Der Artikel von Alexander Wallasch erschien zuerst bei Epoch Times.
Laut einer aktuellen Umfrage von INSA im Auftrag der „Bild“ machen sich 46 Prozent der Befragten Sorgen um einen möglichen russischen Angriff auf Deutschland. Dazu hat der „Spiegel“ eine noch ältere Vergleichszahl: Das Hamburger Magazin berichtete schon 1980 davon, dass mehr als ein Drittel der Bürger der Europäischen Gemeinschaft einen Krieg in Europa innerhalb der nächsten zehn Jahre für möglich halten. Jeder Zweite dieses Drittels hielt damals einen Krieg für wahrscheinlich oder gar „sicher“.
Allerdings taugt das kaum als Beleg dafür, dass heute nichts passieren könnte. Schon die Bewohner von Pompeji wurden quasi im Schlaf überrascht. Die Sorge, dass der rauchende Schlot des Vesuvs einmal alles zerstören könnte, war gering, die latente Bedrohung war einfach schon immer da.
Der „Spiegel“ von vor fast fünfzig Jahren berichtet auch darüber, dass sich die Bundesbürger im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn am wenigsten besorgt zeigen. Die weltweit belächelte „German Angst“ muss demnach später hinzugekommen sein. Im entsprechenden Wikipedia-Eintrag taucht auch der Begriff „Weltschmerz“ auf.
Das Onlinelexikon ordnet die „German Angst“ explizit der Merkel-Ära zu:
„Als Beispiel für das Stereotyp German Angst wurde Angst vor der Nuklearkatastrophe von Fukushima genannt. Zuletzt wurde auch im Kontext der COVID-19-Pandemie in Deutschland vielfach auf einen Zusammenhang zwischen German Angst und der deutschen Reaktion auf das Pandemiegeschehen verwiesen.“
Eine Redensart sagt, Angst sei kein guter Ratgeber. Aber kann man das auf einen möglichen Angriff Russlands anwenden, welchen in den vergangenen Monaten eine Reihe von hochrangigen Militärs und Politiker geäußert haben? Auch der Nachbar Österreich macht sich Gedanken. „T-online“ schreibt dazu heute:
„Wenn es um die Sicherheit in Europa geht, malen österreichische Verteidigungspolitiker und die österreichische Landesverteidigung ein düsteres Bild.“
Die Genannten haben dazu das Positionspapier „Risikobild 2024 – Welt aus den Fugen“ geschrieben; dort werden die Risiken der kommenden 12 bis 18 Monate für die Alpenrepublik, aber auch Europa behandelt.
Generalmajor Peter Vorhofer – er ist Leiter der Direktion Verteidigungspolitik und Internationale Beziehungen des Bundesministeriums für Landesverteidigung – schätzt die Gefahr einer direkten Konfrontation und Eskalation zwischen Russland und Europa als „sehr hoch“ ein.
Aber er sieht nicht gleich Panzer gegen Wien rollen, es beginne, so Vorhofer, mit einer „hybriden Kriegsführung“, also mit Störungen von Lieferketten, Cyberattacken und Desinformationskampagnen. Wenn es um letztere geht, könnte man im Prinzip schon heute behaupten, dass sich Russland und der Westen bereits im Krieg befänden. Allerdings werden Desinformationskampagnen aktuell noch nicht als Angriff oder gar Kriegsgrund eingestuft.
Ebenfalls heute meldete etwa die „Frankfurter Rundschau“, dass NATO-Führungskräfte vor einem Angriffs Russlands auf Ziele in Europa warnen. Wie kommen sie darauf? Der Ukraine-Krieg ist hier die bestimmende Bezugsgröße:
Generäle aus den Niederlanden, Deutschland und den USA fürchten jetzt, dass die russische Armee hinter den Frontlinien zuschlagen könnte mit dem Ziel, zivile und militärische Infrastruktur, die für die Aufrechterhaltung der Kriegsanstrengungen unerlässlich ist, zu zerstören. Das wiederum kann bedeuten, dass diese Generäle den Ukraine-Krieg bereits als eine Art Stellvertreterkrieg verstehen.
