohle zu kommen. Wenn dann (für mich) zu nicht bezahlbaren Preisen. Unser Holz vor dem Haus reicht, sollte es nicht vor Weihnachten eine Kälteperiode geben, dann vielleicht bis zum heiligen Fest. Was dann ist, weiß nur der liebe Gott.
Selbst in der damaligen DDR gab es immer Brennkohle und Holz. Zu bezahlbaren Preisen. Auf Bananen und Schokolade kann ich gut verzichten.
Diese Regierung kümmert sich um die Menschen, um die Belange aller Länder. Denn diese sind ihr wichtig.