Josef Schuster ist Zentralratsvorsitzender der Juden in Deutschland. Seine Großeltern mütterlicherseits wurden in Auschwitz ermordet, väterlicherseits gelang die Flucht nach Palästina. Schuster selbst wurde 1954 im israelischen Haifa geboren, kurze Zeit später zog die Familie nach Deutschland, Schuster ging in Würzburg zur Schule.
Die Position eines Zentralratsvorsitzenden hatte immer schon eine besondere Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Antisemitismus war insbesondere in den Nachkriegsjahrzehnten gegenwärtig. Bald jeder Jude in Deutschland hatte damit schon einmal auf die eine oder andere Art und Weise Bekanntschaft gemacht.
Es gab unverbesserliche Alt- und Neonazis, aber auch solche Deutschen, welche die Ungeheuerlichkeit des Verbrechens an den Juden so unerträglich empfanden, dass sie paradoxerweise antisemitische Züge zeigten und teilweise den Juden selbst die Schuld an der Shoa gaben und so zu lupenreinen Antisemiten wurden.
Der Journalist Hendryk M. Broder hat dieses düstere Phänomen schon vor über zehn Jahren in seinem Buch „Vergesst Auschwitz!“ thematisiert, als er meinte, die Deutschen litten an Hitler wie andere an Schuppenflechte. „Aus dem Versuch, sich gegen die eigene Geschichte zu immunisieren, ist eine Autoimmunerkrankung geworden.“
Wer älter als fünfzig ist, der kennt noch die Namen der Vorgänger von Schuster in der Funktion des Zentralratsvorsitzenden. Der erinnert sich an Ignatz Bubis, Heinz Galinski und Charlotte Knobloch. Die bedeutende und wichtige Position des Zentralratsvorsitzenden war damals unbestritten. Er hatte nicht nur die Funktion eines Frühwarnsystems, er war auch Anlaufstelle und Ratgeber für Politik und Gesellschaft. Das passte den einen mehr als den anderen.
Josef Schuster ist mittlerweile fast ein Jahrzehnt lang Vorsitzender des Zentralrates. Heute veröffentlichte die Bildzeitung einen kurzen Gastartikel des 69-Jährigen. Stellte man fest, die Bedeutung des Zentralrates ist im 21. Jahrhundert zurückgegangen, so haben die Terroranschläge in Israel ihren Schatten bis nach Deutschland geworfen und den Blick der Gesellschaft besonders auch auf den Zentralrates gelenkt.
Josef Schusters Schlagzeile geht heute so: „Die Barbaren sind unter uns“.
Und er meint damit explizit die feiernden Muslime auf deutschen Straßen, die sich darüber freuen, dass die Terroranschläge der Hamas so viele jüdische Opfer gefunden haben:
„Die Barbaren sind unter uns. Ja, wer die blutrünstige Barbarei des Hamas-Terrors auf deutschen Straßen feiert, der ist nichts Anderes. Dahinter steht die Vernichtungsideologie der Hamas, die sich gegen Israel und alles Jüdische richtet.“
Und Schuster beklagt weiter: „Judenhass ist in einigen arabischen Milieus Mainstream unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“
In diesem Moment wird die Bedeutung seines Amtes auf besondere Weise deutlich. Er ist ein wichtiger Mahner, er muss die deutsche Gesellschaft und die Politik aufrütteln, wenn etwas droht in Schieflage zu geraten.
Allerdings gehört zur Wahrheit dazu, dass Josef Schuster nicht immer so konsequent in seiner Mahnung war. Schuster hat sich politisch instrumentalisieren lassen, als er wie selbstverständlich bereit dazu war, die ideologische Agenda der Ampel-Regierung mitzutragen und im Rechtsextremismus die größte Gefahr für Deutschland und für Juden in Deutschland sah.
Schon früh mahnten allerdings Juden an, das Übergriffe gegen sie überwiegend von Muslimen ausgingen. Der Zentralrat ignorierte dieses persönliche Erleben. Tichys Einblick schrieb schon 2019, dass auf die Frage nach den Tätern in Deutschland 41 Prozent der von einem antisemitischen Vorfall Betroffenen angaben, es handele sich aus ihrer Sicht um extremistische Muslime, 20 Prozent sahen Rechtsextreme als Täter, weitere 16 Prozent Linksextreme.
