Für Höcke ist die neurechte Denkfabrik von Kubitschek und Kositza in Schnellroda so etwas wie das zentrale Vorfeld der AfD. Mit im Bunde sind hier quasi wiederum als Vorfeld-Jugendorganisation der AfD die Identitären von Martin Sellner.
Von der AfD steht Höcke mit Maximilian Krah der EU-Spitzenkandidat der AfD zur Seite, der ebenfalls ein ausgewiesener und wohl auch ein besonders begeisterter Schnellroda-Jünger ist. Krah bekannte schon mehrfach freimütig, ohne Kubitschek und Schnellroda nicht dort zu stehen, wo er heute stehe.
Jetzt hat die AfD-Spitze eine Unvereinbarkeit mit einem der neurechten Ableger aus diesem Umfeld annonciert, wir haben berichtet. Dazu haben sich Sellner und Höcke jetzt zu Wort gemeldet.
Wortmeldungen, die deutlich machen, dass das Problem von Vorfeld-Organisationen ganz besonders in ihrer Zuordnung liegt. Auch wenn es bisher niemand aus der AfD proaktiv ausgeschlossen hat, scheint es doch so zu sein, dass sich Sellner, Kubitschek und Co automatisch als Vorfeld verstanden haben und darin von Krah und Höcke besonders bestärkt wurden. Dieser Annahme hat die AfD-Spitze jetzt zaghaft widersprochen, als sie gegenüber einer Schnellroda nahen Truppe eine Unvereinbarkeit erklärte.
Martin Sellner hat sich dazu heute erneut über seinen Telegram-Kanal geäußert und anschließend zustimmend noch ein längeres Schreiben von Björn Höcke geteilt, der wiederum ein in Kubitscheks Antaios-Verlag veröffentlichtes Sellner-Buch als Weihnachtsgeschenk empfahl.
Sellner schreibt:
„Großartig! -Höcke bezieht Stellung und stellt klar, was Sache ist.“
Sellners Kommentar dazu:
„Das letzte, was identitäre Gruppen aus dem Vorfeld wollen, ist es, der AfD zu schaden. Sonst hätten wir längst eigene Kleinparteien gegründet und würden die AfD permanent (und mit gewissem Erfolg) von rechts kritisieren. Die Presse würden sich darauf stürzen und wir könnten regelmäßig den Kern von 5-7 % Wählern samt Basis gegen (manchmal notwendige) Kompromisse mobilisieren. -Das würde uns subjektiv vielleicht Vorteile bringen (Relevanz, eventuell sogar kleine Wahlsiege & damit Geld). Insgesamt würde es der Partei aber schaden. -Identitäre agieren nicht egoistisch, sondern folgen einer langfristigen Strategie. Sinnlose Parteigründungen und orientierungslose Parteikritik lehnten wir immer ab. Wir wirkten auch auf diese Weise auf das Vorfeld ein. -Dennoch reagieren manche Politiker mit nackter Arroganz und offener Verachtung für das Vorfeld. Gottseidank haben diese sich nie langfristig in der AfD durchgesetzt.“
Sellner endet mit den pathetisch anmutenden Worten:
„Höcke ist das Herz und das Zentrum der Vernunft in der Partei.“
Aber der Reihe nach: Wenn Sellner meint, identitäre Gruppen aus dem Vorfeld wollen der AfD nicht schaden, dann nimmt er selbstverständlich an, diese identitären Gruppen seien wie selbstverständlich Teil dieses Vorfelds. Diesem letztlich rein thüringischen Begehren hat die AfD-Führung jetzt ein erstes ablehnendes Zeichen entgegengesetzt. Der Blutdruck steigt.
Erstaunlich auch die bei Sellner enthaltende kaum versteckte Drohgeste Richtung AfD mit der mutigen Prognose, wenn man von Rechts kommend in Konkurrenz zur Partei gehe, könne man „5-7 %“ der AfD-Wähler und deren Basis gegen die AfD-Führung in Stellung bringen. Also liebt uns oder wir bekämpfen euch?
Sellner schreibt weiter, eine orientierungslose Parteikritik lehnten seine Leute ab. Auch das klingt wie selbstverständlich so, als wäre man Teil der AfD. Aber was spricht eigentlich dafür? Kubitschek wollte einmal offiziell Mitglied der AfD werden, aber es wurde ihm aus Gründen verwehrt. Das ist lange her, die AfD-Spitze längst ausgewechselt.
