Gestern tagte der Innenausschuss des Deutschen Bundestages. Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang äußerte sich vor den Ausschussmitgliedern zur Causa Petr Bystron. Von dort heißt es jetzt, die Angaben von Haldenwang hätten keinerlei belastbare Informationen gegen Bystron ergeben.
Haldenwang habe lediglich bereits in den Medien bekannte Mutmaßungen wiedergegeben. Mehrfach habe er gesagt, er könne Weiterführendes auch deswegen nicht mitteilen, weil das ja laufende Ermittlungen beeinträchtigen würde.
Im Mittelpunkt der Empörung über den Auftritt des obersten Verfassungsschützers als Weisungsempfänger der Bundesinnenministerin steht eine Aussage, die von mehreren Quellen bestätigt wurde: Haldenwang meinte, diese Audioprotokolle möge es geben oder nicht ... Was bedeuten kann, dass Haldenwang selbst nicht einmal sicher ist, dass es diese Protokolle überhaupt gibt. Die aber sind zwingend Grundlage dieser wahlkampffähigen Anwürfe gegen Petr Bystron und die AfD.
Und noch etwas impliziert diese Aussage verborgen: Nämlich das entlarvende Eingeständnis, dass es im Kampf gegen die AfD vollkommen unerheblich ist, mit welchen Mitteln dieser Kampf geführt wird. Diese Haltung wurde im Übrigen in der aktuellen Stunde zum Fall Bystron heute von den Rednern der SPD, der CDU und der Grünen eindrucksvoll bestätigt. Dazu gleich aber im Anschluss mehr.
Eine weitere für den Fall relevante Quelle, die sich heute gegenüber Alexander-Wallasch.de explizit geäußert hat, berichtet, dass das besagte Tonband lediglich Gespräche von Ukrainern oder Russen aufgezeichnet habe, die darüber gesprochen haben, wie man Bystron und andere europäische Abgeordnete bestechen könne.
Über diese Gespräche habe der tschechische Geheimdienst seine Regierung unterrichtet. Und bei dieser Unterrichtung habe der Geheimdienst gesagt, es lägen ihm Tonbandaufnahmen vor, aus denen hervorgehe, dass russische Netzwerke vorgehabt hätten, europäische Politiker zu beeinflussen und ihnen Geld zukommen zu lassen. Und das könnte – Achtung: doppelter Konjunktiv! – nun ein Beleg dafür sein, dass Bystron Geld bekommen haben könnte.
Und auch, wenn sich diese Quelle ohne die Tonbänder nicht verifizieren lässt, spielt sie im Orchester der Glaubwürdigkeit – jedenfalls gemessen an den Reden der Regierungspartien und der CDU in der aktuellen Stunde – wohl eher die erste Geige.
Die regierungsnahen Medien wissen das alles. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) schreibt deshalb heute ganz kleinlaut:
„Ob die Sache eine Geheimdienstepisode bleibt, die vor allem auf Weitererzähltem basiert – oder eine mit handfesten Belegen dafür, dass sich Bystron von den Russen hat schmieren lassen. Noch fällt die Geschichte um den AfD-Abgeordneten und das russische Geld in die erste Kategorie.“
Und zur Erwähnung von Bystron heißt es bei der SZ:
„Bei den deutschen Sicherheitsbehörden hat bisher offenbar niemand einen solchen Audiomitschnitt hören können.“
Und weiter heißt es da:
„Solange der vermeintliche Beleg für die Zahlung an Bystron geheim bleibt, kann der AfD-Mann deshalb weiter von einer großen Verschwörung gegen ihn erzählen, ohne dass ihm jemand das Gegenteil beweisen könnte. Ein Dilemma, das für Geheimdienste in vielen Fällen schwer aufzulösen ist.“
Das Dilemma ist hier einfach beschrieben: Es liegt einfach nichts gegen Bystron vor, außer einem großen anschwellenden Geraune, dass nicht etwa der tschechische Geheimdienst ausgelöst hat, sondern das aus dieser Unterrichtung von einem Correctiv-ähnlichen tschechischen Aktivisten-Portal und dem Spiegel zusammengeschraubte Wahlkampfmaterial gegen die AfD.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
In der aktuellen Stunde heute im Deutschen Bundestag sprach als erster Redner Dirk Wiese für die SPD. Er schickte Bystron gleich nach Moskau, der solle sich doch bitte für die Duma bewerben. Wer allerdings die Lebensgeschichte von Bystron kennt und weiß, dass dieser bzw. seine Eltern als politisch Verfolgte nach Deutschland kamen, der kann in etwa ermessen, was für eine ganz individuelle Zumutung diese Aufforderung für Bystron sein kann, er solle sich doch nach Moskau verdrücken.
