Jessica Tatti (BSW):
Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Wir werden auch heute für den Geschäftsordnungsantrag der AfD-Fraktion stimmen, diesen elenden Tagesordnungspunkt abzusetzen, und zwar nicht, weil wir die AfD so toll finden, sondern weil wir als Gruppe diesen Antrag nicht selbst stellen können und weil es um ein Anliegen geht, das wir richtig finden: die Kriegskredite verhindern.
Daher fehlt mir auch jedes Verständnis, Christian Görke, warum meine alte Partei zu feige war, zumindest den Versuch zu unternehmen, den neuen Bundestag einzuberufen.
Dann hätte diese Sitzung womöglich Geschichte sein können, und die neuen Kriegskredite könnten auch Geschichte sein. Die Abgeordneten der Linkspartei haben damit eine historische Chance vertan.
Wenn man diese Kriegskredite wirklich verhindern will, dann versucht man es, auch wenn die juristische Chance noch so klein ist.
Ihr habt es nicht versucht, weil ihr lieber das größte Aufrüstungsprogramm der bundesdeutschen Geschichte in Kauf nehmt, bevor ihr in einer formalen Frage eine Mehrheit mit der AfD bildet. Wer soll euch noch ernst nehmen,
wenn ihr von Abrüstung redet?
Und das zeigt auch, wie notwendig es war, das BSW zu gründen. Es sieht nicht so aus, als wären wir im nächsten Bundestag vertreten. Aber bei dem knappen Ergebnis und den vielen Fehlern bei der Wahlauszählung: Wer weiß, was noch kommt.
Wir werden auf jeden Fall weiter gegen diese kranke Politik vorgehen, auch außerhalb des Parlamentes. Es ist ein historischer Tag, und Sie begehen einen historischen Fehler.
(
Der neue Kanzler ist noch nicht mal im Amt, und da folgt ihm der alte schon unterwürfig, samt der SPD. Sie wenden sich heute Friedrich Merz zu und werden mit ihm für die Aufrüstung stimmen. Und morgen stimmen
Sie mit ihm für Kürzungen bei der Rente, beim Bürgergeld, beim Elterngeld.
Experten sagen schon, dass sich durch Ihren Aufrüstungswahn die soziale Ungleichheit verschärfen wird. Von Friedrich Merz hätte man überhaupt nichts anderes erwartet.
Aber für die SPD ist das wieder einer dieser Tage in der Geschichte, an dem man noch die letzten echten Sozialdemokraten aus der Partei treibt.
Einer von ihnen schrieb mir nach der Debatte am vergangenen Donnerstag, wie enttäuscht er von seiner Partei ist, und schickte mir eine Kopie seines Austrittsschreibens an Lars Klingbeil. Es endet mit den Worten: Erspart uns bitte das Waffenrasseln und die atomare Drohkulisse! Bemüht euch um baldigen Frieden und eine Verständigung mit Russland, mit dem uns viel Gutes verbinden könnte! Da dies aber offenbar nicht gewünscht ist, gehe ich nach langem Zögern und Hoffen diesen Schritt, nachdem die SPD ihre alten Ideale verkauft hat: Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden.
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Kommentar von Karola Peters
Das BSW hebt sich wohtuend ab von denen, die sich in "ihrer Demokratie" wähnen. Von der Linkspartei bin ich auch masslos enttäuscht. Waren die nicht auch immer gegen Krieg? Aber gut, weshalb sollten sie nicht auch jetzt das Gegenteil tun von dem, wofür sie früher standen. Jetzt müssen wir nur alle Wahlversprechen von Merz und seiner CDU nehmen, dann wissen wir genau, was sie machen werden: Das genaue Gegenteil! Dabei werden sie uns erklären, dass das alles so richtig und alternativlos ist. Also Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, ...
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Kommentar von .TS.
Es zeigt sich was schon lang ein altbekanntes Muster ist: Diejenigen die klare Worte wagen und noch Anstand haben sind diejenigen die entweder rausfliegen oder von selbst den Hut nehmen.
Hilft nur leider wenig solange der maximalkorrumpierte Rest am entscheidenden Sessel kleben bleibt.
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Kommentar von Schwar Zi
Ich möchte die Ereignisse des gestrigen Tages in einem Satz zusammenfassen:
Die Abgeordneten der Union wären wohl in der Volkskammer der DDR nicht negativ aufgefallen.
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Kommentar von Gert Friederichs
Anfang des Monats habe ich mich noch gefragt:
"Was macht nur der Merz im März?"
Nun wissen wir alle es!
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Kommentar von Carl Peter
Na, da haben wir ja auch schon eine vorauseilende Entschuldigung eines CDUlers bei seinen hoffentlich fortlaufenden Enkeln - zumindest schon mal eine.
Jetzt auch mal ein paar Männer, die die Schnauze aufmachen, oder nur die Frauen, die als Verweigerinnen kriegsvorbereitender Gebärmaschinen die Initiative ergreifen?
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Kommentar von Ombudsmann Wohlgemut
In der Führung von der SPD, der Linken, der Grünen und auch CDU sitzen nur noch Sozialisten und bösartige Antifanten.