Also bat ich gestern um 9:20 Uhr am Vormittag auf Twitter um Kritik an der AfD. Im Gegenzug versprach ich, diese Kritik zu veröffentlichen.
„An alle linken, grünen und woken Mitleser und an alle, die dazu etwas Negatives sagen können: Bitte schreiben Sie mir, was 2023 an der @AfD konkret rechtsradikal bzw. rechtsextrem ist! An wallasch3@gmx.de Ich fasse dann zusammen und veröffentliche.“
Eineinhalb Tage später wird es Zeit, einmal zusammenfassen, was da unter der angegebenen E-Mail an Kritik an der AfD zusammengekommen ist. Eine aufwendige Analyse der Meldungen können wir uns allerdings sparen, weil auch nach 33 Stunden nur drei Antworten im Postfach lagen von Menschen, die bereit oder in der Lage waren, Argumente gegen die AfD zur Diskussion zu stellen.
Woran liegt das? Linke, grüne und woke Twitter-User lassen sonst keine Gelegenheit aus, zu jedem angebotenen Thema ihre Haltung kundzutun. Selten gelingt ihnen das in einer angemessenen Art und Weise und nie ist da vollkommenes Schweigen. Warum also ausgerechnet in dem Moment, wo man einmal gemeinsam erarbeiten und diskutieren kann, was dran ist an der Behauptung, die AfD sei rechtsradikal bzw. rechtsextrem?
Einfach „Nazi“ zu schreien ist einfach. Mitbrüllen ist einfach. Aber wer wirklich meint, die AfD sei gefährlich, der soll es schwarz auf weiß begründen. Doch zumindest das sollte man denen schuldig sein, die sich in der Partei engagieren. Die Macht des Wortes gilt für beide Seiten. Ein schwer zu widerlegendes Argument hat dabei maximale Wirkmacht. Tatsächlich hatte ich mich auf eine lebhafte Debatte gefreut und im Moment der Veröffentlichung befürchtet, so viel Lesestoff zu erhalten, dass allein die Sichtung eine Herkules-Aufgabe werden könnte.
Bis heute haben uns gerade einmal drei Zuschriften erreicht. Drei Twitter-User, die Kritik an der AfD üben und diese auch formulieren können. Zwei eher kurze Beiträge von Stammlesern dieser Seite und ein etwas längerer, zudem ich im Anschluss gern noch ein, zwei Sätze schreiben will.
Verena J. schreibt:
„Meine Schwiegermutter, durchaus kritischer Blick auf die allgemeine politische Lage in Deutschland, kann trotz aller bestätigter Argumente niemals AfD wählen, weil der Tonfall der AfD-Redner als maximal aggressiv wahrgenommen wird und das unangenehmste Erinnerungen an die rechtsextremen NSDAP-Redner und ,die schlimmste Zeit Deutschlands“' weckt. Die hat sie zwar nicht selbst erlebt (Jahrgang 1948), sie steckt ihr aber nach eigenen Angaben trotzdem in allen Knochen.“
Wilhelm K. schreibt:
„Hier mein Ansatzpunkt dafür, die AfD als rechtsradikal anzusehen: Björn Höcke und mit ihm andere Funktionsträger (z.B. in der Podiumsdiskussion vor zwei Wochen in Schnellroda) bezeichnen die AfD als ,letzte organische Chance' für Deutschland. Zum einen lässt dies eine unorganische, d.h. nicht-parlamentarische sondern gewaltsame Chance als letzte Option offen, zum anderen suggeriert dies sehr stark eine Position, welche nur eine ethnisch homogene Bevölkerung Deutschlands gelten lässt. Das zugrunde liegende Weltbild scheint zu sein: Ein Deutschland dessen, Bevölkerungsmehrheit Migrationshintergrund hat, ist verloren. Dies könnte man als radikal rechts ansehen, da Migration nicht nur kritisiert wird (was rechts wäre), sondern als Gefährdung einer unbedingt zu erhaltenen ethnischen Homogenität betrachtet wird (das man als rechtsradikal zumindest bezeichnen könnte). Die mitschwingende Putsch-Androhung, wenn man dies aus der Formulierung herauslesen möchte, wäre sogar rechtsextrem.“
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Patrick S. schreibt:
„Mit Freude werde ich Ihnen kurz beschreiben, warum, aus meiner Sicht, die AfD eine rechtsextreme Partei ist. Nehmen wir mal folgende Definition und arbeiten uns an den einzelnen Punkten ab: ,Rechtsextremisten orientieren sich an einer ethnischen Zugehörigkeit, bestreiten und bekämpfen den Anspruch aller Menschen auf soziale und rechtliche Gleichheit und vertreten ein antipluralistisches, antidemokratisches und autoritäres Gesellschaftsverständnis.' Wenn man Twitter ein wenig verfolgt, tauchen alle paar Tage menschenverachtende politische Positionen einzelner AfD-Politiker auf. Manchmal sind diese gegen Migranten gerichtet, manchmal gegen andere Parteien. Diese Ansichten werden offensichtlich geduldet von der Parteispitze und nicht korrigiert. Andere Parteiführer rufen diese Politiker des Öfteren zur Ordnung (ohne Wertung Boris Palmer, Martin Hohmann, usw.). Als Beispiel: Beatrix von Storch und die Erschießung von Frauen und Kindern. Es ist mir nicht bewusst, dass der Grundsatz der Gleichheit gedeckt ist, wenn man Frauen und Kinder erschießen will, ,nur' weil sie woanders geboren worden sind. Das ist immerhin nicht deren Schuld! Dadurch, dass die Parteispitze solche Aussagen unkommentiert stehen lässt, oder diese teilweise selbst tätigt, wäre der erste Teil dieser Definition als positiv erledigt. Antipluralistisch: Die AfD macht keinen Hehl daraus, das ,deutsche Volk säubern' zu wollen. Also gewisse ethnische Elemente aus der Gesellschaft zu entfernen. Das Buch des Björn Höcke beweist dies ausdrücklich! Antidemokratisch: Hier sollte man ein wenig ausholen. Schauen wir mal ins Ausland, was die Schwersterparteien der AfD so treiben. Ungarn, Polen, Türkei, Republikanische Partei der USA, Russland, usw. In all diesen Ländern hat es die dortige Schwesterpartei der AfD geschafft, neue Gesetze zu erlassen, um die eigene Position zu stärken. Beispielsweise wurden in Polen Richter entlassen, die eingebrachte Gesetze hätten zu Fall bringen können. Oder es wurden aktiv Maßnahmen ergriffen, um Oppositionsparteien auszuschalten bzw. deren Bewegungsradius einzuschränken (Ungarn). Der Höhepunkt ist in den USA und Brasilien zu finden, als Amtsinhaber die eigene Wahlniederlage nicht akzeptiert haben und versucht haben, mit Gewalt den neuen Amtsinhaber zu verhindern. Autoritäres Gesellschaftsverständnis: Hier lohnt sich auch der Blick in die Nachbarländer Polen, Ungarn, Russland, Türkei usw. Dort wurden nach und nach demokratische Strukturen abgeschafft und gegen autoritäre Strukturen ersetzt. Dies sind nur wenige Beispiele. Die Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen. Was aber wirklich bedenklich ist, sind die Vergleiche mit unserer eigenen Vergangenheit. Schaut man sich die Entwicklung der NSDAP an und der heutigen AfD, sind große Parallelen zu erkennen. Wenn Sie mehr wissen wollen, können Sie sich gerne bei mir melden. Ich bin auch gerne für ein ausgiebiges Interview bereit.“
Ich bin dann tatsächlich mit Patrick S. in einen kurzen E-Mail-Austausch gegangen, wir haben uns acht oder neun E-Mails hin- und hergeschickt.
Patrick schrieb beispielsweise:
„Also wenn man sich heute die Diskussionen anschaut, ist man innerhalb der AfD-Blase, sollte man eine andere Meinung haben, sofort ein grüner von ,der' Regierung erzogener Klimalügner. Quasi ,grünennah'. Anders herum ist es natürlich oftmals genauso. Ist auch dämlich.“
Dann diskutierten wir noch ein wenig über „Seenotrettung“ und jeder ging anschließend seiner Wege. Insgesamt lässt mich das ratlos zurück. Ich bin gern ein Verteidiger von Menschen, die angegriffen werden. Noch mehr, wenn sie von den Herrschenden angegriffen werden. Wird die AfD von der Ampel als Konkurrenz bekämpft oder als Gegner der Demokratie, wie immer behauptet wird?