Nach einer Studie von Dr. Julia Bernstein, die im Auftrag des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus durchgeführt wurde, gaben sogar 80 Prozent derer, die körperlich angegriffen wurden, an, dass die Täter einen mutmaßlich muslimischen Hintergrund haben.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Auch der Historiker und Bestsellerautor Michael Wolfssohn bezeichnete bereits 2019 den muslimischen Antisemitismus als die mittlerweile gefährlichste Bedrohung für Juden in Deutschland und Europa.
Die Analyse ergab damals, dass bis hin zu den deutschen Kriminalstatistiken alles versucht wurde, damit sich dieses persönliche Erleben der Betroffenen nicht in der Statistiken wiederspiegelt.
Josef Schuster hat diese Verschleierung in der Funktion des Vorsitzenden des Zentralrates aktiv mitbetrieben. Das muss man ihm heute zum Vorwurf machen angesichts dessen, dass Schuster in einem Gastbeitrag der „Bildzeitung“ mit Blick auf muslimischen Antisemitismus davon spricht, die Barbaren seien unter uns.
Immer wieder versuchte Schuster in den letzten Jahren, den importierten Antisemitismus der Massenzuwanderung herunterzuspielen. Als Deutschlandfunk ihn im Frühjahr 2018 danach fragte, antwortete er – und man kann es exemplarisch für viele weitere seiner Lautäußerungen nehmen:
„Er wird auch durch arabische Migranten wieder oder ins Land getragen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir über viele Jahre eine Statistik haben, dass 20 Prozent der deutschen Bevölkerung, jeder Fünfte antijüdische Ressentiments hat. Das heißt, Antisemitismus nur auf das Thema Migration zurückzuführen, ist, meine ich, ebenso falsch wie zu sagen, dass Antisemitismus sich nur in der politisch extrem Rechten findet.“
Was hier noch verschleiert wird, tritt bei Schuster offen zu Tage, wenn es darum geht, mit dem Anwurf eines Antisemitismus die AfD insgesamt und ihre politischen Vertreter im Besonderen zu diffamieren. So moderat Schuster auf den unverhohlenen Antisemitismus und Vernichtungsfantasien von Muslimen gegen Juden reagiert, so radikal und extrem beschuldigt er die Partei von Weidel und Chrupalla antisemitisch zu sein.
Noch vor wenigen Tagen und vor dem Entsetzen über die Terrormorde in Israel und die Freudenfeste in deutschen Großstädten verglich der Zentralratsvorsitzende den Erfolg der AfD in Bayern und Hessen mit einem Albtraum. Die Partei verkörpere Nazi-Ideale, eine Zusammenarbeite verbiete sich.
Schuster sagte wörtlich:
„Ich bin der Meinung, dass es seitens der demokratischen Parteien keine Zusammenarbeit mit einer Partei geben darf, die in großen Teilen nationalistisch, rassistisch und völkisch ist. Einer Partei, die ganz klar auch Nazi-Ideale verkörpert.“
In einem 2023 auch mit Hinweis auf seine Position durch nichts gerechtfertigten Anwurf, formulierte er Sätze wie den Folgenden: „Sollte eine Partei wie die AfD jemals Teil einer Bundesregierung sein, müsste man sich ernsthaft überlegen, ob jüdisches Leben in Deutschland noch möglich ist".
Nicht einmal sprechen dürfe man mit der AfD, während Schuster selbst im Moment seiner aktuellen Beschreibung von antisemitischen Muslimen als „Barbaren“ davon spricht, dass diese Barbarei „ mit dem Islam nichts zu tun“ habe.
Schuster ruft in der „Bildzeitung“ dazu auf, wir seien „alle gemeinsam Teil dieser Gesellschaft. Es braucht nun alle.“
Wenn Schuster die AfD als politische Heimat von mittlerweile 23 Prozent der Deutschen damit ebenfalls meint, dann wird es allerhöchste Zeit, dass Josef Schuster Rückgrat zeigt gegenüber der Ampelregierung und sich endlich auch mit der Parteispitze der AfD zusammensetzt, um gemeinsam darüber zu sprechen, wie die von Schuster beschriebene „Barbarei“ überwunden werden kann.
