Der Traum von der neuen Superrasse: Stabil, robust und krisenfest

Als Angela Merkel über die Minderwertigkeit deutscher weißer Menschen schwadronierte

von Alexander Wallasch (Kommentare: 25)

Nach Logik des Verfassungsschutzes müssten Göring-Eckardt und Merkel als „gesichert rechtsextrem“ geführt werden© Quelle: Youtube / NDR, Screenshot

Als die grüne Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt vor wenigen Tagen einen rassistischen Tweet auf X veröffentlichte, machte sich Alexander-Wallasch.de auf die Suche nach dem Ursprung dieses Rassismus in der Agenda der Grünen und landete unverhofft bei einer Rede von Bundeskanzlerin Merkel aus dem Jahr 2007.

Wir müssen über Angela Merkel reden und darüber, welche Auswirkungen ihre Politik bis heute hat. Aber nicht nur ihre Politik: Auch die gefährliche Ideologie, die hinter Merkels Agenda steckt, wird bald drei Jahre nach dem Ende ihrer 16-jährigen Amtszeit immer offensichtlicher.

2021 berichtete der Focus, Deutschland habe es Merkel zu verdanken, dass Göring-Eckardt überhaupt noch Politik mache. Als selbst die Grünen ihrer überdrüssig waren und Göring-Eckardt das Handtuch schmeißen wollte, war es Merkel, die ihr sagte: „Sie steigen doch jetzt hoffentlich nicht aus der Politik aus. Sie werden noch gebraucht.“

Vor wenigen Wochen äußerte sich Merkel auf der Verabschiedungsfeier des grünen Ex-Ministers Jürgen Trittin dahingehend, dass sie es bedauere, dass es nach der Bundestagswahl 2013 nicht zu einem Bündnis zwischen Konservativen und Grünen gekommen sei.

Bei der Recherche zu den Hintergründen von Göring-Eckardt rassistischem Tweet landete Alexander-Wallasch.de bei einer auf der Seite der Bundesregierung 2007 veröffentlichten Rede der Kanzlerin auf dem Kongress „Diversity als Chance“ in Berlin. Anlass damals das einjährige Jubiläum einer „Charta der Vielfalt", dessen Schirmherrin Angela Merkel war.

Was die Bundeskanzlerin dort erzählte und auf der Webseite der Bundesregierung veröffentlichen ließ, ist bemerkenswert. Und schockierend, weil in dieser Rede zum Thema Migration und Integration auf eine Weise rassistisch und offenbar sogar darwinistisch argumentiert wird, dass man diese Rede schwerlich dem Wertekanon des Westens, Europas oder Deutschland zuordnen mag. Aber woher kommt es dann?

Merkel im O-Ton:

„Das Konzept der Diversität, der Vielfalt, (stammt) aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Es hat sich zum Beispiel gezeigt, dass, je vielfältiger die Belegschaft eines Unternehmens ist, das Unternehmen umso leistungsfähiger und robuster ist. Eigentlich spricht auch alles, was wir wissen, dafür.“

Was zunächst nach Vielfalt im Sinne von LSBT*Q klingt, meint bei Merkel das Innenverhältnis zwischen Deutschen und Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund. Denn kurz zuvor hatte die damalige Kanzlerin in ihrer Rede von 2007 daran erinnert, dass jedes dritte Kind unter sechs Jahren in Deutschland aus einer Zuwandererfamilie kommt. Und dass die Einschulungsrate von Kindern aus Migrationsfamilien in vielen deutschen Großstädten inzwischen bei 50 Prozent liege.

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Merkel an einem Beispiel aus der Biologie, was sie konkret meint. Was sie da erörtert, klingt dann allerdings nach Darwinismus, nach Rassentheorie und Rassenlehre aus dem 19. und 20. Jahrhundert:

„Wir sprechen zum Beispiel über Biodiversität. Unsere Lebensumwelt ist am stabilsten, am robustesten, wenn sie möglichst viele Pflanzen und Tiere umfasst, weil aus der Summe der verschiedenen Eigenschaften immer ein sehr stabiles Gebilde erwächst. Genauso ist das mit uns Menschen. Jeder hat seine Stärken, jeder hat seine Schwächen. Wenn wir Alter, Geschlecht und Herkunft zusammenbringen und die Kraft aufbringen, eine gemeinsame Sprache zu finden, dann ergibt sich daraus ein sehr, sehr leistungsfähiges Gebilde, das hierarchisch vielleicht nicht immer besonders gut zu organisieren ist, das aber krisenfest und auch fähig ist, auf neue Situationen gut zu reagieren.“

Kritisieren kann man diese Ausführungen in vielerlei Hinsicht. Vom Völkerrecht und der Selbstbestimmung der Völker her bis hin zur Biologie, von wo aus Merkel gestartet ist. Beginnen kann man mit der Frage, ob Merkel noch nie etwas vom Kampf gegen invasive Arten gehört hat und von der ernsten Gefahr, welche Biologen darin erkennen wollen.

Denkt man Merkels Ausführungen konsequent weiter, landet man bei einer World-wide-Superrasse, welche alle Eigenschaften der Menschheit in sich vereint. Für Merkel entsteht erst so der, wie sie es nennt, stabilste und robusteste Mensch, der krisenfest ist und fähig dazu, auf neue Situationen perfekt zu reagieren. Hart wie Rheinmetall, flink wie Drohnen und zäh wie die woke-grüne Ideologie.

Die ersten Sätze im Bundesverfassungsschutzbericht 2023 in der Rubrik „Rechtsextremismus“ lauten:

„Im Rechtsextremismus wird der Wert eines Menschen an seiner Ethnie, Nationalität, geografischen Herkunft oder auch an seiner vermeintlichen ,Rasse' gemessen. In einer auf Basis dieses Verständnisses konstruierten ethnisch-rassischen ,Volksgemeinschaft' sind zentrale Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung wie die Menschenwürde, das Rechtsstaats- oder das Demokratieprinzip verletzt und außer Kraft gesetzt.“

Aber wie verhält es sich damit, weiße deutsche Menschen als minderwertig (Göring-Eckardt) zu bezeichnen oder weiße deutsche Menschen gegenüber einer Verschmelzung der Völker als unterlegen (Merkel) zu betrachten?

Bei Merkel und Göring-Eckardt wird der Wert des weißen deutschen Menschen vermessen und als minderwertig beschrieben. Beide Politikerinnen gehören damit – jedenfalls laut einer Definition des Bundesverfassungsschutzes von Juni 2024 – zu den Rechtsextremen. Und beide haben ihre Gedanken nicht nur theoretisch verbreitet, sondern waren bzw. sind in Machtpositionen bestrebt, diese Theorien auch umzusetzen.

Mindestens nach Logik des Bundesverfassungsschutzes 2024 müssten Göring-Eckardt und Merkel längst als „gesichert rechtsextrem“ geführt werden.

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