Dieser Frage kann man allerdings nur nachgehen, wenn man die Argumente/Fakten erfährt, warum die AfD rechtsradikal oder -extrem sein soll.
Der fast vollkommene Aussetzer der „Ankläger“ der AfD an dieser Stelle wird hier aber zweifellos zum Argument für die Befürworter der Partei. Ich hätte mir beispielsweise gewünscht, dass die Rolle von Götz Kubitschek, Martin Sellner und Co hier lebhafter diskutiert wird, die sich selbst - meine es so in einem aktuellen Video aus Schnellroda gehört zu haben – als Vorfeldorganisationen der AfD definieren. Und die von einem politischen Verfassungsschutz bereits als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft werden.
Hier hätte mich unter anderem interessiert, wie glaubwürdig so eine Kontaktschuld bereits der AfD zum Nachteil gereicht wird. Aber die Zuschriften blieben aus. Ist die AfD rechtsradikal oder gar -extrem? Die Frage, ob die Grünen extremistisch sind, werde ich demnächst sicher folgen lassen. Mal schauen, ob beispielweise die Anhänger der AfD zahlreichere und bessere Argumente haben als ihre Widersacher.
Eine Bitte: Wenn Sie die drei Briefe kommentieren wollen, berücksichtigen Sie bitte, dass alle drei den Mut hatten, zu schreiben, und nicht kneifen wollten. Dafür verdienen sie Anerkennung, danke an alle drei.
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Kommentar von .TS.
Interessant daß den meisten auf die Frage was an der AfD schlecht wäre am Ende meist nur ein gewisser Höcke einfällt.
Nun wird leider viel über ihn geschrieben und mit kontextfreien Zitaten und Behauptungen "belegt", aber so gut wie nie - was man eigentlich tun sollte - miit ihm geredet.
Die Statt-Zeitung hat das hingegen gemacht, und zwar ganz anders als auf Lanz-Vorurteilsniveau, siehe hier:
https://www.stattzeitung.org/artikel-lesen/2023-07-05-bjoern-hoecke-afd-interview-mit-einem-friedfertigen-rechtsextremen.html
Und nun kann jeder selbst analysieren wieviel % der getätigten Aussagen
* belanglose Plauderei
* berechtigte Einschätzung
* konstruktive Problemlösung
* polemische oder populistische Aussagen oder
* extremistische Standpunkte
sind.
Die persönliche Bewertung mag variieren, aber sie dürfte in jedem Fall ganz anders ausfallen als es das Zerrbild der Quantitätsmedien vorgaukelt.
Und nachdem die überzeugen Parteigegner so gut wie nicht liefern nun mal ein tatsächlicher Kritikpunkt von einem potentiellen Wähler:
Die Haltung der AfD zur Kernenergie ist Augenwischerei, denn sie belügt (absichtlich ode raus Unwissenheit?) hier ihre Zielgruppe genauso wie schon CDU, SPD und FDP all die Jahre zuvor.
Fakt ist daß Kernenergie in Deutschland praktisch tot, die Laufzeit der Kraftwerke technisch bereits weitgehend ausgeschöpft ist, Forschung und Weiterentwicklung schon seit über 20 Jahren stark reduziert wurden, keinerlei auch nur halbwegs konkreten Pläne zum (langwierigen!) Neu- und Ersatzbau existieren (den auch die Leute vor Ort unterstützen), vom nach wie vor fehlenden Entsorgungskonzept der Abfälle ganz zu schweigen.
Traurigerweise ist allerdings selbst das noch solider als das was die bislang regierenden Parteien in den letzten 10 Jahren an Nach-uns-die-Sintflut-artiger Zerstörung einer bislang soliden Energieversorgung verbrochen haben.
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Kommentar von H. Jacobsen
Das passt zu dem was ich erlebe. Eigentlich plappern die Menschen nur nach, was ihnen andere in den Mund gelegt haben.
Mir fällt auch nur Höcke ein, der mit der Tonlage und Sprache durchaus in eine andere Zeit passen würde. Eine inhaltliche Auseinandersetzung kommt dann schon zu einem anderen Ergebnis und ist dann maximal noch als eine berechtigte Kritik zu verorten.
