Die ultimative Entfremdung

Aya Velázquez beschuldigt Querdenken-Anwalt Ludwig, ein V-Mann zu sein

von Alexander Wallasch (Kommentare: 35)

„Noch nicht mal eine Hausdurchsuchung, nichts!“© Quelle: RalfLudwig

Der Angriff kann kaum massiver sein: Journalistin Aya Velázquez (RKI-Files) beschuldigt Querdenken-Anwalt Ralf Ludwig ein V-Mann zu sein. Das ist alles andere, als ein Kavaliersdelikt. Dafür muss man schlüssige Beweise liefern. Fehlen diese Beweise, macht man sich eines Rufmordes schuldig. Was hat Velázquez gegen Ludwig vorzubringen?

Aya Velázquez und ihre Mitstreiter haben aktuell alle Trümpfe in der Hand: Ihnen wurden die RKI-Files ungeschwärzt zugespielt. Sie haben mit diesem medialen Superscoop die rote Linie hinüber zum Mainstream durchbrochen. Und sie werden vom Mainstream nicht, wie sonst gegenüber Corona-Maßnahmenkritikern und Impfgegnern üblich, sofort diffamiert und als Rechte geframt.

Die RKI-Files und die großartige Arbeit von Frau Velázquez werden vielfach gelobt. So auch zuletzt am 3. August von Querdenken-Anwalt Ralf Ludwig von der Berliner Bühne der Querdenken-Veranstaltung herunter. Ludwig war also einer von vielen, der diesem journalistischen Scoop Anerkennung zollte.

Von einer Vereinnahmung oder ähnlichem kann hier nicht die Rede sein, zumal Anwalt Ludwig ebenso wie Aya Velázquez der Corona-Maßnahmenkritik und der impfkritischen Szene zuzuordnen sind. Es sind die gleichen Themen die beide seit Jahren bewegen. Damit sind naturgemäß auch etliche Schnittmengen vorhanden.

Um so überraschender war jetzt die Reaktion von Aya Velázquez, welche die Aufmerksamkeit, die ihr aktuell zu Recht zu Teil wird, dazu nutzte, öffentlich via X zu erklären, Anwalt Ludwig sei ein V-Mann des Bundesverfassungsschutzes.

Wer die Anklageschrift von Velazquez gegen Ludwig im Original nachlesen will, kann diese auf X finden. Der Versuch einer Zusammenfassung:

Frau Velázquez distanziert sich von der Querdenken-Bewegung, weil sie auf der Querdenken-Veranstaltung namentlich erwähnt wurde. Sie schreibt via X weiter:

„Es sind Versuche der Zwangsumarmung, die nicht in meinem Namen und im Namen meiner Mitstreiter geschehen. Auch ich halte (...) die gestrige Demo für einen reinen Honeypot zu Framing-Zwecken, um das Querdenken-Label als schmuddeliges Regierungskritiker-Diskreditierungstool aufrechtzuerhalten.“

Aya Velázquez schreibt, wenn sie das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) wäre, hätte sie Ralf Ludwig zu ihrem Mann gemacht. Frau Velázquez ist nicht das BfV.

Wie begründet Frau Velázquez ihren massiven Vorwurf gegen Ralf Ludwig?

Als Anwalt sei er immer mittendrin im Geschehen.

Taugt das, Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

Velázquez erinnert an die düsterste Stunde der Querdenker, als diese mit der Reichsbürgerszene touchierten. Damals wären 60 der engsten Querdenken-Mitstreiter vom Verfassungsschutz auf einer Versammlung als solche festgestellt worden.

Das geht für Frau Velázquez offenbar auf das Konto von Ludwig. Ob der Verfassungsschutz allerdings erst so erfahren hat, wer die Querdenken-Gruppen so leitet, darf ernsthaft bezweifelt werden. Die einzelnen Gruppen haben beispielsweise bei jeder Demo diese namentlich angemeldet.

Ballweg habe auf der großen Demo 2020 „die Besucher der Demo vor vollendete Tatsachen gestellt, und unangekündigt vor Ort zu einer 'Verfassungsgebenden Versammlung' aufgerufen, die automatisch sämtliche Teilnehmer der Veranstaltung ins Visier des Verfassungsschutzes rückt".

Aber taugt diese Konstruktion, Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

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Ludwig (oder wer?) habe laut Velázquez „Demoteilnehmer dazu aufgefordert, bei Festnahmen laut hörbar ihren Namen, Vornamen und ihre Telefonnummer in die Menge zu brüllen“.

Das allerdings ist ein durchaus bekanntes Vorgehen aus der linkextremistischen Szene. Und es ist hier sogar eine Reminiszenz an Fatih Akins Film „Auf der anderen Seite“, wo genau das von verfolgten Linken Regimekritikern praktiziert wird.

Taugt dieser Hinweis, Ralf Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

Es sei auf Querdenken-Demos verkündet worden, dass auch „schwarz weiß rote Flaggen“ gezeigt werden dürften. Damit sei ein „erfolgreiches Reichsbürger-Framing der maßnahmenkritischen Bewegung für die MSM“ vorgenommen worden.

Taugt dieser Hinweis, Ralf Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

Auch habe Querdenken – oder Ludwig? – so Velázquez, zwei Parteien mitgegründet „und erfolgreich an die Wand gefahren“ ebenso, wie „Spendengelder veruntreut“ und Namen gesammelt.

Das allerdings ist notwendig, wenn man Menschen für eine Bewegung gewinnen und auch für Demos begeistern und erreichen will.

Taugt dieser Hinweis, Ralf Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

Ludwig habe bei der Basis-Parteigründung bei der Gründungsveranstaltung "Mäuschen gespielt"“. Später sei diese Partei an die Wand gefahren worden. Von Ludwig? Das Raunen wird hier ohrenbetäubend laut.

Taugt dieser Hinweis, Ralf Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

Frau Velázquez wirft Ludwig vor, er zeige eine „extreme politische Wandlungsfähigkeit“. Vom Anwalt der linksradikalen Leipziger Hausbesetzerszene zu Querdenken und weiter zur Werteunion von Dr. Maaßen.

Taugt dieser Hinweis, Ralf Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

Weiter geht es um Geldgeschäfte und darum, dass Ludwig „bei all seinen Aktivitäten noch nie mit der Staatsgewalt zu tun gehabt“ habe. „Noch nicht mal eine Hausdurchsuchung, nichts!“, schreibt Velázquez empört.

Querdenken-Anwalt Ralf Ludwig muss also ein V-Mann sein, weil es gegen ihn noch keine Hausdurchsuchung gab?

Taugt dieser Hinweis, Ralf Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

Aya Velázquez betont, Ralf Ludwig habe einen „Überblick wie eine Spinne im Netz über die zahlreichen Querdenken-nahen-Orgas, Anwälte für Aufklärung, ZAAVV, Klagepaten“. Ludwig ist tatsächlich bei diesen und weiteren Organisationen aktiv. Aber macht ihn das zur Spinne des Verfassungsschutzes?

Taugt dieser Hinweis, Ralf Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

Zuletzt wirft ihm Aya Velázquez vor, Ralf Ludwig sei quasi zu gut in eigener Sache, er habe mit „“600 Strafanzeigen gegen verantwortliche Politiker" das Thema einer juristischen Aufarbeitung der Corona-Politik erfolgreich in die Querdenker-Ecke gestellt“.

Taugt dieser Hinweis und alle anderen oder wenigstens ein einziger dazu, Ralf Ludwig zum V-Mann zu stempeln, also quasi einen Rufmord zu begehen?

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