Hans-Georg Maaßen schrieb gestern an Hubert Aiwanger:
Herrn Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Staatsminister Hubert Aiwanger
Sehr geehrter Herr Staatsminister Aiwanger,
ich wende mich an Sie wegen der morgigen Sitzung des Bundesrates, in der über die vom Deutschen Bundestag am Dienstag beschlossene Grundgesetzänderung zur Schuldenbremse entschieden wird. Sie haben es in der Hand, diese für Deutschland katastrophale Grundgesetzänderung zu stoppen. Sie können es, wie es auch der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm 2002 im Bundesrat bei der Abstimmung über das Zuwanderungsgesetz tat: er stimmte mit Nein, während sein Ministerpräsident Stolpe mit Ja stimmte.
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 18. Dezember 2002 fehlte durch sein „Nein“ die erforderliche Mehrheit im Bundesrat. Diese Möglichkeit haben Sie auch! Es kommt auf Sie an!
Sie wissen, dass die am Dienstag vom Bundestag verabschiedete Grundgesetzänderung massiven Schaden an unserer Wirtschaft und für unsere Rechtsstaatlichkeit anrichten wird. Das eine ist die auf uns zukommende Staatsverschuldung in Billionenhöhe: Durch die Lockerung der Schuldenbremse wird die bisher schon hohe Pro-Kopf-Verschuldung um bis zu 41 Prozent erhöht. Das bedeutet, dass jeder Bürger dieses Landes pro Kopf mit 39.783 bis zu 40.993 Euro verschuldet sein wird.
Jeder, der ab heute geboren wird, startet mit dieser Grundschuldenlast. Das ist eine unglaubliche Umverteilung des Volksvermögens von den einfachen Bürgern über die von den Staatsaufträgen profitierenden Unternehmen, über die Banken, die die Schuldverschreibungen herausgeben an die Wenigen, die die Banken und Unternehmen besitzen.
Diese Schuldenorgie ist ein Frontalangriff auf unser Vermögen und auf die Zukunft unseres Landes.
Aber diese Grundgesetzänderung bedeutet für uns alle noch mehr. Sie ist ein Frontalangriff auf unsere Freiheit. In den neuen Artikel 143h Grundgesetz ist der Ausdruck aufgenommen worden, dass der Bund Schulden für Ausgaben zur „Erreichung der Klimaneutralität bis 2045“ aufnehmen kann.
Diese Aussage ist nicht nur finanzpolitisch von Bedeutung. Sie wird darauf hinauslaufen, dass die gesamte Politik an dem Ziel der Klimaneutralität ausgerichtet ist. Merz behauptete am Sonntag das Gegenteil, weil er seine Abgeordneten beruhigen will. Dass Merz wie bereits bei seinen Wahlversprechen wieder einmal die Öffentlichkeit täuschte, machte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann unmittelbar in der Bundestagsdebatte deutlich, als sie sagte:
„Deshalb ist die Verankerung der Klimaneutralität bis 2045 bei Investitionen in Verbindung mit Art. 20a zu Lebensgrundlagen auch eine entscheidende Veränderung, die wir erreicht haben.”
Klimaneutralität bis 2045 wird damit unmissverständlich zum Staatsziel erklärt. Dies hat zur Folge, dass alles staatliche Handeln sich auf diese Zielerreichung „Klimaneutralität 2045“ ausrichten muss. Der Klimaschutz hat Vorrang vor wirtschaftlichen auch volkswirtschaftlichen Forderungen. Und das führt zur Deindustrialisierung und Verarmung weiter Bevölkerungsschichten, weil Klimaneutralität ohne Deindustrialisierung und Verarmung nicht möglich sein wird.
Aber die ökonomische Seite ist vielleicht noch nicht einmal die schlimmste Folge dieser Grundgesetzänderung. Schlimmer werden vermutlich die Auswirkungen auf unseren Rechtsstaat, auf unsere Menschenrechte und Grundfreiheiten sein: Es ist aus meiner Sicht ein Frontalangriff auf den Kerngehalt unserer Grundrechte, weil die Grundrechte nur noch gewährt werden, sofern sie das Ziel „Klimaneutralität bis 2045“ nicht gefährden.
Grundrechte würden eingeschränkt, wenn sie die Zielerreichung gefährden. Und jetzt denken Sie einmal daran, was das für Sie und uns alle bedeuten kann.
Beantworten Sie für sich nur diese einfachen Fragen: Was geschieht, wenn Menschen diesen Verfassungsauftrag „Klimaneutralität 2045“ „sabotieren“, indem sie mehr Fleisch und Käse essen und mehr fossile Brennstoffe verwenden als erlaubt?
Und was geschieht mit denen, die in öffentlichen oder privaten Äußerungen dieses Klimaschutzziel hinterfragen, weil sie nicht an die Klimaideologie glauben? Es sollte jedem klar sein: Ohne massive Repression gegenüber der eigenen Bevölkerung lässt sich dieses Ziel nicht durchsetzen.
Und nun stellen Sie sich dann noch folgende Frage: Ist das noch eine freiheitliche Demokratie, in der die Grundrechte den Bürger vor einem übergriffigen Staat schützen sollen?
Sehr geehrter Herr Minister Aiwanger, es liegt an Ihnen persönlich, diese für das deutsche Volk und für Deutschland fatale Grundgesetzänderung zu stoppen. Zeigen Sie Größe tun Sie es. Die Koalition in Brandenburg war im Übrigen auch nicht auseinandergebrochen nur weil Minister Jörg Schönbohm mit Nein stimmte.
Mit freundlichen Grüßen Dr. Hans-Georg Maaßen, Vorsitzender der WerteUnion
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Kommentar von .TS.
Aiwanger kann damit also auch weg. So ein geschmeidiges Schoßhündchen eines Wendehalses braucht kein Mensch.