Nach Wiese sprach der CDU-Abgeordnete Christoph de Vries, der davon redete, man müsse eine Resilienz gegen Russland aufbauen. Die AfD-Abgeordneten seien „nützliche Idioten und Vollstrecker von Putin“, die AfD verbreite ständig Kriegspropaganda, die AfD sei nicht zum Wohle der Bundesrepublik Deutschland unterwegs. Die AfD-Abgeordneten seien Landesverräter. Einen Ordnungsruf gab es dafür nicht.
Der zentrale Satz bei de Vries klang dann wie bei Haldenwang abgeschrieben, als der CDU-Politiker sagte, der Vorwurf bleibe bestehen, ganz gleich, ob man nun Geld bekomme habe oder nicht. Ganz gleich? Die Causa Bystron war demnach nichts weiter als der Türöffner für den Wahlkampf gegen die AfD.
Man muss befürchten, sagte de Vries noch, dass jede nachrichtendienstlich relevante Information von der AfD gleich nach Moskau gemeldet werde. Es gebe zurecht die Brandmauer gegen Rechtsextremismus. Jetzt müsse noch eine Brandmauer gegen Putinversteher aufgebaut werden.
Das ist schon deshalb interessant, weil es eine Brandmauer gegen die AfD bereits gibt. Welche zweite sollte das gegen Putinversteher sein? Etwa eine gegen Wagenknecht und ihr BSW? Inwieweit wurde das Instrument der „aktuellen Stunde“ des Deutschen Bundestages hier für den Wahlkampf missbraucht?
Als nächste Rednerin zur aktuellen Stunde folgte Irene Mihalic von den Grünen.
Auch sie vertrat die Auffassung, ob Geld geflossen sei oder nicht, sei unbedeutend. Was die Verbindung zu Putins Russland angehe, habe die AfD ihre Unschuld längst verloren. Die AfD sei fest verwoben mit russischen Destabilisierungsmethoden. Die AfD sei das trojanische Pferd für eine hybride Kampfführung Moskaus.
Fast pflichtschuldig hängte Mihalic noch an, ob Geld geflossen sei oder nicht, müsse aber selbstverständlich aufgeklärt werden.
Das Motto der AfD sei „Deutschland den Deutschen, Russia first“, sagte die Grüne. Und sie befand weiter, dass die Sicherheit unseres Landes massiv bedroht sei. Die Abwehrkräfte müssten gestärkt werden. Es gehe um nicht weniger als den Erhalt von Frieden und Freiheit in Deutschland. Ihr Schuldiger steht auch fest: Die AfD ziehe am anderen Ende gemeinsam mit Putin. Das müsse jeder wissen.
Als vierter Redner folgte dann Stefan Keuter von der AfD. Er befand, diese aktuelle Stunde sei durchsichtig als eine Beschädigung der AfD im Wahlkampf. Er erinnerte zunächst noch einmal ausführlich an die Correctiv-Affäre und nannte sie einen „Rohrkrepierer“. Die Verfolgung von Bystron sei jetzt die nächste Attacke.
Die Aktion sei politisch gesteuert, hier werde der Versuch unternommen, einen Familienvater zu beschädigen. Die Initiatoren sollten sich schämen für diese unbegründete Hetzjagd, welche bis in die Familie von Bystron hineinwirke. Auch fragte sich Keuter, wie sinnvoll das denn sei, ausgerechnet einen Oppositionspolitiker zu bestechen.
