Der Bundeswirtschaftsminister macht Jahreswechselurlaub auf einer Hallig in einem Bundesland, in dem er selbst lange Landwirtschaftsminister war. Hier kennt man sich, hier sagen sich Möwe und Dorsch guten Tag, hier legen Kleinfähren in Orten an, von denen im übrigen Deutschland noch kaum je einer gehört hat.
Die Rede ist vom Fährhafen Schlüttsiel, von wo aus zur Hallig Hooge übergesetzt wird. Und da gab es gestern eine Art Matrosenaufstand gegen Robert Habeck, der von der Hallig kommend an Land übersetzen wollte und von wütenden Landwirten daran gehindert wurde.
In den Boulevard-Medien tauchten Bilder von Habeck auf, uniformiert im Norweger-Pullover mit Rucksack und schrabbeliger schwarzer Jeans. Brockdorf 1979 lässt grüßen. Oder es ist einfach die Standardbekleidung, wenn man so eine vergessene Hallig besucht.
Darf man einem Minister auf privater Mission auf die Nerven fallen? Das wird in den Medien und sozialen Netzwerken gerade umfangreich diskutiert. Vornweg Lars Wienand von T-Online. Der hat Witterung aufgenommen, er will unbedingt den Nazi-Landwirt entdecken oder die Nazis, die Landwirte unterwandert haben, um den Minister in Schlüttsiel zu kidnappen oder was auch immer.
Wienand schreibt per Twitter. Und wer von ihm noch nicht blockiert wurde, kann es auch frei lesen:
„Frühestes Posting, das ich zu #Habeck in #Schlüttsiel entdeckt habe, war von 14:29 Uhr auf Telegram. Kennt jemand früheres? Der Typ, der es um 14:29 Uhr gepostet hat, postet einem Analyset(o)ol zufolge übrigens sonst am häufigsten bei Martin Sellner (Gruppe/Zahl seiner Postings)“
Alexander-wallasch.de fragt den Parkplatzwächter des Fähranlegers in Schlüttsiel, der deutlich macht, dass es sich seines Wissens nach nicht um Rechte, nicht um Nazis oder Zugereiste handelt, die dem Minister da am Fähranleger Ärger gemacht haben. Es seien Bauern, Fuhrunternehmer und Lohnunternehmer aus der Region gewesen. Mit Nazis habe man dort nichts zu tun.
Alexander-wallasch.de spricht ausführlicher mit dem Hafenmeister von Schlüttsiel. Denn der muss es ja wissen, der Fall Habeck fällt quasi in seinem Zuständigkeitsbereich.
Auch er bestätigt den Parkplatzwächter, es seien ganz normale Landwirte gewesen. Natürlich sei diese eine Situation ziemlich unklug gewesen, als die Landwirte meinten, sie müssten sich alle auf die Rampe der Fähre „raufwühlen“, wie es der Hafenmeister nennt.
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Er kritisiert auch, dass Robert Habeck da bei seinem Privatvergnügen, bei seiner Heimreise gestört wurde, das sei verkehrt gewesen, das hätten die Landwirte definitiv nicht machen dürfen.
Zum Ablauf des besagten Tages erzählt der Hafenmeister, dass er den Aufruf per WhatsApp bekommen habe. Damit sei er beim Ordnungsamt gewesen und habe gefragt, was damit zu machen sei. Gemeinsam sei dann entschieden worden, der Polizei die Info zu geben, dass die zumindest vor Ort sind, und das sei ja im Nachhinein auch nicht verkehrt gewesen.
Der Hafenmeister kenne auch nur diesen Aufruf über WhatsApp, wo der Ursprung herkommt, könne er nicht sagen. Aber er kann alexander-wallasch.de sagen, woher man wusste, welche Fähre Habeck wann nehmen würde: Ihm sei erzählt worden, dass Habeck in einer Kneipe auf Hooge zum Essen war und da habe ihn jemand ihn in ein Gespräch verwickelt und rausgekitzelt, wann der mit der Fähre wieder nach Hause fährt. So sei das entstanden, dass die Landwirte wussten, wann Habeck nach Schlüttsiel kommt.
Der Hafenmeister weiß auch etwas über die generellen Beziehungen der Menschen in der Region zu Habeck zu berichten: Man kenne den Minister recht gut. Er sei ja „unser“ Landwirtschaftsminister gewesen, lacht der Hafenmeister im Gespräch mit Alexander-wallasch.de. Begegnungen habe es schon genug mit ihm gegeben.
Die Landwirtschaftskammer habe auch schon klar gesagt, dass die Aktion nicht von denen gekommen sei. Die seien auch der Meinung, das könne man nicht machen. Man könne einen Politiker in seinem privaten Umfeld nicht so belästigen.
Eigentlich sollte es ja so sein, erzählt er weiter: Habeck sollte rauskommen und mit denen reden, aber das sei von seiner „Leibgarde“ verneint worden. Die haben das als zu riskant angesehen.
