Keines dieser Lebensmittel war in Plastik eingeschweißt oder sonst wie vakuumiert. Die Verkäuferinnen hatten es jeweils in rosa Papier eingeschlagen, welches innenseitig eine Art Folie oder Wachsbeschichtung hatte. Oder war es nur außen rauh und innen glatt?
Ich erinnere mich noch daran, dass diese Damen zaubern konnten. Ähnlich wie Konditorfrauen, wenn sie das Papier um die Tortenstückchen falteten. Auch hier war kein Gummiband nötig, das Papier wurde so geschickt eingeschlagen, dass es so fest saß, als wäre es geklebt.
Außen auf dem Papier wurden mit einem dicken Maurerbleistift Zahlen geschrieben, damit die Kassiererin am Ausgang auch den korrekten Preis eintippen konnte. Ich weiß nicht, ob diese Dinge wirklich teuer waren, reich waren wir jedenfalls nicht. Aber wenn wir mal eine Mark für uns haben wollten, gab Mutter sie fast immer gerne her.
Der Vater aß sein Kotelett ausschließlich mit Besteck. Und weil so immer etwas Fleisch am Knochen hängen blieb, waren wir Kinder ganz scharf drauf, diesen zu bekommen. Fleisch war etwas Besonderes. Oft war der Erhalt allerdings mit der Beantwortung einer schlauen Frage verbunden.
Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, mir dabei wie ein Hund vorzukommen, dem man etwa einen Knochen hingeworfen hätte. Der schöne Knochen vom Vater hatte immer diese blitzsauberen Schnittkanten, er sah dann aus wie wieder ein neues, ganz eigenes Produkt.
Auch an den fettigen Heilbutt kann ich mich gut erinnern. Merkwürdig war hier allerdings, dass das Papier zwar äußerlich fettfrei daheim ankam, aber weil der Vater den Geräucherten nicht mit einem Mal aß, wurde er mehrfach neu ein- und wieder ausgepackt. Aber schon beim zweiten Neueinschlag kam das Fischfett durch.
Vater hob immer ganz vorsichtig die Heilbutthaut ein stückweit ab, schnitt sich sorgsam etwas Fischfleisch herunter, manchmal fiel das Fleisch schon beim Schneiden in Schichten ab, was Vater zu ärgern schien. Ein anderes Mal blieb die Schnittkante ganz glatt, dann schlug er die Haut vorsichtig wieder darüber zurück, als wäre nichts gewesen.
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Ich glaube nicht, dass es eine verklärte Einbildung ist, aber Kotelett, Heilbutt und Schinken schmeckten nie so gut wie damals. Ich kann es heute besonders am Kochschinken festmachen. Der, den man heute aus dem Aldimarkt holt, ist glasiger, fester und uneinheitlicher in der Substanz. Der in Papier eingeschlagene Schinken, den meine Mutter mitbrachte, war trockener, er zerfiel schneller im Mund und er schmeckte so, wie die Schlachterei oder die Fleischabteilung roch, viel mehr noch als das Kotelett.
Letzteres wurde von meiner Mutter paniert. Aber die Panade sah nie so aus, wie die fertig panierten Stücke, die man ebenfalls kaufen konnte. Immer blieb etwas in der Pfanne hängen oder spätestens auf dem Teller beim Umdrehen. Und obwohl die Mutter extra Butter genommen hatte, sah auch die Kruste an einigen Stellen zu hell und an anderen viel zu dunkel aus. Ob der Vater bekümmert war, wenn die Panade nicht hielt? Ich erinnere mich nicht daran.
Nach dem Essen ging Vater meistens noch ins Wohnzimmer an seinen Sekretär mit Innenbeleuchtung. An einer der inneren Seitenwände klebte ein kleiner Zeitungsausschnitt. Eine Schwarzweiß-Fotografie eines nackten Frauenrückens, auf den jemand die Schalllöcher eines Kontrabasses gemalt oder geklebt hatte.
Vater trug allzeit ein kleines Taschenmesser mit fast hellen Griffschalen in der Hosentasche. Das klappte er am Schreibtisch auf, zog eine der Schubladen auf und holte sich dort noch Wochen nach Ostern ein schon angefangenes Marzipanei heraus.