Sein Fazit war dann eindeutig: „Sie haben nicht Angst um, sondern vor der Demokratie.“
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Marco B.
Vielleicht sagen wir eher, dass "der Zweck die Mittel heiligt", und man alle Unliebsamen auf irgendeine "staats(eliten)konforme" Art und Weise "stillschalten" will????
melden
Kommentar von Peter Maiding
Wenn Mihalic sagt, dass es um den Erhalt von Frieden und Freiheit in Deutschland geht und die AfD am anderen Ende gemeinsam mit Putin zieht, dann kann man auch daraus einen anderen Schluss ziehen: Wenn Putin eine so große Bedrohung für den Frieden in Deutschland ist, dann wäre doch die AfD als „Quasi-Verbündeter“ ein Garant, dass Putin Deutschland in Ruhe lässt - oder etwa nicht?
melden
Kommentar von .TS.
Schon allein daß von "Tonbandaufnahmen" geredet wird macht die Sache im Digitalzeitalter lächerlich.
Tja, schon blöd wenn diese "Tonbandaufnahmen" wohl nicht wie andere von einem leicht ablauschbaren Webex-Gespräch abgegrifffen worden sind!
melden
Kommentar von heinrich benning
@Bernhard Kopp von Brackel..
naja--Angst ist NIE ein guter Ratgeber...Da halte ich es wie der ehemalige Bundeskanzler Schröder der sagte:
mit Moralismus kann man keine Realpolitik betreiben
2003,als Schröder am völkerrechtswidrigen Krieg der USA die BRD nicht beteiligte,weil der Kriegsvorwand ja mit erheblichen Lügen der USA begonnen wurde,haben unabhängig davon viele Politiker die USA-Botschaft besucht..
Warum sollte man der russischen Botschaft am Tages des Sieges keine Aufwartung machen?
Es sind ja während des damaligen Angriffskrieges der Deutschen in Russland und Teilen der damaligen Sowjetunion über 27 Millionen Russen/Sowjetbürger ums Leben gekommen..durch die Deutschen..
Sollte man das vergessen als deutscher Politiker oder Bürger,nur weil die Russen wie seinerzeit die USA ein Land überfallen haben,was sicherlich nicht korrekt ist und war(USA)
Letzteres ist NIE richtig,aber der Krieg gegen Europas korruptestes Land ,sprich die Ukraine hat ja eigentlich schon 2014 begonnen und da waren die USA (Nuland) auch dran beteiligt..
Fazit:Doppelmoralismus hilft uns nicht weiter--Angst sowieso nicht---Realismus anstatt Moralismus ist gefragt um den Kopf zu nutzen,für danach,wie man mit dem größten Flächenstatt der Welt wieder umgeht..
Also bitte nicht im Vorfeld einen Köttel in der Hose haben,
Herr Bernhard Kopp von Brackel
melden
Kommentar von Frank Danton
Alleine nach diesem kurzen Artikel zur deutschen Wirklichkeit ist es doch so, das man das Gefühl haben muß das die Grünen, die SPD und die CDU mit einer geladenen Waffe vor mir als wahlberechtigten Bürger stehen und mich anschreien, "wähl die AfD" sonst trifft dich die Kugel des Irrsinns. Man zwingt mich in eine Fundamentalopposition zum etablierten Parteienwahn. Man kann doch unmöglich solche Leute noch ernst nehmen. Merkel war ja schon eine intellektuelle Zumutung, deren totalitäres Gehabe und geistige Lethargie Würgereize hervor rief, aber was da heute noch als deren Anhängsel im Bundestag sitzt ist an Unansprechbarkeit und Primitivität nicht mehr zu toppen.
melden
Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Ich bin gespannt ob, und wenn ja wer, am 9. Mai von der AfD zum Empfang in der russischen Botschaft pilgern wird, um mit den Vertretern Russland, und seiner Regierung, den Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg zu feiern. In 2023 waren dies mehrere. Wenn sie dies wiederholen, dann dürfen sie sich über die intensive Mißachtung nicht wundern.
melden
Kommentar von heinrich benning
dass die verlogenen Einheitsparteien allesamt mit schlimmen Lügen gegen die AFD Wahlkampf führen,ist für uns normale Bürger zur Unerträglichkeit geworden.