Habeck sei öfter auf den Halligen. Er mache dort gerne Urlaub. Mit der Politik der Bundesregierung seien in der Region fast alle unzufrieden. Wo früher 30 landwirtschaftliche Betriebe gewesen seien, habe man jetzt noch drei.
Alexander-Wallasch.de fragte auch noch bei Martin Sellner nach, ob seine Leute etwas damit zu tun hätten, Sellner verneint deutlich. Diese Aussage ist schon deshalb glaubwürdig, weil die Identitären sicher stolz berichtet hätten, wenn sie diese Schlagzeilen für sich hätten verbuchen können.
AfD-Chefin Alice Weidel twitterte heute auf X zum nächtlichen Habeck-Foto im Norweger-Pullover, der Minister hätte „Fährenflucht“ begangen.
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Kommentar von Christine Full
Der sogenannte Wirtschaftsminister wurde für eine Nacht auf die Hallig Hooge verbannt. Wie schrecklich, aber nicht weit genug weg. Ich plädiere dafür diesen Herren und die ganze übrige - jetzt hätte ich beinahe Bagage geschrieben - auf eine mindestens 100.000 km entfernte Insel oder den Mars zu verbannen.
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Kommentar von Alwin Ettl
Eigentlich geht es dabei um ganz friedlichen Protest gegen die Politik dieser Regierung. Soll der jetzt zerredet werden?
Niemand ist zu Schaden gekommen.
Aber ganz Deutschland leidet noch immer unter dieser Regierung.
Die muss weg.
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Kommentar von .TS.
Immerhin ein Anfang. Wer andere derart mutwillig verachtet, schikaniert und ausplündert hat es verdient wenn jeglicher Kontakt mit dem stinkwütenden Souverän zum selbstverschuldeten Spießrutenlauf wird.
Meinungsverschiedenheiten muß man dulden können, despotische Tyrannen nicht.
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Kommentar von Marcus Thiemann
Nkwesi Dibele hat recht. Wer Existenzen willkürlich vernichtet verdient keine Schonung.
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Kommentar von Nkwesi Dibele
...der cremige Robert & seine Consorten von CDUSPDFDPLINKEN
sind regelmäßig übergriffig in die privatesten Bereiche der Bürger.
So lasst ihn und seinesgleichen erleben, was sie angerichtet haben.
Geliefert wie bestellt.
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Kommentar von Franz Zotter
Report24. Info beschreibt die Situation so:
"Minister Habeck saß nicht auf seiner Fähre fest – er konnte nur nicht mehr herunter"
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Kommentar von André de Paris
Lieber Alexander Wallasch,
das von der bärtigen Kompost-Mumie getragene Kleidungsstück war kein "Norweger-Pullover", sondern ein Isländer-Pullover.
Ich weiß, ich weiß, wer seine Texte in der politisch-gewittrigen Schwüle Mitteleuropas verfasst, wird bei 2500km kulturgeografischer Distanz keinen Unterschied sehen wollen.
Würde man deinen Harz als Teil der französischen Pyrenäen deklarieren, wüsstest du, was ich meine.
Grüße vom Polarkreis
Umberto Nobile
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Kommentar von Hans-Joachim Gille
Bürger dürfen nicht vor den Toren Andreahalls demonstrieren? Wer schickt denn seine Rot-Front-Antifanten AfD-Politikern an die Haustür um Autos zu verbrennen? Genau, Habeckaner & Konsorten. Die Bauern sollten statt am Brandenburger Tor, friedlich vor den Wohnungen der Mandatsträger protestieren. Seht, wir wissen, wo Ihr wohnt.
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Kommentar von Palmström
Nur gut das es nicht in Ostfriesland war, die hätten dort die Fähre aus Jucks und Tollerei aufs offne Meer geschleppt.
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Kommentar von Manfred Sonntag
Na ja, wer hat denn die Menschen 3 Jahre eingesperrt, entmenschlicht und wie Hunde behandelt (hier darf ich nicht rein etc.)? Man sollte den Minister in Ruhe lassen bei seinen privaten Aktivitäten, aber das gleiche fordere ich von den Politikern gegenüber seinem Souverän, dem Bürger. Aber leider ist das Verhalten der Eliten dabei weder vorbildlich noch kulturvoll, es ist einfach anmaßend und diktatorisch. Und das dabei manche Bürger einen dicken Hals bekommen nach dem Corona-, Öko-, Heizungs- und Landwirtschafts-Terror ist irgendwie verständlich. Die Regierenden denken: "Wir sind für 4 Jahre gewählt, unser Geschwätz von gestern interessiert uns nicht, wir machen was wir wollen, Demokratie ist Nebensache, und nach 4 Jahren werden unliebsame Neubewerber für unsere Posten einfach verboten, BASTA!"
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Kommentar von Judith Panther
Der Hafenmeister " ... kritisiert auch, dass Robert Habeck da bei seinem Privatvergnügen ... gestört wurde ..."
Verehrter Hafenmeister, schauen Sie doch mal ins Grundgesetz rein, Abs. 4 Art. 20 GG.
