Außenministerin Baerbock und Verteidigungsminister Pistorius sprachen unter anderem von der Möglichkeit einer Sabotage und hybrider Kriegsführung, als am Montag bemerkt wurde, dass zwei Untersee-Datenkabel zerstört wurden.
Das betroffene, über eintausend Kilometer lange Kabel verläuft zwischen Rostock und Helsinki und verbindet Finnland und Mitteleuropa. Laut finnischer Wasserschutzpolizei kommt es allerdings immer wieder einmal zu Schäden an Unterseekabeln. Diese seien aber versehentlich von Fischern oder Schiffsankern verursacht.
Das scheint in dem aktuellen Fall anders zu sein: Medien und Fachportale berichten von einem chinesischen Schiff namens „Yi Peng 3“, das nach den Zerstörungen der Datenkabel vom dänischen Marineschiff „Y311 S bleven“ gejagt, abgefangen und geentert worden sein soll.
Das chinesische Schiff soll unter Tatverdacht stehen, die beiden Unterseekabel zerstört hatte, die Finnland-Deutschland und Schweden-Litauen verbinden.
Das Schiff sei von Russland aus gesegelt und der Kapitän sei Russe, berichten einschlägige Portale.
Die Financial Times berichtet, dass das chinesische Schiff auf dem Weg vom russischen Hafen von Ust-Luga nach Port Said in Ägypten gewesen sei und dabei die Sabotage-Orte überfahren haben soll: Exakt wohl um jene Zeit am Sonntag und Montag, die auch für die Sabotage in Frage kommen.
Weitere Belege dafür lieferten die Daten der maritimen Tracking-Gruppe „Marine Traffic“. Das Frachtschiff soll über einen bestimmten Zeitraum von der dänischen Marine dicht verfolgt worden sein, so jedenfalls die Aussage einiger Geheimdienstexperten, die überwiegend online publizieren.
Auch international wird bereits über den Fall berichtet. So schrieb etwa „The Sydney Morning Herald” mit über 800.000 Lesern zum mutmaßlichen Sabotageakt an zwei relevanten Datenkabeln: Der schwedische öffentlich-rechtliche Sender SVT und mehrere finnische Medien hätten berichtetet, dass zwei Schiffe der dänischen Marine das Schiff beschattet hätten, als es am Dienstag aus der Ostsee auslief.
Alle vier betroffenen Länder, Finnland, Deutschland, Litauen und Schweden sollen bereits Untersuchungen eingeleitet haben. Weiter heißt es da (übersetzt):
„Die jüngste Untersuchung erfolgt ein Jahr, nachdem der Anker eines anderen chinesischen Schiffs – des Containerschiffs NewNew Polar Bear – eine baltische Gaspipeline zwischen Finnland und Estland beschädigt hatte.“
Weitere nicht näher verifizierte Quellen
https://x.com/visegrad24/status/1859155273681621361?s=46
https://x.com/visegrad24/status/1858855506061754507?s=46
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Kommentar von .TS.
Danke für die nüchterne Aufbereitung, anders als die unzähligen Artikel die zwar krawallig schrieben daß man nicht genaues weiß, aber ganz sicher und garantiert der Russe dran schuld ist.
Es liegt zwar nahe Umstände in Motiv dort zu suchen, ebenso lohnt sich aber ein Blick auf "Marine Traffic" ( https://www.marinetraffic.com/en/ais/home/centerx:9.0/centery:56.1/zoom:6 ) um zu erkennen daß hunderte Schiffe in der Ostsee unterwegs sind, davon in kurzer Zeit mehrere an praktisch jedem Abschnitt der Ostsee vorbei kommen, und Russland als Ostseeanrainer ein berechtigtes Interesse hat dort unterwegs zu sein.
In diesem Sinne: Solange nichts bewiesen ist gilt "im Zweifel für den Angeklagte", aber diesen Grundsatz als Fundament eines jeden Rechtsstaats kann man heute ganz oben auf die Rote Liste setzen.
Und auch zur gemeldeten Sichtung eines Aufklärungs/Forschungs/Spionageschiffs in der irischen See: Ist nachvollziehbar unerfreulich und kann durchaus als Provokation gesehen werden, solange es außerhalb der 12-Meilen-Zone bleibt ist die reine Durchfahrt aber nunmal nach wie vor gemäß Seerecht völlig legal.
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Kommentar von Perry Moppins
OT: Von wegen "ein chinesisches Schiff mit russischem Kapitän"...
Schönes Ablenkungsmanöver der Geheimdienste...
Seht mal hier: NATO Maritime Forces Enhance Readiness in Baltic Sea during Exercise Freezing Winds (mc nato int, 19.11.2024)
Genau wie das letzte Mal! Eine NATO-Übung, und ach hoppla, ganz zufällig gehen Untersee-Kabel (oder Nordstream) kaputt! Zufälle gibts!?
ahahahahahahaha!
Noch Fragen? Ich nicht!
Lieber einen Aluhut auf dem Kopf als das Gehirn unter der BRD / NATO Mainstream Käseglocke sage ich nur!
Satire!
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Kommentar von winfried klemm
Der Anker ist rausgerutscht?
Absicht?
Mit eingeschalteten AIS?
Was soll das sein? Die Zwerge ärgern?
Zerstörte man die Datenkabel im Atlantik, dann würde nicht nur die Londoner Börse sterben, die US Überwachungs in Europa zusammbrechen, sondern der Dollar sich verabschieden - damit die US Armee!
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Kommentar von Perry Moppins
Kurze Zwischenfrage, was war denn jetzt mit #Nikolai Gayduk?
Dröhnendes Schweigen in Tal der BRD-Ahnungslosen?
Satire!
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Kommentar von Palmström
„ Schiff sei von Russland aus gesegelt“, also Segel hat der Frachter nicht. Und das er über dem Kabel eine Runde drehte ist auch komisch, das wäre ja ein ganz schön großer Kreis.
Wäre eventuell besser gewesen die Kabel tiefer zu legen. Entlang der Nordstream Trasse. Da wären die schon vor 2 Jahren kaputt gegangen aber es wären nicht die Chinesen gewesen.
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Kommentar von Marcus Thiemann
Passt auch schön zu dem was dieser Ex-Sicherheitsberater von Trump gesagt hat. Es gibt Kräfte die uns in den dritten Weltkrieg treiben wollen. China gehört vermutlich nicht dazu.
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Kommentar von Marcus Thiemann
"Seit 5:45 Uhr wird zurückgeschossen" Klinge für mich wie eine Räuberpistole. Aber Manfred hat völlig recht. Mit uns kann man es im Zweifel ja machen.
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Kommentar von Manfred Sonntag
Ganz gut und schön. Aber wo war dieser Eifer zur Aufklärung bei der Sprengung von Nord-Stream? Habe ich da etwas verpasst? Egal ob Biden, Obama, Scholz, Putin, Starmer oder Macron, was sagte schon Alexander Solschenizyn: „Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter.“
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Kommentar von Hans Walter Müller
Das ist ja heimtückisch: Russe segelt mit chinesischem Frachtschiff von Russland nach Ägypten um im Verlauf der Seefahrt Sabotage-Akte an Datenkabeln durchzuführen.
Da sind die Sprengungen von northstream ja ein Klacks dagegen. Ab sofort alle Ermittler, die in Sachen northstream-Sprengung aktiv sind abziehen und die Kabel-Sabotage den Russen und Chinesen (haben bestimmt gemeinsam gearbeitet) nachzuweisen. Denn der Schaden durch die Kabelbeschädigung ist enorm gegenüber der northstream-Sprengung.