Wenn Josef Schuster als Zentralratsvorsitzender der Juden in Deutschland noch Anschluss finden will an die Wirkmacht seiner Vorgänger, dann muss er sich aus dem Fahrwasser der Ideologie der Ampel begeben, bevor es ihn und das Amt verschlingt.
Dann wird es auch Zeit, den jahrzehntelangen Antisemitismus der Roten und Grünen einmal einer intensiveren Analyse zu unterziehen und der Aufgabe als Vorsitzender gerecht zu werden oder jemandem Platz zu machen, der dazu bereit ist.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von Gregor Vandergud
Völlig unpolitisch und rein philosophisch empfehle ich die eingehende Betrachtung des Hieronymus Bosch Gemäldes "Der Gaukler".
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Gaukler_%28Bosch%29
Wie sagte Adorno: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Wie wahr!
Gilt das auch für Wahrheit? Hmmm....
Schalten wir nun um zu Monty Pythons Fußballspiel der großen Philosophen
https://www.youtube.com/watch?v=71l1KytVNcY
melden
Kommentar von Christiann Brunner
Schuster wurde doch für sein agitieren gegen die AfD von der Regierung belohnt, für den Zentralrat gibt es jetzt erheblich mehr Geld, die Mittel wurden von 13 Mio auf 22 Mio erhöht. Im Gegenzug sollte man alle Zahlungen an dubiose Moslem-Organisationen überprüfen und entsprechend einstellen, ebenso die Finanzierung aus dem Ausland unterbinden. Von den angeblichen Angriffen auf Asylheime blieb nur ein verschwindend geringer tatsächlich beweisbarer Teil übrig, wie kürzlich aufgedeckt, meiner Meinung nach dürfte das bei angeblichen Rechtsextremen Taten und Angriffe auf jüdische Einrichtungen ähnlich aussehen. Wer erinnert sich nicht an das Hakenkreuz an einer Asylunterkunft, es stellte sich später raus, dass das ein Syrer war, der mit seiner Unterkunft nicht zufrieden war und nicht zu vergessen, werden auch etliche Linksradikale Hakenkreuze schmieren, vor allem aus Eigennutz, nicht das noch jemand in der Regierung auf die Idee kommt, die Mittel gegen Rechts zu kürzen und sie selber damit arbeitslos zu machen, denn der größte Teil dieser tapferen Kämpfer gegen Rechts haben entweder überhaupt keine Ausbildung oder nur ein Dummschwätzerstudium, dass bei wertschöpfend arbeitenden Firmen nicht gebraucht werden.
melden
Kommentar von Miriam Rechner
Dieser Artikel ist das beste Beispiel dafür, was ich am Sonntag geschrieben habe. Ausgerechnet Faeser, die sich wie kaum eine andere Politikerin für die Massenmigration von indoktrinierten Antisemiten stark macht, wird in der Jüdischen Allgemeinen positiv erwähnt – geht es noch heuchlerischer?
Faeser bekräftigte, der Schutz jüdischer Einrichtungen habe für sie Priorität
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zentralrats-chef-schuster-und-innenministerin-faeser-besuchen-juedische-gemeinde-frankfurt/
melden
Kommentar von Niemand
Warum macht er das - eine Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt, wie jedes Puzzleteil, das nicht ins Bild passt.
Ich denke, es geht um israelische Interessen.
Israel hat 3 wesentliche Bevölkerungsgruppen: Europäische Juden, orientalische Juden und Araber. Die europäischen Juden sind diejenigen, die die Wirtschaftskraft ausmachen und mit ihren Steuern alles bezahlen.
Sie geraten aber demographisch gegenüber den Anderen wegen geringerer Geburtenraten immer mehr unter Druck.
Seit den späten 90er Jahren gab es das Phänomen, daß immer mehr junge Israelis nach Berlin auswanderten, um ein vom Nahostkonflikt ungestörtes Leben zu führen.
