Anabel Schunke hat ihren Account gelöscht

Eine erfolgreiche Influencerin und Journalistin wehrt sich gegen ekelhafte Übergriffe

von Alexander Wallasch (Kommentare: 35)

„Haltet einfach mal die Fresse.“© Quelle: Twitter/@ainyrockstar Screenshot

Anabel Schunke ist sprichwörtlich der Kragen geplatzt. Tatsächlich habe ich von Kollegen lange nicht mehr so etwas Klares und Befreiendes gelesen. Beleidigend? Nein, natürlich nicht. Stattdessen eine adäquate Antwort auf mittlerweile unzumutbare ekelhafte Übergriffe auf X gegen Frau Schunke.

Ich könnte es mir einfach machen und darauf hinweisen, dass wir dieselbe Stadt Heimat nennen, ich könnte auch einen auf Gentleman machen, aber das alles wird der Sache nicht gerecht. Es geht um Anabel Schunke und um Nutzer von X, welche die Arbeit von Anabel Schunke auf eine Weise beschmutzen, dass einem regelrecht die Spucke wegbleibt oder wahlweise der Mageninhalt hochdrückt.

Das hat für mich auch alles nichts mit Mann versus Frau zu tun oder mit irgendeiner politischen Ausrichtung. Hier geht es darum, jemanden fertig zu machen aus reiner Lust am Fertigmachen. Schunke habe dieses oder jenes gesagt oder behauptet? Na und? Was hindert jemanden daran, darauf adäquat zu reagieren oder sich verdammt noch einmal zu trollen? Stattdessen obsiegt die Lust an der Beleidigung, das Austoben primitivster asozialster Reflexe.

Ich betone nochmal: Ob Schunke neben ihrer Tätigkeit als erfolgreiche Influencerin auch Model ist, dazu ebenfalls Bilder postet oder solche, wo sie auf ihre Kleidung und Accessoires hinweist – welcher geistig Normale kann das als Einladung verstehen, gegen Frau Schunke übergriffig zu werden?

Frau Schunke hat hinreichend bewiesen – dafür steht ihre Arbeit seit Jahren – dass sie eine meinungsstarke Journalistin ist. Und glauben Sie mir, wer X journalistisch nutzt, so wie ich auch, wer eine konservative Grundeinstellung hat, wie Frau Schunke, der wird gleich von zwei Seiten bekämpft: Von Links als Nazi beschimpft zu werden kann man noch weglächeln, es ist einfach zu dämlich. Wenn der Wahnsinn aber aus der vermeintlich eigenen Blase hochschwappt, dann ist man ein Stück weit wehrlos – und das umso mehr, desto intensiver man auch private Dinge teilt.

Seit gestern hat Anabel Schunke auf ihrem Twitter-Account @ainyrockstar eine Reihe von sehr wütenden Postings veröffentlicht. Kommentare einer erfolgreichen Influencerin, die betroffen machen schon deshalb, weil jedem einigermaßen vernunftbegabten Leser klar sein muss, wie diese Kommentare zustandekommen. Jedes einzelne Wort von Schunke ist für jedermann nachvollziehbar, der öfter auf X unterwegs ist.

Zu Schunkes Qualitäten gehört übrigens, ihre Wut und Empörung direkt abzubilden. Das macht ihre Arbeit an jeder anderen Stelle so erfolgreich, so auch hier!

Mein Team und ich wünschen Frau Schunke alles Gute für 2024 und weiterhin eine erfolgreiche Arbeit.

Und allen Hatern wünschen wir, was Elon Musk einer Reihe von Werbekunden gewünscht hat: „Go f**k yourself!“

Anabel Schunke schrieb zuletzt folgende Kommentare via X:

Irgendwelche rechten Unterschichtsmenschen beleidigen mich seit Jahren, Monaten, Wochen und Tagen auf das Primitivste, weil ich bis jetzt keine Kinder in die Welt gesetzt habe/mich schminke/eine Dior-Tasche bei meinen Geschenken unter dem Baum steht…. irgendwann sage ich etwas dazu. Andere so: Öh, mach mal ne Auszeit/bist du nicht gut durch Weihnachten gekommen?

Haltet einfach mal die Fresse. Die einzigen, die nicht gut durch Weihnachten gekommen sind, sind diese Pflegefälle, die hier tagtäglich irgendeine übergriffige Scheiße schreiben. Habt trotz eurem angeblichen Happy-Family-Life nichts Besseres zu tun als bei Leuten wie mir auf der Seite zu ätzen und zu beleidigen, als hättet ihr nie eine Erziehung genossen, aber gaslighted dann rum, wenn man euch mal auf euer ekliges Verhalten hinweist als wäre man selbst das Problem.

Nee, ihr seid das Problem. Ihr ekligen deutschen frustrierten Neidhammel, die soooo viel glücklicher in ihrem Leben mit Mann/Frau und den Kindern sind, dass ihr fremden Menschen den ganzen Tag hässliche Kommentare im Netz vor die Füße kotzt.

