Die sozialen Medien überschlagen sich während die etablierten noch daran arbeiten, eine AfD-feindliche Formulierung für die Übergriffe gegen die AfD-Abgeordneten zu formulieren.
Der als Berlin-Korrespondent für den Nordkurier und die Schwäbische Zeitung tätige Journalist Philippe Debionne meldete sich heute via X, was ihm heute in Essen beim Versuch, zu berichten, widerfahren ist. Mit seiner Erlaubnis veröffentlichen wir seinen X-Kommentar:
"Demonstranten hier meinen, dass sie als Straßenmiliz Ausweise kontrollieren dürfen"
Bin in Essen. Die Stimmung hier ist - erwartungsgemäß - recht angespannt. AfD-ler auf dem Weg zur Grugahalle sind teils massiv angegangen worden und mussten sich unter Polizeischutz etwa in Backshops verschanzen.
Und es ist zudem bemerkenswert, mit welcher Selbstgerechtigkeit die Demonstranten hier und heute auftreten und meinen, dass sie als Straßenmiliz Ausweise kontrollieren und auch mit Hilfe unverhohlener Drohungen darüber entscheiden dürfen, welcher Journalist arbeiten darf und welcher nicht, das ist schon arg daneben.
Das hat mit Demokratieverständnis nichts mehr zu tun.
Ein Presseausweis ist: Ein Dokument, das mich als Pressevertreter gegenüber Behörden bzw. Behördenvertretern wie etwa Polizisten ausweist, damit mich die jeweiligen Behördenvertreter nicht an meiner Arbeit hindern.
Ein Presseausweis ist NICHT: Ein Dokument, dass ich jedem dahergelaufenen Aktivisten/ Demonstranten/Straßenmilizionär zeigen muss, um arbeiten und mich frei bewegen zu dürfen.
Davon ab: Niemand außer mir entscheidet, ob und wann und wie und worüber ich berichte. Kein Demonstrant, kein Polizist, kein Politiker, kein Mob, kein Nazi, kein Linksfaschist. Niemand. Außer mir.
Auf dem weiteren Weg zur Halle wurde ich viele Male angesprochen/aufgehalten. Mir wurde erklärt, ich sei ein getarnter AfD-Abgeordneter, da ich ein blaues Hemd anhabe, mir wurde gesagt, ich sei kein Journalist, weil ich keine Kamera dabei habe, und außerdem sei ich vermutlich eh ,ein Lügner'. (Als ich den Mann, der mein blaues Hemd als Beweis für meine AfD-Mitgliedschaft einordnete, im Gegenzug fragte, weshalb er ein weißes Shirt anhabe und ob das nicht rassistisch sei, hat er mich übrigens nur verständnislos angeschaut, aber das nur am Rande).
An der letzten Straßenblockade wollte man dann sogar meine Tattoos kontrollieren (!) und mir wurde schließlich von einer Wortführerin noch erklärt, dass man schließlich auch nicht wissen könne, ob ,Du für uns oder gegen uns schreibst'. Also könne ich leider nicht durchgelassen werden.
Der Fairness halber sei gesagt, dass es auch einige wenige vernünftige Menschen bei den Demonstranten gab (die ich allerdings fast eine Stunde suchen musste) und wie's halt immer so ist, am Ende findet man als Journalist auch immer einen Weg.
Auch wenn das vielen der aufgeregten Demonstranten hier in Essen offenbar nicht passt.😉"
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Kommentar von Perry Moppins
Okay, spielen wir in der Ära der alle kritischen Meinungen verfolgenden Political Korrektness-Herrschaft doch mal eine Runde Kontrafaktionale:
Was ist das BRD / NATO / EU / westoligarchische Machtkartell?
Sich diese gaaanz theoretische Frage zu stellen, führt über Rockefellows und Co zur Wahrheit.
Man muß Geschichte nur richtig zusammensetzen, dann ergibt das absichtlich lückenhafte Puzzle ein erkennbares Bild.
Satire!
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Kommentar von .TS.
Und wo bleibt da das sonst so empörte Geheul über die Einschränkung und Behinderung der Pressefreiheit welches pflichtschuldig zu jedem noch so kleinen - nicht selten selbst mit provozierten - Vorfall im Umfeld politisch ungenehmer Veranstaltungen angestimmt wurde?
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Kommentar von F. Lo
Bislang hat man die Demos gegen Rechts ja immer eher links-grünen Kreisen bis hin zur Antifa usw. zugeordnet, allerdings gemutmaßt, dass auch Unions-bürgerliche Wähler mitlaufen. In Essen hat sich nun die CDU quasi an die Spitze der Bewegung gestellt, in Gestalt des OB Thomas Kufen (laut RWE Ausbildung zum Bürokaufmann), seiner Stadt Essen und des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst.