Für Israel ist die Abwanderung der wertvollen (weil steuerzahlenden) europäischen Juden ein Problem.
Das könnte der Grund sein, warum Israel und seine Unterstützer die Massenzuwanderung nach Deutschland/Europa unterstützen. Wenn Juden in Europa nicht mehr sicher sind, bleiben sie in Israel.
melden
Kommentar von .TS.
Bei dem Zentralrat handelt es sich, ebenso wie beim Großteil der heutigen sogenanntne "Feministen", um nichts anderes als Deutungshoheitsdiebe welche sich als angebliche Beschützer und offizielle Sprachrohre ihrer vorgeblichen Interessengruppe ausgeben, in Wirklichkeit aber nichts anderes vorhaben als deren ursprünglich berechtigten Anliegen nicht angemessen zu vertreten sondern einzig zu ihrem ganz persönlichen Vorteil zu instrumentalisieren und auszuschlachten.
Wem das etwas nützt? Für die betroffenen Gruppen ist deren Agenda jedenfalls kontraproduktiv.
melden
Kommentar von Evmarie Naumann
Zu Frau Knobloch sage ich mal lieber nichts.
Herr Schuster dient sich schon lange und gerne dem politischen Mainstream an, wessen Interessen
er wirklich vertritt, würde ich gerne mal wissen !
Auszüge der HAMAS-Charta:
"Israel existiert und wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat,
so wie er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat." (Präambel)
"Das Jüngste Gericht wird nicht kommen, solange Muslime nicht die Juden bekämpfen und
sie töten. Dann aber werden sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken, und die Steine
und Bäume werden rufen: 'Oh Moslem, ein Jude versteckt sich hinter mir, komm' und töte ihn." (Artikel 7)
"Friedensinitiativen und so genannte Friedensideen oder internationale Konferenzen
widersprechen dem Grundsatz der Islamischen Widerstandsbewegung.
Die Konferenzen sind nichts anderes als ein Mittel,um Ungläubige als Schlichter in den islamischen
Ländern zu bestimmen ...
Für das Palästina-Problem gibt es keine andere Lösung als den Jihad.
Friedensinitiativen sind reine Zeitverschwendung, eine sinnlose Bemühung." (Artikel 13)
usw.
In Deutschande:
Jusos erklären extremistische Fatah-Jugend zur Schwesterorganisation..
https://www.welt.de/politik/deutschland/article221380608/Jusos-erklaeren-extremistische-Fatah-Jugend-zur-Schwesterorganisation.html
Deutschland hat den Hamas-Terror querfinanziert – und wollte nicht hören
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/deutschland-hat-den-hamas-terror-querfinanziert-und-wollte-nicht-hoeren/
Steinmeier, Nouripour, Chebli: Sie säen seit Jahren Israel-Hass in Deutschland
https://apollo-news.net/steinmeier-nouripour-chebli-sie-saeen-seit-jahren-israel-hass-in-deutschland/
Antidiskriminierungsstelle greift Musk an, aber schweigt zu Judenhass auf deutschen Straßen..
wer sitzt da eigentlich ?
melden
Kommentar von Trudi
"es braucht nun alle"
oh nein, egal, wie man sich äußert, man ist entweder Antisemit, Nazi oder irgend ein Leugner.
melden
Kommentar von Enthor Grundbacken
Herr Schuster,
bewegen Sie sich noch auf einem festen demokratischen Fundament? Zur Info: ich stehe tatsächlich mit ‚aller Macht‘ zu Israel und den Juden generell.
Ich habe viele Tränen geweint, nachdem die Terror-Hamas unschuldige Menschen abgeschlachtet hatte.
Aber wofür stehen Sie?
Ich kann Ihre Position leider nicht erkennen bzw. nachvollziehen.
melden
Kommentar von SuperlogenRegierenDieWelt
Was soll schon wieder die Vermischung von Politik mit Glauben (Juden/Muslime), welche im Fall Israel wieder den Boden dafür bereitet jedwede sachliche Kritik an der israelischen Politik umgehend in Antisemitismus ummünzen zu können? Wir leben aus gutem Grund in einem säkularen Staat. Es ist doch auch diese ständige politische Korrektheit, die die Deutschen zu feigen Duckmäusern gemacht hat. Jedwede abweichende Kritik ist direkt rechts, Nazi und antisemitisch. Man kann dies nicht in dem einen Artikel ('Aldi') beklagen und im nächsten Artikel dann selbst dazu beitragen. Ich habe schon einmal angemerkt, dass dieser gordische Knoten bei den Deutschen durchschlagen werden muss, bevor die Selbstzerstörung Deutschlands, die ja in den Köpfen beginnt, beendet werden kann.
