Magdeburg hat der Welt gestern gezeigt, dass Aufgeben keine Option ist. Die Magdeburger sind für ihre Welt auf die Straße gegangen und haben klargestellt, dass sie noch da sind, dass sie nicht bereit sind zu akzeptieren, den Terror als Kollateralschaden still mit der Kerze in der Hand und betroffenen Gesichtern hinzunehmen, wie es Olaf Scholz, Nancy Faeser, Robert Habeck und wie sie alle heißen von ihnen verlangen.
Ich bin im niedersächsischen Zonenrandgebiet aufgewachsen. Gestern habe ich unsere Nachbarn aus Sachsen-Anhalt noch einmal neu kennengelernt. Menschen, die geleitet werden von einer Klarheit und einer Gewissheit, die sich aus Lebenserfahrung speist.
Es mag sein, dass ich es ein Stück weit romantisiere. Aber ich bilde mir ein, dass ich gestern auch wahrgenommen habe, dass es in Magdeburg noch einen Generationenzusammenhalt gibt. Die DDR-Erfahrung der Älteren und die Neugierde der Jüngeren auf das Leben im Allgemeinen agieren nicht separat und nebeneinander, sondern interagieren hier.
Kann es sein, dass diese umfassende Trauer auch etwas Identitätsstiftendes haben kann?
Den Eindruck hatte ich jedenfalls. Und er stimmt noch über das Entsetzen hinweg auf eine besondere Weise optimistisch. Womöglich ist das in diesen düsteren Tagen der Weg hin zu einem Weihnachten, wie wir es den Kindern vorleben und den Alten als Leitplanke der Erinnerung anbieten können.
Etwas hat da überlebt im Osten des Landes! Eine Zähheit und ein Selbstverständnis darum, wer man ist, wer man sein möchte und was man bereit ist, zu verteidigen.
Die beliebteste Kanzlerkandidatin (INSA) der Republik ist gestern in Magdeburg auf die Bühne gestiegen und hat sich mit den Magdeburgern verbunden. Mit der Trauer ebenso wie mit der Zuversicht des Ostens.
Die Weihnachtsbotschaft kommt dieses Jahr aus jenem Teil des Landes, der zu über 80 Prozent konfessionslos ist. Die Zuversicht und die Hoffnung auf Frieden brauchen kein potemkinsches Christentum. Mir ist im Übrigen schon oft aufgefallen, dass Nächstenliebe und Verbundenheit dort besonders ausgeprägt sind, wo sie nicht ständig ausgerufen, wo sie nicht unentwegt an Bedingungen geknüpft, wo sie einfach gelebt werden!
Wer heute die etablierten Zeitungen querliest, der erfährt zunächst, dass es viel weniger Menschen in Magdeburg waren, als die Menschen vor Ort es wahrgenommen haben. Dieses Wunder der Mathematik kennen wir schon aus den Corona-Jahren. Und der erfährt auch, dass die Magdeburger immer wieder Sprechchöre angestimmt hatten: „Abschieben, abschieben, abschieben.“ Die regierungsnahen Zeitungen erzählen es, weil sie die Veranstaltung damit diskreditieren wollen. Aber das wird ihnen nicht gelingen.
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Die Erwartung, dass die Menschen an so einem Tag und nach dem Erleben des Terrors in ihrer Stadt andere Sprechchöre anstimmen, ist weltfremd. Was stimmt nicht mit Politikern und Journalisten, die diese vollkommen legitime Reaktion missbilligen oder gar in einem Nazi-Ecke stellen wollen?
Der polit-mediale Komplex hat einen Fehler gemacht, als er den Menschen immer wieder nach solchen grausamen Anschlägen in Deutschland klarmachen wollte, dass sie mit solchen Kollateralschäden leben müssen. Die täglichen Messer und die täglichen Vergewaltigungen sollen ebenfalls solche Kollateralschäden sein.
Magdeburg hat dazu eindeutig „Nein“ gesagt. Das ist der Hintergrund der Sprechchöre. Die Menschen haben verstanden, dass diese Regierenden und ihr linksradikales und linksextremistisches Vorfeld Deutschland bis zur Unkenntlichkeit verändern wollen, weil sie das Eigene, weil sie Deutschland hassen. Das ist ihre DNA.
