Im Sumpf eines grün-woken Kraken mit Hydrakopf

Grüne Überdosis Vitamin B – Goldener Schuss streckt Ampel nieder

von Alexander Wallasch (Kommentare: 14)

Ein bunt-religiöser grün-woker Sumpf mit tausenden Ösen und Angeln, die Medien bräuchten nur einmal das Stöckchen reinstecken, irgendwas bliebe immer hängen.© Quelle: Pixabay/ makamuki0

Für die Grünen und die Ampelregierung besteht jetzt die Gefahr, dass die bekannt gewordene Vetternwirtschaft im grünen Wirtschaftsministerium den Blick auch auf alle anderen Baustellen lenkt. Ein Domino-Effekt?

Man kann sich zugespitzt lebhaft vorstellen, wie seitdem die Reißwölfe arbeiten bzw. eine Reihe eilig zusammengewürfelter Experten damit beschäftigt ist, bei den Grünen auszumisten und Ausreden für diese toxischen Überdosen an Vitamin B zu erfinden.

Mittlerweile kann man sich wahllos Fälle herauspicken. Wie wäre es mit der Vizebundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt, der grauen Eminenz der Grünen und ihrem Lebensabschnittspartner Thies Gundlach?

Der ist nämlich Vorsitzender von „United4Rescue – Gemeinsam Retten e. V.“, ein Verein, der Schiffe vor der nordafrikanischen Küste besitzt, die dort von libyschen Schleppern in Booten ausgesetzte Passagiere übernehmen und in europäische Häfen transportieren.

Die Ampelregierung hatte zuletzt beschlossen, eben diese Organisation der sogenannten Seenotrettungen auf dem Mittelmeer Jahr für Jahr mit zunächst zwei Millionen Euro zu finanzieren. Weitere werden folgen, jetzt will jeder an den großen Topf, der auch nur eine Nussschale im Mittelmeer zu Wasser gelassen hat.

Hier wächst mit Ampel und NGO nicht nur zusammen, was zusammengehört, hier bekennt man sich hochoffiziell zu einer Partnerschaft, die schon viel länger existiert: Die Organigramme sind lang, verschachtelt und unüberschaubar.

Von der Regierung subventioniert/alimentiert wird eine Organisation, die von der Evangelischen Kirche Deutschland ins Leben gerufen wurde. Die Deutsche Welle schreibt dazu:

„Die Bundesregierung wird dem von der evangelischen Kirche initiierten Hilfsbündnis 'United4Rescue' im kommenden Jahr zwei Millionen Euro zur Verfügung stellen.“

Die Organisation drückte ihre unverhohlene Freude darüber per Twitter aus:

„Happy Birthday #United4Rescue! Passend zum Geburtstag wurde heute bekannt: Die BReg unterstützt United4Rescue mit 2 Mio € für die Seenotrettung. Das ist ein starkes politisches Zeichen und wichtiger Rückenwind in schwierigen Zeiten!“

United4Rescue-Vorstandsmitglied Thies Gundlach erklärte gegenüber der Deutschen Welle:

„Wir verstehen diese Entscheidung als starkes politisches Zeichen. Auch die Bundesregierung will die zivile Seenotrettung unterstützen und mithelfen, das unerträgliche Sterben im Mittelmeer zu beenden.“

Sven-Christian Kindler, MdB und Mitglied des Haushaltsausschusses, hatte damals mitgeteilt, dass United4Rescue über die zwei Millionen im nächsten Jahr hinaus auch für die Jahre 2024 bis 2026 jeweils die gleiche Summe überwiesen bekommt.

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Besonders perfide ist hier einer der von Kindler genannten Verwendungszwecke der zwei Millionen Euro: Momentan werde versucht, sagt er, die Seenotrettung zu kriminalisieren. Das Geld soll dem Grünen-Politiker zufolge unter anderem für Rechtsberatung verwendet werden.

Selbst die als Oppositionsführer unkenntliche Union unter Friedrich Merz hatte der grünen Politikerin Göring-Eckardt daraufhin Ende 2022 „Vetternwirtschaft“ vorgeworfen. Gegenüber der Bild hatte sich die Politikerin mit der fadenscheinigen Ausrede verteidigt, sie habe „nicht direkt an dem Beschluss mitgewirkt“.

Nun ist ein häufiges Wesensmerkmal der Vetternwirtschaft eben das: Man wirkt offiziell nicht direkt mit. Göring-Eckardts Version wurde ihr von Sven-Christian Kindler, dem haushaltspolitischem Sprecher der Grünen, bestätigt.

Wolfgang Stefinger (CSU), Bundestagsabgeordneter und stellvertretendes Haushaltsausschuss-Mitglied, kommentierte das Geflecht folgendermaßen:

„Dass im Vorstand dieses Vereins der Lebensgefährte der grünen Bundestagsvizepräsidentin sitzt und dass der Verein großzügig durch das Grün-geführte Außenministerium gefördert wird, hat schon einen äußerst faden Beigeschmack“.

