Natürlich ist die Frage berechtigt: Wenn es der Union unter der Führung des CDU-Chefs Friedrich Merz wirklich darum ginge, dieses Land wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen, wenn es der Union als Oppositionsführer darum ginge, Deutschland und das Vermögen seiner Bürger vor dem grün-ideologischen Wahnsinn zu retten, dann stände die CDU/CSU morgen an der Seite der Bauern, dann säße Merz auf einem Trecker und führte den Aufstand der Landwirte an.
Stattdessen wiegelt Merz den Protest der Landwirte ab, als ginge es darum, ungezogene Kinder zu tadeln, nicht zu tief in die Süßigkeitenkiste zu greifen:
„Landwirte, Spediteure oder wer auch immer dürfen sich nicht instrumentalisieren lassen von Leuten und Gruppierungen, die den legitimen Protest missbrauchen, um das ganze System unseres Landes infrage zu stellen.“
Auch das Bundeskriminalamt sekundiert Merz und der Ampel und spricht von einer „rechten Unterwanderung der Bauernproteste“, wie die „Zeit“ berichtet.
Die faktische Anbiederung von Merz an die grün-woke Vernichtung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und der Landwirtschaft wurde offenbar einem niedersächsischen CDU-Parteifreund von Merz im Wortsinne zu bunt: Helmut Dammann-Tamke saß fast 20 Jahre lang für die CDU im niedersächsischen Landtag. Er rief jetzt zur Beteiligung an den morgigen Protesten auf.
Einige sprechen schon von einem drohenden Generalstreik, aber auch davon ließ sich Dammann-Tamke nicht verunsichern. Sein Aufruf ist einmal mehr von besonderem Interesse, möglicherweise sogar von einer bestimmten Brisanz, weil der CDU-Politiker auch der Präsident des Deutschen Jagdverbandes ist und weil er am Freitag seine immerhin 250.000 Mitglieder der Jägerschaft dazu aufgerufen hat, sich den Protesten der Land-und Forstwirte gegen eine „verfehlte Agrarpolitik“ anzuschließen.
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Auf der Seite des Jagdverbandes heißt es unter anderem, es gehe darum, „gemeinsam ein Zeichen zu setzen gegen eine unsinnige Agrar- und Umweltpolitik“, die viele Menschen hart treffe. Präsident Dammann-Tamke weiter:
„Ein Musterbeispiel sind die bisher bekannt gewordenen abstrusen Vorschläge zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Sie heben den Generationenvertrag Wald und die nachhaltige Nutzung aus den Angeln. (...) Der DJV hat dem Deutschen Bauernverband in Gesprächen signalisiert, dass Jägerinnen und Jäger bereit sind, die Aktion tatkräftig zu unterstützen.“
Aufgeregte Stimmen in den sozialen Medien haben diese Solidaritätserklärung der Jägerschaft erwartungsgemäß für ihre Zwecke genutzt. Aber wer Bescheid weiß, dass viele Bauern auch sehr disziplinierte Jäger sind, die ihre entsprechenden Einrichtungen aufmerksam pflegen, der weiß, dass solche zotigen Hinweise in Richtung Waffenschrank durchweg unzulässige Gedankengänge sind, die jedweder Grundlage entbehren.
Viel interessanter ist, dass es dem Oppositionsführer nicht gelungen ist, sich ohne Wenn und Aber mit den Bauern zu solidarisieren und sich an die Spitze des Protestes zu stellen.
Was für die SPD, die Linken und die Grünen und ihre umfangreichen Vorfeldorganisationen bis hin zu den Gewerkschaften seit Jahrzehnten reflexartiger Standard ist, schafft die Union auch 40 Jahre nach dem Einzug der Grünen in den Bundestag nicht.
Die Opposition erscheint einmal mehr paralysiert wie die Maus vor der Schlange. Carsten Linnemann, der Generalsekretär der CDU, hatte obendrein gerade Angela Merkel aufgefordert, den Wahlkampf zu unterstützen. Ausgerechnet jene Frau, die am Anfang all dieser Verwerfungen steht, gegen welche die Bauern jetzt ihre Trecker in Bewegung setzen. Die deutsche Jägerschaft will sie dabei „tatkräftig“ unterstützen auf Aufforderung ihres CDU-Präsidenten.
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Kommentar von Bernhard Rossi
"Ihr glaubt, der Jäger sei ein Sünder, weil er nicht oft zur Kirche geht. Im grünen Walde ein Blick zum Himmel, ist besser als ein falsch Gebet." Ganz, alte Bauernweisheit.
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Kommentar von Judith Panther
Auf den Straßen, wo nach dem Spaziergang jetzt auch der Traktor gerade seine Unschuld verliert, klebt sich heute garantiert keiner in den Weg!