Wer hier von Spaltung der AfD spricht, der muss sich die Frage stellen, was eigentlich Höcke samt seines Thüringer Vorfelds da für eine Spaltung betreibt, noch befeuert vom EU-Spitzenkandidaten Maximilian Krah, der wiederum als eine Art Ein-Mann-Vorfeld-Organisation von Schnellroda auftritt.
Martin Sellner befindet weiter selbstbewusst und überzeugt, dass alle AfD-Funktionäre, die Schnellroda – auch die Identitären haben dort Wurzeln – nicht als Vorfeld betrachten, sich langfristig in der AfD nicht durchsetzen können. Das ist deshalb interessant, weil hier zwar mit Spaltung argumentiert wird, aber man auch die Haltung von Sellner und Co als spalterisch empfinden könnte.
Denn übersetzt heißt es bei Sellner: Wer uns, wer Schnellroda nicht will, spaltet die AfD. Aber dazu müsste diese neurechte Bewegung erst einmal Teil der AfD sein, sie ist es ja nicht einmal von der DNA her. Dem Vorfeld-Anspruch hat der Vorstand jetzt in einem ersten Schritt widersprochen. Nicht spalterisch, sondern mit der klaren Ansage, man könne nichts abspalten, was nicht Teil von uns ist.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Was sagt Höcke selbst dazu? Martin Sellner hat ein längeres Statement des thüringischen AfD-Chefs per Telegram geteilt. In Sachen Höcke muss man vorausschicken, dass wohl kein AfD-Spitzenpolitiker so viel Diffamierungen hinnehmen musste, wie der aus einer Lehrerfamilie stammende gebürtige Nordrhein-Westfale.
Nebenbemerkung: Es ist müßig und unnötig, darüber zu debattieren, wie und womit es Höcke den Mainstreammedien leicht gemacht haben könnte, ihn als ultimativen Nazi-Teufel hinzustellen. Dieses Diffamierungskarussell wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Eine sachliche Auseinandersetzung mit den politischen Zielen Höckes hat kaum stattgefunden – mit welchem Ergebnis auch immer. Fakt ist: Seit es Höcke bei Günther Jauch am Samstagabend gelang, eine Deutschland-Fahne im Rotznasenformat über die TV-Sessellehne zu drapieren, ging es für ihn im Mainstream stetig bergab.
Also was schreibt Höcke zur Vorfelddebatte, das Sellner mit seinen Leuten teilt?
Höcke spricht von einer systematischen Kriminalisierung „unseres Vorfelds“. Meint er das der AfD in Thüringen oder eines der AfD insgesamt? Das ist aber entscheidend!
Höcke hat eine klare Meinung zur Unvereinbarkeitsentscheidung der AfD-Spitze in Richtung der genannten identitären Gruppe. Die AfD-Spitze – nur die kann ja gemeint sein – sei hier ferngesteuert von einer „von außen bestimmten Distanzeritis“.
Der thüringische Landeschef warnt die AfD-Führung: Diese Distanzeritis „diente unseren Gegnern lediglich dazu, uns gegeneinander auszuspielen. Auf keinen Fall dürfen die Stichworte unserer Gegner dazu dienen, persönliche Rivalen im Wettstreit um Listenplätze und Mandate auszugrenzen.“
Und um der AfD-Spitze zu erklären, was er, Höcke, genau meine, zitiert er aus dem neuesten Schnellroda-Buch „Regimechange von rechts“ von Martin Sellner eine Passage, die er persönlich für eine besonders „kluge“ halte:
„Das ureigene Interesse einer Partei ist, dass in ihrem Vorfeld keine unberechenbaren extremistischen Bewegungen oder radikale Konkurrenzparteien entstehen.“
Auch hier wieder die selbstverständliche Annahme, man gehöre wie selbstverständlich zum Vorfeld der AfD. Aber ist das wirklich so? Dieses unbedingte Ringen um die AfD-Verwandtschaft ist doch bemerkenswert.
