Alexander-Wallasch.de spricht mit Dr. Gerold Fischer, er ist einer der beiden Grünen-Aussteiger. Und was der zu erzählen hat, liest sich wie ein düsteres deutsches Sittengemälde der Gegenwart. Da ist von Ausgrenzung, von Diffamierung und Verfolgung die Rede, wie sie mindestens ältere Semester sicherlich im 21. Jahrhundert nicht mehr für möglich gehalten hätten.
Dr. Gerold Fischer wirkt emotional sehr angeschlagen. Mehrfach erwähnt er im Gespräch mit Alexander-Wallasch.de, dass es ihm aktuell gar nicht gut gehe. Er habe versucht, alles richtigzustellen, versichert er. Aber jetzt habe er das Gefühl, dass eine mediale Hinrichtung stattfinde. Fischer erzählt weiter, er habe in dieser Situation lernen müssen, wer wirklich die Freunde sind und wer nicht. Mit solchen Konsequenzen habe er wirklich nicht gerechnet.
Vor 25 Jahren hat Dr. Gerold Fischer als Schulleiter mit anderen gemeinsam einen Verein zur Nachmittagsbetreuung gegründet. Und dieser Verein ist gewachsen und gewachsen und betreut jetzt Schüler aus elf Schulen in der Umgebung. Und nachdem das jetzt alles in der Zeitung stand, innerhalb kürzester Zeit – man hat nicht mit Dr. Fischer gesprochen, sondern lediglich mit der Geschäftsführerin – habe er erfahren, dass man erwäge, die Trägerschaft für den Verein wegen ihm zu kündigen. An dem Verein hängen 80 Arbeitsplätze, sagt Fischer empört.
Er wundert sich, er habe ja als Parteiloser für den Stadtrat kandidiert. Das sei eine rein lokale Angelegenheit. Es könne ja nicht sein, dass ein Verein, dessen Vorsitzender er sei, plötzlich als rechtsradikal gelten soll.
Er sei extra nicht AfD-Mitglied geworden, denn er sei gerade erst bei den Grünen ausgetreten, weil er sich mit der Bundespolitik nicht mehr identifizieren konnte. Und dann trete er doch jetzt nicht in eine andere Partei ein.
Dr. Fischer schickt noch eine E-Mail hinterher, wo er seine Beweggründe selbst zusammenfasst:
1) Ich bin den Grünen im Jahr 1983 beigetreten. Das war das Jahr, als die Grünen in den Bundestag kamen und Helmut Kohl Bundeskanzler wurde. Zu den Grünen kam ich über den Ostermarsch. Die Friedensbewegung war also mit ein Grund für meine Mitgliedschaft. Ein Jahr später wurde ich über die Liste der Grünen in den Stadtrat gewählt. Ich gehörte dem Stadtrat außer in der Zeit zwischen 1999 und 2009 während 6 Wahlperioden an. Die aktuelle Wahlperiode endet im Juni 2024.
2) Ich würde mich immer noch als liberalen Grünen bezeichnen. Die aktuelle Politik der Bundesregierung schafft allerdings mehr Probleme, als sie löst. Wer Klimaschutz will, muss zunächst dafür sorgen, dass Kriege enden. Vor allem aber darf die Klimapolitik nicht dazu führen, dass die Wirtschaft zusammenbricht.
3) Mein Kontakt zur AfD ist rein auf kommunaler Ebene, wo ich konstruktiv mithelfen will, konkrete Probleme zu lösen. Die Klimapolitik der AfD teile ich nicht.
4) Ich habe mich von den Grünen getrennt, weil ich nicht für die Politik der Partei auf Bundesebene verantwortlich gemacht werden wollte. Da wäre es doch mehr als töricht, jetzt zu einer anderen Partei zu wechseln, wo das Problem in verschärfter Form ebenfalls vorhanden ist.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Dr. Fischer erzählt gegenüber Alexander-Wallasch.de weiter, dass sein grüner Fraktionsvorsitzender letztes Jahr verstorben sei und dann kam eine andere Grüne nachgerückt „von einer jüngeren Generation“. Und nachdem sie „AfD“ gehört habe, sei bei ihr sofort die Klappe runtergefallen, und sie habe gar nicht mehr nach Zusammenhängen gefragt.