Politisch bekommen diese Altparteien absolut nichts auf der Reihe,--die Ampel fährt unser Land vor die Wand,die Union hilft der Ampel dabei und fällt als Oppositionspartei absolut aus und die Linken sind nur noch ein zersplitterter Haufen.
Dass die SPD sich lautstark bemerkbar macht,wer denn von der AFD alles als Putin-Freund betrachtet werden darf,ist ja an Ironie nicht mehr zu überbieten,
Was ist ist dem SPD-Mann Gerhard Schröder,ehemaliger Kanzler und immer noch bekennender Putin Freund und immer noch für Gazprom tätig?
Und umsonst macht der Gerd für Putin seinen Job immer noch nicht....Im Gegensatz zu seinen Nachfolgern in der SPD-Spitze hat Schröder noch Eier in der Hose
Nichts gegen Schröder,den ich mag,da er kein Heuchler ist und ja selbst sagte an seinem Geburtstag,dass bei der SPD in der Spitze nur noch Wichte und unfähige Typen das Sagen haben und er klar sagte,dass mit Moralismus keine Realpolitik betrieben werden kann.
Die einfachen Leute innerhalb der SPD schätzen Schröder,im Gegensatz zu Esken oder den berufslosen WICHT Kühnert..
Und wenn man Röttgen und Hofreiter letztens hörte,dass man die Slowakei aus der EU entfernen solle,da die Slowaken es gewagt hatten,einen Präsidenten zu wählen,den gewisse deutsche Politiker verteufeln,sieht und hört man deutlich,was für dämliche unverschämte Undemokraten in unseren Altparteien sich herumtummeln.
Man muss sich die Frage stellen,ob so ein Parteiensystem noch das richtige ist für eine vernünftige demokratische Politikgestaltung in Deutschland?
Den Altparteien geht es nur um die Altparteien und um deren Machterhalt.
Politik für den Souverän,sprich uns Bürgern liefern die schon lange nicht mehr.
Und die AFD als Konkurrenzpartei, die offen anspricht,was die Altparteien falsch machen, werden mit Lügen,Desinformationen,Hass -und Hetze aus dem politischen Gestaltungsraum ausgeschlossen.
Was meinen denn die Altparteien,wie lange wir Bürger da noch mitspielen?
Wenn diese Undemokraten der Altparteien dafür sorgen,dass Millionen von Bürger keine Stimme mehr in den Parlamenten haben,da diese AFD von den demokratischen Prozessen ausgeschlossen wird,so muss man sich de Frage stellen,wer den Altparteien dazu das Recht gibt,so zu handeln.
Dieses undemokratische Verhalten der Altparteien zeigt deutlich auf, welche Demokratiedefizite diese haben.
Eines sollten die Undemokraten wissen:
Die Parteien sind nicht der Staat,sondern allenfalls der Dienstleister für den Staat,..
Wir Bürger schauen nicht ewig zu,wie sich diese Undemokraten mit undemokratischen Mitteln den Staat zur Beute machen..
Fazit:ich werde aus Solidarität zu Petr Bystron,den man übel verleudmet seitens Relotius-Medien und Altparteien bei der EU-Wahl meine Stimme geben.
Ich habe viele Bekannte und Kollegen,die ich motiviere,das gleiche zu tun..
Viele können genauso agieren..Mundpropaganda ist auch ein gutes Mittel,demokratisch zu agieren zum Schaden der Undemokraten,sprich sämtlicher Altparteien,denen ich ein demokratisches Handeln ohne wenn und aber abspreche!!