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Kommentar von Corinne Henker
Es gab am 18. oder 19.7. einen Artikel bei der Achse des Guten mit dem Titel "Rechtsextreme AfD? Die Belege des Verfassungsschutzes", der ´die Begründung des Thüringer Verfassungsschutzes zur Einstufung der AfD als rechtsextrem auseinander nahm: es blieb praktisch nichts übrig. Dieser Artikel ist auf wundersame Weise verschwunden, unter dem Link (den ich an Bekannte weitergeleitet hatte) kommt eine Fehlermeldung.
Der lange Brief von Patrick S. überzeugt mich ebenso wenig. Wo ist z.B. der Beleg für die Forderung nach Erschießung von Frauen und Kindern durch Frau von Storch? Und seit wann sind die Parteien von Erdogan und Putin "Schwesterparteien" der AfD? Seit wann ist die AfD islamistisch wie die AKP? Und wie steht es auf der anderen Seite mit der ebenso oft gezeigten Demokratiefeindlichkeit der Grünen u.a. Linken (insbesondere von Habeck gibt es ausreichend Zitate zum Thema)? Und was ist mit der Hetze gegen Heterosexuelle und /oder Deutsche, z.B. durch Frau Ataman oder Herrn Pantisano? Oder der Hetze gegen Ostdeutsche, z.B. durch Herrn Gauck oder Wanderwitz? Ich bin wahrlich kein Fan des Geschwurbels von Herrn Höcke, aber so einiges, was ich von der Gegenseite hören musste, erinnert mich weit mehr an gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und/oder Totalitarismus.
"Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus." I. Silone
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Kommentar von emd
Den Volksbegriff der AfD kann man einfach beschreiben, es ist der Volksbegriff, wie er bis zur Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts unter der Regierung Schröder – Fischer bis zum Jahre 1999 in der Bundesrepublik bestanden hat.
Nicht mehr und auch nicht weniger.
Dieser AfD-Volksbegriff ist grundgesetzkonform, die anderen Auslegungen sind begründungspflichtig.
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Kommentar von NIEWIEDER
Sehr interessanter Anstoß für eine Diskussion, da ich nicht auf Twitter bin, wußte ich allerdings nicht davon.
Um die Frage grundlegend zu beantworten, denke ich müssen wir uns klar werden das Extremismus vielgestaltig ist und dabei muß man sich selbst oft genug hinterfragen. Wir haben Rechts Links etc. Extremismus. Gibt es da wesentliche Unterschiede - ich behaupte NEIN.
Ist die AFD also Rechtsextrimistisch oder extrem? Sicherlich kann man das in Teilen mit Ja beantworten, bei der Masse würde ich ein Fragezeichen stellen. Was ist verkehrt an Tradition? Sind die Trachtenvereine auf einmal Rechts nur weil sie Tradition pflegen?
Man sollte Rechtsextremismus nicht mit Nationalismus gleichsetzen. Ja einige Begriffe sind geschichtlich negativ besetzt, aber lassen wir das zur Klärung mal beiseite.
Was hat diese Partei richtig gemacht, das sie jetzt so hohe Zustimmungswerte errreicht hat. Ich denke nichts, sie hat einfach wie man so schön sagt den Menschen auf der Starße "aufs Maul geschaut"
Da die andere sog. demokratischen Parteien den einfachen Menschen schon lange nicht mehr zuhören und wie sehr oft geschehen Politiker aller Parteien angefangen haben die Menschen speziell im Osten zu beschimpfen, muß man sich nicht wundern, das speziell der Osten sich von den Vertretern der AFD scheinbar geachtet fühlen. Wenn Gerichte die ja unabhängig sein sollen, was mittlerweile eine große Anzahl von Menschen in Zweifel ziehen, nicht mehr so unabhängig rüber kommen, wenn Polizisten - Stichwort Corona - übergriffig gegen die Bürger werden, aber auf der anderen Seite wenn es um Menschen mit Migrationshintergrund - wie erst kürzlich im Umland vom Ruhrgebiet scheinbar aufgeben, dann ist genau das der Nährboden für Extremismus aller Caleur.
Herr Wallasch Sie haben es bereits angesprochen was ist der Unterschied dazu zur "Verbotspartei" Die Grünen.
