Das Vertrauen ist nicht weg, es ist nur woanders

Die große Vertrauenswanderung: Warum die AfD die Union überholt

von Alexander Wallasch (Kommentare: 8)

Eine der größten Vertrauenswanderungen der Nachkriegszeit!© Quelle: Pixabay/Fietzfotos, AfD.de, Screenshot, Montage: Wallasch

Die AfD liegt jetzt mit der Union gleichauf bei 24 Prozent. Liegt es an Merz oder ist die Krise der Union in Wahrheit viel älter? Was hat Merkel damit zu tun und wie konnte es so weit kommen?

Was FDP-Politiker Wolfgang Kubicki heute per X erzählt, kann stellvertretend stehen für eine ganze Reihe konservativer politischer Stimmen, die sich aktuell zum Umfragen-Gleichstand (24 Prozent) der AfD mit der Union äußern.

Kubicki schreibt:

„Die deutsche Wirtschaft in tiefer Sorge und die Umfragen dramatisch. Einen derartigen Vertrauensverlust noch vor der Kanzlerwahl hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie gegeben. Doch er kommt nicht aus dem Nichts: Er ist das direkte Ergebnis der Merz’schen Linie seit der Bundestagswahl. Friedrich Merz steht nun vor der historischen Leistung, seine Regierungsunfähigkeit schon in den Koalitionsverhandlungen unter Beweis zu stellen. WK“

Der ehemalige Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki gehört zu jenen, die offenbar immer noch hoffen, dass die CDU bzw. die Union zu alter Bonner Größe zurückfindet. Das mag nostalgische Anleihen haben, das klingt nach einer Männerwelt um Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher, Norbert Blüm oder solchen geduldeten Querulanten wie Heiner Geißler.

Aber viel dramatischer als dieses Schwelgen im Gestern, ist die schon inflationäre Behauptung, es gebe einen „Vertrauensverlust“. Das mag bezogen auf die Union aktuell stimmen. Und es kann auch hinreichend begründet werden. Und ganz sicher gibt es auch einen allgemeinen Vertrauensverlust in Politik und Medien.

Aber zur Wahrheit gehört dazu, dass lange nicht alles Vertrauen verloren gegangen ist, es wird nur nicht der mehr Union entgegengebracht. Das Gleichziehen der AfD mit der Union bei 24 Prozent ist eine der größten Vertrauenswanderungen der Nachkriegszeit!

Viel Vertrauen ist von der Union zur AfD gewandert. Und es ist kein großes Geheimnis, wie das passieren konnte. Zwar haben Politik und ihre öffentlich-rechtlichen und Alt-Medien in den letzten zehn Jahren alles dafür getan haben, dieses wachsende Vertrauen zu torpedieren, die AfD und ihre Protagonisten zu diffamieren, zu diskreditieren, auszugrenzen und zu denunzieren.

Aber der Vertrauenszuwachs für die AfD hat ungebrochen weiter stattgefunden. Die wenigsten erinnern sich noch daran, dass Olaf Scholz mit Blick auf die Wahlen 2025 lange davor gesagt hat, man werde die AfD wieder auf Werte um zehn Prozent hinunterfahren. Aber es hat nicht funktioniert.

Wolfgang Kubicki erklärt jetzt stellvertretend für viele Stimmen, der Vertrauensverlust der Union sei das direkte Ergebnis der Merz‘schen Linie seit der Bundestagswahl. Aber das ist viel zu kurz gegriffen.

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Und Kubicki weiß es auch: Natürlich ist der Vertrauensverlust keiner, der etwas mit Merz und der Bundestagswahl alleine zu tun hat, sondern er ist seit 2015 unter der Regierung von Angela Merkel in die Wege geleitet worden. Er folgte direkt der orchestrierten und geplanten bis heute anhaltenden illegalen Massenzuwanderung. Ein Höhepunkt hier sicher der UN-Flucht- und Migrationspakt, von Merkel in Marrakesch 2018 unterzeichnet.

Merz hat die Merkelsche Politik niemals hinreichend kritisiert. Auch hat er die Verantwortlichen für die Zuwanderung in den eigenen Reihen nie benannt. Eine Aufarbeitung der illegalen Massenzuwanderung hat innerhalb der Union nie stattgefunden, keine Untersuchungsausschüsse, keine offiziell benannten Verantwortlichen. Keine Folgen.  

Merz hat Merkel nie kritisiert. Er hat es auch in drei Jahren Oppositionsarbeit im Deutschen Bundestag niemals getan. Aber der rosa Elefant stand dennoch immer für alle sichtbar im Raum.

Friedrich Merz war zwar von 2021 bis 2024 Oppositionsführer im Deutschen Bundestag. Aber die AfD hat diese Rolle faktisch übernommen und damit viel neues Vertrauen generiert.

Die AfD ist schon lange keine Protestpartei mehr. Diese Schublade passt schon lange nicht mehr. Die AfD ist sogar mutmaßlich eine Partei, deren Wähler in ihrer Entscheidung besonders gefestigt sind. Viel gefestigter, als es die Wähler der Union in den letzten Jahren gewesen sind. Wer heute AfD wählt bzw. sich zur AfD bekennt, der bleibt öfter dabei und wird seinen Kurs weiterverfolgen. Die Entscheidung, sich zur AfD zu bekennen, hat eine Überwindung gekostet, der jetzt eine Erleichterung folgt.

Vieles was die AfD kritisiert hat, bewahrheitet sich auf düstere Weise und bestätigt noch einmal mehr jene Menschen, sich dieser Partei zuzuwenden. Der Wählerbetrug der Union ist nicht einmal der Hauptgrund für viele, sich der AfD zuzuwenden, er hat das Fass nur zum Überlaufen gebracht und den Bodensatz der Union aufgewühlt.

Die AfD ist der Macht nähergekommen. Die Gegenwehr der Etablierten wird jetzt noch groteskere Ausmaße annehmen und so immer noch mehr Wähler zur AfD treiben. Die Union hat diese Weichen höchstselbst gestellt. Nicht erst seit gestern und nicht erst seit Merz.

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