Aber anstatt wie verlangt in die Katakomben zu gehen, haben die Magdeburger gestern gezeigt, dass sie bereit sind, die Deutschlandhasser ihrerseits zurück in die Katakomben zu schicken. Und sie sind bodenständig genug und in der Lage, jene Kräfte aus ihrem Kreis auszuschließen, die im Fahrwasser der Empörung eine rechtsradikale oder rassistische Agenda verbreiten. Auch das ist eine Erfahrung des gestrigen Abends im Magdeburg.
Und noch etwas habe ich verstanden und in Magdeburg bestätigt gefunden:
Die Offenheit, die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft ist hier nach wie vor besonders groß. Wer als Ausländer in den Osten Deutschlands kommt, weil er politisch verfolgt wird oder einfach, weil er von den Menschen etwa lernen und ein Auskommen für sich und seine Familie aufbauen will, der wird hier mit einer Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft empfangen, die ihresgleichen sucht. Wer aber gekommen ist, um diesem Land und seinen Menschen zu schaden, der bekommt einen rauen Gegenwind zu spüren. So einfach ist es bisweilen.
Über das Grauen hinweg eine Zuversicht. Es kann doch keine hoffnungsvollere Weihnachtsbotschaft geben. Frohe Weihnachten.
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Kommentar von Georg Bauer
War Heiligabend in einer evangelischen Kirche zum Gottesdienst. Der Pfarrer wußte, daß das Attentat von einem psychisch gestörten ausgeführt wurde! Er betonte auch, daß man nicht sich gegen andere Religionen und Einwanderer wenden solle. Ich nehme an, daß die Kirchenleitungen Sprachanleitungen zu dem Attentat herausgegeben haben, auch dieses nicht direkt zu erwähnen. Kein Wort zu den Opfern, diese sind fast alle, wie 2016 bei den Opfern auf dem Breitscheidplatz anonym. So wird Mitleid und Mitleiden inmöglich gemacht.
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Kommentar von Jarno Olbrecht
Ich stamme ursprünglich aus der Gegend. Von dort wo ich aufgewachsen bin sind es nur ca. 30 km bis Magdeburg. Familienangehörige waren einen Tag vorher noch auf diesem Weihnachtsmarkt. Als der Anschlag passierte, wusste ich kurz vorher bereits davon, in der Familie gingen bereits die Smartphone Videos herum.
Hinterher habe ich einige Stimmen eingefangen, die mich beruhigt haben. Die Räuberpistole rund um die AfD glaubt niemand. Im Gegenteil, man lacht über den plumpen Versuch und ist sich einig: Die DEFA hätte eine solche Story glaubhafter konstruiert, wenn man denen aber auch nicht geglaubt hätte. Sie müssen eines verstehen, werter Herr Wallasch:
Wir haben schon als Kinder gelernt, wie man in der Öffentlichkeit redet, wer die Stasi Spitzel sind (auch an den Schulen) und wie man untereinander gegen diese Leute zusammenhält. Wir kannten auch die Repressalien des DDR Regimes, wie die sog. Jugendwerkhöfe, von uns nur „Kinder KZ" genannt. Das alles prägt einen fürs Leben: Wir haben gelernt das man sich manches Mal nach Außen hin biegen muss, aber brechen lassen wir uns nicht.
Was mich schon seit einigen Jahren umtreibt und sich meinem Verständnis entzieht:
Warum lassen sich, besonders die Westdeutschen, von solchen nichtsnutzigen Clowns und Versager*Innen, am Nasenring durch die Manege ziehen? Im Gegensatz zum DDR Regime sind deren Repressalien nachgerade zu lächerlich. Dasselbe gilt für deren intellektuelle Fähigkeiten. Auch wenn sie mit den Kommunisten doch eines gemeinsam haben, denn sie fürchten nichts so sehr, wie den Humor. Den vermisse ich im Westen am meisten, genau so wie das Erkennen was in Wahrheit gespielt wird. Die Westdeutschen, selbst nach Corona, wollen noch immer nicht begreifen das der Staat gegen sie arbeitet. Nicht zufällig und nicht aus reiner Inkompetenz.