Die Ukraine setzt sich demnach nicht nur gegen den russischen Angriff zur Wehr. Über die Waffenlieferungen des Westens – hier insbesondere aus den USA und Deutschland – führt die Ukraine eine Art Stellvertreterkrieg des Westens beziehungsweise der NATO gegen Russland.
Das Magazin „Internationale Politik“ der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik zitierte dazu Ende Februar 2023 Oleksij Makejew, den Botschafter der Ukraine in Berlin. Der hatte gegenüber dpa erklärt:
„Es gibt dafür einen Begriff im Deutschen: Stellvertreterkrieg. Keiner kämpft sonst gegen Russland. Aber die Ukrainer machen es. Russland führt einen Krieg nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen Europa und die ganze zivilisierte, demokratische Welt. Und in diesem Krieg stehen die Ukrainer an der Front.“
Und das Magazin ordnet diese Aussage unmissverständlich wie folgt ein:
„Man erkennt den Sinn: Botschafter Makeiev [Makejew] wirbt dafür, die Ukrainer als Kämpfer für die Werte und Interessen des Westens zu sehen. Sie verteidigen nicht nur sich, sondern Europa, die Zivilisation, die Demokratie. Diese Deutung soll helfen, die aus Kiewer Sicht viel zu zaghaften Waffenlieferungen zu beschleunigen.“
Die Einordnung als Stellvertreterkrieg scheint danach ein elementares Interesse der Ukraine zu sein. Wer an die Zeit zu Beginn des Krieges zurückdenkt, der erinnert sich möglicherweise an die langen und zögerlichen Debatten darum, welche Waffen man der Ukraine noch liefern könne, ohne schon als Kriegsteilnehmer verstanden zu werden.
Es begann mit 5.000 gelieferten Helmen und pflanzte sich fort in Diskussionen etwa um schwere Panzer und Kampfflugzeuge. Jetzt sollen es Taurus-Systeme sein, Marschflugkörper mit großer Reichweite und hoher Zerstörungskraft. Gibt es einen Zusammenhang zwischen ukrainischen Waffenforderungen und dem Szenario eines Angriffs Russlands auf NATO-Staaten beziehungsweise auf das Gebiet der EU? Was sagt der russische Präsident selbst dazu?
Putin erteilte in verschiedenen Ansprachen einem Krieg mit Europa eine Absage. Aber wie glaubwürdig ist der oberste russische Kriegsherr in dieser Sache? Wenn die Ukraine besiegt sei, gebe es keinen Angriff, wozu bräuchte Russland NATO-Länder? Man habe sie nie gebraucht. Man brauche sie jetzt nicht und werde sie auch in Zukunft nicht brauchen und so weiter.
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Ist das alles Propaganda, um den nächsten Gegner noch in Sicherheit zu wiegen? So jedenfalls lesen sich die aktuellen Aussagen führender Militärs des NATO-Bündnisses. Der YouTube-Kanal der „Welt“ zitierte Anfang des Jahres den Kremlchef dahingehend, dass Wladimir Putin Befürchtungen des Westens vor einem möglichen Angriff Russlands auf einen Mitgliedsstaat der NATO als „völligen Blödsinn“ zurückgewiesen habe. „Wir haben keine territorialen Ansprüche aneinander, keinen Wunsch, unsere Beziehungen mit ihnen zu verderben“, sagte Putin mit Blick auf die NATO-Staaten.
Aber wie wird die Annahme begründet, Russland könnte ein NATO-Land angreifen? Zuletzt sorgte ein Vorfall über der Ostsee vor Rügen für Unruhe, als die deutsche Luftwaffe eine russische Militärmaschine abfing, was militärisch ausgedrückt dann so klingt, wie es etwa „t-online“ berichtet hatte:
„Die russische Militärmaschine wurde vor Rügen im internationalen Luftraum ‚identifiziert, kurzzeitig begleitet, bevor diese wieder nach Osten abgedreht ist‘, heißt es in einer Mitteilung der Luftwaffe auf der Plattform X.“
Aber auch hier räumte das Portal in einem Nebensatz ein, dass solche „gegenseitigen Kontrollen“ aber „weitgehend Routine“ seien. Oder anders ausgedrückt: Man kann sich schon mal verfliegen, ohne dass deshalb gleich ein Krieg ausbricht.
