Jetzt werden Eisbärmama und Eisbärkind von Münchner Schülern gerettet

Eisbären weinen nicht: Wie Klimaideologen Schülern Schuldgefühle machen

von Markus Helmreich (Kommentare: 7)

„Wenn wir weniger Emissionen produzieren, helfen wir damit allen. Nicht nur den Robben, sondern zum Beispiel auch allen anderen Tieren, die im Eis leben.“© Quelle: Pixabay / Lockenkopf

Die Übergriffigkeit der Klimaideologen kennt kaum noch Grenzen. Unsere Kinder sind dabei beliebtes Experimentierfeld, Konditionierung durch Schuldgefühle?

Das Münchner Mobiltätsreferat, geleitet vom parteilosen, von den Grünen für sein Amt vorgeschlagenen Georg Dunkel, versucht Grundschüler mit einem Wettbewerb zum Klimaschutz zu animieren. Dass man dabei Kinder dazu benutzt, eine Ideologie der Regierung in die Familien zu tragen, versuchen die Macher der Aktion nicht mal zu verbergen.

Schüler, „die aktiv und klimafreundlich zur Schule gekommen sind, dürfen morgens eine Eisscholle auf das Plakat kleben, um den Eisbären ein Stück Lebensraum zurückzugeben“. So heißt es wörtlich auf dem hier abrufbaren Informationsflyer.

Auf besagtem Plakat sind Eisbärmama und Eisbärkind zu sehen, die jeweils auf einer kleinen losen Scholle stehen und im Polarmeer auseinandertreiben. Wer da nicht aufgerüttelt wird, muss selbst ein Eisblock sein.

Die Schule mit den meisten Eisschollen pro Schüler gewinnt 1000 Euro für eine Schulaktion. Die Aktion, die schon in den Jahren zuvor stattgefunden hat, soll nach den Sommerferien 2023 eine Neuauflage erleben. Durch zahlreiche Urlaubsflüge ausgestoßene CO-2-Emissionen können also täglich von den Kleinsten auf dem Schulweg abgetragen werden. Gemeinsam mit den Schuldgefühlen.

Das vom Referat online und kostenfrei zur Verfügung gestellte Material enthält auch eine "Fortsetzungsgeschichte", mit der Lehrer die Klasse in die Thematik einführen können.

Darin erfahren die Primarschüler, dass sie Robben und Eisbären helfen, wenn sie zu Fuß zur Schule gehen, denn – so erklärt es Papa seinem Sohn „Noah“:

„Der Klimawandel passiert auf der ganzen Welt. Die Emissionen, die wir hier in Deutschland produzieren, verteilen sich auf der ganzen Welt (...) Wenn wir weniger Emissionen produzieren, helfen wir damit allen. Nicht nur den Robben, sondern zum Beispiel auch allen anderen Tieren, die im Eis leben.“

Noah beginnt eisern, Emissionen einzusparen. Er fährt mit dem Roller zur Schule und mit dem Radl zum Fußballtraining.

Und „am Wochenende überredet er sogar seine Eltern, mit dem Bus zu Oma und Opa zu fahren, anstatt das Auto zu nehmen. Danach dürfen sie alle auf einem Plakat die Eisfläche für die Eisbären erweitern“.

Gegen Ende der Geschichte wird die Entwicklung Noahs in den letzten Wochen geschildert:

„Am Nachmittag hat er Fußballtraining. Es regnet. ‚Soll ich dich fahren?‘, fragt seine Mutter. Aber Noah denkt an die Eisbären und schüttelt den Kopf, und zieht sich Gummistiefel und Regenkleidung an.“

Das Kind als ideologische Knet- und Verfügungsmasse: Zwei Jahre lang wurde Kindern eingeredet, sie könnten sich durch ein bestimmtes Fehlverhalten (keine Maske, kein Test, kein Abstand) an Krankheit und sogar Tod anderer wie der geliebten Oma mitschuldig machen. Das reicht jetzt offenbar noch nicht:

Die Münchner Kinder sind ab sofort für das Weiterleben von Eisbären und Pinguinen verantwortlich, indem sie Lebensraum zurückgeben, den sie nie genommen haben.

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Tokensysteme (ein Verfahren aus der Verhaltenstherapie, das auf Konzepten der operanten Konditionierung basiert) haben einen festen Platz in der Grundschule. Belohnt werden lern- und sozialrelevante Verhaltensweisen, die in direktem Zusammenhang mit der jeweiligen Bildungseinrichtung stehen.

Aber seit wann ist es Aufgabe der Schule, Kinder für Verhalten zu belohnen, das mit Schule und Lernen nichts zu tun hat?

Da Lehrer gerne zugreifen, wenn didaktische „All-inclusive-Pakete“ gratis zur Verfügung stehen, wird die Aktion 2023 wohl ein großer Erfolg werden. Es ist also zu befürchten, dass es 2024 eine weitere Fortsetzung geben wird.

Oma wird nur noch zu Fuß besucht. Dann werden Eiszapfen gesammelt. Und Noah hat das Fußballspielen aufgegeben. Er braucht mehr Zeit für die einzige Neigungsgruppe des neuen Schuljahres, die AG: „Junge Klimapioniere“. Also dann wohlan und ein fröhliches „Immer bereit!“

Markus Helmreich ist seit 16 Jahren Lehrer, seit 2009 unterrichtet er in München. Von der Aktion des Mobilitätsreferats erfuhr Helmreich bei einer Veranstaltung des Münchner Schulamts. Der Lehrer stellt heute für sich fest: „Ich war immer ein wenig stolz, in Bayern Lehrer zu sein. Grundsätzlich bejahe ich unser Schulsystem. Die letzten beiden Jahre haben mich aber etwas nachdenklich gemacht.“

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