Bertelsmann Stiftung und Arbeitsagentur scheitern brutal daran, die Mär der „Facharbeiter“ aufrecht zu erhalten

22 Mio. Euro verbrannt: Arbeitsagentur zahlt über 2.000 Euro für jeden Kompetenztest eines Zuwanderers

von Alexander Wallasch (Kommentare: 2)

„Myskills – berufliche Kompetenzen erkennen“ – Für den deutschen Steuerzahler stellte sich das Rumpelstilzchen-Projekt – Stroh zu Gold – nur als ein weitere Millionengrab heraus.© Quelle: Youtube / Bertelsmann Stiftung, Pixabay / Tama66, Odwarific I Montage Alexander Wallasch

Genau 2.056 Euro – so viel hat die Arbeitsagentur für jeden einzelnen Kompetenztest eines Asylanten ausgegeben, der als „Facharbeiter“ gefeiert und bejubelt unsere Grenzen überschritt. Und der sich dann als Analphabet ohne Kenntnisse entpuppte und trotzdem im Land ist und Hilfe kassieren darf.

Zu dem tatsächlich skandalösen Test kommen wir gleich. Erst einmal die nüchternen Zahlen, die allein ausreichen, noch den nüchternsten deutschen Steuerzahler zur Weißglut zu bringen:

Tatsächlich wurden so 10.700 Asylanten verarztet, präziser: in ihrer Heimatsprache oder mittels comicartigen Zeichnungen nach etwas befragt, das in den allermeisten Fällen nicht existierte: eine irgendwie geartete in Deutschland brauchbare berufliche Kompetenz.

Alexander-wallasch.de hatte bei der Arbeitsagentur nachgefragt und von einer freundlichen Pressereferentin tatsächlich umfangreich Antworten und jene Zahlen bekommen, die wir hier abbilden.

(Die ungekürzten Antworten finden Sie im Anschluss an diesen Text)

2.056 Euro mal 10.700 Tests sind 22 Millionen Euro. Exakt so viel Geld hat die Arbeitsagentur nach Auskunft der Referentin für – die Antworten lassen leider keinen anderen Schluss zu – unsinnige und ergebnislose Abfragen ausgegeben bei einem Stückpreis von über 2.000 Euro für einen personell begleiteten Ankreuztest.

Ein Desaster auch deshalb, weil diese Tests sich jetzt endgültig als ungeeignet erwiesen haben und zum November 2022 einfach eingestampft werden.

Es wurden Hard- und Software angeschafft – alles für die Tonne, vielleicht durften die Testpersonen ja jeweils nach dem Test den Computer, an dem sie getestet wurden, mit nach Hause nehmen, oder werden die jetzt nicht mehr benötigten Computer auf den bis zum Horizont reichenden, dystopischen Elektrogeräte-Müllkippen Afrikas verklappt, wir fragen diesbezüglich noch einmal nach.

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Aber wie kam es dazu? Leute wie die Grüne Katrin Göring-Eckardt und der damalige Daimler-Chef Zetsche bejubelten die ankommenden Migranten als Fachkräfte, der Mercedesbauer fabulierte gar von einem kommenden Wirtschaftswunder dank dieser Zuwanderer. Aber das waren alles zusammengesponnene Willkommensfantasien.

Und weil sich diese Fehleinschätzung – oder dreiste Lüge? – irgendwann nicht aufrechterhalten ließ, die Menschen waren ja im Land, aber die Facharbeiter kamen auch mit Gratisfahrkarten nicht in den Betrieben an, überlegte der polit-mediale Komplex angestrengt, wie sich das verschleiern ließe.

In die Bresche sprang die Bertelsmann Stiftung, welche bereit war, ganz tief in die Trickkiste der Alchemie zu fassen und die ein Testverfahren a lá Rumpelstilzchen erdachte: Man versprach der Arbeitsagentur nicht weniger, als aus Stroh Gold zu machen.

Natürlich nicht real. Es war eher, wie des Kaisers neue Kleider: Bertelsmann versprach einen Test zu entwickeln, der fehlende Kompetenzen so lange aus den überraschten Asylanten herauskitzelt, bis sie tatsächlich zu purzeln beginnen.

Das war die Geburt von „Myskills – berufliche Kompetenzen erkennen“.