Ebenfalls vor wenigen Tagen berichtete das „Handelsblatt“ davon, dass Deutschland, Polen und die Niederlande angesichts der Bedrohungen durch Russland die Rahmenbedingungen für einen reibungslosen Transport von Truppen an die NATO-Ostflanke verbessern wollen.
Welche Bedrohung ist damit gemeint? Gilt der Ukraine-Krieg für sich genommen schon als latente Bedrohung? Das deutsche Verteidigungsministerium äußerte sich zur militärischen Zusammenarbeit der drei EU-Staaten wie folgt: Glaubhafte Abschreckung funktioniere nur, wenn man Truppen an der Ostflanke reibungslos verstärken und versorgen könne.
Die EU-Kommission hatte zuletzt angekündigt, dass Deutschland und weitere 17 Länder in diesem Jahr für solche Projekte rund 807 Millionen Euro erhalten sollen. Das ursprünglich aus der SPD- und gewerkschaftlichen Umgebung stammende Portal „Nachdenkseiten“ erklärte den Ukraine-Krieg vor wenigen Tagen als verloren. Nur im Westen sage das niemand offen. Autor des Artikels ist Jürgen Hübschen. Er war zuletzt im Rang eines Oberst Leiter eines Zentralreferats im Bundesministerium der Verteidigung.
Hübschen ging jetzt der Frage nach, warum das niemand im „Westen“ sagt oder wahrhaben will:
„‚Der Westen‘ gibt mittlerweile mehr oder weniger offen zu, dass die Ukraine den Krieg militärisch nicht gewinnen kann, begründet aber die immer noch erfolgenden Waffenlieferungen jetzt damit, dass die Ukraine dadurch in die Lage versetzt würde, eine eventuelle Verhandlungsposition zu verbessern.“
Hübschen mutmaßt auch, dass es nur deshalb noch keine Friedensverhandlungen gibt, weil die USA und vielleicht auch Großbritannien dafür noch kein grünes Licht gegeben haben, „weil das ja letztlich das Eingestehen einer Niederlage wäre.“
Und er erinnert an ein Interview, welches Wolodymyr Selenskyj zum Jahresende dem britischen „Economist“ gegeben hat, in dem der ukrainische Präsident „dem Westen“ für den Fall, dass die Ukraine den Krieg verlieren würde, prophezeite: „Putin wird Euch alle zum Abendessen fressen samt Eurer EU, NATO, Freiheit und Demokratie.“ Damit, so Hübschen sei Selenskyj ungeeignet für Friedensverhandlungen mit Moskau.
Man kann Jürgen Hübschen, der auch einen eigenen Blog zu sicherheitspolitischen Fragen führt, dahingehend interpretieren, dass er einen Angriff Russlands auf ein NATO-Mitgliedstaat nicht für wahrscheinlich erachtet.
Hübschen sieht es vielmehr an der Zeit, dass vor allem Washington einsehen möge, „dass dieser Stellvertreterkrieg gegen Russland definitiv verloren ist, so wie die amerikanischen Kriege in Vietnam, im Irak und auch in Afghanistan verloren wurden und die USA auch in Libyen und Syrien mit ihren Einsätzen gescheitert sind.“
Die eingangs erwähnte INSA-Umfrage fand weiter heraus, dass knapp 40 Prozent der Deutschen bereits Lebensmittelvorräte für einen möglichen Ernstfall angelegt haben. Über 55 Prozent hätten das aber nicht getan. Hier muss man zudem in Rechnung stellen, dass so eine Bevorratung seit den Engpässen der Corona-Zeit von der Bundesregierung standardmäßig empfohlen werden.
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Kommentar von .TS.
Gerade andernorts gesehen: "Wenn Moskau schon in der Ukraine unterlegen sein soll, wie will es dann erst uns angreifen können?"
Egal welchen Behauptungen man eher (keinen) Glauben schenken mag, daß hier die Quantitätsmedien wieder völlig ungeniert Panikmache mit offensichtlichem eklatanten Widerspruch in den eigenen Aussagen betreiben zeigt wie tief diese Büttelmedien gesunken sind - und auch der geistige Anspruch derer die diesen Unfug nach wie vor massenweise unreflektiert glotzen und glauben.
