Dr. Kimble auf der Flucht

Christian Drosten kommt aus dem Land der Kornbrenner und Torfstecher

von Alexander Wallasch (Kommentare: 1)

Dafür müsste eine neue Begrifflichkeit erfunden werden: Wie kann man es nennen, wenn sich einer der Hauptverantwortlichen für die Verheerungen der Corona-Maßnahmen just in jenem Moment aus dem Staub macht, wenn aus Kreisen der politischen Entscheider ein Untersuchungsausschuss zur umfangreichen Aufklärung des Pandemie-Managements gefordert wird?

Eine Forderung, welche der Bundestagsvize Wolfgang Kubicki schon Mitte 2021 ins Gespräch brachte. Und so ein Ausschuss wird mittlerweile immer wahrscheinlicher.

Über zwei Pandemie-Jahre hinweg wurden Corona-Maßnahmenkritiker beschimpft, verteufelt und zuletzt teilweise vom Verfassungsschutz unter Beobachtung gestellt. Aber die kritisierten Maßnahmen wurden auch von der breiten Öffentlichkeit zunehmend als unsinniger erkannt. Nahezu täglich werden neue gesundheitliche und wirtschaftliche Schäden der Maßnahmen bekannt.

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Die Forderung nach einem Untersuchungsausschuss wird heute längst auch von einigen Altmedien aufgestellt. Viele Folgeschäden der Massenimpfungen sind nicht mehr zu leugnen, auch solche Medien bringen sich in Sicherheit, die noch zuvor willfährig der Hetze der Berater und Entscheider gefolgt waren.

Der Deutschlandfunk titelte zuletzt: „Ein Untersuchungsausschuss ist fällig“. Im Artikel geht es primär zwar um Betrug und Bereicherung, aber so ein Untersuchungsausschuss hat das Potenzial viel Umfänglicheres auf den Tisch zu bringen:

„Die Maskenaffäre der Union, Milliarden Sonderzahlungen an Kliniken und Betrug in Testzentren. Unter den Augen der alten Regierung wurde die Coronapandemie für manche zum Selbstbedienungsladen.“

Und wenn in dieser Zeit das deutsche Tennis-Idol Boris Becker, der so vielen Menschen so viel Freude gemacht hat, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird, weil er großen Mist gemacht hat mit seinen Finanzen. Dann weiß man instinktiv, dass noch auf ganz andere die harte Pritsche wartet. Solche, die wirklich Schaden an der Gemeinschaft verursacht haben.

Dr. Christian Drosten, einer der Masterberater der Bundesregierung, hat sich aus dem Staub gemacht. Der Virologe verließ den Sachverständigenrat, der – so wurde es im Infektionsgesetz beschlossen – die Aufgabe hat, bis Mitte des Jahres einen Bericht zu verfassen über Sinn und Unsinn der Corona-Maßnahmen. Das Gremium darf hier aber nicht verwechselt werden mit dem Expertenrat der Bundesregierung, dem Drosten weiter angehört.

Der Virologe hätte sich aus diesem Gremium zurückgezogen, weil die Berichterstattung über seine Arbeit so „bösartig“ geworden sei, verriet jetzt Gesundheitsminister Karl Lauterbach über den Abgang von Drosten.

Bösartig? Die Corona-Maßnahmenkritiker könnten Drosten und Co einmal erzählen, wie sich das anfühlt, wenn man die ganze Bösartigkeit des polit-medialen Komplexes und seiner medizinischen Berater erfährt, wenn niemand aus diesen Kreisen etwas dabei findet, den Kritiker zum „Leugner“ zu machen, wohl wissend, dass dieser Begriff untrennbar verbunden ist mit der Leugnung des Holocaust.

