Ist das schon Lagerdenken und zum anderen auch nicht sonderlich souverän? Die vergleichsweise junge AfD hat das Recht – oder die Pflicht – sich inhaltlich und personell regelmäßig neu feinzujustieren. Und dazu gehört eben auch mal, gründlicher aufzuräumen und die Leichen im Keller zu bestatten. Passiert das nicht, kann es von unten nach oben stinken oder noch relevanter: von oben nach unten.
Die AfD ist nach zweistelligen Wahlerfolgen in Bayern und Hessen weiter auf Erfolgskurs, der Sprung über die 20-Prozenthürde bundesweit ist nicht nur vollzogen, sondern etabliert, die 25-Prozent zum Greifen nahe. SPD und CDU wurden mit solchen Ergebnissen leichthin „Volkspartei“ genannt. Also ist die AfD jetzt eine Volkspartei.
Der Zuspruch jener, die sich vorstellen könnten, AfD zu wählen, wächst insbesondere an Personen wie Alice Weidel oder am geerdeten Auftreten ihres Co-Vorsitzenden, des mitteldeutschen Handwerkermeisters Tino Chrupalla.
Aber unzweifelhaft stehen alle 78 Bundestagsabgeordneten der AfD im besonderen Fokus des Interesses. Die vorderen Bänke mehr noch als die hinteren. Die Redegewandten mehr als die weniger Sprechbegabten. Und wie in allen Fraktionen gibt es auch bei der AfD verschiedene Strömungen. Hier ist von einem rechten Flügel eher die Rede als von einem Linken. Aber warum eigentlich?
Gäbe es einen linken Flügel, dann wäre er wohl besetzt, etwa von Abgeordneten wie Jürgen Braun, AfD-Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe oder von Martin Sichert, dem gesundheitspolitischen Sprecher der AfD. Dieser „linke Flügel“ im rechten Lager sitzt damit am nächsten zur Brandmauer von Friedrich Merz, während auf der rechten Seite der Verfassungsschutz seine roten Linien gezogen und ein regierungsnahes Interesse angemeldet hat, die AfD insgesamt unter Beobachtung zu stellen.
Es stehen dringende Aufräumarbeiten an bei der AfD. Auch an der Basis, wie die AfD-Führung jetzt schmerzhaft am Fall „Daniel Halemba“ erleben musste. Aber „Basis“ wäre hier zu tiefgestapelt, denn der 22-Jährige Halemba ist immerhin bayerischer Landtagsabgeordneter. Hieß es zunächst noch aus AfD-Kreisen, er sei von der Justiz zu Unrecht verfolgt worden, um seinen Auftritt als jüngster Abgeordneter zur Eröffnung des Landtags zu vereiteln, schaut es jetzt so, dass auch die Spitze der AfD zunehmend auf Distanz geht.
Die AfD hat unzweifelhaft ein Personalproblem. Hier wirken Diffamierungen, Diskreditierungen und Gewaltandrohungen massiv. Beamte mit AfD-Bekenntnis müssen um ihre Anstellungen und Pensionäre um ihre Pension bangen. Corona-Maßnahmen-Kritiker werden als Rechtsextreme betrachtet, ein AfD-Bekenntnis sowieso.
Und was die gewalttätigen Übergriffe von Linksradikalen angeht hat die AfD bereits Probleme, diese überhaupt über die Medien zu verbreiten, denn jedes Mal, wenn Zeitungen darüber berichten, dass wieder jemand am Stand der AfD zusammengeschlagen oder Hausbesuch bekommen hat, sind es hunderte Mitstreiter an der Basis weniger, die sich noch engagieren. Hier sind dann vielfach nur noch jene besonders hartgesotten, deren Ruf bereits ruiniert ist, bei einigen auch schon lange vor der AfD-Mitgliedschaft.
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Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag schafft es bisher zufriedenstellend, interne Grabenkämpfe zu deckeln. Noch funktioniert der Zusammenhalt unter dem anhaltenden Außendruck. Aber auch hier brodelt es längst, es gibt sichtbare Verschleißerscheinungen. So wird etwa Petr Bystron, der Außenpolitiker der Partei, ins Europaparlament wechseln, gleich auf Listenplatz 2 hinter dem AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah. Bystrons Gang nach Brüssel darf als gesichert gelten.
Die AfD muss sich auch intensiver mit dem Innenverhältnis zu ihrer Jugendorganisation auseinandersetzen, die Parteispitze sollte zudem einmal hinreichend definieren, welche Bedeutung das Netzwerk rund um Götz Kubitschek und jenem von diesem selbst als „neurechten“ Thinktank bezeichneten Verlag und Institut für die Partei hat.