Mit einer ähnlichen Geste, wie er es auch beim Heilbutt mit der Haut machte, schlug er sorgsam die Folie zurück, schnitt sich eine unnatürlich dünne Scheibe ab, ohne dass dabei – für uns ein kleines Wunder – die Schokoladenschicht absplitterte, und legte die hauchdünne Scheibe auf ein kleines quadratisches Papier aus seiner Zettelbox.
Anschließend schlug Vater die Folie wieder über das angeschnittene Ei, lege dieses zurück in die Schublade und teilte dann seine dünne Scheibe noch einmal sorgsam mit dem Messer, wischte dieses an einem weiteren Zettelchen aus besagter Box ab, klappte die schmale Klinge zurück, steckte das Messer zurück in seine Hosentasche, dafür musste er sich auf seinem Drehstuhl etwas zur Seite drehen, und aß dann wie in Zeitlupe seine Marzipaneischeibenstücke.
Wir hatten unsere Ostersüßigkeiten natürlich längst schon verschlungen und waren beim Anblick dieses Marzipanei-Zenmeisters beschämt darüber, dass wir wieder zu schnell alles aufgegessen hatten. Niemals hätten wir beim Vater um eine dieser sowieso viel zu dünnen Scheiben bettelnd am Schreibtisch angestanden.
Ich wusste allerdings schon mit drei oder vier Jahren, dass der Aufwand, so eine Scheibe zu bekommen, viel zu groß gewesen wäre, gemessen am eigentlichen Gewinn.
Sonntags gab es immer Rouladen. Ich musste eine mit meinem Bruder teilen, nur bei der Oma gab es eine ganze. Aber da war die Soße viel dunkler und dicker als bei meiner Mutter und ich musste einmal weinen, weil die Oma einfach noch eine Kelle nachgegossen hatte, als ich den Teller doch schon so brav ganz leergegessen hatte.
Dafür gab es als Trost anschließend eine Folge „Bonanza“ aus dem großen lackschwarzen Fernsehschrank. Obendrauf stand eine Unruhe, eine Art Lampe, die man nicht berühren durfte, denn sie bestand aus lauter hauchzarten Glasröhrchen, die von innen in wechselnden, bunten Farben leuchteten.
Wenn die Großmutter geschäftig daran vorbeiging, der Opa ungehalten war, weil das Bild kurz verdeckt war, tanzten aber anschließend die Lichtpunkte ganz wild und brauchten immer eine Weile, bis sie sich wieder beruhigten, als wäre die Oma absichtlich für uns etwas schwungvoller daran vorbeigegangen. Pusten durften wir aber nicht, das war streng verboten.
Paniertes Kotelett und Heilbutt sind bei uns mittlerweile ebenso vom Speiseplan verschwunden wie Semmelbrösel auf Blumenkohl. Letztens kaufte ich einen beim Aldi, der nach Fisch schmeckte, ohne dass Heilbutt auch nur in der Nähe gewesen wäre.
Mein Vater aß zum Essen immer eine zitronengelbe Enzynorm-Tablette. Viel später hatte mal ein Arzt bei ihm festgestellt, dass diese Pille gar nicht nötig sei, also ließ er sie einfach weg. Am Essen meiner Mutter kann es also nicht gelegen haben.
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Kommentar von .TS.
"Kotelett, Heilbutt und Schinken schmeckten nie so gut wie damals. [...] Der, den man heute aus dem Aldimarkt holt [...]"
Da braucht man sich nicht über die miserable Qualität wundern:
Wer den bequemsten Weg zur billigen Fleischeslustbefriedigung wählt braucht sich nicht zu wundern wenn das Ergebnis entsprechend preiswert(los) ist.
Noch gibt es Hofhändler, Metzgereien mit eigener Schlachtung und lokalen Lieferanten, Fischzucht ohne Fischmehl sowie handwerkliche Lebensmittelverarbeiter - aber was nicht schon bislang durch die Konkurrenz der Discounter in den Run getrieben wurde steht nun dank der (Land)wirtschafts- und Energiepolitik reihenweise vorm Aus.
Ja, da kostet die Ware schon mal das Doppelte, aber gerade hier gilt: Man ist was man ißt - wertvoll und bewußt, oder billig und geschmacklos.