Diese befinden sich in ihrer eigenen Blase wo einige wenige der Masse vorgeben wollen, was sie zu tun und zu lassen haben. Was ist es bei der AFD auch dort ein kleiner harter Kern, der genau dasselbe will. Machen wir uns doch nichts vor, früher hatten wir eine sozialistische Einheitspartei aus KPD und SPD und heute haben wir eine kapitalistische Einheitspartei aus SPD, Grüne, Linke, FDP und CDU/CSU und etwas neben an dann die AFD. Man schaue sich die Führungsspitze der AFD mal genau an und ihren Hintergrund. Frau Weigel GoldManSachs nun Herr Merz CDU Blackrock und Herr Scholz seine Nähe zur Warburg Bank ( wer war einer der Gründer der FED).
Da auch der historische Bezug zur NSDAP hergestellt wurde in Bezug zur AFD, noch eine Anmerkung.
Hitler und seine Anhänger waren auch eine Minderheit und durch was wurden sie GROß? Einerseits durch Gelder auch aus den USA und GB, dies gilt unter Historikern heute als gesichert. Aber ich denke viel wichtiger ist es auch die Politik der Weimarer Republik unter Ebert(SPD). Man erinnere sich das dieser die reaktionärsten Kräfte der Reichswehr gegen die eigenen Arbeiter- und Soldatenräte hetzte - es gab dazu eine gute Doku auf ZDF INfo - was auch in die Ermordung von R.Luxenburg und K.Liebknecht führte.
Und jetzt stelle ich mal eine provokative Frage: Erinnert irgend Jemanden die heutige Zeit an die Zeit der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts? Sicherlich auf einem anderen Niveau.
FDP Westerwelle sprach mal von spätrömischer Dekadenz, wenn ich mir heute die woken LGBT etc. Welt in Deutschland anschaue da sehe ich genau diese. Denn über was diskutieren die Menschen über Gendern, woke und LGBT als wenn es in der Masse nicht wichtigeres gibt, als die Probleme einer kleinen Gruppe von Menschen, die sicherlich ein berechtigtes Interesse an der Klärung haben, muß ich mich aber deswegen rechtfertigen weil ich das nicht mittrage. Denn wenn das gefordert wird ist es nichts anderes als Extremismus und hat aber auch garnichts mit Demokratie zu tun. Abgesehen davon das ich Menschen kenne die der gleichgeschlechtigen Liebe zugetan sind und die der Meinung sind das dieses ganze Getöse um dieses Thema eher negativ als positiv zu werten ist.
Zum Schluß zitiere ich gern Volker Pispers: Alle 4 Jahre den Zugführer wechseln und weiter fahren reicht nicht mehr, wir müssen den Zug anhalten und ergebnis offen darüber diskutieren wie wir leben wollen und welche Richtung der Zug nehmen soll. Denn der Zug steuert unweigerlich dem Abgrund zu und alle hoffe das sie im letzten Waggon Platz finden der oben an der Klippe hängen bleibt.
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Kommentar von Palmström
Also wenn man die drei Meinungen zusammen nimmt steht die AfD im Verdacht aus Deutschland so etwas wie die Ukraine machen zu wollen. Verboten: Sprachen von Minderheiten, Bücher die nicht passen, Parteien, orthodoxe Kirche, Andersdenkende, Wehrdienstverweigerung, Ausreise usw.
Nun wenn man die parlamentarische Arbeit der AfD im Bundestag verfolgt sieht das aber nicht so aus.
Und der Patrick muss noch mal in die Schule die Türkei und Russland sind keine Nachbarländer von DE.
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Kommentar von Walter Brogle
Die Frage "Was an der AfD ist rechtsextrem?" habe ich selbst schon sehr oft gestellt. Die Antworten waren in der Regel: "...äh..." oder "Höcke?"
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Kommentar von Bernhard Rossi
Argument gegen die AfD: Die hervorragend aufgestellte Bundestagsfraktion ist wesentlich besser aufgestellt als oftmals die Parteibasis mit Mandatsträgern in Orts-, Gemeinde-, Stadt- und Kreisräten.