Höcke zitiert weiter aus Sellner:
„Distanzierung, Abgrenzung und Ignoranz bewirken das Gegenteil und schaden somit auch dem Eigeninteresse der Partei.“
Das Eigeninteresse der Partei soll also ein Vorfeld sein, in dessen Zentrum Schnellroda steht? Das scheint tatsächlich die Grundidee zu sein und Sellner, Höcke, Krah, Kubitschek und Co sehen diese Idee gerade gefährdet, entsprechend hoch geht der Puls und das Adrenalin rast bei den Protagonisten.
Höcke zitiert aus dem Buch von Sellner, der beklagt, dass „viele Parlamentspatrioten“ nicht einsehen, „daß jede echte Oppositionspartei auch ein idealistisches, aktionistisches Umfeld braucht. Sie kann es anerkennen, unterstützen, strukturieren und mitorganisieren — oder es ignorieren und ihm beim ‚Verwildern‘ zusehen. Letzteres rächt sich früher oder später.“
Wieder die Drohung an die AfD-Führung: Wenn ihr uns als Vorfeld nicht anerkennt, dann zeigen wir euch mal unsere wilde Seite, die euch dann aber schaden wird.
Man kann es direkter kaum zum Ausdruck bringen, als wie es der kluge und sprachgewandete Gründer der Identitären hier macht. Niemand kann Sellner einen Vorwurf machen, er hätte aus seinem Herzen eine Mördergrube gemacht.
Nach dem Sellner-Zitat meldet sich noch einmal Höcke zu Wort:
Nein, nicht alle Parteifreunde hätten schon Sellners Erkenntnisse „verinnerlicht“. Es steht da wirklich so! Und weiter: Der „eine oder andere“ in der AfD bräuchte „vielleicht noch einen Denkanstoß“. Dann empfiehlt Höcke das Sellner-Buch als Weihnachtsgeschenk.
Wer hier lesen kann, der staunt vor allem über die Offenheit der Protagonisten. Alles gesagt, alles dargelegt. Die AfD-Führung hatte sich zuletzt entschlossen, eine erste Unvereinbarkeit mit einem Schnellroda-Sellner-Ableger festzustellen. Die AfD-Führung ist hier aber vor allem in keine Spalterei-Falle getappt.
Ganz gleich, wie sich die AfD-Spitze am Ende entscheidet, es kann überhaupt keine bessere Zeit geben, sich jetzt darüber klar zu werden, wem gegenüber man sich gewogen fühlt und von wem man denkt, dass er der Partei langfristig eher schaden kann.
Solche Prozesse haben mit Spaltung rein gar nichts zu tun. Wer jetzt Klarheit schafft, macht die AfD als Partei zukunftsfester. Eine Debatte ist keine Spaltung, sondern sie demonstriert eine innerparteiliche Hygiene und spiegelt im Idealfalle auch eine gefestigte demokratische Grundhaltung.
Frage: Ist Schnellroda die WerteUnion der AfD? Aber dafür müssten die Protagonisten mindestens Mitglieder sein.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Stefan Wirtz
Hier werden so einige über ihrem tatsächlichen Wert gehandelt:
von der "Identitären Bewegung" Deutschland habe zumindest ich seit ca. 2018/19 keine erwähnenswerte Art von Regung wahrgenommen, was weit vor der Coronaphase lag. "Bewegung" geht jedenfalls anders, zuletzt kam diese Truppe nicht mal mehr aus der Straße vor ihrem Haus heraus;
unter Corona waren Aktionen zwar nicht einfach, hätten aber selbst mit kleinsten Formaten in leeren Städten für Aufmerksamkeit sorgen können. Aus den "Identitären" kennt man im Grunde nur die Identität von Sellner allein, andere Köpfe sind nicht erkennbar. Kann man einen solchen Haufen noch ernsthaft als Vorfeldorganisation einordnen, wenn diejenigen schon lange nicht mehr "im Feld" zu sehen waren...?
Und was die in vierstelliger Zahl als Mandatsträger oder Parteifunktionäre täglich Aktiven der AfD von solcherlei Aktivisten halten, dürfte auch klar sein.
Realistische Wahlaussichten lägen für die mit dem Hollywood-Logo wohlwollend bei 0,5-0,7%, also eher beim statistischen Grundrauschen aus verirrten Stimmzettelkreuzchen. Was, zugegeben, manchmal auch ein Anteil ist, der der AfD schmerzlich fehlen könnte.
