Zentralratsvorsitzender der Juden in Deutschland über muslimische Antisemiten: „Die Barbaren sind unter uns“

Frage an Josef Schuster: Wann wollen Sie mit der AfD sprechen und gemeinsam gegen die „Barbaren“ vorgehen?

von Alexander Wallasch (Kommentare: 17)

Reagieren Sie oder machen Sie jemandem Platz, der dazu bereit ist.© Quelle: Youtube/ Phoenix Screenshot

Schon früh mahnten Juden in Deutschland an, dass Übergriffe überwiegend von Muslimen ausgingen. Der Zentralrat der Juden ignorierte dieses persönliche Erleben. Jetzt steht ihr Vorsitzender vor einem Dilemma.

Josef Schuster ist Zentralratsvorsitzender der Juden in Deutschland. Seine Großeltern mütterlicherseits wurden in Auschwitz ermordet, väterlicherseits gelang die Flucht nach Palästina. Schuster selbst wurde 1954 im israelischen Haifa geboren, kurze Zeit später zog die Familie nach Deutschland, Schuster ging in Würzburg zur Schule.

Die Position eines Zentralratsvorsitzenden hatte immer schon eine besondere Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Antisemitismus war insbesondere in den Nachkriegsjahrzehnten gegenwärtig. Bald jeder Jude in Deutschland hatte damit schon einmal auf die eine oder andere Art und Weise Bekanntschaft gemacht.

Es gab unverbesserliche Alt- und Neonazis, aber auch solche Deutschen, welche die Ungeheuerlichkeit des Verbrechens an den Juden so unerträglich empfanden, dass sie paradoxerweise antisemitische Züge zeigten und teilweise den Juden selbst die Schuld an der Shoa gaben und so zu lupenreinen Antisemiten wurden.

Der Journalist Hendryk M. Broder hat dieses düstere Phänomen schon vor über zehn Jahren in seinem Buch „Vergesst Auschwitz!“ thematisiert, als er meinte, die Deutschen litten an Hitler wie andere an Schuppenflechte. „Aus dem Versuch, sich gegen die eigene Geschichte zu immunisieren, ist eine Autoimmunerkrankung geworden.“

Wer älter als fünfzig ist, der kennt noch die Namen der Vorgänger von Schuster in der Funktion des Zentralratsvorsitzenden. Der erinnert sich an Ignatz Bubis, Heinz Galinski und Charlotte Knobloch. Die bedeutende und wichtige Position des Zentralratsvorsitzenden war damals unbestritten. Er hatte nicht nur die Funktion eines Frühwarnsystems, er war auch Anlaufstelle und Ratgeber für Politik und Gesellschaft. Das passte den einen mehr als den anderen.

Josef Schuster ist mittlerweile fast ein Jahrzehnt lang Vorsitzender des Zentralrates. Heute veröffentlichte die Bildzeitung einen kurzen Gastartikel des 69-Jährigen. Stellte man fest, die Bedeutung des Zentralrates ist im 21. Jahrhundert zurückgegangen, so haben die Terroranschläge in Israel ihren Schatten bis nach Deutschland geworfen und den Blick der Gesellschaft besonders auch auf den Zentralrates gelenkt.

Josef Schusters Schlagzeile geht heute so: „Die Barbaren sind unter uns“.

Und er meint damit explizit die feiernden Muslime auf deutschen Straßen, die sich darüber freuen, dass die Terroranschläge der Hamas so viele jüdische Opfer gefunden haben:

„Die Barbaren sind unter uns. Ja, wer die blutrünstige Barbarei des Hamas-Terrors auf deutschen Straßen feiert, der ist nichts Anderes. Dahinter steht die Vernichtungsideologie der Hamas, die sich gegen Israel und alles Jüdische richtet.“

Und Schuster beklagt weiter: „Judenhass ist in einigen arabischen Milieus Mainstream unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“

In diesem Moment wird die Bedeutung seines Amtes auf besondere Weise deutlich. Er ist ein wichtiger Mahner, er muss die deutsche Gesellschaft und die Politik aufrütteln, wenn etwas droht in Schieflage zu geraten.

Allerdings gehört zur Wahrheit dazu, dass Josef Schuster nicht immer so konsequent in seiner Mahnung war. Schuster hat sich politisch instrumentalisieren lassen, als er wie selbstverständlich bereit dazu war, die ideologische Agenda der Ampel-Regierung mitzutragen und im Rechtsextremismus die größte Gefahr für Deutschland und für Juden in Deutschland sah.

Schon früh mahnten allerdings Juden an, das Übergriffe gegen sie überwiegend von Muslimen ausgingen. Der Zentralrat ignorierte dieses persönliche Erleben. Tichys Einblick schrieb schon 2019, dass auf die Frage nach den Tätern in Deutschland 41 Prozent der von einem antisemitischen Vorfall Betroffenen angaben, es handele sich aus ihrer Sicht um extremistische Muslime, 20 Prozent sahen Rechtsextreme als Täter, weitere 16 Prozent Linksextreme.

