Was FDP-Politiker Wolfgang Kubicki heute per X erzählt, kann stellvertretend stehen für eine ganze Reihe konservativer politischer Stimmen, die sich aktuell zum Umfragen-Gleichstand (24 Prozent) der AfD mit der Union äußern.
Kubicki schreibt:
„Die deutsche Wirtschaft in tiefer Sorge und die Umfragen dramatisch. Einen derartigen Vertrauensverlust noch vor der Kanzlerwahl hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie gegeben. Doch er kommt nicht aus dem Nichts: Er ist das direkte Ergebnis der Merz’schen Linie seit der Bundestagswahl. Friedrich Merz steht nun vor der historischen Leistung, seine Regierungsunfähigkeit schon in den Koalitionsverhandlungen unter Beweis zu stellen. WK“
Der ehemalige Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki gehört zu jenen, die offenbar immer noch hoffen, dass die CDU bzw. die Union zu alter Bonner Größe zurückfindet. Das mag nostalgische Anleihen haben, das klingt nach einer Männerwelt um Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher, Norbert Blüm oder solchen geduldeten Querulanten wie Heiner Geißler.
Aber viel dramatischer als dieses Schwelgen im Gestern, ist die schon inflationäre Behauptung, es gebe einen „Vertrauensverlust“. Das mag bezogen auf die Union aktuell stimmen. Und es kann auch hinreichend begründet werden. Und ganz sicher gibt es auch einen allgemeinen Vertrauensverlust in Politik und Medien.
Aber zur Wahrheit gehört dazu, dass lange nicht alles Vertrauen verloren gegangen ist, es wird nur nicht der mehr Union entgegengebracht. Das Gleichziehen der AfD mit der Union bei 24 Prozent ist eine der größten Vertrauenswanderungen der Nachkriegszeit!
Viel Vertrauen ist von der Union zur AfD gewandert. Und es ist kein großes Geheimnis, wie das passieren konnte. Zwar haben Politik und ihre öffentlich-rechtlichen und Alt-Medien in den letzten zehn Jahren alles dafür getan haben, dieses wachsende Vertrauen zu torpedieren, die AfD und ihre Protagonisten zu diffamieren, zu diskreditieren, auszugrenzen und zu denunzieren.
Aber der Vertrauenszuwachs für die AfD hat ungebrochen weiter stattgefunden. Die wenigsten erinnern sich noch daran, dass Olaf Scholz mit Blick auf die Wahlen 2025 lange davor gesagt hat, man werde die AfD wieder auf Werte um zehn Prozent hinunterfahren. Aber es hat nicht funktioniert.
Wolfgang Kubicki erklärt jetzt stellvertretend für viele Stimmen, der Vertrauensverlust der Union sei das direkte Ergebnis der Merz‘schen Linie seit der Bundestagswahl. Aber das ist viel zu kurz gegriffen.
Weiterlesen nach der Werbung >>>
Ihre Unterstützung zählt
Und Kubicki weiß es auch: Natürlich ist der Vertrauensverlust keiner, der etwas mit Merz und der Bundestagswahl alleine zu tun hat, sondern er ist seit 2015 unter der Regierung von Angela Merkel in die Wege geleitet worden. Er folgte direkt der orchestrierten und geplanten bis heute anhaltenden illegalen Massenzuwanderung. Ein Höhepunkt hier sicher der UN-Flucht- und Migrationspakt, von Merkel in Marrakesch 2018 unterzeichnet.
Merz hat die Merkelsche Politik niemals hinreichend kritisiert. Auch hat er die Verantwortlichen für die Zuwanderung in den eigenen Reihen nie benannt. Eine Aufarbeitung der illegalen Massenzuwanderung hat innerhalb der Union nie stattgefunden, keine Untersuchungsausschüsse, keine offiziell benannten Verantwortlichen. Keine Folgen.
Merz hat Merkel nie kritisiert. Er hat es auch in drei Jahren Oppositionsarbeit im Deutschen Bundestag niemals getan. Aber der rosa Elefant stand dennoch immer für alle sichtbar im Raum.
Friedrich Merz war zwar von 2021 bis 2024 Oppositionsführer im Deutschen Bundestag. Aber die AfD hat diese Rolle faktisch übernommen und damit viel neues Vertrauen generiert.
