Alexander-Wallasch.de titelte am 28. Dezember 2024 um 17:29 Uhr:
„Genial: Elon Musk hat seinen WamS-Gastartikel wahrscheinlich von seiner KI schreiben lassen“
Im Artikel selbst hatte ich unter anderem auch die pupsige Gegenrede des Welt-TV Chef zum Text von Elon Musk wie folgt beschrieben:
„Jetzt fehlt nur noch die amüsanteste aller Enthüllungen: Elon Musk gesteht grinsend übers ganze Gesicht ein, dass sein Artikel von der X-internen KI ,Grok' geschrieben wurde, während ,Grok' nach eingehender Befragung den Text von Jan Philipp Burgard als mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Ergebnis einer ChatGPT-Befragung dechiffriert. Standen hier bereits zwei KI-Welten miteinander im Ring? Das wäre sicherlich die unterhaltsamste Nachricht von allen rund um diesen von Springer inszenierten Scoop samt Kündigung einer Kollegin, von der zuvor kaum ein Leser je etwas gehört hat.“
Jetzt dauerte es noch einmal eine geschlagene Woche samt Silvester und Neujahr und einem gehörigen Kater dazwischen. Und schwuppdiwupp kommen die etablierten Medien mit einer Geschichte um die Ecke, die sie wohl gleich direkt bei Alexander-Wallasch.de abgeschrieben haben. Mit nur einem klitzekleinen Problem: Die kleinen Gangster haben sie sich zu eigen gemacht, ohne den Ursprungsort zu nennen.
Der Tagesspiegel schreibt am 3. Januar 2025:
„Umstrittener Text in der ,Welt am Sonntag'. Wurde Elon Musks Pro-AfD-Artikel von einer KI geschrieben? Mit einem kontroversen Gastbeitrag machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Tagesspiegel-Recherchen zeigen nun: Der Text stammt womöglich gar nicht von Musk selbst – sondern von einer KI.“
T-Online titelte gestern:
„Musk schrieb seinen ,Welt'-Artikel wohl gar nicht selbst“.
Und im Text selbst heißt es:
„Schon bald nach der ,WamS'-Veröffentlichung hatten verschiedene Journalisten auf Twitter aufgrund der im Text verwendeten Sprache gemutmaßt, Musk habe den Text nicht selbst geschrieben, sondern von einer KI texten lassen.“
Verschiedene Journalisten?
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Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb ebenfalls gestern, die Frage sei, ,ob Musk den Text überhaupt selbst schrieb – oder eine KI'.
Noch eine ganze Reihe weiterer Portale berichtete gestern von einem KI-Verdacht des Musk-Textes. Ausgeschlafen?
Was all diese Portale allerdings nicht bedacht haben, ist der geniale Schachzug des Unternehmers Elon Musk. Denn 100 Prozent beweisen kann man ihm die Nutzung von KI nicht. Gleichzeitig ist die Debatte eine perfekte Werbung für Grok, den direkten ChatGPT Konkurrenten aus dem Hause Musk, ein KI-Chatbot, der vom Unternehmen xAI entwickelt wurde, einem von Elon Musk im Jahr 2023 gegründeten Unternehmen.
Mutmaßlich dauert es jetzt noch einmal eine Woche, bis die Zeitungen endlich melden, dass die piefige Gegenrede des Welt-Journalisten von ChatGPT geschrieben wurde. Ein amüsanter Krieg der neuen KI-Welten, der auch viel über die Arbeit der Etablierten erzählen kann.
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Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Die Redaktion der Achse/Broder hatte gestern (4. Jan) einen Leserkommentar der Woche hervorgehoben - " Der Unterschied zwischen Beleidigung und Kritik " den ich mit Bezug auf Elon Musk wärmstens empfehle - falls mir dies Herr Wallasch erlaubt. Wie alle wissen reklamiert Musk Redefreiheit ganz besonders für seine Beleidigungen mit seiner Promienz und Reichweite, und teilt sehr oft andere Beleidigungen und/oder Diffamierungen aller Art über eben diese Reichweite von ca. 200 Millionen weltweit. Mit seiner Prominenz, Reichtum und Reichweite scheint er sehr viele Hirne zu vernebeln, damit diese persönliche Beleidigungen und Diskreditierungen als " Meinung " ansehen, die im Sinne von Rede- und Meinungsfreiheit " heilig" sein sollen. Beleidigungen sind keine schützenswerte Meinung. Musk's Position dazu halte ich für unterkomplex, weshalb ich ihn auch diesbezüglich verachte. Seine Wahlwerbung für die AfD halte ich übrigens für eine grundsätzlich berechtigte Meinung, auch wenn ich seine Argumentation für dummes Zeug halte.