In so einem Stadtrat, so Fischer, gäbe es auch individuelle und persönliche Kontakte. Die AfD habe im Völklinger Stadtrat vier Mitglieder und die Grünen drei. Auch mit den AfD-Mitgliedern könne man ganz normal reden. Auch bei Entscheidungen, die zu treffen seien, spiele die Parteizugehörigkeit eigentlich keine Rolle. Da sei man bisher relativ offen im Stadtrat. Da ginge es ja nicht um Bundespolitik. Die AfD-Stadträte seien doch keine Björn Höckes, fügt Fischer noch an.
Was den von ihm gegründeten Verein angeht, das sei im Saarland das System mit den freiwilligen Ganztagsschulen. Und die Nachmittagsbetreuung werde hier in der Regel von einem gemeinnützigen, sozialen Verein gemacht. Das sei eine Vereinbarung zwischen Schule, Verein und Schulträger, Landkreis oder Kommunen. Und das soll jetzt von Seiten der Schulen aus gekündigt werden.
Um den Verein zu schützen, gab Dr. Fischer den Vorsitz ab. Ob man damit nun zufrieden sei, werde sich noch herausstellen, fügt er an: Er habe ein Herzensprojekt schweren Herzens freiwillig aufgegeben. Und Fischer besteht noch darauf, zu betonen, er habe in den Jahrzehnten im Schuldienst auch seine grüne politische Meinung immer zurückgenommen. Er habe das immer fein sorgfältig zu trennen gewusst, wie sich das gehöre.
Als die jüngere Grüne kam, sei die Kommunikation dann aber schwieriger geworden. Er hätte ja auch Knall auf Fall alles hinschmeißen können, erzählt er Alexander-Wallasch.de. Aber weil er jahrelang die Kasse geführt habe, hat Fischer dann auf der Hauptversammlung noch die Kassenprüfung machen lassen. Und die Kasse sei entlastet worden. Dann habe er gesagt, er mache die Kasse noch bis zum Ende des Jahres, um den Rechenschaftsbericht vorzubereiten.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von W. Köhler
Es ist die Generation ....
Eine Generation, die damit aufgewachsen ist, dass Wohlstand für sie selbstverständlich war. Eine Generation die nie Probleme erkennen, geschweige denn lösen musste (das machten Eltern und Staat für sie).
Diese Generation kann nichts dafür, dass sie so ist wie sie ist, sie wurden so gemacht!
Ds war alles schon sehr lange erkennbar - nur haben die meisten es eben nicht sehen wollen!
melden
Kommentar von Habakuk
Der Paukenschlag über die alternativen Fakten einer 'Bundesregierung' war übrigens gerade erst hier zu lesen:
Frage:
„Hat die Russische Föderation nach Kenntnis der Bundesregierung die von der Bundesregierung erwähnte Energiekrise durch konkrete, die Versorgung Deutschlands mit Energie oder Energieträgern beeinflussende Maßnahmen ausgelöst oder verstärkt, insbesondere dadurch das Angebot an Energie verknappt oder den Energiepreis erhöht, und wenn ja, durch welche, in welchem Ausmaß, und in welchem Zeitraum?“
Antwort:
„Russland hat die Energiekrise im Zuge des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs auf die Ukraine maßgeblich verursacht, zunächst durch Verminderung und schließlich durch vertragswidrige Einstellung der Gaslieferung durch Nord Stream 1.“
Bundestag, Drucksache 20/10694, 18.03.2024
https://dserver.bundestag.de/btd/20/106/2010694.pdf
SOLL MAN ALS BUNDESREGIERUNG LÜGEN?
melden
Kommentar von Gregor Vandergud
Wir brauchen keine Politiker und keine Wahlen.
Wir brauchen ausnahmslos Menschen, die 100%ig zu Deutschland als Heimat stehen, und die ehrlich und anständig sind. Die Betrüger, Verbrecher und parasitären Abzocker werden sich dann schon wie die Spreu vom Weizen trennen.
Politik bedeutet wie alle Machtstrukturen immer nur eines: daß sich die schwarzen Schafe getarnt unter den Anständigen durchmogeln und auf Kosten der Allgemeinheit nur für ihre eigene Fettlebe sorgen.
Und genau das sehen wir immer wieder, in allen Ämtern, in allen Parteien, in allen Posten.
Und seltsamerweise liegen Gesetze zur Politiker / Entscheiderhaftung seit Jahrzehnten in den Schubladen und werden dort weiter verschimmeln, warum wohl. Weil das System KORRUPT ist.
Das wird sich erst ändern, wenn der Anstand die Kenngröße des Handelns ist.
Und genau das wird den Menschen ja von Schule auf ganze anders beigebracht. Kann also alles ersatzlos weg!