Sätze wie folgender von Drosten gehören dabei noch zu den harmloseren Varianten dieser Hetz- und Hämekampagne gegen Kritiker: „Wer glaubt, durch eine Infektion sein Immunsystem zu trainieren, muss konsequenterweise auch glauben, durch ein Steak seine Verdauung zu trainieren.“

Der Deutschlandfunk beschreibt mit folgendem Absatz nur einen kleinen Teilaspekt des Skandals:

„Es geht nicht darum, dass Masken oder Test überflüssig wären. Sondern darum, wie großzügig die Einladungen zum Missbrauch ausgesprochen wurden. Die Kliniken wiederum haben im Pandemiejahr 2020 durch diverse Freihaltepauschalen und Extrazahlungen elf Milliarden Euro zusätzlich erhalten, aber 13 Prozent weniger Patienten behandelt.“

Hinzu kommen in Summe Hunderte von Milliarden teure Grabstätten für Wohlstand und Steuergelder. Gesundheitsminister Lauterbachs mRNA-Einkaufsliste von Stoffen, die keiner je brauchen wird, ist da nur die Spitze des Eisbergs. Aber diese gigantische Verschwendung könnte Drosten auch zu einem Bauernopfer gemacht haben, um Lauterbach zu schützen.

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Der langjährige ZDF-Moderator und Bestsellerautor Peter Hahne forderte vor ein paar Tagen:

„Jede Verschwörungstheorie, mit der uns Politiker bewusst getäuscht und Panik gemacht haben, gehört geahndet. Fakenews über angebliche Überbelegung der Intensivstationen, dass Impfen keine Nebenwirkungen hat und immun macht oder ein Massensterben droht etc. (…) Die Corona-Kritiker müssen in aller Form rehabilitiert werden.“

Lauterbachs Erklärungen für Drostens (Teil-)Rückzug aus der Verantwortung sind hanebüchen:

„Da ist Drosten dann unter Druck geraten. Er wollte das nicht. Das kann ich auch verstehen. Er hat dann gesagt: ‚Das habe ich nicht nötig.‘“ Da stehe ja Drostens „guter Ruf auf dem Spiel“.

Aber welcher gute Ruf soll das bloß sein, den Drosten nicht schon selbst in den letzten zwei Jahren mit seiner Beratertätigkeit in Sachen Corona ruiniert hätte?

Im Telefonat mit einem leitenden Mediziner beschwichtigt dieser gegenüber alexander-wallasch.de, die Berater wären doch nicht die Entscheider, sie beraten ja nur.

Aber ob sich Drosten je wird darauf berufen können, wenn die Wunden und Verletzungen alle durchgezählt sind und der Schaden aufgenommen ist? In deutlich düstereren Zeiten haben sich schuldig gewordene Befehlsempfänger zu kleinen Rädchen in einer großen Maschine herunterrechnen wollen. Heute will der Berater keinen Anteil an der Verantwortung übernehmen, weil die Politik seiner Beratung ja nicht hätte folgen müssen? Da ist offensichtlich etwas massiv in Schieflage geraten.

Der Gesundheitsminister beschreibt die überragende Rolle Drostens – ergo auch seinen Anteil an der Verantwortung? – recht präzise:

„Wenn jemand wie Herr Drosten diese Arbeit nicht mehr macht, ist das ein großer Verlust. Niemand hätte das besser gekonnt als Drosten selbst. Ihn zu ersetzen, wird nicht leicht sein.“

Und faktisch springt Drosten in jenem Moment vom havarierenden Zug, als die Bewertung der Corona-Maßnahmen zur Masteraufgabe des Sachverständigenrates geworden ist – eine Bewertung, die bis Mitte des Jahres erfolgt sein soll, die aber nicht fertig wird, weil angeblich die Datenlage immer noch nicht ausreicht.

Was für ein Skandal. Und die Berater der Bundesregierung sollen gleichzeitig auch jene sein, welche die Fehler der Corona-Maßnahmen, also der politischen Entscheidungen, aufdecken sollen?

Die Sachverständigen nehmen eine Bewertung vor, welche die Aktenlage späterer Untersuchungsausschüsse bestimmt?