Die AfD ist schon lange keine Protestpartei mehr. Diese Schublade passt schon lange nicht mehr. Die AfD ist sogar mutmaßlich eine Partei, deren Wähler in ihrer Entscheidung besonders gefestigt sind. Viel gefestigter, als es die Wähler der Union in den letzten Jahren gewesen sind. Wer heute AfD wählt bzw. sich zur AfD bekennt, der bleibt öfter dabei und wird seinen Kurs weiterverfolgen. Die Entscheidung, sich zur AfD zu bekennen, hat eine Überwindung gekostet, der jetzt eine Erleichterung folgt.
Vieles was die AfD kritisiert hat, bewahrheitet sich auf düstere Weise und bestätigt noch einmal mehr jene Menschen, sich dieser Partei zuzuwenden. Der Wählerbetrug der Union ist nicht einmal der Hauptgrund für viele, sich der AfD zuzuwenden, er hat das Fass nur zum Überlaufen gebracht und den Bodensatz der Union aufgewühlt.
Die AfD ist der Macht nähergekommen. Die Gegenwehr der Etablierten wird jetzt noch groteskere Ausmaße annehmen und so immer noch mehr Wähler zur AfD treiben. Die Union hat diese Weichen höchstselbst gestellt. Nicht erst seit gestern und nicht erst seit Merz.
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen. Aufgrund von zunehmendem SPAM ist eine Anmeldung erforderlich. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Zur Anmeldung
Kommentare
melden
Kommentar von H. Jacobsen
Das Misstrauen in die Union begann bereits mit dem Kniefall von Merkel vor Busch. Ab diesem Zeitpunkt wanderten bereits die ersten Parteimitglieder ab. ESM, ESF waren die nächsten Zeitpunkte der Abspaltung von der Union. Heute findet man viele dieser Abtrünnigen bei den freien Wählern oder in der AfD. Das historisch gute Ergebnis bei der Bundestagswahl hat die AfD denjenigen zu verdanken, welche wussten, dass sich das was die Union versprach, weder mit den Grünen noch mit SPD realisieren lassen würde. Nun verliert die CDU auch diejenigen, welche irgendwie gehofft hatten, dass es doch noch einen Weg geben würde das Programm durchzusetzen. Als nächstes folgen diejenigen, welche politisch uninteressiert sind und welche erst durch die Realität lernen. Ich prognostiziere dass die CDU spätestens im Herbst unter 20% landet und dann sich im Lauf der Legislaturperiode der SPD annähern wird. Wir werden Ampelverhältnisse bekommen und mit 30% Zustimmung regiert. CDU und SPD werden krampfhaft an der Regierung festhalten, aber in den Ländern kräftig verlieren.
melden
Kommentar von Hans Walter Müller
Der Vertrauensverlust in die konservative, bürgerlich ausgerichtete Politik begann m.E. schon deutlich früher. Wenn ich mich an meine Erkenntnisse der letzten 20 J. zurückerinnere, so muss ich zugeben, dass die 1. Wahl von Fr. Merkel in mir Hoffnung auf moderne Anpassung der Union erweckte. Aber bereits 2009 war die Enttäuschung so rießengroß, dass ich eine Alternative suchte (und wählte), die allerdings schnell alle Erwartungen zunichte machte. Erst mit der AfD und den nach und nach entstandenen Schwerpunkten herrscht bei mir wieder Hoffnung; gerade auch durch die aktuellen Umfrage-Ergebnisse. Allerdings wenn ich Befragungen (nach welcher Auswahl die wohl erfolgen, bzw. gesendet werden) von Teilen der Bevölkerung im Fernsehen sehe, kommen mir immter wieder Zweifel an den Verstand der Personen. Manchmal denke ich, jeder Wähler müsste vor seiner Stimm-Abgabe einen gewissen Kenntnis- / Informationsstand nachweisen.
melden
Kommentar von Stefan Wietzke
Natürlich hat das Desaster der Union schon vor Jahrzehnten begonnen. Alle wesentlichen gesellschaftlichen Entwicklungen haben eine Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende, aber nie zwangsläufige, Vorgeschichte. Deswegen erklären kurzfristige Betrachtungen die sich an der lächerlich kurzen Zeitspanne eines menschlichen Lebens orientieren in der Regel auch gar nichts, sondern sind nicht viel mehr als Summen eines Bienenstocks.
melden
Kommentar von Carl Peter
In puncto Glaubwürdigkeit hat die AfD sowieso schon alle anderen Bundestagsparteien überholt - möge ihr die Zeit der politischen Lügen vorerst noch erspart bleiben.
Schon allein das zu überprüfen, ist die AfD erste Wahl, und für das Aufführen von politischen und Schaden verursachenden Schmierenkomödien standen sie bisher ja nicht zur Verfügung, das ist das Geschäft ihrer Gegner.