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Kommentar von .TS.
Viel brisanter ist nicht der nach wie vor hypothetische Angriff aus Moskau sodnern der ganz reale und längst stattfindende Angriff auf unsere Grundrechte, Bewegungsfreiheit, körperliche Unversehrtheit, Meinungsfreiheit, Eigentum, elterliche Erziehungshoheit, verbliebene Autarkie und kulturelle Integrität
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Kommentar von Bernd Neumann
@ Schwar Zi: Nein, das ist nicht unsere Pflicht. Wir haben in diesem Krieg nichts zu vermitteln, da die Ziele beider Parteien keine Ziele im Sinne deutscher Interessen sind. Außerdem kann Deutschlands nichts sanktonieren. Die Minsker Abkommen scheiterten, so sie denn je ernstgemeint gewesen waren, daran, daß es keine Möglichkeit gab, ihren Bruch oder Mißachtung zu sanktioneren. Verhandlungen können nur im Dreicke Rußland-China-USA vermittelt werden. Wir sind nur Beobachter am Katzentisch.
Deutschland kann natürlich in jedem Krieg Partei nehmen, das hat es in diesem ja auch getan. Das probematische ist, daß die Machthaber in Deutschland die Konsequenzen nicht durchgespielt haben. Und damit meine ich nciht die Tage nach dem 22. Februar 2022, sondern die Jahre davor. Es wurde nie überlegt: Ist es überhaupt in deutschem Interesse, sich energetisch so von Rußland abhängig zu machen? Was sind die Konsequenzen, was passiert, wenn die Annahmen sich als falsch erweisen?
Das hat dieses Land und sein Volk nicht getan, weil es das nicht tun wollte. Als Folge sind wir nun hilflose Beobachter am Rand, aber einer, der kräftig zur Kasse gebeten wird.
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Kommentar von Bernd Neumann
Einen Unterschied zwischen den Russen (von heute) und den Deutschen (von heute) gibt es sicher: Für die Russen ist ein Krieg IMMER eine Option der Fortführung von Politik mit anderen Mitteln, im Sinne von Clausewitz. Das bedeutet, sie sehen keinen Gegensätzlichkeit zwischen Politik und Krieg, da Krieg für sie Politik ist, so wie Nichtkrieg oder Frieden. Krieg zu führen ist für sie keine moralische Frage, sondern Resultat einer Güterabwägung zwischen Kosten und Nutzen. Dabei traue ich den russischen Eliten auch die Einsicht zu, bei einer solchen Abwägung auch irren zu können oder irrational zu urteilen. So wird man in Moskau ganz sicher inzwischen darüber räsonieren, ob die zu erwartenden Ergebnisse des Krieges gegen die Ukraine mit dem zu erwartenden Nutzen in Einklang stehen. Dem steht nicht entgegen, dass die Russen es weiterhin für richtig halten, diesen Krieg zu führen und weiterzuführen, da sie schon vor dem Februar 2022 überzeugt waren, ihre Ziele in der Ukraine und Osteuropa allgemein auf dem Verhandlungswege nicht mehr erreichen zu können. Im Sinne Moltkes des Älteren sagten sie dann, wenn wir den Krieg führen müssen, müssen wir ihn jetzt führen, solange wir es können – im Lichte der Tatsache, dass die Amerikaner die ukrainische Armee seit 2014 ständig modernisierten. Weiteres Zuwarten hätte einen Verzicht auf Krieg bedeutet, da die Ukrainer zu stark geworden wären, damit aber auch einen Verzicht auf die Ziele überhaupt.
Die Deutschen, das wohl pazifistischste Volk der Welt, sehen das komplett anders. Erstens setzt sich Deutschland keine eigenen außenpolitischen Ziele, außer auf einer Meta-Ebene wie „die Welt retten“ oder das Klima. Da sich das Land nicht mehr als singuläre Entität sieht, sondern nur als Teil eines größeren Ganzen, also 0,5 % Anteil an den Weltemissionen, oder Mitglied der EU usw., definiert es keine eigenen Interessen und Ziele. Auf der Mikroebene geschieht das durchaus, Firmen setzen sich Ziele oder Gruppen in der Gesellschaft, insgesamt aber gibt es kein Bewußtsein dafür, als Nation einen Standpunkt, ein Interesse zu haben. Das gilt für Linke wie Rechte.