„Was, wenn ich dann ein toter Held bin?“ schwülstet er, nur wird eben genau das passieren: Die nächste Wahlen werden für die FW ein Untergangsspektakel werden.
Übertroffen wird sein schleimheiliger Verrat nur noch durch die Minderwertigkeit eines Klaus-Peter Willsch der meint er könne sich für Fehlverhalten mit Ansage durch vorauseilende Selbstentschuldigung vor der Verantwortung drücken.
@Malka: Genau das frage ich auch. Antwort gerne hier auf diesem Blog!
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Kommentar von Malka
Vielen Dank für die Kommentare von Michi und Herrn Pfeiffer.
Warum schließen sich die Werteunion und das Bündnis Deutschland nicht mit der AfD zusammen?
Hier geht es nicht mehr um klein klein…
Hier geht es um die Bewahrung unserer Kultur. Und unserer Heimat.
Bei den Ukrainern wird ja auch darauf gepocht, dass sie ihr Land befreien wollen oder so.
Gilt das für Deutsche nicht?
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Kommentar von Michi B.
@ O-Ton Aiwanger:
"Aber wenn es um Mehrheitsmeinung geht, hat das was mit Demokratie zu tun. Ich habe nicht in Zweifel gezogen, dass das Heizungsgesetz auf dem parlamentarischen Weg, also demokratisch, verhandelt wurde. Aber eben gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung".
Das ist ja gerade der Witz! In der Geschwätzbude wird so getan, als ob dort Demokratie gelebt würde.
Aber welche Demokratie denn - die Fassadendemokratie der politischen Klasse, die hoch und trocken sitzen, und das Geld und die Schulden der Steuerzahler verteilen. Und die meisten in der Geschwätzbude interessiert es nicht, daß die Form von Demokratie dieser kleinen Gruppe, so ziemlich wenig damit zu tun hat, Demokratie für die Bevölkerung zu erzeugen. Die sind nur demokratisch bei der Verteilung ihrer Futernäpfe. Und so kann man sich auch alle Entscheidungen gegen den gesunden Bürgerverstand der letzten Jahre und Jahrzehnte erklären: die Geschwätzbudenklasse rechtfertigt sich damit, in ihrer Diätenblase demokratische Spielregeln einzuhalten. Ahahaha! Das ist aber nicht der Auftrag laut Gesetz! Sondern Demokratie für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten. Parlamentarisch bedeutet also eine Art von Geier- und Hyänenverteilungsgerechtigkeit, nicht jedoch gerechte Mitsprache für die angeblich vertretenen Bürger. Deshalb platzt die Geschwätzbude auch aus allen Nähten, weil fast alle beim Abgreifen mitmachen wollen. Man reiche mir einen Napf in dem ich mich erbrechen kann.
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Kommentar von C Pfeiffer
"Maaßen schrieb Hubert Aiwanger gestern noch einen Brief und argumentierte für ein „Nein“ im Bundesrat gegen eine gigantische Neuverschuldung von über einer Billion Euro. Umsonst".
Aiwanger ist dieselbe Flasche wie die Linke, die mit der AfD "wegen der Brandmauer" nicht gegen den - sprechen wir es aus - Luft-Billionen-Blackrock-Raubzug - Einspruch erhebt. Und Aufrüstung ist halt im Kriegsvorbereitungs-Lad`l, vergessen?
Vergessen, die 3 Bundeswehroffiziere im abgehörten Gespräch, die die Krimbrücke mit der Taurus pulverisieren wollten? Nix Minister-Befehlskette, sondern umgekehrt!
Was die dann alles vorhaben, wenn sie volle Arsenale haben?
Zurück zu Aiwanger beim Heizungsgesetz war er mutig, hier O-Ton:
"Aber wenn es um Mehrheitsmeinung geht, hat das was mit Demokratie zu tun. Ich habe nicht in Zweifel gezogen, dass das Heizungsgesetz auf dem parlamentarischen Weg, also demokratisch, verhandelt wurde. Aber eben gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung".
!Hier wurde versucht, gegen die Mehrheit Politik zu machen. Und die Bevölkerung ist der Souverän in der Demokratie. Was ich formuliert habe, war: Die Meinungsführerschaft der breiten normalen Bevölkerung ist bei einigen Themen weg, das führt zu Frust bei den Menschen, den wir in Politrunden beklagen. Wir wundern uns, wenn die Menschen an der Wahlurne Denkzettel verteilen. Ob ich jetzt sage: "Demokratie zurückholen", oder ob ich sage, es wäre wichtig, dass "wieder Politik für die Mehrheit gemacht wird".
Ich frage Herrn Aiwanger an dieser Stelle:
Und sie meinen, daß die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung an einen russischen Angriff auf uns Europäer glaubt?
Ich nicht!
Und die nächste einfache Frage ist: Wofür dann die Billionen?
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Kommentar von Manfred Sonntag
Aiwanger ist ein jämmerlicher Untertan a la Diederich Heßling. Er hat seine Haut als Politiker gerettet, aber hat er dabei an seine Kinder und Enkel gedacht? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass durch die auch von Ihm genehmigten Kriegskredite seine Nachkommen auf den Schlachtfeldern Europas in ein paar Jahren getötet oder verkrüppelt werden. Gewissenlose Eliten wie seit 1914. Als Familienmitglied würde ich Aiwanger aus dem Haus werfen, diesen satanischen Scharlatan.
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Kommentar von Claudia Reich
Oooh, an so viele Punkte habe ich noch gar nicht gedacht. Die Bedeutung des Abkommens Klimaneutralität 2045 habe ich offenbar komplett unterschätzt und ich finde die Ausführungen von Herrn Dr. Maaßen extrem beängstigend.