Interessant ist, dass Göring-Eckardt selbst Anlass dafür gab, an Vetternwirtschaft zu denken.

Als nämlich Göring-Eckardt gegenüber „Bild online“ sagte, dass sie nicht direkt an dem Beschluss mitgewirkt habe, fragte „Bild“ noch einmal explizit nach, ob Göring-Eckardt verneinen könne, dass sie sich in irgendeiner Form eingesetzt habe, dass der Verein „United4Rescue“ die Steuer-Millionen erhält. Göring-Eckardt habe dies nicht verneint, sondern nur auf ihre erste Antwort verwiesen.

Das sind die dicken Fische. Aber ganz gleich, wo man stochert, quillt sofort das dicke grüne Blut. Und es reicht weit in den polit-medialen Komplex hinein. Wer erinnert sich noch an Göring-Eckardts berühmte Parteitagsrede 2015 zur Massenzuwanderung, als die Grüne ihre Freude über Millionen Migranten kaum mehr im Zaum halten konnte?

Parallel hatte ausgerechnet der damalige Daimler-Chef Dieter Zetsche unter anderem von einem neuen deutschen Wirtschaftswunder im Zusammenhang mit der Massenzuwanderung halluziniert:

„Im besten Fall kann es auch eine Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder werden - so wie die Millionen von Gastarbeitern in den 50er und 60er Jahren ganz wesentlich zum Aufschwung der Bundesrepublik beigetragen haben.“ Natürlich sei nicht jeder Flüchtling ein brillanter Ingenieur, Mechaniker oder Unternehmer, so Zetsche. Aber wer sein komplettes Leben zurücklasse, sei hoch motiviert. „Genau solche Menschen suchen wir bei Mercedes und überall in unserem Land.“

Heute, acht Jahre später, wird deutlich, wie sehr Zetsche danebengelegen hat. Der Ex-Mercedes-Boss engagiert sich heute unter anderem bei „African Parks“, einer afrikanischen Umwelt-NGO. Philipp Göltenboth, der Afrika-Direktor der Umweltstiftung WWF Deutschland meint dazu, Naturschutzorganisationen und Regierungen allein könnten dies nicht stemmen. „Prinzipiell ist es super, dass Privatiers Geld in den Naturschutz investieren“.

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Aber bleiben wir bei Mercedes. Peter Unfried, Reporter der grünen taz teilte gestern via Twitter eine Forderung eines Daniel Mack. Der saß von 2012-2014 für die Grünen im hessischen Landtag und twitterte – hier geteilt von Peter Unfried – Folgendes:

„Brauchen nicht weniger, sondern mehr Think Tanks, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Fragen von Technologie befassen. Soll die Transformation gelingen, brauchen wir mehr praxisnahe Forschung, mehr umsetzungsfähige Strategien, mehr konkrete Pläne zur Umsetzung!“

Nun ist Daniel Mack nicht nur grünes Parteimitglied, er ist auch Lobbyist bei Daimler. Zuvor war er bei zwei führenden deutschen Werbeagenturen tätig, die – raten Sie mal – beide auch für Mercedes tätig sind bzw. waren. Wenn sich besagter Daniel Mack explizit auch für das „Recht auf Vergessen“ im Internet eintritt, dann ahnt man schon, dass es sich hier durchaus auch um eine egoistische Motivation handeln könnte.

Der taz-Reporter Unfried teilt den grünen Mercedes-Lobbyisten und sitzt Tage zuvor noch mit dem grünen Wirtschaftsminister zusammen um mit ihm zu besprechen, wie die lästige Demokratie auf dem Weg zur Klimarettung überwunden werden könnte.

Peter Unfried selbst gibt bei der taz weiter ungerührt den Journalisten, ist aber längst zum Lobbyisten für Unternehmungen der erneuerbare Energien geworden. Immerhin der Stern sprach schon 2008 über „Unfrieds Wandlung vom Müslihasser zum erklärten Vorkämpfer für die solare Effizienzrevolution“.

Daniel Mack darf sich dann seinerseits in der taz bei Unfried über dieses und jenes schriftlich auslassen. Peter Unfried‘s Twitter-Banner ziert aktuell ein Bild von Eckardt von Hirschhausen, der wiederum Millionen von der Gates Stiftung kassiert hat. Und um das grün-woke Geschwirre und Gewirre noch verwirrender zu gestalten, unterhalten sich der Katholik Unfried und die ehemalige EKD-Präses Göring-Eckardt via Twitter über Jesus.

Göring Eckardt war bis 2013 Mitglied im Rat der EKD, ihr Lebensgefährte Thies Gundlach war von Dezember 2010 bis Oktober 2021 einer der Vizepräsidenten des Kirchenamtes der EKD. Ein bunt-religiöser grün-woker Sumpf mit tausenden Ösen und Angeln, die Medien bräuchten nur einmal das Stöckchen reinstecken, irgendwas bliebe immer hängen. Aber damit befänden sich viele wiederum im Münchhausen-Trilemma, man kann sich ja schlecht selbst aus dem Sumpf ziehen.

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