Zweitens wird jedes Ziele immer unter dem Aspekt einer bestimmten Moral betrachtet, die man so beschreiben kann: 1) Was hätte Hitler getan? Dann müssen wir das Gegenteil tun. 2) Friede sei mit Euch! Keine Gewalt! Nie wieder!
Ein Interesse einer Nation ist zweifellos, unerwünschte Eindringlinge von seinem Gebiet fernzuhalten. Kommen sie als organisiertes Heer einer fremden Macht, hat man dafür Streitkräfte, die sich den Invasoren entgegenstellen. Handelt es sich um Zivilisten – also die Art von Invasoren, denen sich Deutschland seit rund 40 Jahren in steigendem Maße gegenübersieht – so hat man dafür die Polizei. Nun also die deutsche Betrachtungsweise: Was hätte Hitler getan? Er hätte keine illegalen Zuwanderer über die Grenze gelassen. Wären die Invasoren nach Aufforderung nicht umgekehrt, wäre auf sie geschossen worden, wenn nötig. Conclusio: Friede sei mit Euch! Keine Gewalt! Also: Alle Eindringlinge dürfen die Grenze nach Deutschland nach eigenem Ermessen ungehindert überqueren. Treffen sie auf einen Polizisten, fragt dieser proaktiv, ob sie Asyl wollen (sie bejahen) danach fährt er sie freundlich in ein Lager, wo sie Geld und Essen erhalten. Damit ist ihre Einwanderung bereits abgeschlossen, denn sie müssen das Land nie wieder verlassen.
Die Deutschen haben als Benefit dieser Handlungsweise das Bewußtsein, es anders als Hitler gemacht zu haben und somit aus der Geschichte gelernt zu haben. Natürlich ist die Migrationsgeschehen komplexer und die Interessenlage differenzierter, aber deutscherseits niemals vom Willen auf Selbsterhalt geprägt. Denn genau das wäre, natürlich gewürzt mit allerlei Größenwahn und Fehleinschätzungen, das Ziel Hitlers gewesen. Volk ohne Raum, usw.
Das bedeutet: Deutschland kann, will und wird keine Kriege führen, weder zu seiner Verteidigung noch als Angriff. Würde es angegriffen und Amerika oder die Westeuropäer wurden es nicht verteidigen, würde es sofort kapitulieren. Da es keine eigenen Interessen definiert und hat, unterwirft es sich notwendigerweise denen anderer, so dass es sehr wohl die Bundeswehr in verschiedene Konflikte entsandt hat. Das aber waren nie SEINE Kriege. Sondern „Friedensmissionen“ oder Schul- und Brunnenbau mit Soldaten.
Muß Deutschland nun vor einem Angriff Rußlands Angst haben? Eine näherungsweise Antwort auf die Frage fände man, wenn man überlegt, ob und wann die Russen Deutschland angriffen, welche Szenarien dem zugrundeliegen könnten. Dabei muß Deutschland nicht unmittelbares Ziel eines russischen Krieges sein. Aber unterstellen wir, die ukrainische Sommeroffensive in 2023 hätte Erfolg gehabt. Die Ukrainer wären im Donbass durchgebrochen, hätten die Stadt Rostow am Don oder die Krim bedroht. Den Einsatz von Kernwaffen hätte Rußland nicht erwogen oder rasch verworfen, da Washington mit einem Gegenschlag gedroht hätte. Um die in Bedrängnis geratenen Fronttruppen zu entlasten, hätte Rußland einen, wie ich es nennen will, „U-Bootkrieg zu Land“ geführt. So wie Deutschland in den beiden Weltkriegen mit der U-Bootwaffe versucht hat, die Nachschublinien der Alliierten zu unterbrechen, würden die Russen versuchen, die Nachschublinien der Ukrainer durch Polen, Ungarn und Rumänien zu durchbrechen. Dabei wären Luftschläge mit Marschflugkörpern auf sensible Ziele der deutschen Verkehrsinfrastuktur denkbar, so die Autobahnbrücken bei Eisenach oder Hof oder über die Elbe, Eisenbahnlinien und Knotenpunkte, und erkannte deutsche Rüstungsbetriebe.