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Kommentar von Danier Naroon
@Bernhard Kopp von Brackel
Hört sich etwas beleidigt an.
Früher sagte ich :" Musk ist der Richard lugner der USA".
Sei der Twitter X Aktion und was er daraus gemacht hat, habe ich großen Respekt vor ihm. Ich habe mir auch einige kritische Beiträge über Leben und Verhalten von Muskeln gegeben.
Nun halte ich große Stücke auf ihn.
.....und übrigens: keine SAU juckt es ,was ihr in Deutschland denkt.
Deswegen geilt ihr euch am Text von Musk so auf. Denn zur angemessenen Reaktion auf Nordstream2 Sprengung reichts ja auf keiner Ebene.
Musk hat als gebürtiger Südafrikaner den Niedergang seines Heimatlandes erlebt. In Deutschland sieht man Kopfschüttelnd den freiwilligen Niedergang. Den anders als in Südafrika gibt es in Deutschland eine weiße Mehrheit.
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Kommentar von Eddy Nova
Das klingt aber fürchterlich - "schreiben sie mal ein 50 Zeilen Atikel negativ über XY" wäre dann ja fast möglich ...und dann ..."antworten sie mal auf den Mist" an die nächste KI Machinen Intelligenz.
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Die Liste wäre lang - wahrscheinlich bestimmt alsbald KI was in der Tageszeitung steht ...Flächendeckend fällt mir da einfach nichts wirklich positives daran ein ...
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Eigentlich könnte dann auch jeder andere eingeben "Was würde Mister Musk zum Topic XY sagen" ...
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Wie gefährlich sind Muslime eigentlich wirklich - was würde KI zur Zuwanderung sagen ...1000 Muslime = wieviel Morde ,wieviel Vergewaltigungen und wieviele müßte man schleusen wenn man einen Terroranschlag will ... KI weiss das sicher auch
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Kommentar von .TS.
"Ein amüsanter Krieg der neuen KI-Welten, der auch viel über die Arbeit der Etablierten erzählen kann."
In der Tat, denn als vor ca. einem Jahr die Meldungen/Befürchtungen über durch "KI" ersetzt Arbeitsplätze hochploppten sind mir als allererstes neben Schlagertextern die Redaktionsstuben der Massenmedien eingefallen. Egal ob watson, t-online, RND-Medien und wie sie alle heißen.
@Carl Peter: Die derzeitige Entwicklung der soziologisch-technologischen Entwicklung geht stark dahin daß sich die immergleichen Inhalte nur noch um sich selbst drehen während grundlegende Kompetenz, neue Erkenntnisse und Kreativität verkümmern. Erste Anzeichen sieht man schon z.B.: https://www.danisch.de/blog/2024/12/26/die-unfassbar-bescheuerte-ki-von-twitter-x/ (nicht daß es bei Gurgel und Winzweich groß anders wäre...).
Fragt sich ob dann in Fernost noch weiterhin solide gebildete Ingenieure und Wissenschaftler die Infrastruktur weiter am laufen halten (und uns zum reinen Konsumenten degradiert verkaufen) können, oder ob dann die ganze Welt auf vorindustrielles Niveau zusammenbricht.
Schon heute geistert in den Hirnen vieler IT-Chefetagen aber auch deren Nachwuchsabteilungen herum daß man zum Programmieren heute nur noch den Textbausteinwiederkäuer befragen braucht anstatt sich intensiv mit der Materie auseinandergesetzt zu haben, und schon seit mehreren Jahren besteht ein Großteil der Systementwicklung nur noch aus dem Zusammenpfuschen nur rudimentär verstandener Fremdbausteine unterschiedlichster Herkunft. Und über Qualitätssicherung welche diesen Namen auch verdient redet man heute gar nicht mehr groß, wenn was nicht funktioniert wird halt nochmal drübergepfuscht, oder die fragliche Funktion schlicht zugekleistert damit man sie nicht mehr sieht.