Weidel und Chrupalla sind hier gefragt und weniger der befangene oder voreingenommene EU-Spitzenkandidat Maximilian Krah. Der ist nämlich mit Kubitschek befreundet und Autor in dessen Antaios-Verlag. Wer sich die zuletzt veröffentlichten stundenlangen Kamingespräche zwischen Ehepaar Kubitschek und Krah anschaut, der erfährt etwas über eine besondere Nähe zwischen AfD und Kubitschek, die an anderer Stelle nicht so offensichtlich wird.
Kubitschek nutzt das „wir“, wenn es darum geht, zu beschreiben, dass die AfD die 18 Prozent längst überschritten hat, „jetzt haben wir ja ...“. Nein, das „wir“ wird hier nicht als unechtes Indefinitpronomen verwandt. „Wir“ müssen in Umfragen eher davon ausgehen, „dass für uns hier tiefgestapelt wird“, sagt Ellen Kositza und kann nur die AfD meinen, denn Umfragen zur Beliebtheit des Verlages finden nicht statt.
Aber was für ein „wir“ soll das eigentlich sein? Diese Frage muss die AfD-Spitze jetzt eindeutig beantworten. Selbstverständlich kann diese Antwort auch auf besondere Weise in Richtung Kubitschek ausfallen, aber sie sollte den Wählern von der der AfD-Spitze gegeben werden, sie haben ein Recht darauf, und kann nicht von Schnellroda diktiert werden. Anhaltspunkte, um was es da geht, lassen sich gut im Buch von Krah finden.
Die AfD und dieser Thinktank des Verlegers, der ursprünglich eng mit der Jungen Freiheit und Herausgeber Dieter Stein verbunden war, sind an vielen Stellen miteinander vernetzt, aber es scheint bei der AfD niemanden zu geben, der sich richtig zuständig fühlt oder bereit dazu ist, diese auch inhaltlich enge Verbindung immer wieder neu abzuwiegen, zu pflegen oder eben einzuhegen.
Vereinfacht ausgedrückt: Die AfD bekämpft die Zuwanderung und Schnellroda will die Ursachen hinter der Zuwanderung bekämpfen, was viel tiefer geht und schon mal an der etablierten Ordnung selbst rütteln kann. Eine weitere Frage ist: Wie bedeutend so eine private Denkfabrik für eine Partei sein kann, sein darf oder sogar sein soll.
Björn Höcke und der (ehemalige) Flügel sind enger mit Schnellroda verbunden als beispielsweise die genannten Abgeordneten Sichert und Braun, die man einem linken Flügel der AfD zurechnen kann, wenn es nicht so falsch klänge. Die beiden gehören auch nicht zu jenen, die wie Gauland, Weidel, Meuthen und andere schon zu Treffen des Institutes für Staatspolitik pilgerten, so wie einst Merkel und Co Jahr für Jahr zum Richard-Wagner-Festspielhaus. Aber so eine Wagner-Inszenierung hat eher selten den Anspruch erhoben, direkt auf die CDU-Politik einzuwirken.
Möglicherweise ist es ja für Kubitschek, für seinen Wiener Weggefährten Martin Sellner und Co auch einmal hilfreich, von der AfD aus deren Sicht ihr gemeinsames Innenverhältnis neu definiert zu bekommen. Das spart Zeit, sich selbst immer wieder neu Gedanken machen zu müssen, wo man steht. Und man erfährt dann auch, ob es noch eine Verlobung ist, gar eine Auflösung oder schon die vollzogene Ehe. Dann, wenn man es selbst nicht so genau sagen kann.
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Kommentar von Eugen Karl
@Gille... Utopisten vielleicht, das mag sein. Marxisten ganz sicher nicht. Vielmehr ist der Libertarismus das Gegenteil von Marxismus, und zwar das konratradiktorische. Keine Vermittlung möglich. - Das aber nur am Rande, denn ich spreche ja stets vom klassischen Liberalismus, nicht vom Libertarismus. Es geht um WENIGER STAAT und mehr Selbstbestimmung im klassisch Kantischen Verständnis von Autonomie und mehr Subsidiarität auf politischer Ebene. Es versteht sich eigentlich von selbst. Die Rechte hat viel mehr mit dem Marxismus (und damit der Linken) gemein als der klassische Liberalismus, und das ist eigentlich auch leicht zu verstehen.