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Kommentar von Thomas Schöffel
Was bitteschön ist "extrem"? Ist es extrem zu fordern, daß sich Einreisende an das Grundgesetz halten, nach dem es illegal ist, sich sich auf Asyl zu beziehen, wenn man aus einem sicheren Drittstaat kommt? Ist es "extrem" zu fordern, daß sich auch Ausländer an unsere Gesetze halten und nicht an das, was sie im Ausland gewohnt waren? Wo bitteschön sind Beweise dafür, daß die AfD "extrem" ist? Fordert sie KZs für Juden? Will sie Schwule aufhängen? Will sie Kommunisten einknasten? Will sie Lebensraum im Osten? Nein, nein und nochmals nein. All das wil sie nicht und nichts davon steht in ihrem Programm. Im Grunde genommen ist die AfD genau das, was die CDU/CSU vor 20 Jahren war. Und im Grunde genommen wissen das auch alle. Aber alle merken, daß sie den Grünen auf den Leim gegangen sind und nun kommen sie von ihrer eigenen Schleimspur nicht mehr runter, ohne sich völlig zu blamieren. Wir haben nämlich in Deutschland keine Entschuldigungskultur. Bei uns stehen Politiker nicht weinend vor den Kameras wie in Japan und bitten um Verzeihung. Nicht in Deutschland. Bei uns werden Politiker nicht in öffentlichen Anhörungen gegrillt und scharf befragt und unterbrochen, wenn sie rumschwadronieren. Nicht in Deutschland. Bei uns war man immer höchstens Mitläufer und hatte entweder Angst oder es zumindes gutgemeint. In Deutschland ist nie jemand schuld an etwas.
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Kommentar von .TS.
Aufschlußreicher Versuch - und durchaus geglückt, denn "keine Antwort" ist als dröhnendes schweigen auch eine deutliche Antwort.
Interessant die drei doch sehr unterschiedlichen Antworten:
Dem von Verena K. bemängelten Krawall als Gegenargument kann ich durchaus zustimmen.
Allerdings muß hier bedacht werden daß es stets die lautesten Vertreter der Partei sind die von den reichweitenstarken Teilen des politmedialen Betriebs für den Lärm belohnt wurden wärend die bedachteren konstruktiven Kollegen regelrecht totgeschwiegen wurden.
Und wenn man sich die Kakophonie manch anderer Politvertreter - insbesondere die vielzähligen Ausfälle vor allem aus Reihen von SPD und Grüne, man schaue nur mal auf Fritz Kuhns Twittereien - ansieht stellt man fest daß der sichtbarste Teil der AfD auch nur Teil des Sympoms, aber nicht Ursache des gesamten Sittenzerfalls des politmedialen Umfeld ist. (Was bei einer weitgehend reaktiven Gruppierung wie der AfD, ganz anders als den offensiv-progressiven Gegenspielern, auch nicht anders zu erwarten wäre)
Interessanter wird es bei Wilhelm K, denn da geht es im Kern um die Frage "wieviel Toleranz ist nötig, und wo hört sie auf?" sowie die Frage ab wann als Notwehr der Zweck die Mittel heiligt (die Klimakleber lassen grüßen): Diese Gratwanderung sollte in der Tat stets wachsam verfolgt werden, und genau dazu braucht es offenen, undogmatischen Diskurs der auch andere Sichtweisen nachvollziehen kann ohne sie gleich annehmen zu müssen anstatt der heute weit verbreiteten Maximaldistanziereritis allerorten.
Ein abschließendes Fazit läßt sich hierzu bislang nicht ziehen, zum aktuellen Stand muß ich allerdings sagen daß die Ansichten eines Herrn Bystron oder einer Frau Baum zu diesem Thema deutlich weltgewandter und mitmenschlicher sind als die absichtliche Untätigkeit der vielen welche nicht gewillt sind der massenhafte Migration in Ungewisse mit all dem Leid daß sie bei allen Betroffenen verursacht Einhalt zu gebieten solange es der eigenen Prämisse dient.
Ganz anders sieht es bei der Antwort von Patrick K. aus welche ein Paradebeispiel für Propagandataktiken ist:
Es wimmelt vor unbelegten Behauptungen, fadenscheinigen Vergleichen, ständige Wiederholung vorwurfstarker Behauptungen, Sippenhaft ohne Substanz und Anwendung von zweierlei Maß: Wer nach solchen Argumenten behauptet "mit denen kann man nicht reden" darf sich getrost überlegen warum er sich jegliche Eignung als respektabler Gesprächspartner gründlich selbst genommen hat.
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Kommentar von StephanU
Eine interessante Aktion, und ja, die Rückantwort verdienen Anerkennung, dass sie ernsthaft auf die Anfrage eingegangen sind. Mit allen Beiträgen kann man sich auseinandersetzen.