Die IB ist aber nicht mal mehr ein totes Pony, von dem man noch absteigen müsste.
Ähnlich überschätzt wird der Stellenwert von Schnellroda - mir sind jedenfalls (auch hochrangige) Parteifreunde immer suspekt, die auf einen Vordenker angewiesen sind und diesem auch noch bekennend viel verdanken.
Ob die Pegelstände in Thüringen oder gewisse Spitzenkandituren nun einer genialischen Langzeitstrategie aus rustikaler Wohnküche entspringen oder doch eher den sehr speziellen Verhältnissen jenes Bundeslandes und damit verbundenen Einflussgrößen zugunsten vertrauter Buddies, lässt sich natürlich nicht eindeutig ermessen.
Ein tragfähiges Vorfeld für die AfD stellen jedoch beide Institutionen nicht dar - zu offensichtlich wird, wer da eigentlich wen trägt.
melden
Kommentar von John Sheridan
Also, um es mal freundlich aus Schweizer Sicht auszudrücken ist B. Höcke ein junger SVP-Blocher. Und natürlich hat die SVP in der Schweiz "Vorfeldorganisationen" welche bis auf ein paar "Schein-SVP'ler" anerkannt und unterstützt werden. Denn die linksextremen über Sozen bis Grünen und Linken habe diese mehrfach, und diese gehen gegen die Gesellschaftsordnung vor (aka Jungsozialistin der SP: Immer wenn ich die Schweizer Fahne sehe, bekomme ich das kozzen. Seitdem beflaggen wir doppelt an einem sehr begangenen Wanderweg!
melden
Kommentar von Hans-Joachim Gille
Schnellroda hat doch einen guten Job gemacht & Herrn Jongen gefragt. Und der hat gut gekontert.
melden
Kommentar von Roland Lange
Deshalb gehe ich schon seit sehr vielen Jahren zu keiner sogenannten Wahl.
Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst. (In der BRD leider sehr wenig verbreitet).
Einen großen negativen Einfluss hat vermutlich auch das aufgeblähte Beamtenuntum.
Wie war das noch mal mit der Hand die füttert?
Ein Beitrag von Dr. Wolfgang Schlage gibt mir Recht.
https://www.achgut.com/artikel/warum_deutsche_politiker_sind_wie_sie_nicht_sein_sollten
Wenn Wahlen etwas für den deutschen Zahl Michel verbessern würde, wären diese schon längst verboten.
"Vorwärts immer, rückwärts nimmer" !!! Der heutige Zustand in der BRD ist die späte Rache der Mauermörder welche sich die BRD zur Beute gemacht haben.
melden
Kommentar von StephanU
Aus dem Artikel lese ich die Sorge heraus, dass sich biedere Konservative oder Protestwähler durch rechte Splittergruppen abgeschreckt fühlen könnten, bei der nächsten Wahl ihr Kreuz bei der AfD zu machen. Daraus wird die implizite Forderung abgeleitet, die AfD möge sich gefälliger präsentieren, am besten als eine CDU light im Format der 1980er Jahre mit einem Wiedergänger Helmut Kohls an der Spitze. Diese Vision wird ja auch von vielen vergreisten Liberal-Konservativen und AfD-Mitgliedern geteilt.
Was den Nostalgikern um Alexander Wallasch, Roland Tichy, Hans-Georg Maaßen u.a. offensichtlich überhaupt nicht bewusst ist: Selbst ein absoluter Wahlsieg der AfD würde zunächst gar nicht so viel bedeuten, wenn der komplette Unter- und Überbau in Behörden, Medien, Kultur, Bildung u.a. rot-grün gefärbt ist und gegen sie arbeitet. Den Grünen/Bündnis 90 reicht heute ein Wähleranteil von 14%, um die Politik des Landes und die Wahlprogramme der Altparteien zu dominieren, weil sie die kulturelle Hegemonie über Medien, Bildung usw. besitzen.
Um in Konkurrenz zu dieser kulturellen Hegemonie zu treten, wird es nicht reichen, dass die AfD ihre Ecken und Kanten abschleift und eine Retro-Version der alten CDU verwirklicht, die von den Altparteien geduldet und in ihrer Harmlosigkeit dann auch mal an die Fleischtöpfe des Establishments gelassen wird.
