Skandal bei der Neuen Zürcher Zeitung

Chinesische Staatsmedien lenken Auslandsberichterstattung der NZZ

von Alexander Wallasch (Kommentare: 6)

2017 wurde sie Redakteurin bei der chinesischen „Global Times“, 2019 wechselte sie zum chinesischen Sender CGTN.© Quelle: Pixabay / DigitalArtist

Bei der NZZ schreibt eine bei den führenden Staatsmedien der Kommunistischen Partei Chinas ausgebildete Schweizer Journalistin einen vernichtenden Artikel über die deutsche "Epoch Times", die von der chinesischen Führung verfolgt wird.

Wer sich immer noch an Maximilian Krah und dem chinesischen Spion im Büro des EU-Spitzenkandidat der AfD abarbeitet, der sollte jetzt die Ohren spitzen, denn er bekommt einen Skandal serviert, demgegenüber die Krah-Geschichte wie ein Sturm im Wasserglas einem veritablen Tsunami gegenübersteht.

Die NZZ nennt es Sekte. Wir nennen es Pressefreiheit. Die Rede ist von einem Artikel, den die Auslandsredakteurin der „Neuen Zürcher Zeitung“, die Schweizerin Katrin Büchenbacher, mit einer Co-Autorin über die deutsche Ausgabe der „Epoch Times“ geschrieben hat.

Büchenbacher titelte dazu:

„Die ,Epoch Times' erreicht immer mehr Menschen in Deutschland. Hinter der alternativen News-Plattform steckt eine chinesische Sekte.“

Und über die journalistische Arbeit der Epoch Times schreibt die NZZ-Autorin:

„Allerdings sind viele der Informationen im Zusammenhang mit China skandalisierend, schüren Ängste und verteufeln die herrschende Kommunistische Partei.“

Die NZZ kann sich an keiner Stelle damit herausreden, dass ihre Auslandsredakteurin nicht gewusst habe, wer Epoch Times ist und was zum Gründungsmythos dieses in der ganzen Welt gelesenen Nachrichtenportals gehört. Gut sichtbar auf der Startseite von Epochtimes.de unter „Über uns“ schreiben die Portalmacher:

„Gegründet wurde die Epoch Times von Exil-Chinesen in Atlanta (USA) im Jahr 2000, um unzensiert über die Menschenrechtsverletzungen im kommunistischen China zu berichten. Einige der Gründer waren Zeugen der Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens von 1989 (Tian’anmen-Massaker) und sind Praktizierende der buddhistischen Meditationspraktik Falun Gong. Falun-Gong-Praktizierende werden ebenso wie Christen, Tibeter, Uiguren und politische Oppositionelle auf härteste Weise von der Kommunistischen Partei Chinas verfolgt. Inhaftierungen, Misshandlungen und Folter bis hin zum organisierten Organraub dauern bis zum heutigen Tag an.“

Die Epoch Times Group ist ein internationales Medienunternehmen mit Sitz in zahlreichen Ländern auf fünf Kontinenten. In den USA soll die englischsprachige Epoch Times seit 2019 die am schnellsten wachsende Zeitung sein.

Die Verfolgten eines Regimes mit zehntausenden Opfern müssen sich 2024 von der NZZ erklären lassen, sie seien eine Sekte und „verteufeln die herrschende Kommunistische Partei“. Den Falun-Gong-Anhängern geht es in China nicht anders als Christen, sie gelten als Sekte und werden verfolgt. Oder wie der Deutschlandfunk titelte: „Lagerhaft fürs Beten.“.

Die NZZ bietet einen Sektenbeauftragten einer bayerischen Landeskirche auf, der erzählt, laut dem Glauben der Falun-Gong-Anhänger sei die Menschheit bereits Dutzende Male ausgelöscht worden, wobei immer nur wenige Menschen überlebt hätten. Erzählt ein Katholik mit der Bibel in der Hand, die von Himmel und Hölle, von Sinnfluten und ertränkten Ägyptern erzählt.

Die Autorin Katrin Büchenbacher schreibt, die Epoch Times tauche nicht nur zu China „zuweilen in die Richtung der Verschwörungstheorien ab“. Aber was Frau Büchenbacher nicht erwähnt: Sie hat eine eigene Geschichte hinter dieser Geschichte. Was die Leser ihrer Verschwörungstheorien gegen Epoch Times nicht erfahren, muss man recherchieren:

Katrin Büchenbacher wurde in China ausgebildet. Die Autorin hat bei der NZZ einen Lebenslauf hinterlegt, der einen deutlichen Hinweis gibt, warum sie so etwas über Epoch Times schreibt:

„Katrin Büchenbacher ist Auslandredaktorin der NZZ. Sie studierte Medienwissenschaften, Zeitgeschichte und Recht in Freiburg sowie an der Sciences Po in Paris und an der Fudan Universität in Schanghai. 2017 wurde sie Redaktorin bei der chinesischen ,Global Times', 2019 wechselte sie zum chinesischen Sender CGTN. 2020 trat sie als Volontärin bei NZZ ,PRO Global Asien' ein."

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Fangen wir mit CGTN an: Das Programm gehört zur staatlich kontrollierten China-Central-Television-Sendergruppe. Der Sender steht unter der Kontrolle der Öffentlichkeitsabteilung der Kommunistischen Partei Chinas. Er gilt somit als Sprachrohr der chinesischen Regierung und wurde als „Teil ihrer Propagandamaschinerie“ bezeichnet.

Bei der chinesischen „Global Times“ sieht es nicht anders aus: Die Global Times erscheint unter der Schirmherrschaft der Renmin Ribao, dem Organ der Kommunistischen Partei Chinas und trägt das Motto „Discover China, discover the world“.

Der Skandal könnte größer kaum sein. Bei der NZZ schreibt eine bei den führenden Staatsmedien der Kommunistischen Partei Chinas ausgebildete Schweizer Journalistin einen vernichtenden Artikel über eine deutsche Zeitung, die von der chinesischen Führung verfolgt wird. Um den Falun-Gong-Hintergrund der Epoch Times zu diskreditieren, nutzt die NZZ dieselben Verschwörungstheorien, welche die chinesische Führung verwendet hat, um diese Gruppe zu verfolgen, grausam zu quälen, einzukerkern und zehntausende ihrer Anhänger zu ermorden.

Die NZZ und ihre in China ausgebildete Journalistin enden mit dem Satz:

"Damit ist klar: Was aussieht wie ein seriöses Medienportal, ist in Wahrheit ein Sprachrohr einer Sekte.“

Nein, klar ist hier etwas ganz anderes: "Was aussieht wie ein seriöse Zeitung NZZ, ist in Wahrheit ein Sprachrohr der Kommunistischen Partei Chinas.“

In eigener Sache:

Mich verbindet mit der Epoch Times seit eineinhalb Jahren eine gute Zusammenarbeit. Ich schreibe Monat für Monat zehn Artikel für ET. Der regelmäßige Austausch mit der Redaktion und den Autoren ist eine große Bereicherung. Ich habe viel von den Kollegen gelernt und freue mich immer, wenn jemand an meiner Sicht der Dinge Interesse hat.

Ich schicke es hinterher: Meine Sensoren gegenüber Sekten sind vollkommen intakt. Ich verstehe mich als auf besondere Weise gegen Vereinnahmungen jeder Art immun. Alles, was die NZZ dahingehend negativ behauptet, habe ich in eineinhalb Jahren bei Epoch Times so bisher niemals erlebt und auch in vielen Gesprächen mit Kollegen nicht einmal ansatzweise so erzählt oder nur angedeutet bekommen.

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