Derart warnende Beispiele gibt es zuhauf und die AfD ist da jetzt in der Orientierungs- und Findungsphase - hält sie stand, oder taucht sie mit ab in den Billionenschuldentopf?
Von der Leyens Europa ist natürlich ein Bollwerk, eigentlich mehr nach innen denn nach außen - wenn jemand einen Download von Trumps Zolltabelle hat, bitte allen mitteilen, seine dazugehörige Rede in alter amerikanischen Überheblichkeit war auch nicht ohne - dieser dämlich-selbstzerstörerische Friedensnobelpreisträger "Europa" bekam sie wie eine tonnenschwere Moses-Tafel über den Kopf gehauen.
Zwischen Xi, Trump und Putin sind die Fronten geklärt - Europa ist wohlfeile Beute und wird kein gleichberechtigter Partner und schon garnicht mit dessen schwachbrüstigem und wirtschaftspolitischem Personal, noch mit dessen duckmäuserischem Unternehmertum.
Die übliche dämlich-selbstzerstörerische Jornallie spuckt weiter auf Deutschland, solange sie genau dafür finanziert wird - auch hier wird sich der Bezahlmodus ändern, wenn die europäischen Bevölkerungen neu eingelullt werden müssen.
In Deutschland heisst der "Lulli" ja schon länger "Welcome in Germany" statt "Made in Germany" - und in der schon etwas nach Armut müffelnden deutschen Bevölkerung macht man ein wenig auf Anti-Amerikanismus, etwa nur, um die eigene Dummheit zu kaschieren?
Wie sagte einst ein Geldbeschaffer für Elvis: Wir machen mit einer Gegen-Elvis-Bewegung dann doppelt soviel Kohle - und was sind Investitionen anderes, als ein gleichgewichtiges Für und Wider, die finden aber trotz aller inszenierten Proteste in Amerika statt.
JD Vance gab bei seinem Besuch in von der Leyens Europa den Wink mit dem Zaunpfahl: Wir in Amerika arbeiten jetzt mal grade Für und nicht Wider die eigene Bevölkerung - macht es uns nach, oder geht unter.
Wurde das hier richtig verstanden?
Schauen wir uns doch mal die von uns zu wählenden Parteien an.
Aber worum es eigentlich wirklich geht ist der Handelskrieg des Westens gegen die BRICS-Staaten - wenn wir uns dabei noch gegenseitig anlügen, ist der für uns in Europa schon verloren.
So weh es also tut, Europa muss Trump dabei auf Kosten seines Wohlstands unterstützen - also stecken wir uns den amerikanischen fiesen Lutscher in den Mund und halten besser die Klappe, grün hinter den Ohren, haben wirs vor Jahren ja schon versaut.
melden
Kommentar von Bernhard Kopp von Brackel
Wenn die AfD die Union überholt, was gut möglich erscheint, dann wird es ihr nicht viel nützen, wenn die Union nicht mir ihr koaliert. Um als national-konservative Partei koalitionsfähig zu werden, wird sie sich ideologisch-programmatisch und personell reformieren, d.h. aufspalten müssen. Mit dem völkisch-nationalistischem, pro-russischen und anti-westlichen Flügel wird es keine bürgerliche Koalition geben. Mit den anti-bürgerlichen Stammtischrüpeln, echt oder als bewußtes Provokationsverhalten auch nicht.
melden
Kommentar von Palmström
Ich muss zugeben das ich nicht gedacht habe wie viel Verlogenheit es gibt. Mir ist dann auch klar geworden warum Merz den Olaf im November nicht ablösen wollte. Der Plan war schon ausgemacht, von vorn bis hinten.
Nun müssen sich die C hoffen das der Teufel es richten wird, da der Herr es zugelassen hat.
melden
Kommentar von winfried Claus
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, der allerdings dann zu spät sein wird, wo die AfD in die Regierung kommt und ihren Verrat begeht. Natürlich könnte sie auch Verboten werden und das Verfassungsgericht wird ihnen auch die Hexenverbennung noch in die Schuhe schieben. Dann ist die Demokratie am Ende und die Deutschen werden Friedlich bleiben und auf dem Friedhof liegen! Der Morgentauplan wurde pausiert und in der Zeit modernisiert und die Guten sind immer die .uten.
melden
Kommentar von Akimo
Halleluja!! Gott sei Lob und Preis. Ihre Analyse stimmt 100-prozentig. Und der Migration Pakt war die Erkenntnisse viele, dass wir vernichtet werden sollen.