Nach einer Studie von Dr. Julia Bernstein, die im Auftrag des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus durchgeführt wurde, gaben sogar 80 Prozent derer, die körperlich angegriffen wurden, an, dass die Täter einen mutmaßlich muslimischen Hintergrund haben.

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Auch der Historiker und Bestsellerautor Michael Wolfssohn bezeichnete bereits 2019 den muslimischen Antisemitismus als die mittlerweile gefährlichste Bedrohung für Juden in Deutschland und Europa.

Die Analyse ergab damals, dass bis hin zu den deutschen Kriminalstatistiken alles versucht wurde, damit sich dieses persönliche Erleben der Betroffenen nicht in der Statistiken wiederspiegelt.

Josef Schuster hat diese Verschleierung in der Funktion des Vorsitzenden des Zentralrates aktiv mitbetrieben. Das muss man ihm heute zum Vorwurf machen angesichts dessen, dass Schuster in einem Gastbeitrag der „Bildzeitung“ mit Blick auf muslimischen Antisemitismus davon spricht, die Barbaren seien unter uns.

Immer wieder versuchte Schuster in den letzten Jahren, den importierten Antisemitismus der Massenzuwanderung herunterzuspielen. Als Deutschlandfunk ihn im Frühjahr 2018 danach fragte, antwortete er – und man kann es exemplarisch für viele weitere seiner Lautäußerungen nehmen:

„Er wird auch durch arabische Migranten wieder oder ins Land getragen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir über viele Jahre eine Statistik haben, dass 20 Prozent der deutschen Bevölkerung, jeder Fünfte antijüdische Ressentiments hat. Das heißt, Antisemitismus nur auf das Thema Migration zurückzuführen, ist, meine ich, ebenso falsch wie zu sagen, dass Antisemitismus sich nur in der politisch extrem Rechten findet.“

Was hier noch verschleiert wird, tritt bei Schuster offen zu Tage, wenn es darum geht, mit dem Anwurf eines Antisemitismus die AfD insgesamt und ihre politischen Vertreter im Besonderen zu diffamieren. So moderat Schuster auf den unverhohlenen Antisemitismus und Vernichtungsfantasien von Muslimen gegen Juden reagiert, so radikal und extrem beschuldigt er die Partei von Weidel und Chrupalla antisemitisch zu sein.

Noch vor wenigen Tagen und vor dem Entsetzen über die Terrormorde in Israel und die Freudenfeste in deutschen Großstädten verglich der Zentralratsvorsitzende den Erfolg der AfD in Bayern und Hessen mit einem Albtraum. Die Partei verkörpere Nazi-Ideale, eine Zusammenarbeite verbiete sich.

Schuster sagte wörtlich:

„Ich bin der Meinung, dass es seitens der demokratischen Parteien keine Zusammenarbeit mit einer Partei geben darf, die in großen Teilen nationalistisch, rassistisch und völkisch ist. Einer Partei, die ganz klar auch Nazi-Ideale verkörpert.“

In einem 2023 auch mit Hinweis auf seine Position durch nichts gerechtfertigten Anwurf, formulierte er Sätze wie den Folgenden: „Sollte eine Partei wie die AfD jemals Teil einer Bundesregierung sein, müsste man sich ernsthaft überlegen, ob jüdisches Leben in Deutschland noch möglich ist".

Nicht einmal sprechen dürfe man mit der AfD, während Schuster selbst im Moment seiner aktuellen Beschreibung von antisemitischen Muslimen als „Barbaren“ davon spricht, dass diese Barbarei „ mit dem Islam nichts zu tun“ habe.

Schuster ruft in der „Bildzeitung“ dazu auf, wir seien „alle gemeinsam Teil dieser Gesellschaft. Es braucht nun alle.“

Wenn Schuster die AfD als politische Heimat von mittlerweile 23 Prozent der Deutschen damit ebenfalls meint, dann wird es allerhöchste Zeit, dass Josef Schuster Rückgrat zeigt gegenüber der Ampelregierung und sich endlich auch mit der Parteispitze der AfD zusammensetzt, um gemeinsam darüber zu sprechen, wie die von Schuster beschriebene „Barbarei“ überwunden werden kann.

Wenn Josef Schuster als Zentralratsvorsitzender der Juden in Deutschland noch Anschluss finden will an die Wirkmacht seiner Vorgänger, dann muss er sich aus dem Fahrwasser der Ideologie der Ampel begeben, bevor es ihn und das Amt verschlingt.

Dann wird es auch Zeit, den jahrzehntelangen Antisemitismus der Roten und Grünen einmal einer intensiveren Analyse zu unterziehen und der Aufgabe als Vorsitzender gerecht zu werden oder jemandem Platz zu machen, der dazu bereit ist.

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