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Kommentar von Bernhard Rossi
"Eigener Herd ist Goldes wert." Viele der heute unter Dreißigjährigen haben niemals gelernt, selbst zu kochen, Gemüse im eigenen Garten anzubauen oder Vorratshaltung zu betreiben. Hauswirtschaft galt in der Hauptschule als Fach für Mädchen.
"Der Mensch hat sich zum Supermarkträuber entwickelt" Werner Freund, Wolfs- und Verhaltensforscher 1993.
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Kommentar von Alfonso
Schöne Erzählung, wunderbare Erinnerungen.
Ja, leider schmecken heute die meisten Lebensmittel, insbesondere Obst und Gemüse nicht mehr so gut, wie in früherer Zeit.
Wichtigste Züchtungsziele bei der Züchtung neuer Obst- und Gemüsesorten sind Optik, Form und Transportfestigkeit, das aslo, was fürs Geschäft am wichtigsten ist Der Geschmack spielt hier nur noch eine untergeordnete Rolle.
Deshalb sind Erdbeeren heute fast geschmacklos. Ißt man sie mit verschlossenen Augen, kann man nicht mehr feststellen, ob man eine wässrige Gurke oder eine Erdbeere auf der Zunge hat.
Erdbeeren reifen nicht mehr natürlich, sie werden sie unter Platikfolie angebaut oder unter großen Folientunnel. Sie haben keine Chance ein Fruchtaroma zu entwickeln, weil sie Reifezeit viel zu kurz ist. Die Bauern sind so dreist und erzählen dann auch noch, dass ihre so erzeugten Erdbeeren natürlich angebaut und natürlich gereift sind!
Möhren sind heute ebenfalls fast geschmacklos. Die werden sicher nur noch mit dem Ziel auf gleichmäßig große Form gezüchtet, weil sie der Handel so haben will. Gerne erinnere ich mich an meine Kinderzeit, als ich durch den elterlichen Garten lief und mir dabei Möhren aus dem Boden gezogen habe und sie dann, nachdem ich sie zur Reinigung kurz unter den Wasserhahn gehalten hatte, mit Begeisterung verzehrt habe. Einfach Lecker!
OK, weißer Spargel hat ja eh kaum Eigengeschmack. Ist ja auch so eine Unart der Deutschen weißen Spargel als ein besonders edles Gemüse zu vermarkten - und wie man festsstellt, funktioniert dieses clevere Marketing beim deutschen Verbraucher.
Bei Äpfel schmecken heute alle lasch, Äpfel mit einer feinen, ansprechnende Fruchtsäure gibt praktisch nicht mehr.
Viele Leute wissen heute gar nicht mehr, will lecker diese Lebensmittel eigentlich schmecken können, weil sie es gar nicht mehr besser kennen gelernt habe.
Vielleicht ist es deshalb auch kein Wunder, wenn Leute heute industriell hergestellte vegane Produkte verzehren, da ihr Geschmacksknospen bereits verkümmert sind.
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Kommentar von Erika Runge
Lieber Herr Wallasch, danke für diese nette Rückbesinnung. Da kommen eigene Erinnerungen hoch. Manchmal brachte mein Vater Hasenbrot mit. Da war ich ganz wild drauf. Im Glas eingezuckerte Erdbeeren für den Kindergarten waren sehr, sehr selten; welche Überraschung, wenn ich die Stullentasche öffnete - Glücksgefühl pur! Selbstgeriebene Kartoffelpuffer oder Bratstulle mit Zucker - hmm! Nur bei Oma gab's das leckerste Lungenhaschee, weil meine Mutter das nicht mochte. Eintopf schmeckte erstaunlicherweise immer am zweiten Tag noch besser. Aber früher war natürlich nicht alles besser. Auf Kochfisch konnte ich gut verzichten. Der wurde immer mehr im Mund und diese Gräten - och nee! Da kamen mir die Fischstäbchen grade recht geschwommen.