Auch die von mir im Artikel als Anbiederung an die jüdische Gemeinde empfundene Wahlwerbung für die AfD finde ich in der aktuellen angespannten Krisensituation völlig deplaziert. Damit verbaut man sich selbst den Weg für eine objektive, neutrale und auch kritische Beurteilung der Gesamtsituation im Nahen Osten. Und die ist bitter nötig! (Hajo Friedrichs: 'Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein.')
Dazu gehört nämlich aktuell die dringliche Frage, warum eine angeblich doch so zivilisierte israelische Administration sich nun genauso barbarisch verhält und ganz eindeutig - auch nach Meinung der UN - zahlreiche Kriegsverbrechen begeht, als da wären:
- Zerstörung und Aneignung von Gut in großem Ausmaß, die durch militärische Erfordernisse nicht gerechtfertigt sind und rechtswidrig und willkürlich vorgenommen werden
- rechtswidrige Vertreibung oder Überführung oder rechtswidrige Gefangenhaltung
- vorsätzliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung als solche oder auf einzelne Zivilpersonen, die an den Feindseligkeiten nicht unmittelbar teilnehmen;
- vorsätzliche Angriffe auf zivile Objekte
- vorsätzliches Führen eines Angriffs in der Kenntnis, dass dieser auch Verluste an Menschenleben, die Verwundung von Zivilpersonen, die Beschädigung ziviler Objekte (…) verursachen wird, die eindeutig in keinem Verhältnis zu dem insgesamt erwarteten konkreten und unmittelbaren militärischen Vorteil stehen
- der Angriff auf unverteidigte Städte, Dörfer, Wohnstätten oder Gebäude, die nichtmilitärische Ziele sind
- das vorsätzliche Aushungern von Zivilpersonen (-> in Gaza ist sogar die Trinkwasserversorgung gekappt bzw. durch Treibstoff-Boykott nicht mehr möglich)
Die vorschnelle Artikelüberschrift "Auf der Seite Israels zu stehen, fühlt sich gut und richtig an!" fällt Ihnen daher gerade vor die eigenen Füße!
Beispiel: "Auch der Süden Gazas ist nicht sicher" (https://www.tagesschau.de/ausland/asien/gaza-evakuierungen-100.html)
Ich erkenne - ehrlich gesagt - diesen Blog mit den sich auftuenden Widersprüchlichkeiten nicht mehr wieder.
Ein neues Unrecht lässt sich niemals mit erlittenem Unrecht legitimieren! Das ist das Tor zur Barberei!
Es muss immer um die Menschen und deren Menschenrechte sowie das Völkerrecht und eine daraus resultierende (angestrebte) Gerechtigkeit gehen und nicht um 'Interessen' (Charles de Gaulle: "Staaten haben keine Freunde, nur Interessen.", wobei auch gerne 'Menschenrechte' vorgeschoben werden, aber es tatsächlich um 'Schürfrechte', also auch 'Interessen' geht).
Eine andere, m.M.n. passendere Sicht vertritt neben den Nachdenkseiten und deren Leser (www.nachdenkseiten.de/?p=105233) auch 'der Freitag': "Drohender Genozid in Gaza?" (www.freitag.de/autoren/waschi/nahost-konflikt-drohender-genozid-in-gaza).
melden
Kommentar von Sandra Richter
Die gespielte Bestürzung Schusters über die antisemitischen Aufmärsche der muslimischen "Barbaren" ist heuchlerisch und verlogen. Der "Zentralrat der Juden" vertritt aber nicht erst seit Schuster kaum noch die Interessen der in Deutschland lebenden Juden, sondern ist in erster Linie eine linke Organisation, die den Holocaust instrumentalisiert, um die rot-grüne Agenda für den sozialistischen Systemwechsel voranzutreiben. Für das Schicksal der lebenden Juden haben sie wenig übrig, ganz besonders nicht, wenn sie konservativ sind und den muslimischen Judenhass bekämpfen, der immer mehr Juden aus Deutschland vertreibt.