Daran bin ich letztendlich verzweifelt, deshalb haben wir irgendwann unsere Sachen gepackt. Die Leute hier sind noch schwieriger als die Ossis, noch unbeugsamer und knorriger, mit der Heimat so eng verwurzelt, wie ich es selten gesehen habe. Darum fühle ich mich hier wohl, auch wenn es sicher noch 20 Jahre dauert, bis wir dazu gehören. Ich hoffe trotzdem meine ehemaligen Landsleute besinnen sich noch. Denn:
„Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique regieren zu lassen."
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Kommentar von Mad Max
… Abscheu und Ekel … ich finde für diese ideologisierte 'BRD'-Politoligarchie und ihren Auftraggebern keine Superlative mehr.
Im Übrigen; das heilige Evangelium Jesu Christi nach Johannes - Kap. 1,
5. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfasst.
Ich wünsche allen hier eine gesegnete Weihnacht.
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Kommentar von Joly Joker
Was mir als erstes n den Sinn kam, war das Wort Magdeburgisieren. Es wurde ein Wort über die nicht beschreibbare Grausamkeit die eine Ideologie Menschen zufügen kann. Es war die Bezeichnung / Wortschöpfung von Grauen, das bis zum 30-jährigen Krieg im Reich nicht bekannt war. Dieser Massenmord, die Massenvergewaltigungen und das Brandschatzen war in diesem Umfang unbekannt. Es waren tausende Männer die dort tausende Magdeburger massakriert haben. Relativ wenige %-ual pro Soldat zu dem was ein Moslem auf dem Weihnachtsmarkt bewirkte. Damals hat es wohl kaum einer geschafft mit seinem Schwert oder seiner Axt 5 Menschen zu erschlagen und weitere 200 schwerst zu verletzen. Diese Abschlachten mitten im tiefsten Frieden von Menschen ermöglichte erst Merkel und ihre Nachfolger. Liebe Magdeburger vergesst das nicht bei der nächsten Wahl. Die Schuldigen - jene Politiker die das ermöglichten - stellen sich in einigen Wochen wieder zur Wahl. Das sollten hier alle Wähler bedenken. Wir hier haben mittlerweile ein tägliches Magdeburgisieren. 365 mal im Jahr.
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Kommentar von Edlosi
Brilliant analysiert.
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Kommentar von Uwe Seeber
Solange der Auslöser allen Übels, weder hier noch in Magdeburg benannt wird, kann sich nichts ändern. Es geht nicht um „ Die Ausländer“. Es geht auch nicht ums“Abschieben“. Es geht um den menschenverachtenden, rassistischen Islam. Um den politischen Islam. Wenn der Gegner nicht benannt wird bleibt er unsichtbar.
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Kommentar von Petra Wilhelmi
Danke, es war ein wohltuender Artikel, da so oft gefordert wird, dass nur im Glauben an Gott, Ethik erwachsen könne und wer nicht an Gott glaube eben fast der Teufel sei. Wir im Osten zeigen, dass dazu ein Glaube an Gott nicht erforderlich ist, sondern, dass den meisten Menschen Herzenswärme gegeben ist, die er ausleben oder unterdrücken kann. Ich bin im Osten auch ganz anders sozialisiert worden. Es begann u.a. mit Timurs Trupp von Arkadi Gaidar und den Timurbrigaden, die wir in der Schulzeit gebildet hatten, um anderen zu helfen. Wir bildeten auch innerhalb der Klassen Lernbrigaden, die Schülern half, ihre Zensuren zu verbessern. Solche Aktionen bilden bis in hohe Alter. Auch eine gute Schulbildung, die einher ging mit dem Lernen, zu denken. Der DDR hat dieser Teil der Schulbildung den Hals gebrochen.
Ich wünsche Ihnen Herr Wallasch und allen hier ein frohes Weihnachtsfest.
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Kommentar von R.S.
Danke für Ihre Worte......Frohe Weihnachten
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Kommentar von Carl Peter
Ich wünsche allen Kindern, die Weihnachten als frohes und friedliches Fest erleben, ein wunderbares Erlebnis.
Den Erwachsenen kann ich nur im Namen dieser Kinder zurufen:
Läutert euch!
Und besser ist, ihr tut heute nicht nur so.