Dazu werden regelmäßig etliche Erhebungen und Untersuchungen präsentiert. Teilnehmer der sozialen Medien wissen, dass auf X bisweilen ein rauer Ton herrscht.
Aber so rau dann eben doch wieder nicht. Denn wenn jemand regelmäßig verbal ausrastet, so wie etwa der wetterkundige Jörg Kachelmann, dann gibt es dafür ganz überwiegend keine Akzeptanz. Maximal bleibt eine kalte Neugierde, wie eine ehemals im öffentlich-rechtlichen Fernsehen prominent auftretende Person so tief fallen und entgleisen kann.
Der etablierten Politik und den Alt-Medien geht es bei ihrer Kritik an den sozialen Medien in Wahrheit darum, den rapiden Verlust der eigenen Deutungshoheit durch eine Diffamierung oppositioneller Stimmen entgegenzuwirken.
Gleichsam werden Bataillone von staatlich subventionierten Reinigungsteams autorisiert, wahre Löschorgien zu veranstalten, während die Unternehmen der sozialen Medien unter Druck gesetzt werden, den Anweisungen der Putzkolonne zur Einhegung auch jeder neu aufkeimenden oppositionellen Stimmen zu folgen.
Das ist im Übrigen ein internationales Problem. Die Herrschenden fürchten die freie Meinungsäußerung wie der Teufel das Weihwasser. Wer heute beklagt, dass die Gesellschaft verrohe, der ignoriert, dass es noch nie in der Menschheitsgeschichte so vielen Menschen möglich war, an ähnlich prominenter Stelle wie heute in den sozialen Medien ein solches Maß an Aufmerksamkeit zu bekommen. Aufmerksamkeit ist Macht. Und diese Macht richtet sich idealerweise gegen die Herrschenden.
Nie zuvor in der Geschichte konnten sich Milliarden von Menschen gegenüber den Mächtigen auf diese Weise Gehör verschaffen. Wer etwa früher auf das Glück hoffte, dass irgendwann mal der einhundertste Leserbrief die Gnade einer Redaktion fand, wenn er nur devot genug formuliert war und idealerweise im Kontext noch die Arbeit der Zeitung lobte, für den kann heute eine gut durchdachte, lesenswert und scharf aufgeschriebene Kritik binnen Minuten hohe Relevanz bekommen.
Die berühmten 15 minutes of Fame: Eine zündende Kritik an der Herrschaft der Anderen kann heute Zeitungen anregen, auf ein Problem aufmerksam zu werden. Wer in einer Redaktion arbeitet, kennt das mittlerweile sehr genau: E-Mails der Chefredaktion mit Themenvorschlägen sind nicht selten Verweise auf solche Kommentare in den sozialen Medien.
Statistisch wird kaum auszuwerten sein, welche Artikel diesen Weg genommen haben. Es wäre dennoch interessant zu erfahren, wie viele Artikel als Initial einen Kommentar aus den sozialen Medien hatten. Ein Hinweis kann ein zentral im Artikel verlinkter Kommentar aus X, Telegram, Instagram, Facebook usw. sein.
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Mindestens rein technisch gesehen leben wir in den besten Zeiten, wenn es um die Redefreiheit geht. Jedem Menschen mit Zugang zum Internet werden grundsätzlich die gleichen Möglichkeiten geboten, seine Meinung frei zu äußern. Und die gigantische Gegenwehr der Mächtigen, die um ihre Deutungshoheit fürchten, ist schlagender Beweis dafür, um wie vieles befreiter der Mensch hier agieren könnte.
Alles, was wir in den letzten Jahren über Kontrolle, Fakenews, Hate-Speech, Einschränkungen, Wächterfunktionen, Sperren und Löschungen gehört haben, ist Teil eines Krieges der Herrschenden gegen das Volk.
Die Furcht vor der Macht der Straße lässt sich mit Polizei und Militär niederknüppeln, wie die Corona-Regime eindrucksvoll weltweit gezeigt haben.
Aber die Meinungsbildung lässt sich nicht mit dem Polizeiknüppel beeinflussen. Das Gegenteil ist sogar der Fall, wenn den staatlichen Übergriffen die mächtige Empörungsspirale der sogenannten „Schwarmintelligenz“ entgegentritt.
Das alles mag ein wesentlicher Grund dafür sein, dass die Herrschenden nicht einmal mehr davor zurückschrecken, die Demokratie als Auslaufmodell vorzustellen. Noch steht einem Angriff auf die Demokratie und Meinungsfreiheit allerdings die Verfassung im Wege.
Deshalb sind Verfassungsrechtler und Juristen wie etwa Prof. Ulrich Vosgerau und Prof. Martin Schwab heute so besonders wichtig geworden. Ihre Expertise ist von herausragender Bedeutung.
Die Freiheit ist da. Die technischen Möglichkeiten, sich zu äußern und Gehör zu finden sind heute herausragend. Sie sind zur elementaren Gefahr für die Eliten geworden, die sich bisher durch eine alles durchdringende umfassende Propaganda ihrer Machtfülle versichert haben. Aber der Kontrollverlust ist überall spürbar geworden. Nackte Panik ist in den oberen Herrschaftsetagen ausgebrochen.
Aber der Tiger ist los, die Meinungsfreiheit ist ausgebrochen. Sie lässt sich nicht mehr einfangen. Und sie hat zum Sprung angesetzt: Freiheit in Gleichheit. „Keine Macht für Niemand“ wird zu „Alle Macht für jedermann“. Das ist die Versöhnung des libertären Geistes mit einer herrschaftsfernen Idee von Gleichheit in Gerechtigkeit. Wir leben in spannenden Zeiten. Dafür dürfen wir dankbar sein.
