Oma und Opa, die alten Nazischweine

Die verlorene Erbschuld der Deutschen

von Alexander Wallasch (Kommentare: 12)

Waren die lieben Uromas „etwa als SS-Helferinnen“ beschäftigt?© Quelle: Youtube ARD Panorama Screenshot

Der neo-identitäre Spiegel entdeckt die genetische Verantwortung: Alle Deutschen sollen in ihrem Stammbuch nach der Nazi-Vergangenheit von Opa und Oma forschen. In einem zweiten Teil bei Alexander-Wallasch.de geht es dann in einer Spiegel-Story um tiefgefrorenes ukrainisches Heldensperma, welches die Gene des ukrainischen Volkes retten soll.

Der Spiegel wandelte bereits Anfang 2023 auf den Pfaden der Jäger der verlorenen deutschen Erbschuld und Erbsünde: Das Gates-finanzierte, regierungsnahe Magazin aus Hamburg, dass mit dem Corona-Regime, der illegalen Massenzuwanderung und der Kriegstreiberei in der Ukraine kollaboriert hat, machte seinen Lesern zuletzt klar, dass deren Großeltern und Urgroßeltern persönlich den Holocaust und Hitlers Angriffskriege mit zu verantworten haben.

Das Blatt gab Anleitung, wie sich zweifelsfrei belegen lässt, dass man aus einer dieser miesen deutschen Täterfamilie stammt:

„Kaum jemand weiß genau, was (Ur-)Opa oder (Ur-)Oma im Nationalsozialismus gemacht haben. Dabei lässt sich das mit etwas Hartnäckigkeit herausfinden. Hier erfahren Sie, wie Sie am besten vorgehen.“

Wem also Oma und Opa zeitlebens lieb und recht waren, der lernt jetzt, was die Vorfahren wirklich für üble Schergen und Verbrecher waren. Der Spiegel tritt an gegen „verharmlosende, entschuldigende Erzählungen“. Wichtig ist, hier laut Magazin zu wissen: Es kann auch jemand Täter sein, „der nicht unmittelbar für den Massenmord verantwortlich war“. Die Spiegel-Idee dahinter ist klar: Täter im Sinne einer Verantwortung und Last sollen auch die auf unschuldig machenden Nachfahren sein.

Schwupps: Der Spiegel wischt alle Bedenken zur Seite. Es sei nun unproblematisch, die Großeltern und Urgroßeltern zu waschechten Nazis zu machen, die könnten sich ja nicht mehr wehren:

„Oft sind die Akteurinnen und Akteure von damals bereits verstorben, man muss keine direkte Konfrontation mehr riskieren.“

Warum das Ganze? Das verrät eine Bildunterschrift: „Bilder wie dieses Foto von Wehrmachtssoldaten in der Ukraine finden sich manchmal auch in Nachlässen.“ Na klar, es geht auch um den Ukraine-Bezug, kriegsmüde Deutsche sollen motiviert werden, weiter Geld- und Waffenlieferungen zu tolerieren.

Es lohnt sich übrigens laut Spiegel, auch die hässlichen Nazi-Weiber in der Familie, die Omas und Uromas nachzuverfolgen:

„Auch eine Abfrage zu weiblichen Verwandten lohnt sich, da sehr viele Frauen im Wehrmachtsgefolge beschäftigt waren, (...) etwa als SS-Helferinnen oder als Sekretärin oder in der Verwaltung einer Institution.“

Die SS-Oma im eigenen Stammbaum entdecken, um sich dann selbst in Sippenhaft zu nehmen und an den Pranger zu stellen. Oma ist eine „Umweltsau“ und Uroma eine Mörderin. Und mit ganz aktuellem Bezug: Auch Polizisten und Polizistinnen waren Henker*innen: „Die Ordnungshüter waren zum Teil auch an den Verbrechen der Zeit beteiligt.“

Aber ganz wichtig: Wer jetzt bei der Recherche auf dem Dachboden Omas Mutterkreuz oder Opas Verwundetenabzeichen von der Schlacht um Charkow findet, der soll das Zeugs nicht verhökern. Denn, so der Spiegel:

„Nazi-Devotionalien finden sich in vielen Nachlässen. Sie sollten nicht verkauft werden, da sie heute auch bei Rechtsradikalen begehrt sind.“

Ein Gesprächspartner des Spiegels weiß, was mit diesen Gegenständen zu tun ist:

„Man kann sie, ebenso wie auch die Dokumente, nach der Auseinandersetzung weitervererben, sozusagen als mahnendes Familienerbe.“

Und weil diese mahnenden Familienerbstücke so schrecklich und Opas Nazikarriere so bedrückend sind, empfiehlt das Magazin Gesprächsseminare, „um über die Ergebnisse und emotionalen Erfahrungen der eigenen Recherchen zu sprechen“.

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