Friedrich Merz lässt die Bauern im Stich – Ein Parteifreund solidarisiert sich trotzdem

250.000 deutsche Jäger sollen den Bauernaufstand „tatkäftig“ unterstützen

von Alexander Wallasch (Kommentare: 9)

CDU-Präsident des Deutschen Jagdverbandes unterstützt die Landwirte.© Quelle: Webseite "jagdverband.de", Screenshot

Der Deutsche Jagdverband hat dem Bauernverband signalisiert, dass Jägerinnen und Jäger bereit sind, die Aktion tatkräftig zu unterstützen. Ihr Präsident ist ein ehemaliger CDU-Landtagsabgeordneter.

Natürlich ist die Frage berechtigt: Wenn es der Union unter der Führung des CDU-Chefs Friedrich Merz wirklich darum ginge, dieses Land wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen, wenn es der Union als Oppositionsführer darum ginge, Deutschland und das Vermögen seiner Bürger vor dem grün-ideologischen Wahnsinn zu retten, dann stände die CDU/CSU morgen an der Seite der Bauern, dann säße Merz auf einem Trecker und führte den Aufstand der Landwirte an.

Stattdessen wiegelt Merz den Protest der Landwirte ab, als ginge es darum, ungezogene Kinder zu tadeln, nicht zu tief in die Süßigkeitenkiste zu greifen:

„Landwirte, Spediteure oder wer auch immer dürfen sich nicht instrumentalisieren lassen von Leuten und Gruppierungen, die den legitimen Protest missbrauchen, um das ganze System unseres Landes infrage zu stellen.“

Auch das Bundeskriminalamt sekundiert Merz und der Ampel und spricht von einer „rechten Unterwanderung der Bauernproteste“, wie die „Zeit“ berichtet.

Die faktische Anbiederung von Merz an die grün-woke Vernichtung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und der Landwirtschaft wurde offenbar einem niedersächsischen CDU-Parteifreund von Merz im Wortsinne zu bunt: Helmut Dammann-Tamke saß fast 20 Jahre lang für die CDU im niedersächsischen Landtag. Er rief jetzt zur Beteiligung an den morgigen Protesten auf.

Einige sprechen schon von einem drohenden Generalstreik, aber auch davon ließ sich Dammann-Tamke nicht verunsichern. Sein Aufruf ist einmal mehr von besonderem Interesse, möglicherweise sogar von einer bestimmten Brisanz, weil der CDU-Politiker auch der Präsident des Deutschen Jagdverbandes ist und weil er am Freitag seine immerhin 250.000 Mitglieder der Jägerschaft dazu aufgerufen hat, sich den Protesten der Land-und Forstwirte gegen eine „verfehlte Agrarpolitik“ anzuschließen.

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Auf der Seite des Jagdverbandes heißt es unter anderem, es gehe darum, „gemeinsam ein Zeichen zu setzen gegen eine unsinnige Agrar- und Umweltpolitik“, die viele Menschen hart treffe. Präsident Dammann-Tamke weiter:

„Ein Musterbeispiel sind die bisher bekannt gewordenen abstrusen Vorschläge zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Sie heben den Generationenvertrag Wald und die nachhaltige Nutzung aus den Angeln. (...) Der DJV hat dem Deutschen Bauernverband in Gesprächen signalisiert, dass Jägerinnen und Jäger bereit sind, die Aktion tatkräftig zu unterstützen.“

Aufgeregte Stimmen in den sozialen Medien haben diese Solidaritätserklärung der Jägerschaft erwartungsgemäß für ihre Zwecke genutzt. Aber wer Bescheid weiß, dass viele Bauern auch sehr disziplinierte Jäger sind, die ihre entsprechenden Einrichtungen aufmerksam pflegen, der weiß, dass solche zotigen Hinweise in Richtung Waffenschrank durchweg unzulässige Gedankengänge sind, die jedweder Grundlage entbehren.

Viel interessanter ist, dass es dem Oppositionsführer nicht gelungen ist, sich ohne Wenn und Aber mit den Bauern zu solidarisieren und sich an die Spitze des Protestes zu stellen.

Was für die SPD, die Linken und die Grünen und ihre umfangreichen Vorfeldorganisationen bis hin zu den Gewerkschaften seit Jahrzehnten reflexartiger Standard ist, schafft die Union auch 40 Jahre nach dem Einzug der Grünen in den Bundestag nicht.

Die Opposition erscheint einmal mehr paralysiert wie die Maus vor der Schlange. Carsten Linnemann, der Generalsekretär der CDU, hatte obendrein gerade Angela Merkel aufgefordert, den Wahlkampf zu unterstützen. Ausgerechnet jene Frau, die am Anfang all dieser Verwerfungen steht, gegen welche die Bauern jetzt ihre Trecker in Bewegung setzen. Die deutsche Jägerschaft will sie dabei „tatkräftig“ unterstützen auf Aufforderung ihres CDU-Präsidenten.

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