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Kommentar von Hans-Joachim Gille
@Eugen Karl ... Liberale oder Libertäre sind genauso Utopisten, wie die Marxisten auch. Eine echte libertäre Ordnung führt grundsätzlich & zwangsläufig in den informellen Marxismus, den wir gerade durch die globalen, selbst ernannten Philanthropen erleben. Bei der II. Reichsgründung waren Bürgertum & Adel völlig geil auf die liberale Wirtschaftsform. Das hatte aber schon 1877 ein Ende, als Agrar-Produkte aus dem Ausland, vor allem Nordamerika, wesentlich billiger angeboten wurden & werden konnten, als von den ostelbischen Junkern, wenn Sie so wollen, dem Hochadel. Bis zum I. Weltkrieg wurde ein extremer Protektionismus auf Agrar-Produkte betrieben, was vor allem das Proletariat zu spüren bekam & als Suppe auslöffeln mußte. Und eben weil der Liberalismus eine Utopie bleibt, wählt ihn nur die Minderheit der wenigen Profiteure. Wir alle wollen persönlich möglichst viel Freiheit genießen, die Linke von Union bis Die Linke will uns knebeln, in Personalunion von KZ-Wächter & -Insasse, im Lockdown halten. Einer der größten Deutschen überhaupt, Raiffeisen, fand einen guten Weg, ökonomisch unterschiedliche Interessen in der Waage zu halten. Und so richtig Ahnung von der AfD haben Sie nicht. Anderson & Krah sitzen quasi in demselben Lager. Anderson, mit der ich schon 2x Bier trinken konnte, formuliert nur anders.
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Kommentar von Eugen Karl
Hier wird von einem linken und rechten Flügel der AfD gesprochen, aber der wichtigste Flügel, der klassisch liberale völlig unter den Tisch gekehrt. Klassisch liberal ist aber nicht links und nicht rechts. Ja natürlich, der krähende Krah nennt sich einen Rechten. Wer in der AfD nennt sich denn einen Linken? Die Ex-SPDler der Partei? Das alles sind Trittbrettfahrer, allerdings stark ideologisiert.
Die AfD ist indes aus einem Versagen des deutschen Liberalismus, aus einem Versagen der FDP hervorgegangen. Es war die Euro-Rettungspolitik der CDU/FDP-Koalition, die zuerst eine Alternative hervorrief. Die AfD gründete sich, nachdem das parteiinterne Mitgliedervotum der FDP gegen die Euro-Rettungspolitik, gegen den Draghi-Wahnsinn gescheitert war. Das ist kein Zufall. Wesentliche Parteimitglieder sind klassisch Liberale, insbesondere in der Wirtschaftspolitik: Boehringer, Weidel etc. Weniger Etatismus, mehr Freiheit für die einzelnen Bürger, das ist die Devise. Und Pragmatismus statt (linke oder rechte) Ideologie. Weniger Staat bedeutet nämlich sowohl weniger rechten Staat als auch weniger linken Staat. DAS ist der Punkt.
Gegen Schnellroda müßte man nichts haben, solange es auch maßgebende andere Thinktanks gäbe, etwas das Mises-Institut. Hier ist die Lage zu verbessern, damit am Ende Pragmatikerinnen wie Anderson die Europaliste anführen und nicht Ideologen wie Krah.
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Kommentar von StephanU
@Hans-Joachim Gille, Danke für Ihre Impulse.
Eine Volkspartei zeichnet sich ja dadurch aus, dass sich in ihren Reihen verschiedene Interessen beheimatet fühlen dürfen. Dazu zählen liberale/ libertäre Anschauungen ebenso wie sozialpatriotische und konservative Wertvorstellungen. Ein Wettbewerb um die besten Ideen und Strategien innerhalb einer Partei kann durchaus fruchtbar sein. Die "Altparteien" führen einen solchen Wettbewerb ja schon lange nicht mehr, sondern beschränken ihre Diskussionen auf das Ziel, irgendwie an der Macht beteiligt zu werden.
Es gibt nach meiner Wahrnehmung in Deutschland auch keine liberalen, sozialen und konservativen Parteien mehr. Die FDP ist zur Karikatur der Freiheitsliebenden geworden; Sozialdemokraten und Linke beschränken sich darauf, große Teile der Bevölkerung an den Transfergeld-Tropf zu hängen (während sie sich noch im letzten Jahrhundert um die Emanzipation der Unterprivilegierten historisch verdient gemacht haben); Unionisten u.ä. verfügen über gar kein Weltbild mehr, sondern nur noch über macht-technische Tricks.