Deutsche Konvertiten, die erst im Erwachsenenalter zum Judentum übertreten, treibt oftmals eine besonders linksradikale Gesinnung an, was beispielhaft am thüringischen "Verfassungsschutzpräsidenten" Kramer ersichtlich ist. Dass dieser (laut Wikipedia) eine ganze Dekade lang im "Zentralrat der Juden" als Generalsekretär aktiv war und dort sein linkes Gedankengut einsickern lassen konnte, erklärt die Israelfeindlichkeit dieser linken Organisation, die wohl in keinster Weise gläubige deutsche Juden vertritt, sondern stramm im Gleichschritt mit dem linksgrünen Mainstream marschiert.
Bereits im Jahr 2009 machte er (laut Wikipedia) aus seiner linksradikalen Gesinnung keinen Hehl und kommentierte die Äußerungen Sarrazins zu muslimischen Einwanderern in Berlin mit den Worten: "Ich habe den Eindruck, dass Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler große Ehre erweist". Damals löste Kramers Aussage noch scharfen Widerspruch aus, da sie als ungeheure Relativierung der nationalsozialistischen Verbrechen gewertet wurde, einschliesslich des Holocausts. Heutzutage ist die Relativierung der Nazi-Zeit im linksgrünen Mainstream so fest verankert, dass sich kaum einer über Kramers volksverhetzende Aussagen zum "braunen Bodensatz" von über 15 Millionen AfD-wählenden Deutschen aufregt.
Die Vorsitzende des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises (DIA) Simone Schermann hat auf der "Achse des Guten" einen äusserst aufschlussreichen Gastbeitrag mit dem Titel "Allein unter Gedenk-Antisemiten" über Konvertiten wie Kramer geschrieben und darin bedauert, dass in Deutschland sukzessive ein staatlich gefördertes Konvertiten-"Judentum" installiert wird:
https://www.achgut.com/artikel/allein_unter_gedenk_antisemiten
melden
Kommentar von Wolfgang Aust
Schuster hat eben das Pech, die bei uns gerade opportunen bunten Seifenblasen der politisch gewünschten Realitätsverweigerung in einem Gebiet geblubbert zu haben, in das die Realität kaum drastischer hätte hereinbrechen können.
Berufsrisiko. Kein Mitleid. Kann gehen. Braucht nämlich niemand an der Spitze einer solchen Institution.
melden
Kommentar von Joly Joker
Schuster hin oder her; spätestens seit 9-11 haben wir gesehen, dass Moslems sich in Deutschland darüber gefreut haben. Öffentlich und auch durch das Verteilen von Süßigkeiten. Warum regen wir uns erst jetzt darüber auf? Wegen 1500 Juden? In New York starben mehr als doppelt so viele Menschen.