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Kommentar von Palmström
Ich denke bei den Themen- und Arbeitsumfang von Elon Musk nutzt er technische Hilfsmittel die zur Verfügung stehen. Das Nutzen von einer oder mehreren KI liegt nah. Da Deutsch für ihn eine Fremdsprache ist, wird er ein paar Stichpunkte auf Englisch vorgeben, die KI formuliert ein Text, den er sich vorlesen lässt. Wenn es nicht ganz so recht ist, gibt man Änderungen vor. Ist der Text fertig, übersetzten auf Deutsch, copy paste und ab die email.
Da ist zwar jetzt gemutmaßt, aber so kann man eine KI nutzen.
Auf jeden Fall wird er nicht am Küchentisch bei anderen Leuten, noch an einer Schreibtischlampe mit Zettel und Stift gesessen haben wie Herr Habeck oder Herr Lindner.
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Kommentar von Carl Peter
Wenn der KI-Tsunami durch die Lahmarschigkeit betreffender Statisten nicht etwas abgebremst wird, werden die Wissensspeicher der Menschheit nicht massvoll aufgefüllt, sondern deren Inhalt schmerzvoll komprimiert.
Also breche ich mal eine Lanze für's tumbe Fußvolk, das wie gehabt von jeder "Avantgarde" sprichwörtlich nach und nach geköpft wird - man hält den Kopf hin, weil man glaubt, damit sehen, hören und sprechen zu können (Der Sitz des Denkens ist woanders, vielleicht im Knie?).
Der Avantgardist Musk hat sich einer spannenden Aufgabe angenommen, mit Geld und Macht nicht seine eigene Intelligenz beleidigen zu lassen - ob's reicht weiß man nicht, bei Bill Gates und anderen scheint's dabei nicht auszureichen.
Nicht beantwortbar bleibt für mich, ob sich Elon Musk dem weltweiten "Impfprogramm" unterworfen hat, qua Vermeidung der Beleidigung seiner eigenen Intelligenz dürfte das ja nicht der Fall sein - Alice Weidel sah das auch so, und da hat Elon Musk dann seinen Spaß auf Augenhöhe.
Mangelhafter Verstand, nicht vernünftig denken und handeln zu können, macht einen Menschen zur naturgemäßen Beute raubtierhafter Strukturen - meine Hoffnung ist ungebrochen, dass immer mehr Menschen zur Besinnung auf ihren gesunden Menschenverstand kommen, und sich nicht weiter als Beutetiere und Versuchskaninchen opfern zu lassen.
Und obwohl ich Elon Musk nicht kenne, setze ich darauf, dass er keinen Spaß an einem Menschenzoo hat, deren durchgechipte Belegschaft ihn dann blöde und unterwürfig anstarrt.
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Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Die FAZ zitiert Clemens Füst / ifo-Institut : " Elon Musk redet groben Unfug". Dem ist nach nur wenig Nachdenken zuzustimmen. Man kann deshalb froh sein, dass Musk den Text höchstwahrscheinlich von KI schreiben ließ. Wenn er ihn wirklich selber geschrieben hätte, dann wäre ein noch größerer Stumpfsinn herausgekommen.
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Kommentar von Ulf Küch
Chapeau Alexander!
Tja, wenn hier jetzt große Aufregung bei Politik und Qualitätsmedien herrscht, zeigt es doch wie abgehängt das "Beste Deutschland aller Zeiten", Zitat von Herr Steinmeier, auch hier mittlerweile dank einer dilletantischen und fahrlässigen Politik im Bereich der "KI" geworden ist.
Es ist Zeit für einen Wechsel, wieder hin zu Verstand, achtsamen Umgang mit den Menschen und dem Ende vom irren Kriegsgeheule.
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Kommentar von Claudia Reich
Gratulation, Herr Wallasch. Da hatten Sie ja einen guten Riecher!