Aufgrund dieser massiven Repräsentationslücken in der Politik könnte die AfD tatsächlich zur Volkspartei werden, wenn sie freiheitlich/libertäre, sozialpatriotische und konservative Strömungen unter ihrem Dach vereinigen kann und Reibungen zwischen ihnen als kreative Auslöser und nicht als Gefahr begreift. Was in der hektischen geistigen Ödnis unserer Zeit fehlt, sind ja gerade diese fruchtbare Reibungen.
Und ja, ein Think Tank zur "Theoriebildung" kann hier durchaus ordnende und kreative Impulse setzen - unabhängig davon, ob die Initiatoren jetzt katholisch oder lutherisch grundiert sind. Die Linken waren immer stark in Theoriebildung und Debatten. Von Linken lernen heißt Siegen lernen...
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Kommentar von Hans-Joachim Gille
@StephanU & andere ... kann mich an mindestens ein Wallasch-Schnellroda-Interview erinnern, welches auf der Sezession im Netz zu lesen war. Im Westen als nichts Neues. Was hier Herr Wallasch bedenken sollte, ist, daß in der eminenten Sozialpolitik der frühere sogenannte rechte Flügel, heute eher als Patrioten bezeichnet, SPD-Politik der 60er, 70er & 80er vertritt, während Weidel, Boehringer oder von Storch (letztere beiden Hayekisten) eher alte FDP-Traditionen ihr eigen nennen. Die in der AfD verbliebenen liberalen oder libertären Politiker mußten aberr zwangsläufig einsehen, daß man mit liberaler Politik um 5-7% Wähler mit der FDP kämpfen muß. Die AfD kann also nur als Volkspartei durchgehen, wenn sie breitere Wählerschichten anspricht, was sie ja auch tut. Kubitschek & Co., alles intellektuelle Katholiken sind historisch dem Zentrum zuzuordnen, auch wenn das heute als rechts bezeichnet wird. Hier handelt es sich im Grunde um ein Paradoxon. Wer jemals das neue Testament gelesen hat, weiß daß es sich bei radikalen Christen um antike Bolschewisten handelt, also Linke. Daß Kubitschek in eher lutherischer Tradition das Deutschtum favorisiert, ist auch nichts Neues. Selbst Thälmann war Patriot & würde bei der Linken, wie bei der Ampel heute rausfliegen.
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Kommentar von StephanU
Ein interessantes Thema: Warum nicht mal ein Interview führen mit einem der Protagonisten aus Schnellroda oder aus der Parteispitze anstatt von hier aus Aufträge an die AfD zu adressieren, sie möge ihr Verhältnis zu Kubitschek klären.
Soweit ich mitbekommen habe, betrachten sich die Institutionen in Schnellroda als eines von mehreren "Vorfeldern des rechten Lagers" bzw. der Parteiorganisation, das sich der "Theoriebildung" verschrieben hat. Veröffentlichte Beiträge aus dieser Schnellroda werden durchaus zur Diskussion gestellt und nicht automatisch zur Parteiräson erklärt. Die Beiträge sprechen den Intellekt an, was den Umfang der Zielgruppe naturgemäß schon sehr dezimiert. Allerdings bieten sie eine angenehme Abwechslung zu den emotionsgetriebenen Verlautbarungen der Alternativmedien, die sich der Bewirtschaftung des allgemeinen Empörungslevels verschrieben haben.
Man mag den Schnellrodaer Beiträgen zustimmen oder nicht, sie ragen damit immerhin über den trüben Sumpf hinaus, in den mittlerweile von Links bis Rechts alle hinabgestiegen sind und sich gegenseitig mit Plattitüden, Gekeife, Drohungen oder Allerweltsweisheiten bewerfen. Die vergreisten Liberal-Konservativen mangels physischer Konstitution natürlich nicht, die stehen am Sumpfesrand und stimmen ihren Chor an: Wir wollen Helmut Kohl zurück...
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Kommentar von Bernd Neumann
Immer wenn ich „Schnellroda“ bei Alexander Wallasch lese, erinnere ich mich mit leichtem Lächeln eines Interviews zwischen ihm und Kubitschek bei Tichys Einblick (war wohl so um 2016 rum? Zumindest eine Weile her) das damals schon nicht freundlich verlief, und beste Freunde werden beide nicht mehr in diesem Leben. Muß ja auch nicht.