Für den deutschen Steuerzahler stellte sich das Rumpelstilzchen-Projekt nur als ein weiteres Millionengrab heraus. Aber gemessen an dem Euro-Schleudertrauma der Bundesregierung wohl letztlich auch nur Peanuts von 22 Millionen Euro. Gestartet war das Projekt als „BKE-Berufliche Kompetenzen erkennen“ und schon damals gescheitert, aber Bertelsmann und die Arbeitsagentur versuchten noch eine Umbenennung, eine Umetikettierung in „Myskills“ .

Die peinlichen Rechtfertigungsversuche der Bertelsmann Stiftung hallen bis heute nach in ihrer komplexen Fremdscham, die sie auszulösen in der Lage sind:

„Wir wollen das Unsichtbare sichtbar machen. Denn wenn informell erworbene Kompetenzen zu Tage treten, dann dient das der gesellschaftlichen Integration von Geflüchteten und hilft gegen den Fachkräftemangel in vielen Branchen. Dies gilt insbesondere für das Handwerk. Unter den Geflüchteten und Arbeitssuchenden gibt es Talente, die viele Betriebe händeringend suchen. Wir müssen sie nur zusammenbringen, und dabei soll MYSKILLS helfen.“

Nein, so etwas muss man nicht mehr kommentieren. „Unsichtbare“ Fachkenntnisse werden sichtbar gemacht, indem extra ausgebildete Interviewer comicartige Bildchen vorlegen oder etwa auf Farsi versuchen, irgendeine handwerkliche Kompetenz aus dem Pokal zu zaubern oder woher auch immer.

Aber das war gestern. Nach Auskunft der Arbeitsagentur – Sie werden es gleich lesen – wurde das Projekt jetzt endgültig eingestampft. Man könnte es auch so formulieren:

Die Zuwanderer aus der Massenzuwanderung ab 2015 wurden aufgegeben. Niemand muss nach Hause, aber es wird auch niemand mehr gequält, die blöden und lästigen Fragen zu beantworten oder sich langweilige Comics über fremdartige Arbeit anzuschauen. Aus, vorbei. Feierabend im Wortsinne.

Was hier ebenfalls schockiert, ist die Begründung für die Aufgabe des Projektes:

„Im Gegensatz zu der letzten Flüchtlingswelle ist das nachgewiesene formaleBildungsniveau der aus der Ukraine einreisenden Personen im Vergleich dazu höher. Deshalb ist MySkills als Testverfahren (…) weniger geeignet.“

Die Bundesregierung wendet sich ab von den ihr von der Welcome-Refugees besessenen Bertelsmann Stiftung aufgeschwatzten 22 Millionen Euro teuren Bemühungen, aus vielfach illegal eingereisten Arabern und Afrikanern noch irgendeine nicht vorhandene handwerkliche Kompetenz herauszukitzeln.

Woher wir wissen, dass diese Kompetenzen nicht vorhanden sind? Wir wissen es nicht wirklich. Aber schlimmer: Die Arbeitsagentur, die es nach 10.700 Tests für 22 Millionen Euro doch endlich wissen sollte, weiß es auch nicht! Es ist kaum zu fassen, aber man hat dazu keinerlei Daten oder Zahlen erfasst bzw. ausgewertet.

Weder kann uns die Agentur mitteilen, wie hoch der Anteil der Frauen bei den Test waren, noch welche Nationalitäten die Getesteten hatten oder wie alt diese waren.

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Und auch eine weitere alles entscheidende Frage, nämlich die nach dem Erfolg dieser sündhaft teuren Bertelsmann-Testerei – man muss es sich erneut vorsagen: – 2.056 Euro pro Test! – muss unbeantwortet bleiben:

„Ihre Frage eines direkten Zusammenhangs zwischen ‘Testergebnis und Vermittlung in Arbeit‘ lässt sich nicht beantworten.“

Schlussendlich und einmal unabhängig von der Verschleuderung von Steuergeldern muss man den Machern dieses Testes vor allem eines vorwerfen:

Einen schon ans menschenverachtende grenzenden Umgang gerade mit jenen, die diesen Test gemacht haben. Mit Leuten, die in dieser grauseligen Kulisse der aufgesetzten Willkommens-Kultur nur die staunenden Statisten der Gutmenschlichkeit verwöhnter – vom Leben der anderen schon ganz abgekoppelter – linksgrüner Soziologie-Akademiker und ihrer Händchen aufhaltenden Entourage geworden sind.