Feststeht, daß Deutschland keine militärischen Kapazitäten mehr hat, derartige Angriffe abzuwehren. Die Amerikaner haben sicher das eine oder andere hier vor Ort, vieles nach 1990 aber abgezogen. Generell gilt das, was schon während des Kalten Krieges galt: Solange Rußland nicht die Anwesenheit (also die Interessen) der Amerikaner in Deutschland an sich bedroht, werden sie abgesehen von symbolischen Handlungen passiv bleiben – siehe Mauerbau, siehe 1953, siehe auch 1989.
Würde Rußland die 10 wichtigsten Autobahnbrücken Deutschlands zerstören und dazu essentielle Eisenbahnbrücken, hätte das auf Jahre hinaus katastrophale Auswirkungen auf Deutschland – dies wäre nach allen Traditionen und auch dem Völkerrecht ein Casus Belli. Doch erneut. Was hätte Hitler getan? Tun wir das Gegenteil. Und Friede sei mit Euch!
Das weiß man natürlich auch in Moskau. Da macht man sich um Deutschland keine Gedanken. Kommt die Zeit, kassiert man sie in ein paar Tagen ein. Bis dahin, Brüderchen, trink mit mir.
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Kommentar von Clara Schwarze
Ich denke, es geht bei der ganzen "Kriegsfähigkeit" um etwas anderes. Der Rückzug der USA aus Europa zeichnet sich länger schon ab - und "Europa" soll diese Rolle übernehmen. Dazu auch eine "europäische Armee" immer weiter aufgebaut werden. Um den Schutz Ds geht es dabei natürlich eigentlich nicht. Russland hat gar nicht die Kapazitäten hier her zu kommen. Eine realistische Bedrohung lässt sich eigentlich v.a. für das Baltikum konstruieren.
Nur - das sagt man natürlich nicht offen, sondern man erzählt den Bürgern sie wären selbst in Gefahr.
Dazu kommt, dass die EU - so albern das klingt - natürlich auch Ideen hat, militärische Großmacht zu werden und D will da - extpressis verbis Pistorius "militärische Führungsmacht" werden.
Und bisher klappt das auch - niemand hinterfragt die Sache.
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Kommentar von Werner Wulkow
Ich habe mich unter der russischen Besatzung sicherer gefühlt vor einem Atomkrieg vor diesen Irren in USA. Mit dem Russen konntest du immer verhandeln, Hand drauf und abgemacht. Der Ami verspricht, Macht hintenherum Seelsorger u d betrügt dich dann nach Strich und Faden. Die größten Verbrecher sind vor mehr als 200 Jahren aus der alten Welt rübergemacht und haben einen Völkermord an den indigenen und den eingeschleppten Afrikanern begangen. Den Bastarden sind wir jetzt Untertan?
Ein Rest preußischen Blutes fließt durch meine Vorfahren noch durch meine Adern.
Als so genannter Freund der USA bist du schlimmer dran als ein Feind. Vasall ist kein schöner Zustand für ein selbstbewusstes Volk! Wir müssen diese zugrundegehende Imperialmacht loswerden um nicht selbst amerikanisiert zu werden und mit ihnen unterzugehen. Amis raus und gute Beziehungen zu unseren slawischen Nachbarn,und unser Volk könnte in Wohlstand existieren.
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Kommentar von Tim Spieker
Das wäre doch mal eine interessante Sache, herauszufinden was wirklich passiert wenn es mal richtig ernst wird, also »Enstfall« heißt das dann glaube ich.
Wenn es dann zum Schwur kommt, möchte ich mal sehen wie sich die nochnichtsolangehierlebenden Passdeutschen verhalten?
Ansonsten habe ich einzig vor der Unvernunft und der Eskalation durch den Wertewesten Angst, nicht vor den Russen.
