Maximilian Krah ist Spitzenkandidat der AfD für Europa. Und er erklärt öffentlich, ohne „Schnellroda“, ohne Götz Kubitschek, dessen Gattin, den Verlag Antaios und das anhängende Institut für Staatspolitik wäre er nicht in dieser Position: „Ich wäre nicht Spitzenkandidat ohne Ihrer beider Hilfe.“ Kubitschek ist auch Krahs Verleger. Über sein Buch „Politik von rechts – Ein Manifest“ schrieb Alexander-Wallasch.de Ende November:
„Wer wirklich etwas erfahren möchte über die innere Verfasstheit der AfD, wer wissen will, wie groß die Distanz zu den Etablierten ist, dem sei das Buch ,Politik von rechts' von Maximilian Krah empfohlen.“
Der Antaois-Verlag hatte Krahs Buch gleichzeitig mit dem neuen Buch Martin Sellners, des Gründers der Identitären Bewegung, so beworben:
„Es ist für mich als Verleger eine Freude, dass sich unsere beiden Autoren ganz nach jeweiliger Eignung am Vortrieb unserer aller politischen Sache beteiligen konnten und können.“
Wie groß die Nähe zwischen Maximilian Krah und Götz Kubitschek ist, zeigte sich vor wenigen Tagen, als beide eine gemeinsame Reise nach Österreich und Ungarn unternahmen. Nicht privat, nicht etwa, um aus Krahs Buch vorzutragen, sondern in politischer Mission: Der Spitzenkandidat der AfD stellt sich dem europäischen Ausland in Begleitung von Kubitschek vor.
Der mehrfach als „neurechter Vordenker“ bezeichnete Kubitschek sitzt dabei nicht etwa anerkennend nickend im Publikum, er nimmt etwa in Budapest wie selbstverständlich neben Krah auf dem Podium Platz. Dafür muss man nicht investigativ oder mit heimlichen Kameras tätig werden, Götz Kubitschek nutzt seine Webseite „Sezession“, um ausführlich darüber zu berichten, als lese er aus seinem Tagebuch vor:
„Ich trug dort zehn Thesen zur ,Lage der nationalen Opposition in Deutschland' vor, Krah sprach über das Europakonzept der AfD und gab danach fünf oder sechs Interviews, wobei neben regierungsnäheren auch oppositionelle Medienvertreter zum Zuge kamen.“
Anerkennen muss man Kubitscheks erzählerische Detailtiefe, etwa wenn er berichtet, wie er „das Mark aus aufgeschnittenen Knochen“ löffelt, Meerrettichkäse darüber streut und in seinem unverwechselbarem Heeresbericht-Ost-Christian-Kracht-Revival-Schnellroda-Sound ergänzt:
„Auch das mag ich so sehr an diesen Ländern, ostwärts: das Ausgebreitete.“
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Kubitscheks Text heißt „Hinter den Linien. Tagebuch – Freitag, 2. Februar“. Im Folgenden ein Auszug daraus, der verdeutlicht, welche Rolle Kubitschek für sich selbst ausgewählt und welche ihm der EU-Spitzenkandidat der AfD zugedacht hat. Krah bietet satt an, Kubitschek greift üppig zu. In seinem Autor Maximilian Krah mag Kubitschek einen echten Kameraden gefunden haben:
Montag, 29. Januar – Gemeinsam mit Maximilian Krah war ich zu Vorträgen und Gesprächen in Wien und in Budapest. Reise und Programm hatten wir bereits im Dezember festgelegt. Aber ihre Aufladung erhielten die Besuche erst in den vergangenen vierzehn Tagen.
Denn in Österreich und in Ungarn, vor allem dort, interessiert man sich nun dafür, wie es möglich sei, aus einer privaten Gesprächsrunde von CDU- und AfD-Leuten ein “Geheimtreffen” zu konstruieren und es semantisch und emotional mit der Wannseekonferenz von 1942 zu verknüpfen.
In Wien waren Krah und ich zu Gast in den Räumen der Österreichischen Landsmannschaft, ÖLM. Aufgabe dieses 1880 gegründeten Vereins ist die Betreuung und Unterstützung deutschsprachiger Minderheiten im Ausland in allen Belangen. Ich hatte im Saal der ÖLM schon im vergangenen November vorgetragen, damals (es kommt einem vor wie “damals”!) zu Ray Bradburys Roman Fahrenheit 451.
Das Format war diesmal ein anderes, wir trugen nicht einfach vor, sondern antworteten stets beide auf Fragen zur Lage und zu den Hintergründen der Kampagne. Das war lebendig, man ergänzte sich und kam in Fahrt, vor allem, weil man einander nicht ausstechen wollte, sondern gemeinsam an der Lagefeststellung arbeitete.
