Was darf man sagen, was schreiben – und was haben wir verlernt zu sagen und zu schreiben?

Eine lautstarke Nachricht eines Freundes: Die Lage ist wirklich ernst

von Alexander Wallasch (Kommentare: 41)

Ich sehe auf der gegenüberliegenden Seite keine Konsensbereitschaft. Hier feiert eine Klientel ihren absoluten Sieg nach dem langen „Gang durch die Institutionen“.© Quelle: Pixabay / Engin_Akyurt / OpenClipart-Vectors, Montage Alexander Wallasch

Ein Kollege schenkt mir per E-Mail überdeutlich reinen Wein ein, als ich ihm unbestimmt, kaum greifbar und mutlos tastend etwas zu den Gräben in der Gesellschaft schrieb. Habe ich schon im Privaten verlernt, Klartext zu reden?

Heute bekam ich eine E-Mail von einem befreundeten Kollegen. Als ich die E-Mail las, kam ich ins Grübeln. Warum sagt es eigentlich niemand mal so? Warum habe ich es nicht schon mal so ähnlich aufgeschrieben?

Die Gründe sind klar: Weil diese E-Mail über das journalistische Genre „Kommentar“ hinausgeht und weil man ein Minimum an Belegen und differenzierenden Stimmen einbeziehen sollte.

Deutlich wurde mir zudem: Auch Journalisten haben eine private Seite, eine Meinung. Und die kann auch mal straff formuliert sein. Ich bat um die Erlaubnis, die Mail anonymisiert zu veröffentlichen, sie wurde erteilt.

Weiterlesen nach der Werbung >>>

Ihre Unterstützung zählt

Mit PayPal

Warum? Weil ich neugierig bin, weil ich einmal wissen will, was Sie als Leser davon halten und weil ich mir selbst noch nicht ganz sicher bin, was davon zu  halten ist, ich bin auf Ihre Meinung sehr gespannt.

Also: Ich fragte den Kollegen in einem bestimmten Zusammenhang per Mail unter anderem:

„Was mich insgesamt sorgt, ist dieser brutale, immer unversöhnlichere Konfrontationskurs allerorten. Wo soll das hinführen?“

Und ich bekam relativ zügig von meinen Bekannten folgende Antwort (ungekürzt):

„Hi, die Problemstellung kenne ich und Du hast Recht.

ABER wenn ich das sagen darf: Schon Deine Fragestellung offenbart das Problem: Du bist zu vage und schießt in alle Richtungen. Der Feind, unserer Art zu leben, muss endlich klarer benannt werden. Sonst ändert sich nichts und es wird immer schlimmer.

Ich mache das seit 2015. Von Merkels Grenzöffnung über Corona bis zur Ukraine und jetzt wieder Migration 2.0. Kritik wird systematisch von der Ampel auf eine Weise abgebürstet, jeder Kritiker wird als "Nazi" beschimpft, das hätte ich vorher so nicht für möglich gehalten.

Auf der gegenüberliegenden Seite sehe ich keine Konsensbereitschaft. Hier feiert eine Klientel ihren absoluten Sieg nach dem langen „Gang durch die Institutionen“.

Alex, schau Dir bitte unser Land an. Geh in die Kindergärten, wo Vierjährige an das schöne Leben als Transmenschen herangeführt werden, frag, warum Supermärkte Diebstähle nicht mehr anzeigen, sprich mit Familien, deren Töchter vergewaltigt wurden, gehe zum Sozialamt und frag nach dem Migrantenanteil (über 50 Prozent) und dann schau Dir an, wer dafür verantwortlich ist, wer das betreibt.

Wohlstandsbekloppte, bekiffte staatlich alimentierte Deutsche, die ihr Land hassen, die sich selbst noch mehr hassen, die vielleicht mal irgendwann früher in den 1980ern auf einer Anti-Irgendwas-Demo waren und sich seitdem irgendwie links fühlen – Du kennst solche Leute zur Genüge, verantwortungslos ihren Kindern gegenüber.

Ich habe mit einer jungen Frau gesprochen, deren Mutter Flüchtlingshelferin (was für ein Wort!) war und heute keine mehr ist aus Gründen, die hier zu weit führen, zu schildern.

Ich kann das romanweise runtertippen, auch Angriffe gegen mich persönlich. Und da sind wir noch nicht einmal bei der Corona-Maßnahmenkritik oder dem Ukrianekrieg angekommen ...

Also: Du schreibst: "immer unversöhnlichere Konfrontationskurs allerorten".

Kurz und bündig dazu: Die Kriegserklärung kommt von denen! Die Gesprächsbereitschaft auf meiner Seite war immer da! Aber die, denen noch was an Deutschland liegt, sind "Nazis". Mit "Nazis" redet man nicht. Oder man schließt sie aus der Gemeinschaft aus. Und dann subventioniert man linksextreme Kriminelle, die Kritiker heimsuchen.  

Deine „Konfrontation“ ist doch recht einseitig, der Demokratieverlust enorm, diese Ideologie kaum aufzuhalten. Und dabei haben wir noch gar nicht über die Zerstörung der Wirtschaft als Grundlage des Wohlstandes gesprochen.

Was wir hier erleben und ertragen auf der journalistisch kritischen Seite, ist wirklich massiv. Alex, wir müssen was tun, raushalten geht nicht mehr, jeder nach seinen Möglichkeiten, sonst zerstören wir die Zukunft unserer Kinder und Enkel.

Sicher: Wer gut vorgesorgt hat, hält etwas länger durch, aber es trifft am Ende alle leider. Ich kämpfe weiter. Die Lage ist wirklich ernst. Das Drama passiert. Wir müssen hinschauen und berichten. Durchhalten!“

 

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Kommentare