Bei Verena K. fällt mir auf, dass sie aus der Perspektive ihrer Schwiegermutter schreibt, die den "maximal aggressiven Tonfall" der AfD-Redner beklagt. Wenn jemand dies subjektiv so wahrnimmt, lässt sich diese Wahrnehmung natürlich nicht bestreiten. Könnte aber auch dadurch verursacht sein, dass zwischen Regierung und Opposition sonst nur Wattebäuschchen geworfen werden.
Wilhelm K. interpretiert aus AfD-Äußerungen eine indirekte Neigung zur Gewalt heraus. Das würden die Betroffenen wahrscheinlich von sich weisen. Die Bevölkerungspolitik ist in der Tat der Dreh- und Angelpunkt, der den Verfassungsschutz auf den Plan ruft, wenn eine Partei unter einem Volk mehr als eine Ansammlung von Menschen versteht, die sich zur gleichen Zeit auf dem gleichen Gebiet aufhalten.
Patrick S. bringt viele verschiedene Punkte, die alle durchgearbeitet werden müssten, z.B. worin denn jetzt die Parallelen in der Entwicklung von NSDAP und AfD liegen sollen, was Kritik an Migrationspolitik menschenverachtend macht, ob nicht auch durch Altparteien Richter ernannt wurden, die den Regierungskurs stützen usw.
Immerhin mal was anderes als das üblicherweise praktizierte Schlagwort-Weitwerfen in den Medien.
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Kommentar von Paul
"antidemokratisches und autoritäres Gesellschaftsverständnis" (AFD-Kritiker) versus: AFD ist die einzige Partei, die sich für Volksabstimmungen einsetzt (Wirklichkeit, AFD-Programm). Ein Punkt, der das Problem der AFD-Gegner mit der Realität gut veranschaulicht.
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Kommentar von Karl Eduard
Letztendlich kann man nur noch lachen über die ewig gleiche Leier der AFD Hasser. Kürzlich habe ich eine "Diskussion" zwischen SPD und CDU Wählern verfolgt die sich um die Altersarmut und gleichzeitige Überversorgung von Migranten drehte. Ohne zu begreifen dass die Parteien die sie selbst gewählt haben für das skandalöse und niedrigste Rentenniveau in der gesamten EU sowie gleichzeitig für die höchsten Sozialhilfesätze für Armutsflüchtlinge verantwortlich sind. Die AFD ist natürlich keine Option, weil das sind ja alle natsies, hat ja schließlich die Tagesschau gesagt. Die Menschen sind einfach zu dumm die Wahrheit zu erkennen. Streut man dann noch ein paar Fakten ein, wie z.B. das die CDU das Heizungsgesetz eigentlich erst möglich gemacht hat und die Grünen jetzt nur Merkel's Vorarbeit vollenden, eskaliert die Lage endgültig und endet in wüsten Beschimpfungen der Volksschädlinge - sprich AFD Wähler. Fazit: In diesem besten Deutschland aller Zeiten ist Hopfen und Malz verloren und jedwede "Diskussion" überflüssig.
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Kommentar von hans
A.W.: 'Wird die AfD von der Ampel als Konkurrenz bekämpft oder als Gegner der Demokratie, wie immer behauptet wird?
Dieser Frage kann man allerdings nur nachgehen, wenn man die Argumente/Fakten erfährt, warum die AfD rechtsradikal oder -extrem sein soll.'
… die AfD hat keine Konkurrenz. Die AfD verteidigt das Grundgesetz. Das ist ein Fakt.
… und was 'rechts' ist hatten wir schon; … für die Sozialisten, den gleicheren Schweinchen, ist der andere immer 'rechts'. Selbst die eigenen Genossen. Bis hin zum Brudermord … frei nach Orwell; darf zum Genossen 'Schwein' gesagt werden? Nein! Muss zum 'Schwein' Genosse gesagt werden? Ja! … in der Dystopie ist das 'Schwein' Genosse. Daher!
… und wenn 'Links sein' erst mal nach 'Der bessere Mensch sein' klingt, dann ist mein Hamster der Tiger von Eschnapur. Joseph Goebbels anno '31; '… der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke. Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende nationale Besitzbürgerblock.'
… ähm, ich bin Richtung Norden und immer gerade aus. ;-)