In Budapest war es anders. Wir waren zu Gast im Institut Imre Kertész, einer aufwendig renovierten und hervorragend ausgestatteten Jugendstilvilla. Ich trug dort zehn Thesen zur “Lage der nationalen Opposition in Deutschland” vor, Krah sprach über das Europakonzept der AfD und gab danach fünf oder sechs Interviews, wobei neben regierungsnäheren auch oppositionelle Medienvertreter zum Zuge kamen (...).
Ich war im Apartement “Arthur Koestler” untergebracht, und das Gespräch mit dem Leiter des Instituts drehte sich gleich um die “Tetralogie der Schicksallosigkeit” von Kertész (von der ich nur den Band Roman eines Schicksallosen gelesen habe) und über Koestlers Sonnenfinsternis. Die Diskussion entwickelte sich in Richtung verschiedener Liberalismusbegriffe und Demokratietheorien, und ich fragte mich, als ich in der freien Stunde einiges notierte, welcher andere AfD-Politiker in der Lage gewesen wäre, auf Deutsch und Englisch über solche Themen so zu sprechen, daß es sich ins Bild vom Menschen ausweitete.
Mit Gastgeberin Mária Schmidt sprachen wir in kleinen Runden über andere Dinge. Erfreulich ist jedes Mal wieder die Offenheit und Direktheit der Leute: Dort regiert man längst, dort setzt man um, alles klug und auf Jahre hinaus entworfen. Ich habe wieder viel gelernt und konnte ungeschützt nachfragen und nachbohren. (Währenddessen löffelte ich das Mark aus aufgeschnittenen Knochen und streute Meerrettichkäse darüber – auch das mag ich so sehr an diesen Ländern, ostwärts: das Ausgebreitete.)
Das alles vor den Vorträgen. Wir hielten sie nach den Hintergrundgesprächen am späten Nachmittag. Ich werde dieser Tage meine Thesen zusammenfassen und auf Punkte konzentrieren, die meiner Meinung nach über den Tag hinausweisen und wiederum Teile dessen beinhalten, was am Vortag in Wien, in der Woche zuvor in Dortmund und im Castell Aurora in Steyregg bei Linz schon zur Sprache gekommen war.
Und ich werde diese Thesen an weiteren Orten vortragen, vor allem im Westen.
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Kommentar von Otto Normal
Ach so, und der Running Gag ist natürlich das hier prompt wieder komisch-kommentarisch eingebrachte Mainstream-Narrativ.
Ich sage nur, KuK mal, wer da spricht, Zwinkersmiley, und mit welchem Auftrag... Ka und Ka, oder nur Ka.. Ka.., das ist hier die moralische Triage, gell.
*Satire!*
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Kommentar von Otto Normal
Es ist doch seltsam, daß der Begriff 'Kamerad / Comrade' sowohl bei den pöhsen, pöhsen Räächten wie bei Kommunisten benutzt wird.
However, the word "Comrade" itself, or (kyrillisch?), is used to refer to a communist or communist party member, and is often used as a more linguistically acceptable replacement for the word "communist," with the communist party often being called "The Comrades" or communist thought being called "Comrade Sochni."
en. wikipedia. org, Comrade
Mir ist auch nicht klar, weshalb Martin Sellner, der national Identitäre, hier immer gut wegkommt (mein Eindruck), aber der Kubitschek (und Umfeld?) bei Wallasch grundsätzlich den 'Feind'(?) darstellen?
Der eine Identitäre gut, der andere, Nationale, pöhse? So eine Trennung würde mir schwer fallen.
Ich kann für mich da keine Linie erkennen, die ich intellektuell verorten kann, höchstens könnte ich das unter persönlichen befindlichkeiten einordnen, die erstmal jedermanns Privatsache sind aber trotzdem in so einem Blog Fragen aufwerfen können.
Für mich ist alles, was unsere gewachsene, statt der indoktrinierten Regenbogen-Kultur und ihres weiteren Perversariums an irgendwas-philen, was unsere Wurzeln be-kräftigt, gut und wichtuig in einer Periode, die von oben zum zukünftigen Dauerzustand auserkoren, den Migranten mit seinen Wurzeln schützt und feiert, die deutschen Wurzeln aber als natzi entfernen will. Gerade diue Art und Weise der Entfernung ist doch natzi, darum gehts doch, also bunti-natzi. Und ich bin gegen Natzi-tum, gegen von oben aufgdrückte Mythen in Tüten. Wir brauchen keine Propagandisten die uns erklären, was deutsch ist und was Deutsche sind, wir haben eigene deutsche Vorfahren über Jahrhunderte oder auch mal europäische, die dem nahestehen. Und das ist nun pöhse, die nativen Deutschen und Europäer, oder wie oder was? Ja aber dann ist Massen-"Seenotrettung" doch gut? Oder nur Maaßen-(Seenot)rettung? Bei so manchen Schlenkern kann ich nicht folgen. Daß ich es nicht muß, ist okay.
