Verschiedene alternative Portale berichteten gestern darüber: Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat auf dem Kirchentag nach Hautfarbe getrennt. Weiße ins Kröpfchen, Schwarze ins Töpfchen – oder so ähnlich.
Die Schlagzeile etwa bei „Nius“ ließ keine Fragen offen: „Erste Kirche führt bei Workshops wieder Rassentrennung ein“.
Der Angriff hinter dieser Schlagzeile könnte kaum schärfer sein. Das United States Holocaust Museum schreibt über die Rolle der Kirche im Dritten Reich: „Kirchenführer und andere Mitglieder der konservativen Elite, die Einfluss auf die öffentliche Meinung hatten, blieben angesichts der Judenverfolgung nahezu schweigsam.“ Nicht weniger als diese Anklage schwingt hier mit.
Allerdings muss man 2025 nicht einmal so tief graben, um dann bei Kirchen einen fatalen neuen Hang zur Rassentrennung bzw. zur Trennung nach Hautfarbe zu finden: Schon vor drei Wochen schickte Alexander-Wallasch.de eine Anfrage an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Wir wollten Informationen zu einer Veranstaltung, an der das Bundesamt regelmäßig teilnimmt.
Unsere Fragen:
„Was verspricht sich das BAMF von der Teilnahme an folgender Veranstaltung:
‘Auch dieses Jahr ist das BAMF mit einem eigenen Stand beim ADAN Career Day in Frankfurt vertreten. Europas größte hybride Karrieremesse für Schwarze und People of Color (BPoC) bietet spannende Paneltalks zu Karrierethemen, Networking-Möglichkeiten mit der BPoC-Community und vieles mehr.’
Sie haben bereits im Vorjahr teilgenommen, was waren die messbaren Erfolge?
Was waren die (gern aufgeschlüsselten) Kosten dieser Teilnahme für das BAMF mit wie vielen Mitarbeitern?“
Bis heute bekamen wir dazu keine Antwort.
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Ihre Unterstützung zählt
Die Veranstaltung wurde auf der Webseite des BAMF eigens mit einem sogenannten Pop-up-Fenster gewürdigt bzw. beworben. Dort heißt es:
„Treffen Sie unser HR-Team auf dem ADAN Career Day! Auch dieses Jahr ist das BAMF mit einem eigenen Stand beim ADAN Career Day in Frankfurt vertreten. Europas größte hybride Karrieremesse für Schwarze und People of Color (BPoC) bietet spannende Paneltalks zu Karrierethemen, Networking-Möglichkeiten mit der BPoC-Community und vieles mehr. Sie möchten mehr über unsere vielfältigen Aufgabenbereiche und die Karrieremöglichkeiten im Bundesamt erfahren? Schauen Sie gerne vorbei und kommen Sie mit uns ins Gespräch!“
Es geht also darum, dass hier ausschließlich Farbige eine Chance auf einen Job im BAMF bekommen? Aber wie kommt man überhaupt auf die Idee, eine Karrieremesse nach Hautfarbe zu machen? Es ist ja nicht so, dass Farbige in Deutschland von bestimmten Berufen ausgeschlossen wären. Sie können Bäcker werden ebenso wie Bundeskanzler, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen.
Die Veranstalter „Adan Impact“ sitzen übrigens in Frankfurt. Dort heißt es unter anderem (an Unternehmen und Organisationen gerichtet):
„ADAN Impact befähigt Organisationen, sich im Hinblick auf Diversität weiterzuentwickeln, und ermächtigt Black and People of Colour (BPoC), ihre Ziele zu erreichen – zum nachhaltigen Wachstum beider.“
Angeboten wird dort eine „#1 Karriereplattform für Schwarze und Menschen von Farbe in Europa.“
Das BAMF ist dort vor Ort, wo nach Hautfarbe Menschen in Jobs gebracht werden. Eine erneute Bitte um Beantwortung unserer Fragen wurde heute früh abgeschickt. Sollte doch noch eine Antwort kommen, wird sie hier nachgereicht.
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Kommentar von .TS.
Im Grunde hat sich die Butnkirche damit ein Eigentor gelegt:
Denn daß es eine Karrieremesse explizit nur für eine bestimmte Zielgruppe gibt die nicht durch besondere fachliche Expertise gekennzeichnet ist besagt doch nur daß diese Zielgruppe auf einer regulären Karrieremesse nicht konkurrenzfähig wäre.
Jetzt ist interessant: Welche Anbieter stellen auf dieser Selektionsmesse aus?
Verdacht: Das Arbeitsamt ist sicher ganz groß dabei.
Weitere sind auf https://www.adan.careers/companies gelistet, etliche der üblichen Verdächtigen die auch bei Coronoia und Kunterbuntismus ganz groß dabei waren wieder darunter.
Und wer sich die Webseite adan.careers dazu ansieht sollte das nicht vor dem Essen tun, angeischts der geradezu brachialen Masse an übelstem Denglisch kann man nur noch Brechreiz verspüren.
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Kommentar von Joerg Anhalt
Autsch,
Wer sind denn hier die Rassisten?
Das ist Apartheit.
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Kommentar von Sara Stern
In Werbung wird heutzutage fast ausschließlich die weiße Frau mit dem migrantischen Mann dargestellt. Wird ein weißer heterosexueller Mann gezeigt, ist der negativ zu framen. Der youtuber "despot of antrim" hat das vor wenigen Wochen in einem 2 stündigen Propagandaanalysevideo aufgearbeitet und sich dabei 300(!) aktuelle Werbungen aus UK vorgenommen (kein Unterschied zu Deuschland).
Bunt und divers bedeutet stets "weniger weiße (und neuerdings Ostasiaten)". Wenn ein Linker damit kommt, dass Rasse bei Entscheidungsfindungen weniger berücksichtigt werden soll, dann meint er, dass Rasse das Wichtigste Entscheidungskriterium sein sollte.
Warum? Das ist ein tiefer Kaninchenbau mit vielen Theorien. Wer sich damit lange genug beschäftigt muss zum Schluss kommen, dass systemischer Rassismus tief in die westlichen Regierung eingesickert (wurde). Wer was anderes denkt, hat noch nicht das gesamte Bild oder informiert sich immer noch aus sorgfältig kuratierten Quellen.
Rassismus ist Teil jeder linken Ideologie, insbesondere der intersektionalen Linken, weil Gruppen sich nun mal anhand der Rasse am einfachsten eingruppieren lassen. Rassismus ist die Basis jeder linken Ideologie. Manche verstecken es nur besser indem sie es einfach anders bennenen: kritische Rassentheorie/Sozial benachteiligte Gruppen/Gruppen in Machtpositionen...alles nur Begrifflichkeiten um den eigentlichen Rassismus notwendig erscheinen zu lassen.