Wollte Drosten nicht mehr an einer Bewertung von Maßnahmen teilnehmen, die er selbst empfohlen hat und die so furchtbar schiefgegangen sind? Wir spekulieren: Da wollte ein Totengräber im Sachverständigenrat nicht dabei sein, wie andere beim Buddeln immer wieder auf seine Tretminen treffen.

Hat Drosten auf einmal Bekanntschaft mit seinem Gewissen gemacht? Der Zahn wird ihm ausgerechnet von Karl Lauterbach gezogen, der zu dieser Behauptung sagt: „Das war falsch und bösartig.“ Die Bewertung „wird es aber auf jeden Fall geben und wir müssen schauen, wie schnell wir das jetzt können“.

Lauterbach bestreitet also, dass Dr. Drosten sich davon gemacht hat, weil er ahnte, was da auf ihn zukommt. Auf Drosten zukommt? Die Frage der Verantwortung von Beratern haben wir gerade gestellt. Der Minister allerdings gehört ohne jeden Zweifel zu den politischen Entscheidern – er kann sich nicht der Verantwortung entziehen.

Aber wer ist eigentlich dieser Dr. Christian Drosten der seit 2020 in den Medien zu den omnipräsenten Personen gehört? Um sich der Rolle dieses einflussreichen Mannes anzunähern, sprechen wir mit einem Meppener, der in der Nähe der Familie aufgewachsen ist.

Der Hof der Drostens soll in unmittelbarer Nachbarschaft zur Außenstelle des Sträflingslagers Lingen liegen. Hier kann man sich lebhaft vorstellen, womit Kindern gedroht wurde, um sie zu disziplinieren. Die Angst ins Gefängnis zu kommen, muss in dieser Region größer sein als anderswo.

Christian Drosten ist ein echter Moorjunge. Aufgewachsen mitten im Moor. Wer hier kräftig genug war und sich während der Schulferien etwas dazuverdienen wollte, den nahmen die Väter mit zum Torfstechen.

Auch in Groß Hesebe, dem Dorf der Drostens, sprechen die Alten noch Platt. Und so erzählen sie ihren Enkeln diese düsteren Geschichten voller Mythen, wie sie sich nur in so einer Landschaft verankern können. Die Drostens seien schon immer so etwas wie die Exoten gewesen, sagt der Meppener Gesprächspartner, „die waren nie so angebunden an die Dorfgemeinschaft, wie andere Familien“.

Die Spielerbögen der Fußballmannschaften der Dörfer tragen mitunter nur zwei oder drei Nachnamen. Wer hier als junger Mensch wegkommen wollte, der brauchte allein neunzig Kilometer bis zur nächsten Autobahn. Die Süd-Nord-Straße wurde hier mit alten Panzerplatten befestigt. Darunter nur das Moor. Die Höfe dem Moor abgetrotzt. Manche Jungs sahen die A1 überhaupt zum ersten Mal, als die Schule einen Ausflug organisierte, der einmal etwas weiter weg führte.

Der Nebel steht in dieser Landschaft oft monatelang, sodass man hier von anderen Menschen viel öfter nur die Füße sieht als den Nachbarn in seiner Gesamtheit. Hier hatten noch sehr lange die Pastoren und Ärzte das Sagen. Sie ersetzten den Landadel, waren Oberhäupter und Ratgeber zugleich in diesem Land der Kornbrenner und Torfstecher. Keine Hügel, flaches Land, hier weiß man schon eine Stunde vorher, was kommt. Wenn da nur der Nebel nicht wäre.

Das ist die DNA von Dr. Christian Drosten. Der bekannte Virologe hat sich jetzt verlaufen, Dr. Kimble ist auf der Flucht. Übrigens eine Fernsehserie, die mit zu den ersten Serien im deutschen Fernsehen gehörte, als Folge eins am 9. Juli 1965 mit der heillosen Flucht von Dr. Kimble auch die Zuschauer in Groß Hesebe in helle Aufregung versetzte und viele Kinder dieser Bauern mit Fernsehern so gerne Doktor werden wollten, weil ihnen das Fluchtabenteuer aus der Flimmerkiste so aufregend erschien.

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