Ein Booster der Besorgnis mit einem Schuss Zuversicht

Die große INSA-Familienstudie 2024 – Klares Bekenntnis zur klassischen Familie aus Vater, Mutter und Kindern

von Alexander Wallasch (Kommentare: 10)

Auffällig ist der Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Familienkompetenz des Staates.© Quelle: Pixabay/ Pexes

Die INSA-Familienstudie 2024: Familie ist der überwältigenden Mehrheit das Wichtigste. Junge Menschen suchen Halt in der Familie, sehen der Zukunft aber einsam und depressiv entgegen. Chancenvergeudung im demographischen Wandel: 41 Prozent der Kinderlosen wollen Kinder, konnten Kinderwunsch aber nicht realisieren.

Heute ist die INSA-Familienstudie herausgekommen. Den kompletten INSA-Familienmonitor kann man hier nachlesen. Im Folgenden eine kompakte Zusammenfassung.

Das Schlussfazit der Studienmacher rund um INSA-Chef Hermann Binkert hier gleich zu Beginn:

„Ruft man hier noch einmal jene 41 Prozent der Kinderlosen in Erinnerung, die einen unerfüllten Kinderwunsch hegen, zeigt sich eine politisch deutlich verpasste Chance, dem demographischen Wandel mit einer guten Familienpolitik entgegenzuwirken.“

Eine Aussage, die das Potenzial hat, weit über die deutsche Familienpolitik hinauszugehen, wenn man bedenkt, dass die Vertreter der Refugees-Welcome-Bewegung seit vielen Jahren regelmäßig mit zwei Hauptargumenten arbeiten: Es kämen Facharbeiter und der demografische Wandel erfordere Zuwanderung. Heute weiß man: Facharbeiter sind keine gekommen. Warum sollten sie auch nach Deutschland kommen, andere Länder sind für Facharbeiter deutlich attraktiver. Was bleibt, ist das Demografie-Argument. Die geringe Zahl der Geburten bei deutschen Frauen ist tatsächlich Realität. Aber hätte eine bessere Familienpolitik samt finanzieller Anreize etwas daran geändert?

INSA hat eine Kernaussage der Studie gleich ins Intro gelegt: „Jugend zunehmend depressiv und einsam – schlechtes Zeugnis für Familienpolitik“. Aber welche wie geartete Familienpolitik wäre in der Lage gewesen, die nachweislich depressiv machenden Corona-Maßnahmen abzumildern?

INSA hat 2000 Menschen repräsentativ befragt und ist zum Ergebnis gekommen, dass Familie heute eine zentrale Rolle als Krisenstabilisator zu kommt:

„Familie ist für 87 Prozent wichtiger Faktor. Sie ist für 60 Prozent wichtigster Anker und Ratgeber aber auch soziale Absicherung in Lebens- und Krisensituationen, während staatliche Einrichtungen nur noch von 16 Prozent und Kirchen nur noch von 6 Prozent als Ansprechpartner in Krisen aufgesucht werden – ein eklatanter Bedeutungsverlust.“

Das ist schon deshalb beruhigend wie überraschend zugleich, weil es zeigt, dass die jahrlangen Bemühungen einer Hoheit über die Kinderbetten und die immer engmaschigeren Ideologiemaßnahmen in Kitas und Kindergärten der Merkelregierung und ihrer Ampelvollstrecker offenbar doch nicht die gewünschte Wirkung zeigt. Im Gegenteil: Zuletzt ergab eine weitere Umfrage, dass die AfD unter jungen Wählern sogar die beliebteste Partei geworden ist – Ursache und Wirkung?

Diese INSA-Familienumfrage ist auch eine klare Absage an die Gender-Politik der letzten Jahre. Die Menschen haben die Nase voll von einer falschen Vielfalt in Gestalt etwa einer familienfeindlichen Transgender-Ideologie:

„Das Zusammenleben der Familie als klassische Vater-Mutter-Kind-Familie befürwortet die überwältigende Mehrheit von 86 Prozent als das wünschenswerte Lebensmodell mit Kindern. Auch hier zeigt sich ein konstanter Wert entgegen allen politischen und medialen Debatten über die Öffnung der Gesellschaft zur Vielfalt der Familienformen.“