Geht sterben. Echt.

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"Ich bin übrigens kurz davor, X komplett zu löschen. Der rechte-Rand-Mob hier sprengt jedes Maß des Erträglichen. Auf keiner Plattform tummeln sich so viele widerliche Frauenhasser und bösartige Troll-Accounts wie hier.

Ich bin auch - auch wenn es unter Liberalen und Konservativen nicht gerne gesehen wird - für die Klarnamen-Pflicht auf solchen Plattformen.

Es kann nicht sein, dass jedes feige Arschloch konsequenzlos Frauen im Netz in einer Art und Weise angehen kann, dass einem schlecht wird. Dies trifft vor allem Frauen, die sich politisch äußern. Egal ob Linke, Konservative or whatever. Nirgends sonst habe ich jemals so eine Armee von gestörten Typen erlebt, von denen manche nichts anderes auf ihrem Profil tun, als Frauen wie mich durch den Kakao zu ziehen und zu mobben, wie hier.

Und man kann quasi nichts dagegen tun, weil sich bei der Polizei niemand die Mühe macht, um bei solchen Typen die Identität in Erfahrung zu bringen.

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum? Dass ich nicht lache.

Ich weiß nicht, was man hier als Frau tun muss, damit andere einem zur Seite springen und sich solidarisch zeigen. Funktioniert anscheinend nur bei anderen. Frauen wie ich sind vogelfrei. Für die Linken und für den rechten Rand sowieso. Und die politische Mitte tut, was sie immer tut: Sich wegducken.

Erfolgreiche Frauen, die sich öffentlich zu politisch kontroversen Themen äußern, werden von Männern durchgängig bekämpft und bestraft. Männer wollen nicht nur Partnerinnen, bei denen sie sich erhaben fühlen, sondern sehen auch fremde Frauen, die sich öffentlich zu Themen exponieren, als dauerhafte Provokation an. Wenn du dann noch gut aussiehst, ist es endgültig vorbei. Frauen wie ich sind eine einzige Provokation für schwache Männer. Das betrifft natürlich aktuell vor allem Männer vom rechten Rand, die sich ihre vermeintliche gesellschaftliche Unterdrückung halluzinieren. Zugleich brauchen wir auch mit keinerlei Zuspruch der meisten anderen Frauen rechnen, die das Spiel der Männer nur zu gerne mitspielen.

Wir sind alleine. Mit all dem Hass, der und tagtäglich entgegenschlägt.

Übrigens auch etwas, was mir grundsätzlich passiert, wenn ich über die Angriffe vom rechten Rand gegen mich spreche: Mir wird unterstellt, dass es keine Rechten sind oder gefragt, wie ich darauf komme. Meine Realität wird mir angesprochen und stramm weiter behauptet, es seien Linke oder irgendwelche U-Boote, die sich für Rechte ausgeben.

Nein, es sind Rechte. Und nur Rechte. Selbsternannte Monarchisten, Leute mit Reichsflagge im Profil, Stolzmonat-Profile, Menschen mit der obligatorischen Deutschlandflagge mit blauem Herz im Profil. Ausnahmslos solche Leute, die auch dementsprechend posten und sich auf größeren rechtsextremen Profilen gegen Frauen wie mich, aber auch @RonaiChaker und andere, deren Mann sogar bei der AfD ist, zusammenrotten.

Dass ich kritisch über Migration und Co. schreibe und damit mitunter auch Themen besetze, die die AfD aufgreift, heißt nicht, dass ich nicht vom rechten Rand dieser Partei und anderen Rechtsextremen seit Jahren bedroht und beleidigt werde. Das sind Nazis. Und zwar waschechte, für die Frauen wie ich liberale Huren und CDUlerinnen sind, die „Rassenschande“ begehen, wenn sie ausländische Freunde haben oder nichts zur Erhaltung der „deutschen Rasse“ beitragen. Auch Ronai Chaker als Jezidin passt nicht in das Bild dieser Möchtegern-Arier und wird deshalb bekämpft.

Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen Konservativen Kritikern von Migration, Woke und Co, gemäßigten AfDlern und anderen und dieser rechtsextremen Bubble, aus der heraus Frauen wie ich systematisch bekämpft werden.

Ich mache den Job jetzt acht Jahre. Ich wurde nie so dermaßen beschimpft, beleidigt und bedroht wie von dieser rechtsextremen Bubble und muslimischen Antisemiten. In ihrem Totalitarismus und ihrem Hass nehmen die sich alle nichts.

Von daher wäre es schön, dass wenn ich sage, dass wieder einmal der rechtsextreme Mob gegen mich tobt, mir nicht immer versucht wird, einzureden, dass ich das nicht wissen könne und Linke genauso agieren würden. Ich bin niemals aus der linken Bubble so angegangen worden wie aus der rechtsextremen Bubble.“

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