Abgesoffen im eigenen Saft

Die durchgeimpfte taz will Impfkritiker disziplinieren

von Alexander Wallasch (Kommentare: 4)

„Gesunde Kinder nicht nach Stiko-Empfehlung zu impfen, ist medizinische Vernachlässigung.“© Quelle: taz.de/ Pixabay/ HandiHow, Montage: Wallasch

Die taz erregt sich in einem aktuellen Artikel darüber, dass Eltern sich nicht an die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) halten. Anlass ist eine Diphtherieerkrankung eines „ungeimpften Waldorfschülers“, wie die Zeitung schreibt.

Und die taz ist sich schon im Intro ganz sicher:

„Gesunde Kinder nicht nach Stiko-Empfehlung zu impfen, ist medizinische Vernachlässigung.“

Im Wesentlichen geht es der taz hier um Impfempfehlungen und eine scharfe Kritik an der anthroposophischen Medizin, welche die Zeitung früher allerdings selbst beworben hatte inklusive „Heileurythmie im Grünen“.

Jetzt muss man 2024 und nach drei Jahren Corona-Maßnahmen- und Impfdiktat niemandem mehr etwas über die Stiko erzählen, dass er sich nicht selbst zusammengoogeln kann. Eine Kommission, die ein sinnloses bis gefährliches Medikament empfiehlt auch für Kleinkinder und Schwangere und sich bis heute standhaft und aus Gründen weigert, diese düsteren Jahre aufzuarbeiten, taugt definitiv nicht als empfehlenswerte Adresse.

Problem allerdings für die regierungsnahen taz-Leute und ihre Leser: Da die Corona-Impfkritiker auch von der taz schnell als Nazis gebrandmarkt wurden, war mRNA im selben Atemzug das heilige Manna der Linken und Grünen. Also musste die traditionelle Impfkritik in diesen Kreisen über Bord geworfen werden und die Redaktion durchgespritzt werden: Rein in den Arm.

In dem Artikel mit der Überschrift „Das Problem der „Anthroposophischen Medizin““ heißt es dann:

„Heute ist es für mich medizinische Vernachlässigung, seine gesunden Kinder nicht nach Stiko-Empfehlung zu impfen. Unsolidarisch ist es sowieso. Aber als ehemaliges Waldorfkind habe ich das nicht immer so gesehen – auch weil es so normal war, Kinder nicht zu impfen.“

Auch die einmal klassisch linke Kritik an der Pharmaindustrie wird von der taz heute einfach weggewischt. So habe der Chef des Berliner anthroposophischen Krankenhauses Havelhöhe seine Kinder nicht impfen lassen und die Stiko-Empfehlungen im Jahr 1996 als „Panikmache“ bezeichnet, an der nur die „Pharmaindustrie gut verdient“. Kommentar der taz dazu:

„Aber auch Dr. Matthes verdient gut. Zusätzlich zu seinem Posten als Klinikchef hat er seit 2017 die 'Stiftungsprofessur für Integrative und Anthroposophische Medizin' an der Charité inne, die Anfang 2022 um fünf Jahre verlängert wurde. Finanziert wird sie von der anthroposophischen Software-AG-Stiftung.“

Das ist schon deshalb idiotisch und perfide, weil zwischen beiden Aussagen ein Vierteljahrhundert liegen und der taz wirklich nichts über die aktuelle finanzielle Situation des Mannes bekannt ist. Es ist redaktioneller Propaganda-Style.

Hilfreich ist besagter taz-Artikel von 1995, der einen CDU-Politiker und Staatssekretär der Senatsverwaltung für Gesundheit zitiert, der damals die Therapievielfalt in der Stadt begrüßte: „Bald haben wir endlich unter mehr als 100 Berliner Krankenhäusern auch ein anthroposophisches.“ Von einer Kritik der taz hinsichtlich einer Impfmüdigkeit, war dort noch lange nichts zu lesen.

Der Zynismus der durchgeimpften taz von 2024 ist demgegenüber bemerkenswert bis erschreckend. Da wird zunächst darauf hingewiesen, dass „Anthroposophische Medizin“ (in Gänsefüßchen!) an Universitäten unterrichtet werde, „in kassenärztlichen Praxen verordnet, in Apotheken verkauft“ und von der Kasse oft auch noch übernommen.

Dem gegenübergestellt wird, dass im selben Universitätsklinikum, das daran beteiligt sei, das Ansehen der „anthroposophischen Medizin“ zu mehren, gerade ein Junge beatmet werde, „dessen Leid vermutlich auf die Ideen der 'anthroposophischen Medizin' zurückzuführen ist.“

Es war die taz, die nicht nur mRNA-Impfempfehlungen abgab, sondern Ende 2021 über Corona-Maßnahmen- und Impfkritiker schrieb:

„Coronaleugner verbreiten Tag für Tag ihre antisemitischen Verschwörungsmythen. Doch die Empörung darüber hat abgenommen.“

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Die durchgeimpfte taz schrieb damals Sätze, für die sie sich heute schämen muss und für die sie sich bis heute nicht entschuldigt hat. Journalismus aus der Gosse und drei Etagen unter dem Gully:

„Angst treibe sie auf die Straße, das war auch so eine angebliche Erklärung. Dabei ist es viel simpler: Coronaleugner und An­hän­ge­r der Querdenkerbewegung fühlen sich von 'denen da oben' unterdrückt. 'Die da oben' verkörpern für sie Macht und Macht wird gerne mit „den Juden' gleichgesetzt.“'Die taz-Autorin von 2024 schreibt:

„Es macht mich wütend, wenn Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen. Aber es macht mich noch viel wütender, wenn Kin­der­ärzt*in­nen ohne medizinische Notwendigkeit von empfohlenen Impfungen oder Impfschemata abraten.“

Und die Autorin hängt noch eine Drohung an alle Impfkritiker mit hintendran:

„Ich weiß nicht, wie man dahin kommt, aber wir sollten uns als Gesellschaft dringend überlegen, wie wir mit dieser Form weltanschaulich motivierter Kindeswohlgefährdung strukturell umgehen wollen.“

Um abschließend zu verdeutlichen, wie die taz so tickt, soll hier noch an einen taz-Artikel von 2010 erinnert werden. Damals hatte sie Stiko gerade eine Impfung gegen die Schweinegrippe für alle empfohlen ,bis hin zu Kindern und Schwangeren.

Im August 2010 schrieb die taz dann zur von der Stiko empfohlenen Schweinegrippe-Impfung:

„Der auch in Deutschland verwendete 'Schweinegrippe'-Impfstoff Pandemrix steht unter Verdacht, eine neurologische Erkrankung auszulösen.“

Auch eine von der Töchter des Filmemachers Til Schweiger gehörte hier zu den Leidtragenden dieser Stiko-Empfehlungen. Aber die taz schreibt 2024, es mache sie wütend, wenn Eltern sich nicht an die Stiko-Empfehlung halten und ihre Kinder nicht impfen lassen.

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