Toddn Kandzioras Wochenrückblick 36/2021

Wo stehe ich in all dem Schlamassel?

von Toddn Kandziora

Kolumnist Toddn am Vorabend des 20. Jahrestages der Anschläge auf die New Yorker Türme.© Quelle: Pixabay / Gerd Altmann

Sicher kann ein jeder von uns Älteren sich daran erinnern, an welchem Ort er sich gerade befand, was er gemacht hat, als heute vor zwanzig Jahren die Türme in New York fielen. Aus welchen Gründen immer die Zwillingstürme und das Gebäude 7 fallen mussten, ich trauere um die genommenen Leben und gedenke ihrer Seelen. Mögen sie nicht verloren sein und sich in einer besseren Welt befinden als die, aus der sie gerissen wurden, in welcher sie nicht weiterleben durften.

Ist es nicht eine mehr als eigenartige Welt, in der wir heute leben? Mal im ernst Leute, ich brauche kein 9/11, keine Chemtrails, keine „innere Erde“, keine „Pizza-Connection “ oder einen Briefwahlbetrug als Verschwörungstheorie, um mir bewusst zu sein, in welche durchgeknallte Welt ich hineingeboren wurde. Die pure, harte Realität allein holt mich doch jeden Tag aufs Neue nach dem ersten Morgenkaffee von den Beinen.

So niedergestreckt brauche ich weder Aluhut noch leise zu vernehmendes Geschwurbel aus den Steckdosen einer Zimmerwand um zu realisieren, dass auf dieser Erde einiges nicht mit rechten Dingen vor sich geht.

Es ist den tausenden von Toten von 9/11 egal, wie die Türme zu Fall gebracht wurden. Tot ist tot. Die Menschen kommen nicht wieder.

Ich erinnere mich noch gut an den ehemaligen Außenminister Powell, der 2003 vor dem UN-Sicherheitsrat mit einem Reagenzglas voller Sand in der Hand herumbrüllte und dies als Beweis für angebliche, irakischen Massenvernichtungswaffen betrachtete. Die Qualitätsmedien der freien, westlichen Welt nahmen das zum Anlass in das Kriegshorn zu blasen. Wenig später war der Irak zurück in die Steinzeit gebombt worden und im ölreichen Sand des überfallenen Landes lagen hunderttausende von toten Irakern, Frauen und Kinder. Diktator Saddam Hussein wurde im Dezember 2006 per Gerichtsbeschluss aufgehängt. Nach seiner Hinrichtung wurden auch in seinen Hosentaschen keine Massenvernichtungswaffen, ob Nuklear oder Chemisch gefunden. Mr. Powell hatte sich geirrt. Er entschuldigte sich öffentlich für das Versehen und Schwamm drüber.

Wir lernen daraus: Sinn, Wert und Nutzungsmöglichkeiten gut gemachter Verschwörungstheorien sind abhängig von Personen, welche die Möglichkeiten wie auch die Macht haben, diese in Bevölkerungen zur Wahrheit (oder Unfug) erklären zu lassen.

Von dieser bizarren „Brutkastenlüge“, die von einer bekannten US-Werbeagentur inszeniert worden sein soll und die dazu beitrug den zweiten Irakkrieg zu ermöglichen, schreibe ich hier erst gar nicht. Diese hätte wirklich das Zeug zur Königin der Verschwörungstheorien der neunziger Jahre gekrönt zu werden.

Nur eins noch zum Thema der Verschwörungstheorie: Ausgerechnet am 1. April 1967 führte die CIA den Begriff "Conspiracy Theory" – "Verschwörungstheorie" in unsere freie Welt ein. Da zum damaligen Zeitpunkt noch immer fast die Hälfte der amerikanischen Bevölkerung Zweifel an der Alleintäterschaft Oswalds am Mord von Präsident Kennedy hatte, sollten derartige Zweifel aus dem Weg geräumt/erklärt werden.

Dies wurde erreicht, indem Kritiker beschuldigt wurden, abstrusen Theorien anzuhängen. Kritiker seien zudem politisch falsch motiviert, von finanziellem Interesse getrieben, würden inakkurat recherchieren und seien in groteske eigene Theorien vernarrt.