Wie stolz ich war, beim Kaufmann Milch oder am Kiosk Fassbrause in der Kanne zu holen. Dort durfte ich dann auch manchmal die restlichen Groschen oder Pfennige vom Wechselgeld für Süßigkeiten verbraten. Für sonntags hatte ich übrigens ein Sonntagskleid im Schrank und Bonanza war mein erstes farbiges TV-Erlebnis in Vaters Stammlokal, allerdings nicht als Trost sondern mangels eigenem Gerät als Gemeinschaftsvergnügen. Frohe Pfingsten!
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Kommentar von BKBrackel
Herzlichen Glückwunsch zu dieser wunderbaren, berührenden Erzählung. Ich habe das Glück, meine Frau, dass es sowohl Heilbutt, als auch Blumenkohl mit in Butter gewendeten Semmelbröseln immer noch gelegentlich gibt.
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Kommentar von Ramona
Wenn wir bei der Oma übernachten durften ,waren wir immer froh. Oma wohnte in 2 Zimmern, kleine Wohnküche und ein Schlafzimmer, Klo eine Treppe runter. Abends wurde dann der Fernseher angemacht ,Frau Helbig von unten kam dann manchmal mit dazu und die Enkelin von Frau Seidel, der das Haus gehörte . Geschlafen haben wir dann auf der leeren Seite des "Ehebettes" unter einer dicken Federdecke, Oma schlief auf der anderen Seite. Sie war alleinstehend. Immer wenn man Oma besuchte, machte sie ein Marmeladebrot, auch als wir schon selbst Kinder hatten :) Oma arbeitete in einer kleinen Gärtnerei und manchmal besuchten wir sie da. Sie knippste die Tomatenpflanzen aus oder kümmerte sich um die Alpenveilchen. Jeden Herbst kaufe ich welche, obwohl sie bei mir kein langes Leben haben. Aber Alpenveilchen erinnern mich an meine Oma.
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Kommentar von Trudi
und gegen Monatsende gab's immer in viiieeel Margarine glasig gedünstete Zwiebelringe mit ein paar Spritzer Maggi und es wurde mit Weißbrot aufgedischt und in sich reingeschaufelt, und es war soooo lecker.
Kindheitserinnerungen, schön.
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Kommentar von Jenny
Sie haben meinen Sonntag gerettet.An solche Kindheitserinnerungen denke ich gerne zurück. Ich bin als Kind viel bei meiner Oma gewesen.Beim lesen habe ich sofort an die Zwiebel- und Apfelstücke im Entenbraten gedacht.Dazu gab es unter anderem dicke braune Soße.Keine Ahnung wie meine Oma die gezaubert hat.Ich musste meiner Oma auch immer beim Gänse rupfen helfen.Und habe auch beim schl..der Kaninchen und Hühner zugeguckt.Heute könnte ich das nicht mehr. Aber das kennen viele Kinder heute nicht mehr.Leider meine auch nicht.Auch hatten wir einen kleinen Laden im Dorf.Wo auch noch der Aufschnitt und Fleisch in Papier eingeschlagen wurde.Und es gab im Dorf eine Tante Erna die ein Zimmer in ihrem Haus umfunktioniert hatte.Dort konnte man abends und am Wochenende Eis,Chips,Getränke und Süßigkeiten kaufen.Tante Erna fragte immer jeden aus und erzählte das denn immer schön weiter.Also Herr Wallach jetzt gehe ich gleich wieder in meinen Garten.Muss noch einiges einpflanzen. Von Kohlrabi bis Blumenkohl.... so wie es früher meine Oma schon gemacht hat...Liebe Grüße aus Lüneburg
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Kommentar von Petra
Herzlichen Dank für das Teile der Erinnerung. Es lässt mich in meine Erinnerungen gehen. Sonntags gab es richtiges Fleisch, etwas Besonderes, teureres, das gute Geschirr, wurden Stoffservietten benutzt. Sahen sie nach dem Essen noch gut aus, wurden sie wieder gefaltet und zurück in den Schrank gelegt. Die Faltkante war immer gut sichtbar. Für die Eltrn gab es ein Glas Wein und für die Kinder einen Saft. Für meinen Bruder und mich aus einem Glas, ehemals von einer Weinprobe mit Goldrand und sich windenden Blümchen. Ein besonderer Tag in der Woche.