Immerhin versuchen da gerade ein paar
Putschparteien den Souverän - also Sie und mich - zu entmachten und nebenbei mit dem AfD-Verbot
auch noch den kümmerlichen Rest FDGO im Staatstreich zu beseitigen.
Das ist Hochverrat - ein Kapitalverbrechen.
Und Verbrecher muß man da dingfest machen, wo man ihrer habhaft wird.
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Kommentar von Judith Panther
Habeck sprach von einer "aufgeheizten Stimmung".
Das liegt bestimmt wieder an der Erderhitzung.
Und die vielen Bauern sind sicher nur gekommen
um mit Forken und Mistgabeln die ganze Wärme wegzupumpen.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Lars Wienand hat aktuell 110 Abonnenten und 62 Videos bei You-Tube. Er hat heute seinen persönlichen Bekanntheitsgrad kurzfristig erhöht. Schwamm drüber!
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Kommentar von Karl Eduard
Na hoffentlich hat der Fährenflüchtige jetzt erkannt dass er in Nordfriesland nicht willkommen ist. Soll er doch in Berlin Neukölln, im Ruhrgebiet oder im Saarland Urlaub machen - also in Bezirken die von der grünen Politik besonders "profitiert" haben. Außerdem dachte ich der Kinderbuchautor kann sowieso nix mit Deutschland anfangen, was will er dann hier? Vielleicht sollte die Hallig nächstes mal einfach sagen: wir sind leider ausgebucht.
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Kommentar von Franz Zotter
Bei den Verbrechen, die von der aktuellen Politik begangen werden, ist es eher die Pflicht der Bürger, weiteren Schaden durch diese Politikerkaste vom Land abzuwenden. Selbst im Grundgesetz ist das Recht auf Widerstand verankert. Aus gutem Grund.
Ähnliches müsste sich schon Flächendeckend quer durch die Bevölkerung abspielen. Das Selbstverständnis der Bevölkerung muss sich entsprechend entwickeln. Denn eines ist klar, auf eine vernünftige Verständigung mit diesen Politikern und Medien braucht niemand zu hoffen. Es kommt jetzt nur mehr darauf an, wer sich durchsetzt. Und noch die Warnung: Sollte es gelingen, Schlimmeres von diesem Land abzuwenden und Deutschland vor den Links/Grün/Woken/Globalistenverstehern zu schützen, werden ebendiese den Deutschen die Schuld an allem geben. So wie sie es jetzt auch tun. Darum kann eine Partei wie die AfD nur ein Ausführungsorgan der Bevölkerung sein, aber nicht die Lösung. Die Bevölkerung muss geistig wachsen und mit Bestimmtheit und Selbstvertrauen sofort reagieren, wenn „die da oben“ Schei…. bauen. Auch bei einer AfD, wenn es gelingen sollte, diese in Regierungsverantwortung zu bringen. Die Bürger müssen sich die Souveränität zurückholen.
Zitat Bundestag . de:
"In Artikel 20 Absatz 4 der Verfassung heißt es: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ Gemeint ist die Ordnung der parlamentarischen Demokratie, des sozialen und föderalen Rechtsstaates, die in Artikel 20 Absatz 1 bis 3 genannt werden.
Der Widerstandsartikel richtet sich an die Bürger – ganz anders als die Regelungen, die gleichzeitig als Notstandsverfassung ins Grundgesetz eingefügt wurden. Während diese die Handlungsfähigkeit des Staates in Krisensituationen stärken sollen, ermächtigt Artikel 20 Absatz 4 ausdrücklich die Bürger."
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Kommentar von hans
Habeck äußert sich zu Wut-Bauern an Urlaubsfähre: 'Sorge, dass sich die Stimmung im Land aufheizt.'
… der Brandstifter sorgt sich ums Feuer. Das ist grüne Schizophrenie.
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Kommentar von R.S.
Der Minister sei privat gestört worden.....Ach ne,aber wenn die Bürger bis ins Kleinste Detail alles vorgeschrieben bekommen,wenn die Heizung diktiert wird,ist das ok? Wenn man Masken aufgezwungen bekommt ,private Zusammenkünfte reguliert werden,greift der Staat sehr weit in unser Privatleben.Das ist dann ok?? Und wie sonst merken die denn die Stimmung im Land, wenn nicht durch "sowas" ? Wenn die mal ihre Blase verlassen kommt die Realität.
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Kommentar von Antonius Baßendowski
Das war die Generalprobe der Delegitimierten gegen "allmächtige" Fähren-Flüchtige. Es war wirkungsmächtig und das ist entscheidend.
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Kommentar von Torsten Kandziora
"Der Minister hätte „Fährenflucht“ begangen." ... Ich schmeiß mich weg,... hahahahaha...
Doch jetzt den Spaß beiseite. Es sind wirklich sehr interessante Zeiten, in denen wir inzwischen leben. Hoffen wir das die kommenden Tage und Wochen in unserem Land friedlich bleiben. Denn das sich in unserem Land etwas verändert, ist täglich deutlicher spürbar.