Die Debatte zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes wird ohne die Opposition geführt

Antwort des Bundespräsidenten: AfD hat keinen persönlichen Bezug zum Grundgesetz

von Alexander Wallasch (Kommentare: 6)

Neubauer und Jung kennen sich aus früheren Debatten.© Quelle: Youtube / Jung & Naiv, Screenshot

Der Bundespräsident hat am letzten Februartag anlässlich des 75. Jahrstages des Grundgesetzes zu einer Debatte ins Schloss Bellevue eingeladen. Kritische Fragen müssen aber draußen bleiben.

Debattiert werden soll zu „Zustand und Zukunft unserer Demokratie", Alexander-Wallasch.de hatte dazu bereits berichtet.

Interessant ist die Frage, wie man angemessen debattieren will, wenn ausschließlich regierungsnahe Vertreter dazu eingeladen wurden. Die geplante Debatte entpuppte sich schnell als eine Veranstaltung zur Bestätigung der Ideologie und Politik der Ampel. Die Gästeliste ist selbsterklärend:

Mit dabei sind die Klimaradikale Luisa Neubauer und der regierungsnahe Podcaster Tilo Jung, der grüne MdB Leon Eckert, eine Vertreterin der Aktion Zivilcourage aus Pirna, Prof. Wolfgang Schroeder, Chef eines linken Think Tanks und Vertreter der Bertelsmann Stiftung, die sich schon seit einigen Jahren mit Veranstaltungen in Bellevue eingenistet haben.

Alexander-Wallasch.de wollte wissen, warum etwas „Debatte“ genannt wird, das schon von der Zusammensetzung der Debattenteilnehmer her gar kein Streitgespräch sein kann. Kurz zur Erläuterung: Eine Debatte ist ein Streitgespräch, das zur Vorbereitung einer Abstimmung dienen kann. Aber was soll hier abgestimmt werden? Entlang der Gästeliste kann hier allenfalls die Ampelpolitik abgenickt und bestätigt werden.

Alexander-Wallasch.de telefonierte mit der Pressestelle des Bundespräsidenten und fragte, warum die Opposition nicht eingeladen wurde. Und warum nicht explizit solche Kritiker, welche der Ampel etwa während der Corona-Maßnahmen vielfach vorgeworfen haben, das Grundgesetz zu missachten. Da Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien außer der AfD zur Debatte eingeladen sind, fragten wir explizit auch, ob denn AfD-Vertreter vielleicht doch eingeladen wurden, aber dann abgesagt haben.

Heute kam die Antwort:

„Sehr geehrter Herr Wallasch,
danke für Ihre Anfrage, zu der wir Ihnen Folgendes mitteilen können:
Die Gäste sind jeweils aufgrund ihres besonderen persönlichen Bezuges zum Thema eingeladen worden, weil sie aufgrund ihres Wirkens einen besonderen Beitrag zum jeweiligen Thema leisten können.

Mit freundlichen Grüßen
Alessandro Peduto
Stellvertretender Sprecher des Bundespräsidenten
Bundespräsidialamt“

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner teilte bereits vor zwei Tagen schriftlich auf Anfrage mit:

„Nach allem, was ich prüfen konnte, ist niemand von uns eingeladen. Das zeigt wieder einmal, welch Geistes Kind Steinmeier ist. Nach wie vor ein strammer Sozi und linker Aktivist, der das kritiklos umsetzt, was Faeser und die ihren fordern und umsetzen. Statt auszugleichen, spaltet er immer mehr und leistet Regierungsplänen Vorschub, die jeder Demokratie Hohn sprechen.“

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