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Kommentar von Charlotte
Ich befürchte, ich bin noch etwas älter als Herr Wallasch und ich erinnere mich ähnlich. Meine Mutter bekam vom Vater den Lohn und teilte ihn immer sofort auf in kleine Häufchen. Sie erklärte mir, ein Drittel brauchen wir für die Wohnung, ein Drittel für ganz viele andere Posten und ein Drittel haben wir dann fürs Essen. Gegen Ende des Monats ging das letzte Drittel arg zur Neige und dann gab es Essen, das mir am besten schmeckte, z.B. Kartoffelköße gefüllt mit gebratenen Brotstückchen und umgossen mit ausgelassenem Speck. Dann bekam mein Vater mehr Lohn und meine Mutter kochte teurer. Ich sagte bei einem Schnitzel mal ganz leise: Wann machst du mal wieder Kartoffelklöße? Und mein sonst zurückhaltender Vater fiel sofort ein: Und wann mal wieder Kartoffelküchelchen mit Marmelade und mir fielen die leckeren Pfannekuchen ein. Meine Mutter war sehr irritiert und sagte: ich dachte, es würde euch freuen, wenn ich teurer koche.
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Kommentar von Karina Kaiser
Eine sehr beruehrende Geschichte, die mich auch an meine Grosseltern erinnert. Diese Art des Schreibens und Erzaehlens mag ich sehr und mein allerbester Freund , waere er noch am Leben, haette seine Freude dran grhabt. Er hat auch viel geschrieben und uns beide hat aich das geschriebene Wort verbunden. Vielen Dank dafuer 🙏
PS. sorry fuer irgendwelche Tippfehler 😎
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Kommentar von Michael
Ich erinnere mich an ähnliche Dinge.
Fisch wurde immer einen Tag vorher gekauft und lag im erdkühlen Halbkeller. Wenn dann der Duft von Fisch und Zwiebeln in der Pfanne durchs Haus zog, alles schön sorgsam auf kleiner Flamme gebraten so dass nichts verschmorte, war das wunderbar. Dazu gab es legendären selbstgemachten Kartoffelsalat aus eigenen sehr festen Kartoffeln, die Sorte gibt es heute nicht mehr, vielleicht sind noch welche in der Erde dort wer weiss.
Zu Studentenzeiten mit wenig Geld in der Tasche an einem Sommerwochenende abends unterwegs durchs Viertel, wo vor einem "etwas besseren" Szene-Lokal draussen gegessen wurde. Es war alles etwas teurer, man musste schon planen wann man zusammen dort essen und trinken wollte. Aus einer anderen Kneipe kommend, liefen wir am schliessenden Lokal und den noch nicht abgeräumten Tischen vorbei. Es war nicht alles aufgegessen. Auf einem Teller lag noch ein ansehnliches Stück Fleisch, natürlich sauber mit dem Messer beschnitten, alles picobello. Niemand war mehr da als wir vorbei liefen. Schwupps hatte ich das Stück Fleisch in der Hand und kaute. Mein Freund guckte nur, Mund offen. Na und? Sauber abgeschnitten, ganz hygienisch also. War lecker! Und wäre eh weggeworfen worden. Heute gibt es um kurz vor zwölf in der Stadt keine einsamen und ruhigen Strassen mehr. Vom ganzen Rest ganz zu schweigen. Savoir vivre? Passė!
Antwort von Alexander Wallasch
Ach, schön! Danke sehr
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Kommentar von MfG
???
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Kommentar von Eva
Semmelbrösel auf dem Blumenkohl erinnern mich an die in Butter gebräunten Semmelbrösel auf dem Kartoffelbrei aus meiner Kindheit
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Kommentar von hans
… sehr schöne Erinnerungen, werter A.W.. Fast wie bei meinen Großeltern. Ich versuche oft die Erinnerungen meiner Kindheit mit Genuss nachzuleben. Mein Großvater aß den Schinken hauchdünn mit seinem Taschenmesser geschnitten, ohne Butter, auf frischem Vollkornbrot. Ich kann das nach Jahren noch schnuppern. Herrlich.
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Kommentar von Aro
Blumenkohl mit Semmelbrösel bei Aldi, kein Heilbutt, kein Kotelett, Jogginghosen ???
Haben Herr Wallasch die Kontrolle über sein Leben verloren ?
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Kommentar von Nihil nocere
Melancholisch.