Der würde einfach auf die Schippe genommen und als Trophäe von Schaufel zu Schaufel weitergereicht!
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Kommentar von Judith Panther
Merz für die Bauern? Im MERZEN der Bauer … ?
Ach, nee - doch wieder nur ein DaDa-Gedicht:
"Im JÄNNER der Bauer den Trecker anspannt.
Und fährt damit grad ganz entspannt durch das Land.
Von Schüttsiel bis Passau er pflüget durchs Beet,
er meckert und treckert von morgens bis spät,
bis Habeck zusammen mit Scholz endlich geht,
mitsamt der grünen Mischpoke ...
Doch seht!
Der Jäger aus Kurpfalz! Auch er!
Der sattelt sich sein Pferd,
das Grundgesetz im Mantelsack.
Der reitet durch den Grunewald und schießt das Wild daher -
ach, nein, heut nicht.
Juja, Juja!
Heut hilft er den Bauern beim Treckern und Meckern!
Und reitet nicht mehr heim,
bis daß der Habeck „KUCKUCK!“ schreit:
„Da bin ich, Bauern, jetzt redebereit!“
Er hatte die Gelegenheit, doch das Treckergebrüll übertönt ihn zur Zeit.
Juja, Juja, gar lustig ist die Jägerei
allhier auf Grüne Leut, allhier auf Grüne Leut … "
(Aus meinem Buch "Dies ist kein Gedicht, denn es reimt sich nicht")
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Kommentar von Hans-Joachim Gille
@Karl Eduard ... die Zahlen sprechen für sich. Die CDU hat aktuell 384.000 Mitglieder (CSU 130.000), die Werteunion 4.000 (kam runter von 6.000). Aber wir dürfen davon ausgehen, nicht alle werden Krall & Maaßen folgen & die Union verlassen. D.h. die heutigen Mitglieder der Union sind keine Konservativen mehr, aus & vorbei. Das ist bei den 60+ - Wählern nur noch nicht angekommen.
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Kommentar von Hans-Joachim Gille
Heute rief ich, im Auftrag meiner Mutter (85), den Ortslandwirt an, um zu erfragen, was morgen & in der Folge geplant ist. Die Bauern & Logistik-Unternehmen des Hochtaunuskreises fahren morgen in aller Frühe über den Opel-Zoo nach der Landeshauptstadt Wiesbaden. Morgen schließt auch komplett der örtliche Gewerbeverein (Metzger, Bäcker, Tanke usw.). Am 11ten ist noch mal ähnliches geplant, wie am 12ten ein Mahnfeuer mit landwirtschaftlicher Großbeleuchtung, was auch für die lokale Einwohnerschaft sicher attraktiv ist. Ob da jetzt Rechte, Obene oder Untene mitmachen, spielt was für eine Geige?
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Kommentar von hans
Das Volk steht auf, der Sturm bricht los.
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Kommentar von Franz Zotter
Auf info-direkt . eu gibt es einen interessanten Artikel:
„Bauernproteste: Zehn Erfolgsgeheimnisse, die jeder kennen sollte“
„Seit Tagen finden in Deutschland große Bauernproteste statt. Für Montag, den 8. Jänner, wird ein erster Höhepunkt der Proteste erwartet. An diesem Tag könnte die gesamte Bundesrepublik von den aufständigen Bauern und ihren zahlreichen Verbündeten lahmgelegt werden. Hier zehn Gründe, die zeigen, weshalb die Bauernproteste bisher erfolgreich waren:“
Auch für andere Bevölkerungsgruppen könnte der Artikel inspirierend sein.
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Kommentar von Ernst Timm
Unsere Freiheit wird nicht am Hindukusch sondern von den Bauern verteidigt.
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Kommentar von Karl Eduard
Die CDU will das Land vor dem Grün-ideologischen Wahn retten den die CDU selbst angezettelt und eingeführt hat? Das ist dann ungefähr so als ob der Dieb "haltet den Dieb" ruft. Ich bin immer wieder überrascht wieviel dumme Menschen es einfach nicht begreifen können oder wollen dass die CDU als konservative Kraft seit der Zerstörung durch Merkel schlicht und einfach nicht mehr existiert - und wie zuletzt durch den Generalsekretär mitgeteilt auch nicht gewillt ist das zu ändern. Wenn in Umfragen trotzdem über 30 % angeben CDU und in Bayern sogar 40 % CSU zu wählen dann kann man sich nur noch ernsthaft Gedanken über den Geisteszustand der Bevölkerung machen. Nachdem es nun Herr Maaßen und die Werteunion endlich geschafft haben ihre Eier wiederzufinden kann man nur hoffen dass auch einige Wähler ihren verloren gegangenen Verstand wiederfinden. Das wäre doch mal ein guter Vorsatz für 2024.