ZDF: „‚Die vielen Tausende Demonstranten in Essen zeigen: In Nordrhein-Westfalen ist kein Platz für Hetze, Hass und Rechtsextremismus‘, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Er sprach von einem ‚starken Zeichen der Zivilgesellschaft für unsere Demokratie, dass so viele Menschen gegen Antidemokraten auf die Straße gehen‘. Der CDU-Politiker stellte aber auch klar: Gewalt werde nicht akzeptiert.“ Na, Letzteres ist ja beruhigend. Es klingt im Modell ein bisschen nach der Quadratur des Kreises. Menschenjagten auf AFD-Politiker, Blockaden, die Ankündigungen gewalttätiger Aktionen, Angriffe auf Polizisten, linke Kontrollen für Journalisten sind irgendwie … unschön. Aber na ja, der gute Zweck heiligt heutzutage die Mittel. Essen wird jetzt bestimmt noch viele Flüchtlinge und Migranten aufnehmen, um seiner Weltoffenheit Nachdruck zu verleihen. Schon Ende 2022, also vor anderthalb Jahren, waren knapp 40 Prozent der Einwohner „Personen mit Einwanderungsgeschichte“. „In Essen leben rund 593.000 Einwohner*innen aus über 140 Herkunftsländern. Die sprachliche, kulturelle und religiöse Vielfalt und gehören zum Lebensalltag in der Stadt.“
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Kommentar von Judith Panther
Straßenmilizen?
Ich würde mal sagen:
Das sind die Vorläufer der Wiedergänger
der marodierenden, braunen Horden, oder.
Die wissen nur nicht, daß Tragödien sich beim zweiten Mal immer als Farce ereignen.
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Kommentar von Sven Korte
Die rot-links-grünen „Super-Demokraten“ haben die Maske endgültig fallen gelassen und darunter kommt die hässliche Fratze des Faschismus zum Vorschein. Ja, ihr seit die wahren Faschisten, denn ihr seid es, die mit den Mitteln und Methoden der echten Nazis von damals gegen die demokratische Opposition vorgehen. Und die ganze Welt kann heute klar erkennen, was und wer ihr seid. Keiner hat es besser auf den Punkt gebracht als Michael Klonovsky: „Wer heutzutage in einer politischen Debatte den Begriff ‚Nazi‘ gegen wen auch immer ins Feld führt, ist aus ethischer Sicht ein Lump, aus historischer Sicht ein Verharmloser, aus intellektueller Sicht eine Null.“
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Kommentar von Bernhard Rossi
Thomas Kufen, seit 2015 Oberbürgermeister der Stadt Essen und die Messegesellschaft haben, mit juristischer Unkenntnis und der Schlappe vor Gericht, aus einem simplen Parteitag, wie er schon des Öfteren in Essen in den Messehallen friedlich und professionell stattgefunden hat, ein zweitägiges Event für Krawallmacher eröffnet.
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Kommentar von StephanU
Na dann viel Glück in Essen und für den Heimweg in die niedersächische Provinz.
Und vielleicht mit dem Lerneffekt, dass die Probleme gar nicht bei Max Krah oder in Schnellroda liegen, also bei den Boten, die die schlechte Nachricht überbringen.
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Kommentar von andreas h
Das wird alles besser, wenn die Demokratie erst richtig gefördert wird.
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Kommentar von Palmström
Hellblaues Hemd unter Generalverdacht. An was erinnert das!
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Kommentar von Farg Alucard
Schöne Grüße von Ralf Rangnick:
"Ich bin ja nicht nur Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft, sondern auch Vater zweier erwachsener Söhne und hoffentlich bald Großvater. Wir leben in so einer bewegten Zeit, dass man nicht mehr sagen kann, das eine ist Sport, das andere Politik, und die beiden Dinge haben nichts miteinander zu tun." Als Person, die in der Öffentlichkeit stehe, seien klare Äußerungen zu politischen Themen wichtig – gerade in Österreich und Deutschland. "Wer nach hundert Jahren immer noch nicht verstanden hat, was uns regelmäßig ins Verderben geführt hat, dem kann man nicht helfen. Wir müssen auf dem rechten Auge wirklich wachsam sein", so der 65-Jährige. Die Nationalmannschaften, die sehr divers seien, seien ein Musterbeispiel für Vielfalt."
https://www.derstandard.at/story/3000000226253/teamchef-rangnick-spricht-sich-in-zib-2-gegen-rechtsextremismus-aus