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Kommentar von Gregor Vandergud
Also, ich kenne diese Sorte Angst-Psychotiker. Das sind dieselben, die mir im Discounter frühmorgens mit Corona-Lätzchen und Einweghandschuhen begegnen.
Ich würde aber nicht sagen wollen, das sind die Hälfte der Deutschen. Nach meiner Meinung sind das eher die nur noch dem Wortlaut nach Deutschen, aber nicht die geistig - seelisch - charakterlich Deutschen. Oder anders gesagt, alle die Opfer der buntisierenden Umerziehung geworden sind. Diese Leute kann man durch jede Manege treiben, reine Opfer. Ich als echter Deutscher, verachte die. Denn genau deren Massen haben die Corona-Maßnahmen und die seitdem stattfindende Hetze erst möglich gemacht und wählen erstklassige Hetzer in politisch hohe Positionen, wo sie Menschen das Menschsein absprechen, weil es sich um politische Gegner in einer angeblichen Denokratie handelt. Ich würde also in Anlehnung an bekannte Literatur sagen: Die Schlafwandler - Wie Deutschland in den Corona-Krieg und in den Ukraine-Krieg zog.
Leider sind die Kräfte, die hier ihre Agenda durchziehen, alles andere als Schlafwandler, die nutzen jede Chance auf totale Zerstörung. Wer sowas mitmacht, dem würde ich sofort jedes Wahlrecht und den Führerschein entziehen, solche Leute sind brandgefährlich für jede öffentliche Ordnung. Wie die SPD, die Grünen, die Regierung...
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Kommentar von Bernhard Rossi
"Sich vorzustellen, dass Deutschland in der Weltpolitik eine Rolle zu spielen habe, finde ich ziemlich abwegig." Helmut Schmidt, 2004
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Kommentar von Schwar Zi
Die Hälfte der Deutschen? Mhm, hier in den sogenannten "neuen Bundesländern" vermutlich kaum jemand der vor 1985 geborenen Menschen und auch insgesamt nur wenige. Die alten Ängste vor "dem Russen" zu wecken gelingt in den "gebrauchten Bundesländern" deutlich besser. Vielmehr gibt es hier (im Osten) eher die Sorge diese Bundesregierung zieht uns in einen Krieg mit der Russischen Förderation. Die Russen waren einst Allierte gegen Hitler-Deutschland. Sie waren Siegermacht und sie zogen freiwillig ab. Wäre es nicht unsere Pflicht alles zu tun, damit die Waffen schweigen und das Sterben auf beiden Seiten aufhört?
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Kommentar von Stephan Unger
Verwunderlich ist die Kriegsangst doch nicht wirklich, nachdem sie durch die Medien seit Monaten geschürt wird. Nachdem sie die erwünschte Meinung in der Bevölkerung hergestellt haben, können Politik und Medien verlautbaren: Seht her, jetzt müssen wir uns mal mit der Kriegstüchtigkeit beschäftigen... Experten raten uns dieses und jenes...
Dieser simple Mechanismus läuft doch in allen selbst forcieren Krisen auf diese Weise, ob Pandemie, Klima, Migration oder Rechtsextremismus. Die Bevölkerung fühlt sich anschließend durch die Maßnahmen der Regierung gut "geschützt". Auf diese Weise können die Bürger eingeschränkt, monetär ausgeplündert oder sogar für den Krieg motiviert werden.
So gesehen werden wir eine wirkliche Zeitenwende erleben. Die Bürger werden nicht nur für die Aufrüstung zahlen wollen, sondern sogar nach dem Kampfeintritt schreien, wenn ihnen die "Experten" durch die Medien einen Grund liefern.
Massenpsychologie und Medienmacht machen's möglich. Aufklärung war immer nur etwas für wenige.
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Kommentar von Red Marut Jr.
Ich fürchte mich viel mehr vor der deutschen Bundesregierung.
Insbesondere vor gewissen Herren und Damen dieser, die derzeit vieles dazu tun, damit Deutschland mit "Mann und Maus" gegen Russland zu Felde zieht.
Um und dies scheint ihr verwerfliches Ziel zu sein, Land und Volk für alle Zeiten und absolut untergeht, von der Landkarte verschwindet.