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Kommentar von winfried klemm
Hassrede, ist die Rede eines Ohnmächtigen, also schlagen wir sie besser tot?
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Kommentar von Carl Peter
Der Tiger ist los, ein Sinnbild oder Krafttier, das für erstaunliche individuelle innere Stärke steht, das als Lernhilfe dient, ein Selbstbewusstsein zu entwickeln, um erstaunliche Leistungen zu erreichen.
Wenn jeder seine eigene Meinung hat, hat der Faschismus keinen Boden - wenn die eigene Meinung dann auch gefahrlos an jedem Ort zu jeder Zeit vertreten werden kann.
Dann lassen sich mit Meinungen auch keine Geschäfte mehr machen, oder ein die Verfassung schützendes Organ könnte sich nicht selbst einer Antifa andienen, um mit deren Hilfe der Vielfalt der Meinungen nur noch eine Staatsmeinung als zulässig entgegenzusetzen.
Das Internet hat sich durch die Nutzung von quasi jedem Erdenbürger letztendlich in einen "Tiger" verwandelt, der sozusagen unsichtbar zuschlägt, aber auch quasi von jedem Erdenbürger geritten werden kann.
So hat das die "Elite" nicht geplant, und ihr Vorrecht als einzige den Tiger reiten zu dürfen, kann von jedem Erdenbürger bestritten werden - die Erfindung der Hassrede im Internet soll nun zur Zensur, Verbot oder Begrenzung des Internets führen - da hätte man aber schon sehr viel früher individuell gehandhabte Kommunikationsmittel verbieten müssen.
Es ist in gewisser Weise für die "Elite" zu spät, mit dem Internet ihre Macht noch weiter zu festigen - sie können, um den Tiger zu bändigen, den Tiger nur noch erschießen.
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Kommentar von .TS.
In den letzten Jahren konnte man in der Tat ein bislang unbekanntes monströses Ausmaß an Verrohung erleben. Vieles davon unter Schlagwörtern wie #wirhabenmitgemacht und #ichhabemitgemacht als mahnendes Dokument für die Nachwelt archiviert.
Aber anstelle von später Einsicht machen die Täter ungeniert weiter und offenbaren mit unglaublichen Ungetümen wie "gefallene Engel aus der Hölle" und "Friedensschwurbler" daß ihrer niederen Gesinnung in ihrem Fanatismus keine rote Linie fern genug sein kann.
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Kommentar von Sigrid Leonhard
"Die berühmten 15 minutes of Fame"
Darum geht es nicht.
Es geht darum endlich die für Deutschland in vielerlei Hinsicht desaströse Politik zu beenden und in eine andere Richtung zu lenken:
Rückkehr zur Kernenergie.
Erkennen des Scheiterns der Klimapolitik ( --> CO2 ist nicht schädlich für das Klima und schon gar nicht für die Umwelt) und daraus schlüssigen Maßnahmen bzw. Unterlassung von Maßnahmen.
Sinnvolles Begrenzen der Migration.
Rückführung von straffällig Gewordenen.
Friedensverhandlungen mit Russland.
Beenden des Verhunzens der deutschen Sprache durch Gendern.
Verwendung der Steuern für deutsche Interessen wie Instandhaltung unserer Infrastruktur (Schulen, Brücken, Straßen, Gesundheitssystem) und nicht für irgendwelche Projekte wie Fahrradwege in Peru oder Förderung von feministischer Außenpolitik in XYZ.......
Aufarbeitung der letzten 5 Jahre, was die sogenannte Pandemie mitsamt Impfdruck, Maskenzwang, Lockdowns betrifft.
Sorry für Rechtschreibfehler, ich bin schwer erkältet.
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Kommentar von Sigrid Leonhard
"Die berühmten 15 minutes of Fame"
Darum geht es nicht.
Es geht darum endlich die für Deutschland in vielerlei Hinsicht desaströse Politik zu beenden und in andere
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Kommentar von Perry Moppins
Alles nur ein Sturm im Wasserglas, solange sich die (rechtlich) bestimmenden Faktoren nicht ändern.
Solange wir uns in Rechtssystemen befinden, die uns als PERSONEN behandeln und nicht als FREIE MENSCHEN, wird es für uns keine Freiheit geben, sondern höchstens LIBERTY.
Heinz Rühmann zeigte es uns im Film "Der Herr vom andern Stern".
Dessen inhaltliche Aussage wurde bis heute vom Michel verschlafen, oder auf seltsame Weise aus dem Web verschwunden, es gab da informative Seiten.
Nebenbei, auch die 68er 'Revolution' war nur eine Fassade bzw. eine PsyOp der globalistischen / marxistischen Agenda zur weiteren Auflösung noch bestehender sozialer, kultureller Strukturen (Familien), die den Strippenziehern im Weg waren, wie bei jeder 'Revolution'.
Mit den 'Klima' Revoluzzern landen wir dann im CO2-Social-Credit Knast, wie geplant. Tja, man müßte zwei Schritte voraus denken können, oder Geschichte verstanden haben. Das ist in Schland nicht mehr drin, wurde rausprogrammiert. Ein 23-jähriger sagte mir heute: "Die junge Generation ist heute total angepaßt" Sage ich: "NPCs". Grinst er: "Genau!"
Gute Nacht Schland!
Satire!
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Kommentar von Thomas Schöffel
Hassrede nennen sie das, was sie hassen. Von Adorno gibt es eine schöne und anschauliche Schilderung der psychischen Deformation, an der die Linken leiden. Leicht im Netz zu finden.
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Kommentar von Beatrix D.
***Die Zensur von „Hassrede“ im Netz ist der Hass auf die Wahrheit***
Eigentlich eine Überschrift bei uncutnews.ch heute – in diesem Satz steckt aber ungeheuer viel Wahrheit!