Um in Konkurrenz zur kulturellen Hegemonie der Grünen treten zu können, braucht es neben der Gegenöffentlichkeit und unabhängigen Medien auch Profil, Ideen und Theorien. Hier Impulse, Anstöße und Debatten zu initiieren ist die Rolle eines Think Tanks wie Schnellroda. Daher ist Schnellroda auch nicht mit der WerteUnion vergleichbar, die lediglich musealen Charakter hat.
melden
Kommentar von Carl Peter
Die Bedeutung von Schnellroda für die AfD insgesamt wird deutlich überschätzt, wenn man die Wählbarkeit der AfD für Millionen Bürger ermöglichen will.
Es wäre klug, wenn man die zwanzig Prozent ihrer Wähler als “Vorfeld” betrachten würde.
Mir scheint, identitäre und aktivistische Gruppierungen orientieren sich nicht an diesen zunehmenden Wählern, und können dafür auch gar kein Vorfeld schaffen.
Es sei denn, die AfD will überhaupt keine Millionen Wähler, weil sie strukturell diese nicht vertreten kann.
Dann bleibt sie eben eine kleine Pöstchen-Partei und leistet sich Schnellroda als Vorfeld und Neurechte Elite.
Ich persönlich hoffe, eine Partei, die dermaßen plump in eine rechtsradikale Ecke gedrängt wird, kann sich durch eine zunehmende Wählerschaft da heraus befreien - schließlich sollten doch die Wähler die Geschicke einer Partei lenken, und nicht umgekehrt.
melden
Kommentar von Franz Zotter
Es gibt eine große Gefahr bei solchen Diskussionen. Die Linke nutzt das schon lange für sich aus und hat daraus eine mächtige politische Waffe gemacht.
Es werden Personen, geframte Begriffe und tatsächliche Inhalte vermischt. Damit werden völlig legitime Forderungen kontinuierlich in den Bereich des unsagbaren verschoben. Eben auch von Konservativen / Rechten. Die Linke nutzt das seit Jahren und es funktioniert grandios. Die Konservativen tappen immer wieder in diese Falle und helfen den Links/Grün/Woken andauernd beim Ausbau ihrer Ideellen Macht.
Außerdem worum geht es außerhalb der nebulösen "Rechtsaußen" Diskussion überhaupt? Konkret? Worüber wird diskutiert wenn man detailliert über Inhalte spricht? Vor Jahren habe ich angefangen mich bei Personen soweit wie möglich direkt zu informieren. Also nicht darauf zu hören was über jemandem gesagt wird, sondern was dieser Mensch selber sagt. Das hat mein Weltbild deutlich verschoben. Bei Rechts suche ich schon lange nach einer Bestätigung nach diesem "Uhhhh..., diese Rechten...".
Also worüber wird diskutiert? Was ist das verwerfliche an diesem Rechtsaußen? Egal ob Innerhalb- oder Außerhalb der AfD? Sind die tatsächlich nicht mit der Mitte der Gesellschaft kompatibel oder bleibt die Kritik an der klebrigen Oberfläche des Schmutzes den die Links/Grün/Woken auf Rechts schmeißen kleben ohne sich an die wirklichen Inhalte vorzuarbeiten?
melden
Kommentar von Niemandsland
Bei diesem Artikel musste ich doch schmunzeln!
Das mit den Kuckuckseiern klappt vorzüglich. Für mich ist Höcke auf jeden Fall keins!
melden
Kommentar von .TS.