melden
Kommentar von F. Lo
Der Zentralrat der Juden hat sich nach meinem persönlichen Eindruck immer besonders gegen „rechte (einheimische) Kreise“/die AfD positioniert und den Import von Antisemitismus eher geringgeschätzt. Statement von Herrn Schuster vom 22.09.2023 zur FES-Studie „Die distanzierte Mitte“: „Der Anstieg von Personen mit verfestigter rechtsextremistischer Einstellung beunruhigt mich sehr. Es bleibt bei immer mehr Menschen nicht bei Protest oder von Populismus und Desinformation genährter Unzufriedenheit, sondern radikale völkische und rechtsextreme Positionen sind auf dem Vormarsch. Wie zu erwarten betrifft das auch antisemitische Einstellungen. Das gesamte Spektrum der politischen Mitte braucht ein Umdenken: weg von der Orientierung an den extremistischen Rändern, kein Treiben lassen, keine Übernahme von Narrativen, aber auch weg von der Verteufelung anderer demokratischer Parteien und hin zu einer Politik der Mäßigung.“
Gut und schön, nur zeichnet es fast alle Studien zu den Einstellungen in Deutschland aus, dass sie höchst ungern bis gar nicht Personen a) mit und b) ohne migrantischen Hintergrund/Ausländer/erst recht einzelne Herkunftsregionen, unterscheiden, so dass man ihre Befunde aus dem Bauch heraus immer irgendwie auf „die Deutschen“ bezieht. Die aktuelle FES-Studie „basiert auf einer Telefonbefragung der erwachsenen deutschen Wohnbevölkerung. Davon wurden [nur] 7,5 % nicht in Deutschland geboren oder haben keine deutsche Staatsangehörigkeit.“ Es wird nach allen möglichen soziodemografischen Merkmalen differenziert (Schulabschluss, Berufskreis, Nettoeinkommen, Parteipräferenz), aber Herkunfts- bzw. ethnische Bezugsländer interessieren nicht wirklich. Damit gibt es auch keine Informationen dazu, wie „Nicht-Biodeutsche“ zu einzelnen Themen stehen, inwieweit sie evtl. extrem sind. Wobei die Aussagen, die rechtsextreme Einstellungen erheben sollen, natürlich auch eher auf Deutsche hin formuliert sind. („Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“ dürften Bürgergeldempfänger aus Syrien eher nicht bejahen.) Und so oder so dürften nicht alle Migranten genug Deutschkenntnisse vorweisen, als dass man ihr Weltbild in Studien erkunden könnte. Sie sind zum Teil das unbekannte Wesen. Bis kleine Teile von ihnen in Berlin demonstrieren.
melden
Kommentar von Miriam Rechner
„ Schuster hat sich politisch instrumentalisieren lassen, als er wie selbstverständlich bereit dazu war, die ideologische Agenda der Ampel-Regierung mitzutragen und im Rechtsextremismus die größte Gefahr für Deutschland und für Juden in Deutschland sah…“ Logisch, von der Bundesregierung wird er ja schließlich bezahlt, ebenfalls – anders als die Jüdische Rundschau - die Jüdische Allgemeine.
Die meisten Artikel sind in der Jüdischen Rundschau nicht kostenfrei, aber wer sich generell unabhängig rund um das Thema informieren und auch erfahren möchte was den linken Antisemitismus betrifft, ist dort wesentlich besser aufgehoben als bei der politisch finanzierten Jüdischen Allgemeinen. Denn dort wird exakt das geschrieben, was die Politik hören möchte.
melden
Kommentar von Bernhard Rossi
Historiker und Bestsellerautor Michael Wolfssohn bezeichnete bereits 2019 den muslimischen Antisemitismus als die mittlerweile gefährlichste Bedrohung für Juden in Deutschland und Europa. Ob sich der Vorsitzende Schuster hat politisch instrumentalisieren lassen, würde ich bezweifeln. Dass der Grünlackierte Sozialismus vom extremen, radikalen Rand unserer bürgerlichen Gesellschaft allerdings im Deckmäntelchen daher kommt und ihm auch viele Wahlberechtigten auf den Leim gegangen sind, ist unbestreitbar!
melden
Kommentar von André de Paris
Warum hast du in diesem Zusammenhang die wichtige Gruppe
"Juden in der AFD"
nicht erwähnt, die bereits 2018 vom Lörracher Wolfgang Fuhl gegründet wurde?
Wer sich ernsthaft mit der AFD auseinandersetzt, stellt fest dass es in Deutschland kaum eine philosemitischere Partei als die AFD gibt. Wer hingegen echten Antisemitismus erleben will, sollte sich in der SPD, bei den GRÜNEN und in anderen typisch linksfaschistoiden Millieus umsehen
melden
Kommentar von Aks
ich bin überzeugt, der AfD, Wähler und verehre Israel. Es hat mich schon immer geschmerzt, die Anti AfD Rhetorik des Zentralrats zu ertragen. Diese Leute wissen nicht, wer auf ihrer Seite steht. Und ich freue mich über jeden Juden in der AfD. Genau wie wir jedes andere Mitglied irgendeiner Minderheit, die angeblich vor den Rechten verfolgt werden, in der Afd.