Wahlkampf in Thüringen bringt unerwartet Schlagzeilen für BSW

Farbspritzer überwältigt: Der Joschka-Fischer-Moment für Wagenknecht

von Alexander Wallasch (Kommentare: 5)

„Von der Flüssigkeit am Arm getroffen ...“© Quelle: Youtube/ Wagenknecht, Screenshot

Die Medien haben Tage vor den Wahlen in den neuen Bundesländern noch einmal ihre Schlagzeilen. Sahra Wagenknecht hat großes Glück im Unglück: Die Aufmerksamkeit ist ihr so gewiss. Der Preis dafür sind ein paar farbbeschmierte Bekleidungsstücke. Aber warum wird die Friedensbewegte mit Ersatzblut bespritzt?

Der Tathergang wird von der Erfurter Polizei wie folgt beschrieben:

„Donnerstagabend kam es auf dem Erfurter Domplatz bei einer Wahlkampfveranstaltung des BSW zu einem Zwischenfall. Während des Redebeitrags von Sahra Wagenknecht verschaffte sich ein 50-jähriger Mann gegen 19:20 Uhr Zutritt zum abgesperrten Bereich vor der Bühne. Anschließend bespritzte er die Politikerin mit einer unbekannten, roten Flüssigkeit. Polizeikräfte überwältigten den Angreifer und nahmen ihn vorläufig fest. Sahra Wagenknecht wurde von der Flüssigkeit am Arm getroffen, blieb jedoch unverletzt. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und Beleidigung aufgenommen. Eine politische Motivation des Täters kann gegenwärtig nicht ausgeschlossen werden.“

In verschiedenen Medien ist die Rede davon, dass der Farbspritzer kurz nach Ende der Rede von Wagenknecht in Erfurt über eine Absperrung hinweggekommen sei und dann mittels einer Art Spritze die Farbe in Richtung der Chefin des Bündnis Sahra Wagenknecht verspritzt und auch getroffen haben soll.

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Die Polizei-Pressestelle Erfurt war am Morgen noch nicht erreichbar. Zeitungen berichten, die rötliche Farbe sei „sehr haftbar und haltbar“ gewesen. Benutzt worden sein soll eine Art medizinische Spritze. Der Täter soll dabei etwas Unverständliches gebrüllt haben.

Die Farbspritzereien erinnern an einen Farbbeutelangriff gegen den damaligen Außenminister Joschka Fischer auf einem Parteitag der Grünen, der anschließend über und über mit roter Farbe bespritzt war und zudem Verletzungen am Trommelfell erlitten hatte.

Wenn von der Flüssigkeit gegen Frau Wagenknecht von ihrer Zusammensetzung her keine unmittelbare gesundheitliche Gefahr ausgegangen ist und tatsächlich eine Spritze verwendet wurde, um aus der Distanz rote Farbe zu verspritzen, kann zunächst nicht von einem Anschlag auf die Gesundheit von Wagenknecht ausgegangen werden.

War es bei Joschka Fischer der vehemente Protest gegen dessen Zustimmung für einen Nato-Einsatz gegen Jugoslawien 1999 und demnach ein Anti-Kriegsprotest, muss man beim Farbanschlag gegen Frau Wagenknecht vom Gegenteil ausgehen: Einem Angriff gegen die Verweigerung, die Ukraine weiter mit Waffen, Material und Geld zu unterstützen.

Die Verwendung von roter Farbe dürfte auch bei Wagenknecht als Ersatzflüssigkeit für Blut benutzt worden sein. Eine nähere politische Erklärung einer Gruppe oder des 50-jährigen „Farbspritzers“ selbst steht noch aus.

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