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Die INSA-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Einsamkeit und Depressionen heute ein weitbreitetes Phänomen bei jungen Menschen unter 30 Jahren geworden sind. Deutsche, die eigentlich voller Hoffnung und Wünsche in die Zukunft blicken sollten, einer Zukunft, die zu gestalten ihre eigentliche Aufgabe sein sollte, schließlich ist es ihre Zukunft. Nimmt die Politik jungen Menschen heute die Freiräume dafür? INSA benennt ein paar der mutmaßlichen Hauptgründe für diese Entwicklung:

„Faktoren wie Corona-Lockdowns, Homeoffice und auch eine zunehmende Verlagerung von Beziehungsstrukturen in den digitalen Social-Media-Raum scheinen die junge Generation zunehmend zu belasten.“

Von den unter 30-Jährigen gaben 55 Prozent an, schon einmal eine Depression gehabt zu haben oder akut unter einer zu leiden. Auch in Sachen Einsamkeit nehmen die Befragten unter 30 mit 39 Prozent den Spitzenplatz ein:

„Insgesamt fühlt sich gut jeder Vierte (27%) in der Gesellschaft einsam. Kinderlose sind eher einsam, jeder Dritte (32%) von ihnen gibt Einsamkeit an, aber nur jeder Vierte mit Kindern (24%). Einsamkeit ist klar Sache der Jugend, die Generation 60plus ist mit durchschnittlich nur 20 Prozent die am wenigsten einsame Bevölkerungsgruppe.“

Insbesondere eine fehlende Wertschätzung der Bundesregierung für die Familie stößt immer mehr jungen Leuten spürbar auf. Die Befragten, die eigene Kinder haben (58 Prozent) – auch solche, bei denen die Kinder bereits erwachsen sind – messen der Bedeutung der Familie sogar einen noch mal höheren Wert bei, 95 Prozent ist Familie sehr wichtig.

Ein weiteres besorgniserregendes Problem hat die INSA-Familienstudie 2024 dort zu Tage befördert, wo 41 Prozent der befragten Kinderlosen angaben, dass sie sehr wohl Kinder wollen, oder gewollt hätten, diesen Wunsch aber offenbar (noch) nicht realisieren konnten:

„Besonders hoch sind die Zahlen bei den 18-29-Jährigen (48%) und den 30-39-Jährigen (46%), wo demnach fast jeder Zweite seinen Familienwunsch noch nicht erfüllen konnte, obwohl er sich in der klassischen Familiengründungsphase befindet. Auch in der Gruppe der 50-59-Jährigen konnten 45 Prozent ihren vorhandenen Kinderwunsch offenbar niemals realisieren.“

Jenseits der Frage nach den Hintergründen ist das eine traurige Nachricht, die im Zusammenspiel mit den häufigen Depressionen unter jungen Menschen wie ein Booster der Besorgnis wirkt.

Die Umfrageergebnisse erteilen den von Politik und Medien in den letzten Jahren so auffällig gehypten alternativen Modellen des Zusammenlebens eine klare Absage. Die Mehrheit der Befragten favorisiert die klassische Familie aus Vater, Mutter und Kindern:

„Ganze 86 Prozent aller Befragten finden es eher (33%) oder sogar sehr wünschenswert (53%), dass Kinder sowohl mit Vater als auch mit Mutter in einem Haushalt leben. Nur 5 Prozent der Befragten hält das für keine wünschenswerte Lebenskonstellation mit Kindern.“

INSA selbst will ein schlechten Zeugnis für Familienministerin Paus und ihre Politik erkannt haben:

„Auffällig ist der Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Familienkompetenz des Staates und des Familienministeriums. Es fehlt an Familienfreundlichkeit, Anerkennung und Zukunftslösungen. Nahezu jeder Zweite (49%) hält Deutschland für nicht kinderfreundlich.“

Tatsächlich wird in der INSA-Familienstudie der aktuellen Familienpolitik der Ampelregierung ein geradezu vernichtendes Zeugnis ausgestellt:

„Über die Hälfte (56%) ist der Meinung, dass Familie in der deutschen Politik nicht genug Anerkennung genießt. 38 Prozent sind der Meinung, Lisa Paus mache als Familienministerin einen eher schlechten Job nur 22, das ist nicht einmal ein Viertel, geben ihr eine eher bessere Note. 27 Prozent, also fast ein Drittel, kennt Lisa Paus überhaupt nicht. Nimmt man nur jene 60 Prozent, die wissen, wer sie ist, finden nahezu zwei Drittel (63%), dass sie keine gute Arbeit leistet.“

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