Hier das Antwortschreiben einer Pressereferentin der Arbeitsagentur, die Ihre Arbeit im Übrigen gut gemacht hat, sie kann ja wirklich nichts dafür:

„Lassen Sie mich vor Beantwortung Ihrer konkreten Fragen noch einmal kurz darlegen, worum es sich bei MYSKILLS handelt:

Bei „MYSKILLS – BERUFLICHE KOMPETENZEN ERKENNEN“ handelt es sich um computergestützte, bild- und videobasierte Tests, um die berufliche Integration von formal geringqualifizierten Menschen gezielt zu unterstützen. Die Tests wurden insbesondere für geflüchtete Menschen und Migrant/innen entwickelt, die aus ihren Herkunftsländern berufliche Kompetenzen mitbringen, dafür aber keine Nachweise vorlegen können. Ihre Fähigkeiten sind für die Vermittlungsfachkräfte sowie für potenzielle Arbeitgeber schwer einzuschätzen, was eine Integration in den Arbeitsmarkt erheblich erschwert.

MYSKILLS liefert eine Standortbestimmung, was jemand in einem Beruf kann. Das Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Bertelsmann Stiftung (BSt) sowie mit Unterstützung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) und des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) auf Grundlage der Ausbildungsordnungen entwickelt. Seit Einführung von MYSKILLS bis zum Ende des 2. Quartals 2022 lag die Inanspruchnahme bei über 10.700 abgeschlossenen MYSKILLS-Tests.  

Die Durchführbarkeit des Verfahrens war allerdings seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 erheblich eingeschränkt, da auch in der Bundesagentur – so wie in anderen Behörden und Einrichtungen – strikte Präsenzrichtlinien galten und der Test nur vor Ort durchgeführt werden kann. Außerdem war zu Beginn der Flüchtlingskrise in den Jahren 2015 / 2016 ein höheres Potential an geflüchteten Kundinnen und Kunden für die Testdurchführungen erwartet worden. Im Gegensatz zu der letzten Flüchtlingswelle ist das nachgewiesene formale Bildungsniveau der aus der Ukraine einreisenden Personen im Vergleich dazu höher. Deshalb ist MySkills als Testverfahren, das überwiegend Berufe auf einfachem Anforderungsniveaus und aus dem handwerklich-technischen Bereich abdeckt, weniger geeignet. U.a. auch aus diesem Grund und dem Sachverhalt, dass sich mittlerweile weitere geeignete Kompetenzfeststellungsverfahren etabliert haben, wird von einer Weiternutzung abgesehen und das Verfahren zum 30. November 2022 eingestellt.

Eine Auswertung nach Personenmerkmalen wie Nationalität, Alter oder Geschlecht ist nicht möglich. Möglich ist allerdings eine Auswertung nach nachgefragten Berufsfeldern. Sollten Sie hierzu eine detaillierte Auswertung wünschen, kommen Sie gerne nochmals auf mich zu.

Ihre Frage die Kosten betreffend: Insgesamt wurden knapp 22 Mio. Euro für Entwicklung und Betrieb verausgabt, davon entfielen etwa 16 Mio. u. a. für die Testentwicklung, wissenschaftliche Begleitung oder die Anschaffung der notwendigen Hard- und Software.  

Ihre Frage eines direkten Zusammenhangs zwischen „Testergebnis und Vermittlung in Arbeit“ lässt sich nicht beantworten. Der MYSKILLS Test liefert wie oben beschrieben eine Standortbestimmung, die darüber Auskunft gibt, welche formalen und informalen Kompetenzen vorhanden sind. Dies ist somit die Grundlage für die weiteren Schritte im Integrationsprozess. Die Testergebnisse unterstützen die Vermittlungsfachkraft also dabei, z.B. geeignete Qualifizierungsmaßnahmen zu ermitteln. Insofern kann auch statistisch nicht erhoben werden, wie viele Teilnehmende an MYSKILLS in (welche) Arbeit oder Qualifizierung vermittelt werden konnten.

Für die gezielte Arbeitsmarkt-Zuwanderung, die Sie in der letzten Frage ansprechen, stellt MYSKILLS nicht das passende Instrument dar. Während sich gezielte Arbeitsmarkt-Zuwanderung überwiegend an Menschen richtet, die Berufsabschlüsse und formale Nachweise vorlegen können, adressiert MYSKILLS ja gerade eine Zielgruppe, die keine Belege für ihre praktisch erworbenen Berufserfahrungen (informell und nicht-formal erlangtes Handlungswissen) hat. In diesem Zusammenhang sind aktuell in der BA keine Projekte in Bezug auf Kompetenzfeststellung geplant."

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