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Kommentar von Karl Kallisto
Mich stoßen diese KuK-Typen ab.
Kann man nicht wählen.
Keine Alternative für Deutschland.
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Kommentar von StephanU
Mir ist mittlerweile ja klar geworden, dass es sich bei Krah und Kubitschek um die neuen Lieblingsfeinde von Alexander Wallasch handelt (nachdem Jan Fleischhauer einfach nichts mehr hergibt).
Allerdings bleibt nach der Lektüre von Texten wie dem oben stehenden immer eine gewisse Leere zurück. Was will man uns sagen?
Dass es absolut ungewöhnlich ist, dass Verleger/ Medienleute ihre Vorstellungen auch in Politik und Parteien einbringen wollen? Dass oppositionelle Politiker sich lieber auf Wut und Meckerei beschränken sollten statt Manifeste zur Diskussion zu stellen?
Was macht jetzt die Gefährlichkeit von Krah und Kubitschek aus, die in allen Artikeln über sie zwischen den Zeilen suggeriert wird? Welche Zivilisationsbrüche könnten sie planen?
Ich will nicht ausschließen, dass ich einen Schlüsseltext von AW übersehen habe, der auf alle diese Fragen eingeht. Die Ratlosigkeit bleibt.
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Kommentar von Carl Peter
Dem Missverständnis um den Bedarf oder des Vorhandenseins einer eigenständigen deutschen Kultur, kann so eine Auslandsreise von Protagonisten der anderen Seite Deutschlands, nur auf die Sprünge helfen.
Hierzulande befindet man sich in der misslichen Lage, dass das Völkische und Kulturelle der Migranten dem Völkischen und Kulturellen der Deutschen schon lange den Rang abgelaufen hat - seit dem Zweiten Weltkrieg wünscht man sich eigentlich den verschwundenen Deutschen und dessen Kultur.
Bis heute begreift man hier nicht, daß nicht das deutsche Völkische und Kulturelle für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich war, sondern die Menschen, die sich in diesen Begrifflichkeiten menschenverachtend eingerichtet hatten.
Worüber Adornos deutsche Seele damals zutiefst betroffen war, erschufen wir mit einer Deutschlandverachtung das genaue Gegenteil - es reicht nicht, die Nachkriegsexistenz Deutschlands auf das Politische herunterzubrechen.
Dann erhält man plötzlich jede Menge falsch positiver Nazis, und die Nachgeahmten treiben sie vor sich her.
Vielleicht dient Krahs und Kubitscheks Reise dem Versuch, klarzustellen, dass der politische Mensch irrt, niemals aber der kulturelle, wenn er sich darin dem Politischen verweigert.
Ok, ich unterstelle das den beiden, aber ich würde das gerne hoffen.
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Kommentar von Hans Hoffmeister
Herr Wallasch,
Bin froh, dass ich bei Ihnen Informationen zu "umstrittenen" Personen und Sachverhalten bekomme, ohne dass mir gleichzeitig gesagt wird, wie ich sie einordnen muss.
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Kommentar von Eddy Nova
Prima Artikel WALLASCH.de , wenn man dann auch noch den links im Artikel folgt wird man wirklich sauer , den mehr braucht es wirklich nicht um den System Fake Correctiv Potsdam zu durchschauen.
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Ich frage mich derweil was geht in den hohlen Köpfen der Systemler vor , wenn sie im Wissen das ein Text wie eben dieser ( incl. links) auf die Staatsfake Nummer mit Sicherheit folgen wird , den Correktiv Fake fabrizieren.
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Bauen die nur noch darauf das ihre Staatsfake Nummer von x fach mehr Deutschen gehört wird als z.b. dieser Artikel gelesen wird. Das muss denen doch klar sein das der Correctiv Wahnsee 2.0 Fake nur eine Minimalhaltbarkeitszeit hat ...
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Da hat ja selbst die DDR wenigstens noch versucht den Schein der Korrektheit zu wahren ! Allein der Sellner Part wirkt komplett absurd wenn man im oberigen Kubitschik link noch dessen links folgt. Dann ist doch die Systemstory bereits konplett im Eimer !
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Befürchten die Systemler nicht das viele Landsleute - derart einfach verarscht , richtig sauer werden , vor alle die Deutschen die anfangs dachten an der Correctiv Story wäre ein wahrer Kern.
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Beginnend mit der "Mutter aller Systemlügen" läuft es doch immer gleich ab ,man glaubt Systemwahrheiten exakt solange bis man sich etwas näher damit beschäftigt , dann bricht das Kartenhaus zusammen und im Fall der "Mutter aller Systemlügen" ist das Erkennen der Lüge bereits ein Straftatbestand - Meinungsdiktatur pur !
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Erbärmlich ...