Ich setze mich mit Kubitschek, der „Sezession“ und ähnlichem nur ungerne auseinander, da ich „rechts“ und Kapitalismuskritik generell für eine Tautologie oder Widerspruch in sich selbst halte und ich mich als rechts verorte. Nationalismus muß niemals nur „rechts“ konnotiert sein, aber die Transformation von „links“ zu dem, was es heute ist, ist nicht reversibel. Zwar schafft das auch Räume für das, was man gemeinhin „Querfront“ nennt, aber wirklich neue Erkenntnisse fördert das alles nicht zutage. Ich halte die Rußlandorientierung vieler, die sich als „rechts“ bezeichnen, für verlogen, denn wer seine Heimat oder Loyalität auf ein anderes Land interpoliert, ist sicher vieles, aber nicht „rechts“. Ich bräuchte keinen Tino Chrupalla in der AfD, und auch keinen Maximilian Krah. Aber ich bin ja nicht einmal Mitglied.
Auf der anderen Seite sollte Alexander Wallasch auch bedenken, daß die extreme Asymmetrie zwischen rechts und links in Deutschland auch daher rührt, daß Konservative sich ungerne – oder nie – das halten, was man die Truppen für Grobe bezeichnen könnte. Streng halten sie zu allem Distanz, was keine Zulassung zum Rotary Club oder eine Einladung bei Maischberger bekommen würde. Die Masse der Mitglieder / Wähler der Grünen und SPD würden auch nicht unbedingt in eine Antifa-WG in Leipzig-Connewitz einziehen und sich vielleicht nicht einmal dort hintrauen. Aber sie anerkennen die Antifa, die gesamte linksradikale und ökomarxistische Szene einschließlich „Letzte Generation“ als „unsere Jungs“ (Schrägstrich Mädels) – als entweder avantgardistischen oder nicht wohlstandsverkommenen Teil der Linken. Extrem ja, aber als unveräußerlichen Teil ihrer selbst. Das gesamte vordemokratische Vorfeld der Linken könnte ohne diese stillschweigende Miteinschließung nicht existieren. Die G20-Krawalle damals in Hamburg waren selbstverständlich mit milder Zustimmung des linksliberalen Komplexes versehen. Das gleiche gilt für die grüne Jugend, und ja, man verurteilt halt mal gerade Greta Thunberg, aber beim Primitivo im Frankfurter Nordend oder dem veganen Bowl in Neukölln raunt man sich wissend zu, eigentlich habe sie doch ganz recht.
Diese Gelassenheit sollte auch die AfD walten lassen. Und sie sollte sich auch sonst ein Beispiel nehmen: Quod licet jovis, non licet bovis. Sieht man von Joschka Fischer ab, hat es bislang kein Held der Zwillen in den Bundesvorstand der Grünen geschafft. Das Geheimnis für die AfD lautet daher, das rechtsradikale oder querfrontlerische Vorfeld zwar einzubinden, sich aber nicht vom ihm unterwandern lassen. Im Tagesgeschäft haben Kleriker nichts zu suchen. Nur so wird ein Schuh daraus. Die Partei die Linke hat das ignoriert, und ist auch daran mit gescheitert. Da sollte die AfD nicht den gleichen Fehler machen.
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Kommentar von Marco Fuhr
Bewiesen ist noch gar nichts und der Link zu dem äußerst tendenziösen Artikel von t- online, samt dem uralten Video beweist gar nichts.
Es geht doch nur darum die Oppositionsführerschaft der AfD im bayerischen Landtag zu torpedieren
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Kommentar von Perry Moppins
Klar ist: alles, was das etablierte "Demokratie" Fassadenschauspiel gefährdet, wird kreischend als "rächtsäksträm" verfemt. Die Aufgabe der Fassade "Demokratie" besteht nur darin, die Interessen der Machtologopole zu stützen, sprich der Konzerne, der Oligarchen und ihrer Politmarionetten samt Strukturen, wie zb die Fassade "EU".
Die regelbasierte Ordnung der Konzerne eben. Klimahu Akbar. Da beten auch Scholz, Habeck und Baerbock, Lindner, eben alle mit, die am Futternapf hängen. Medien, Politik, NGOs, der ganze Raubritter und Abzocker Sumpf der auf unsere Kosten lebt und uns erzählen will was wir zu denken haben.
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Kommentar von hans
'… pilgerten, so wie einst Merkel und Co Jahr für Jahr zum Richard-Wagner-Festspielhaus.' … und Co. – der war gut.