Vor lauter Richtungsstreit vermasselt man zielführende Zusammenarbeit: Der größte Feind ist die eigene Uneinigkeit, und am Ende stolpert man kurz vorm Ziel über die eigenen Füße. Immer wieder dasselbe Spiel...
melden
Kommentar von Eugen Karl
Achja, der Größenwahn der Rechtsausleger! Könnten die 5-7% bekommen, hätten sie es längst darauf ankommen lassen. Poggenburg hat es sogar mal veruscht und ist gescheitert. Was auch sonst? Die deutschen Bürger lechzen nach einer freiheitlichen, auch konservativen, aber vor allem pragmatischen Politik, nicht nach Ideologen von Rechts sozusagen als Ausgleich zu den Ideologen von Links. Kubitschek, Sellner, Höcke und Co. kennen ihr wahres Gewicht sehr genau, das ist der Grund, warum sie keine Abspaltung betreiben. Natürlich wird aus dieser Not die Tugend zurechtphantasiert, man wolle nicht spalten, der Partei nicht schaden etc. pp. - das ist kaum glaubhaft.
melden
Kommentar von Bernd Neumann
@ Karten Maltinger: Die Diskussionen hier sind unausweichlich, da die unterliegenden Konflikte in der Partei bestehen (spätestens seit 2015) und, im Gegensatz zu den linksliberalen Parteien, nicht mit Posten, Macht und Berufspolitikereinkommen übertüncht oder befriedet werden können. Abgesehen davon, sind es parteiinterne Kabalen, die Sie auch bei jeder anderen Partei finden. Ich sehe Höcke nicht so negativ wie Sie, und seine Rhetorik als „Pathos" abzuqualifizieren ist typisch alt-westdeutsch, denn es legte die AfD auf den inhaltslosen Politikersprech des Mainstreams fest, den sogar die satthaben, die ihn wählen. Wo Sie aber definitiv recht haben, ist, daß die AfD nicht personenbezogen gewählt wird. In dem Moment, wo sie Macht erlangt, wird sich das aber ändern. Sie erkennen das schon daran, wie die Wahl des OB in Pirna ablief.
Die deutsche Rechte braucht ein „Vorfeld" außerparlamentarischer Gruppen und Personen, so wie die Linke ihre „Zivilgesellschaft" mit NGOs, Hochschulen, Medien und Antifa hat. Wir sollten uns einig sein, daß das der AfD nach wie vor viel zu dünn ist, und der Unmsturz (so muß man es wohl mittlerweile nennen) in Polen sollte Mahnung genug sein, was passiert, wenn man sich nach einer Regierungsübernahme nach rechts nur mit Parlament und Posten des Parteienstaates begnügt. Die Szene um Schnellroda ist schwierig und schwierig zu integrieren, und vermutlich hat Herr Wallasch recht, daß hier gerade auch ein paar gegenseitige Illusionen und Fehleinschätzungen glattgezogen werden, sie ist aber für die deutsche Rechte unverzichtbar - auch wenn sie sie, anders als sie glaubt, nicht definiert. Was aussteht und über die JF hinausgehen muß, sind Ausgreifungen und Verbindungen der AfD in eine entsprechende Szene der Mitte. Nur von dort kann die „Brandmauer" aufgebrochen werden. Die Werte-Union spielt keine Rolle und ich bezweifele, daß Krall oder Maaßen oder andere den tatsächlichen Sprung wagen werden.
melden
Kommentar von Karsten Maltinger
Übrigens zur letzten Frage des Artikels:
Um in der WerteUnion Mitglied zu sein (siehe auch Krall) braucht man kein Mitglied in der CDU/CSU sein!
melden
Kommentar von Karsten Maltinger
Wer führt eigentlich Regie dabei, dieses Thema in den Blauen Reihen jetzt hochzukochen?
Höcke war schon immer ein mit pathosgeschwängerten Reden gesegneter Wichtigtuer! Bei ansonsten aller Sympathie für Sellner; Höcke kann seiner Partei einen Dienst er- und den Wiener in die Schranken verweisen!
Höcke, der wohl immer noch der irrigen Auffassung ist, die Thüringer Zuspruchswerte seien seiner Person zuzuschreiben, sollte endlich aufhören, großspurig Unruhen in die Blauen Reihen zu bringen und stattdessen sich mindestens ins dritte Glied zurückziehen. Die AfD wird und wurde noch nie personenbezogen präferiert, wie man an Sachsens Urban mit dem Charisma einer Büroklammer zu erkennen vermag.
Die ja nun ohnehin schon gehäutete und geläuterte AfD-Führung sollte dem Blauen Erfurter Landeschef eine Breitseite verpassen, von der er sich die nächsten 10 Jahren nicht erholt und endlich Ruhe gibt!
Peter Boehringer übernehmen Sie! - Bitte kein zweites Riesa!