Das macht aber nichts, solange diese einem staatlichen Narrativ entsprechen. Siehe irakische, libysche, koreanische, syrische oder iranische Massenvernichtungswaffen, Brutkastenlüge oder gar eine chinesische Fledermaussuppe die wir aktuell auszulöffeln haben.

Zuerst sei dies gesagt. Ich bin weder Anhänger noch Gläubiger von staatlich ausgegebenen Verschwörungstheorien. Und auch die meisten von der anderen Seite, die können mich mal, sollte ich ihnen allein im Dunkeln begegnen.

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Wie mag es in wenigen Wochen, vielleicht, wenn wir Glück haben, erst Monaten für Menschen wie mich in diesem Land aussehen? Uns ungeimpften Verweigerern. Uns dummen, nicht aufgeklärten, wenig informierten, gar gefährlichen Menschen. Darf man schon Volks..., nein halt, das ist natürlich reine Satire… besser Gemeinschaftsschädlinge sagen?

Denn dazu werden wir in diesen Tagen doch erklärt. Das sind wir in den Augen so vieler in diesem Land. Ja, ich mache mir Sorgen. Große Sorgen sogar in dieser Zeit in diesem Land.

Stellen wir uns einmal vor, die Verschwörungstheoretiker der bösen Seite würden mit dem ein- oder anderen Gedanken Recht behalten. Stellen wir uns doch einmal vor, viele Menschen hätten durch die Impfungen mittel- bis langfristig mit Nebenwirkungen zu rechnen. Gott bewahre uns vor diesen, doch möglich ist alles.

Oder stellen wir uns einen Wirtschaftsgau vor. Einen Blackout. Bevölkerungsaufstände. Umweltkatastrophen. Und dann stelle ich mir vor ich überlebe diese schwere Zeit. Vielleicht. Denn möglich ist alles. Und dann, dann geht es irgendwie weiter. Vielleicht ohne Strom. Ohne Technik. Ohne Computer. Autos. Ohne Wasser aus Leitungen und Tiefkühlkost. Aber mit Menschen. Mit Kindern. Und dann, wenn ich dann noch bin, dann wäre ich bereit. Dann sehe ich einen Platz in einer neuen Welt für mich. Dann könnte ich einer neuen Generation Menschen beim Überleben helfen und dieser zur Hand gehen.

Ich habe die Jahre nicht damit verbracht, Börsenkurse zu studieren, Smartphones bedienen zu können, Autos, Flugzeuge, Geräte zu entwickeln oder Versicherungen zu verkaufen. Ich habe mich mit Gartenanbau, der Natur, Ökologie, alternativer Grundversorgung, Brunnenbau, Windradanlagen oder selbst gemauerte Hausöfen beschäftigt und mit Philosophie.

Vielleicht war das Zeitverschwendung. Der totale Blödsinn in der heutigen, technisierten Welt des Stroms und vollkommenen Impfung. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wenn es uns härter trifft und sollte ich überlebe, dann helfe ich mit Rat und Tat in der Welt von morgen. Einer Welt, in der ich mir meinen Platz vorstellen kann.

Ich glaube, jeder von uns hat einen Platz, seine persönliche Leerstelle auf dieser Welt. In dieser brauchen wir eben Börsenkurse, E-Autos, Computer, Handys, Großstädte, 4G, 5G und bald schon eine künstliche Intelligenz. Es ist nicht die Welt, die ich mir wünsche, doch es ist die, in die ich geboren wurde und mich einzurichten habe.

Aber ist es in dieser technisierten Welt nicht von Vorteil, auch einen Plan B oder Plan C in der Hinterhand zu haben, falls Plan A nicht mehr hinhaut, dieser vollkommen vergeigt wurde? Ich denke schon.

Und nun entlasse ich alle Geimpften wie Ungeimpften unter euch in das kommende Wochenende und wünsche euch nur das Beste in dieser verrückten Zeit.

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