Es ist immer derselbe Mist und Schwachsinn und es sind immer dieselben Verlogenheiten, die begründen sollen, weshalb Typen mit klebrigen Fingern die Positionen von Entscheidern bekommen.
Was für ein armseliges Menschenbild, solche Typen zu feiern überall. Sowas kann man nur, wenn man irre ist. Und zwar völlig vom Weg abgekommen, was ein Mensch wirklich ist. Der Mensch ist eben gerade micht das, wozu er jeden Tag ERPRESST wird von seinen Mit-(ahahaha!) 'Menschen'. Das ist alles so minderwertig, da wird mir übel.
Lügen über Lügen über Lügen.
Und dann habe ich nochmal eine Frage: warum können wir nicht einfach Ruhe und Frieden haben in unserem Land? Na, warum denn nicht? Fragen wir doch mal die Menschen auf der Straße, ob sie Ruhe und Frieden haben wollen. Und wer das nicht will. Sind immer dieselben Hackfr-ssen und A--gesichter.
Ich höre mir das ganze Gesülze nicht mehr an. Mich interessiert nur Ruhe und Frieden. Und das mache ich mir schon für mich. Wer das nicht will, interessiert mich nicht mehr, kein Fatz. Solln sie alle die Wupper runtergehen! Besser heute als morgen!
Mahlzeit, meine Meinung!
PS: natürlich würde ich, solange die Massen von Komatösen immer noch an den "Wahlen" Zirkus glauben, immer das wählen, was dem System maximal ins Knie tritt. Aber: wer jahrzehntelang das Betrugs-Gedudel von "Demokratie" und "Wahlen" gehört und gewählt hat, und dann immer noch nicht begriffen hat, daß alles immer zugunsten kleiner Cliquen manipuliert wird, dem fehlt wohl was zwischen den Ohren, wenn er das nicht merkt was da läuft. Allein, daß man noch sowas sagen muß, naja. Forrest Gump war schlauer.
melden
Kommentar von Carl Peter
Wenn dein Haus, oder besser Auto brennt, kommt keine Feuerwehr, bist du krank, darfst du nicht zum Arzt, willst du in eine Kirche darfst du nicht rein - komisch, zahlst du nicht Steuern, Abgaben und Beiträge für all dieses Unerreichbare?
Dazu der Rat der Wohlgesinnten: Halte dich fern von der AfD.
Halte dich fern von der AfD?
Das ist alles?
Das reicht?
Ja, ansonsten darfst du ja bleiben wie und was du bist, ein Schwein oder ein Gutmensch, nur nicht AfD.
melden
Kommentar von .TS.
Auch durch solchen Unfug schafft sich Deutschland ab. Und am Ende wird wieder über den Fachkräftemangel und fehlende Betreuungsangebote geheult...
melden
Kommentar von Malka
Jetzt kommt allmählich diese ganze widerliche cancel culture-wie es neudeutsch heißt- allmählich im Westen an.
Wir im Osten haben seit Jahren gewarnt, was hier kommt.
Ich denke noch an die Sprüche mit Dunkeldeutschland und das die Pegida Leute alles Nazies und Antisemiten seien.
Im Osten müssen die Synagogen komischerweise nicht bewacht werden…
Würde mich heute noch einer fragen, ob ich zur Demo mitkommen würde wie 1989, ich würde dankend verzichten.
Hätte ich damals gewusst, dass wir das Land an die Moslems verkaufen würden, nee. Dann hätte ich mich echt mit der DDR begnügt. Auch die Armut hätte ich dann gerne in Kauf genommen.
Sorry Leute… Ich springe euch von der Fahne.
Deshalb wählt der Osten AfD oder BSW.
melden
Kommentar von Walter Knoch
Die Aggressivität der Grünen, ihre ins totalitäre Ausgreifen beschädigt unsere Gesellschaft. Ich behalte immer noch im Hinterkopf, dass die Grünen einst diese FDGO als Schweinesystem beschimpft haben. Den Stadträten aus Völklingen wünsche ich viel Kraft und ein gutes Umfeld, das sie so weit wie möglich auffängt und unterstützt.
melden
Kommentar von Bernhard Rossi
Auch hier vor Ort hat ein exzellenter und von allen Parteien im Stadtrat geschätzter Fachmann für Wald und Landwirtschaft hingeworfen. Er konnte nach eigener Aussage die aktuelle und ideologiegetriebene Bundes- und Landespolitik der Bündnis90/Grünen nach fast 40 Jahren nicht mehr mittragen.